Jagdtiger-Mythos und Wirklichkeit

  • Hallo,

    den Entschluß von Hauptmann Albrecht Ernst mit seiner 1. Kompanie der 512. zu kapitulieren, ist nicht hoch genug zu bewerten. Er hat sich diesen Entschluss nicht leicht gemacht und Verantwortung übernommen. Der Herr General drückte sich davor. Es sollen allerdings nicht alle Einwohner Iserlohns mit der Kapitulation einverstanden gewesen sein. Fanatiker gab es leider am Kriegsende relativ gesehen noch viel zu viele. In dem Film sehe ich immer nur 3 Jagdtiger auf dem Schillerplatz in Iserlohn. Das entspricht einem Zug. Wo waren die restlichen Jagdtiger der Kompanie?

    Zwei kleine Korinthen am Rande. In Iserlohn kapitulierte die 1. Kompanie der schweren Panzerjäger Abteilung 512 und nicht die gesamte Abteilung. Die 2. Kompanie der gleichen Abteilung existierte zu diesem Zeitpunkt mit dem techn. Versagen des Jagdtigers von Feldwebel Otto Arnold am 14.04.45 bereits nicht mehr. Wann Carius mit seinen Männern aufgab, ist mir nicht bekannt. Ebenso, welche Rolle Major Scherf als Abteilungskommandeur zuletzt spielte.

    Generalfeldmarschall W. Model als ranghöchster Offizier im Ruhrkessel befand sich am 16.04.45 noch auf freiem Fuß. Am 21.04.45 setzte er seinem leben selbst ein Ende.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    in einem anderen Forum bin ich darauf gestoßen, dass der Jagdtiger ausrüstungsmässig ein Scherenfernrohr vom Typ SF 14 Z mit sich führte. Eine gummiabgedichtete Klappe, die um 360 Grad drehbar war, ermöglichte eine Rund-um-Beobachtung und Zielansprache. Das Scherenfernrohr befand sich dabei in einer dafür vorgesehenen Vorrichtung im Kampfraum des Jagdtigers. Scherenfernrohre gab es bei den Stugs, Tigern und wohl auch bei den Tigern II. Ob es da auch eine drehbare Klappe gab, keine Ahnung. Vielleicht ist darüber anderen Usern mehr bekannt und es gibt vielleicht auch Bilder darüber.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Jairo,

    da ich technisch nicht so versiert bin, sieht es für mich beim Jagdpanther fast so aus, als wäre das Scherenfernrohr nicht so ohne weiteres drehbar: Täusche ich mich da? beim Jagdtiger war die Klappe um 360 Grad drehbar. Traf das auch auf den Jagdpanther zu?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Jairo,

    da ich technisch nicht so versiert bin, sieht es für mich beim Jagdpanther fast so aus, als wäre das Scherenfernrohr nicht so ohne weiteres drehbar: Täusche ich mich da? beim Jagdtiger war die Klappe um 360 Grad drehbar. Traf das auch auf den Jagdpanther zu?

    MfG Wirbelwind

    Hallo,


    ja, das Scherenfernrohr war auch beim Jagdpanther drehbar gelagert, ähnlich wie beim Jagdtiger.



    Grüße

    Jairo

  • Hallo,

    danke Jairo für das Bild und die Info. Betreffs des ,,Königstigers" wird auch davon ausgegangen, dass ein Scherenfernrohr ausrüstungsmäßig an Bord war. Für den Gebrauch bietet sich natürlich ebenfalls eine drehbare Klappe an. Mal sehen, ob sich das bewahrheitet und Bilder dazu auftauchen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen, ich füge einige Informationen zum Tiger hinzu.


    In 'Germany's Tiger Tanks D.W. to Tiger I' wird auf Seite 79 erwähnt:

    “Am 4. Mai 1944 informierte Wa J Rue (WuG 6) Henschel, Wegmann und Krupp: Daimler-Benz hat das endgültige Design für den Einheitshalter für Scherenfernrohr für Pz. Kptw. und Befehlswagen Tiger I und Tiger II fertiggestellt. Der Kopf wurde geändert, da er nur noch zur Befestigung des Scherenfernrohrs und nicht mehr sowohl des Sehstabs als auch des Scherenfernrohrs verwendet werden soll. Der Einheitshalter soll unterhalb der Turmwurzel zwischen dem vorderen Periskop und dem nächsten Periskop rechts angeschweißt werden. Der Halter zur Aufbewahrung des Scherenfernrohrs soll unterhalb des Turmdachs vorne links beim Panzerkommandanten angeschweißt werden. Der Einheitshalter soll in Kürze von der Firma Colhgnon, Berlin, erhältlich sein, die an seiner Gestaltung beteiligt ist.”

    In 'Tiger tanks VK45.02 to Tiger II' wird auf Seite 71 ebenfalls dieselbe Information erwähnt.

    Ich habe relevante Fotos im Anhang beigefügt. Der Schieberhalter mit Kopf ist so konzipiert, dass er den S.F.14Z zur Beobachtung mit geöffneter Luke am Kuppeldach montiert. Die Schnellwechsel-Periskop-Halterungen wurden ebenfalls in der Kommandantenkuppel installiert.


    Mit besten Wünschen

    Anastasia

  • Hallo zusammen, ich werde weiterhin einige Informationen über den Tiger hinzufügen.


    Bezüglich der Gerätehalterung für das Scherenteleskop am Tiger II.

    In der Tat hatten nicht alle Tiger II diese Vorrichtung und ich werde ein paar YouTube-Videos als Beispiele verwenden.


    Das erste Video zeigt den Tiger II aus dem Bovington Tank Museum:

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    Bei der 13-Minuten-Marke dieses Videos (Sie können das Video anhalten) können Sie sehen, dass dieser Tiger II keine Halterung für die Scherenvisiervorrichtung hat.

    Dieser Tiger II wurde nachweislich im Juli 1944 gebaut, Fahrgestellnummer 280093


    Als nächstes folgt der Tiger II aus dem Blindenmuseum:

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    Bei 3:3 dieses Videos ist zu sehen, dass auch dieser Tiger II nicht über die Vorrichtungshalterungen für die Scherenvisiere verfügt.

    Die Kanone auf diesem Tiger II ist als Tiger II Nr. 300 der 3.s.pz.Abt. 503 verzeichnet, die ebenfalls Mitte 1944 gebaut wurde.


    Tiger II im Schweizerischen Militärmuseum:

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    [/media]

    Bei Minute 8:2 dieses Videos ist die Halterung für das Scherenvisier zu sehen.

    Den Unterlagen zufolge wurde dieser Tiger II Mitte 1944 gebaut, Fahrgestellnummer 280215.


    Tiger II in der U.S. Army Armour and Cavalry Series:

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    Bei 6:26 dieses Videos kann man die Halterung für das Scherenvisier sehen.

    Dieser Tiger II wurde im September 1944 gebaut, Fahrgestellnummer 280243


    Und natürlich der JagdTiger aus dem Bovington Tank Museum:

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    Bei 6:15 dieses Videos kann man die Halterungen für die Scherenvisiere sehen.

    Dieser JagdTiger wurde nachweislich im Juli 1944 hergestellt, Fahrgestellnummer 305004


    Da ich keine historischen Fotos der Scherensichtgerät-Halterung am Tiger II gefunden habe, kann ich nicht sagen, wie das Gerät eingesetzt wurde, aber ich vermute, dass es ähnlich wie beim Panther verwendet wurde.


    Herzliche Grüße

    Anastasia.

  • Hallo,

    das ist für mich doch etwas sonderbar, dass der Tiger II nicht durchgehend mit einer Vorrichtung für ein Scherenfernrohr ausgerüstet war. Vielleicht hing es von den Baulosen ab. Nun vom Tiger I ist ja bekannt, dass es diese Halterung gab und auch der Panther/Jagdpanther hatten sie. Am Ende könnte das bedeuten, dass Knispels Königstiger keine solche Vorrichtung besaß und er zur Gefechtsfeldbeobachtung selbst aus der Luke schauen musste. Ansonsten war es von ihm sehr leichtsinnig, ohne Stahlhelm auf dem Kopf heraus zu schauen. Sicher, ob der Stahlhelm ihn vor dem Eindringen des Granatsplitters in den Kopf bewahrt hätte-eher wohl nicht. Je nach Wucht gab es eine Chance oder eben nicht. Ist allerdings spekulativ.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Anastasia,


    Du hattest den Post #89 in chinesischer Schrift abgefasst und eingestellt.


    Ich habe das ganze mit http://www.deepl.com übersetzt und deinen Text überschrieben.


    Ich möchte dich bitten, darauf zu achten, dass du zukünftig nur auf deutsch schreibst.


    Danke für dein Verständnis.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje611


    Es tut mir leid, ich weiß nicht, warum dieses Problem aufgetreten ist, vielleicht liegt es an der automatischen Übersetzungsfunktion von Google Chrome. Ich habe ursprünglich auf Deutsch eingegeben. Würden Sie mir erlauben, es noch einmal zu korrigieren, da die Übersetzung von DeepL möglicherweise ungenau ist?


    Mit besten Wünschen

    Anastasia

  • Hallo zusammen.


    Okay, lassen Sie uns mit dem Nachdenken fortfahren... Ich habe meine Browsereinstellungen angepasst, in der Hoffnung, dass die nächste Eingabe normal ist. :( Entschuldigung dafür.


    Derzeit gibt es zwei Vermutungen. Eine ist, dass alle Tiger II den Einheitshalter fuer Scherenfernrohr haben, aber einige Fahrzeuge in den Videos wurden nach dem Krieg nicht ordnungsgemäß erhalten, und einige Teile wurden für Forschungszwecke entfernt und nicht wieder installiert. Die zweite Möglichkeit ist, dass es Unterschiede in den Details zwischen Tiger II gibt, die in verschiedenen Chargen produziert wurden. Einige Chargen von Tiger II hatten aufgrund eines Mangels an Teilen dieses Gerät nicht installiert, ähnlich wie einige Panther Ausf A nicht die Nahverteidigungswaffe installiert hatten. Persönlich tendiere ich zur zweiten Vermutung.

    Die nächste Frage ist, welche Produktionscharge Knispels 132. Tiger II stammt. Obwohl derzeit drei Fotos des 132. Tiger II vorhanden sind, ist es allein anhand der Fotos schwierig, auf die spezifische Charge zu spekulieren. Daher können wir nur spekulieren, basierend auf den Verlusten und Ersatzteilen der Tiger II von s.H.Pz.Abt. 503. Während der Normandie-Kampagne gingen bis auf zwei Porsche Tiger II alle anderen Tiger II verloren. Zwischen dem 19. und 22. September 1944 erhielt s.H.Pz.Abt. 503 45 Tiger II.

    Gemäß Herrn Ron Klages' Buch 'Trail of the Tigers', am 3. September 1944 erhielt die s.H.Pz.Abt. 506 den Tiger II mit der Fahrgestellnummer 280215, der heute im Schweizerischen Militärmuseum ausgestellt ist. In den nachfolgenden Chargen erhielt die s.H.Pz.Abt. 509 am 28. September 1944 den Tiger II mit der Fahrgestellnummer 280243, der heute in der U.S. Army Armor & Cavalry Collection zu finden ist.

    Die Zeit, als die s.H.Pz.Abt. 503 den Tiger II erhielt, liegt zwischen diesen beiden Daten, was darauf hindeutet, dass auch diese Tiger II über den Einheitshalter fuer Scherenfernrohr verfügen.

    Mit anderen Worten, theoretisch gesehen, verfügt auch Knispels 132 Tiger II über den Einheitshalter fuer Scherenfernrohr.


    Mit besten Wünschen

    Anastasia

  • Hallo Anastasia,


    mach dir keinen Kopf, so etwas kann passieren. Bewundernswert, dass du bei diesen technischen Dateien in den vielen Sprachen den Überblick behältst. Danke nochmals, dass du dir soviel Mühe gegeben hast.


    Gruß Marga

  • Hallo,

    sofen kein belastbares Dokument zu Knispels Tiger II mit der Turmnummer 132 auftaucht, wissen wir nicht, ob seim Köti wirklich eine Vorrichtung für das Scherenfernrohr SF 14 z hatte oder nicht. Was feststeht, Knispel hat es am Tag seiner tödlichen Verwundung nicht benutzt, Er hat ohne Stahlhelm aus der Kommandantenluke geschaut. Ob er dabei das Gefechtsfeld beobachtete oder/und mit den begleitenden Panzergrenadieren sprach, keine Ahnung. Fakt ist, dass er durch den Splitter einer Mörsergranate in den Kopf ums Leben kam. Ob am 28.4.45 oder 30.04.45, wie es der Eintrag von R. Barth, eines Besatzungsmitgliedes des ,,132" nahe, legt-keine Ahnung. Es kann auch sein, dass Barth am 30.04.45 vom Tod K. Knispels erfahren hat und es deshalb so in seinem Tagebuch steht. Ich gehe mal davon aus, dass die Angaben auf seinem Grabkreuz mit Bedacht gewählt worden sind.

    Das hat nun nichts mehr mit dem Jagdtiger zu tun. Post entsprechend ggf. verschieben. Danke.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,

    nicht jeder Panzer/Sturmgeschütz konnte 1944/1945 noch zusätzlich mit einem SF ausgestattet werden. Tiger/Jagdtiger wurden zur Rundumsicht mit MK IV Dublikaten ausgestattet. SF verwendeten Kommandanten

    auch ohne Halterung ,was vielfach zu Eindellungen am Rohrkörper führten.Bei 8,8cm und größer war es notwendig auf größere Schußentfernungen die genaue Distanz zu bestimmen. (SFL1 nicht ausreichend)

    Der Richtschütze eines Jagdtigers verfügte mit dem WZF 2/1 (Vergr.10fach/7*) über ein Ziefernrohr ,welches auch auf Schußentfernungen über 2500 eingesetz werden konnte. Im Falle von Beschußschäden konnte das Oberteil ,Wie beim SFL 1/A (3Stk. Standard)

    ausgetauscht werden.Auf größere Kampfentfernungen war für den Kommandanten zur Beobachtung und Feuerführung ein SF 14Z dringend notwendig ,mit dem auch Entfernungsbestimmungen und Winkelberechnungen vorgenommen werden konnten. Bei Angriffen/Verteidigungen unter starkem feindlichem Beschuß war die Beschädigung / Verlust vieler offen eingesetztn SF in Panzer'n/Sturmgschützen die Folge.

    Der Mangel an Scherenfernrohren zu Ende des Krieges kostete vielen jungen unerfahrenen Panzerkommandanten das Leben ,wobei Scharfschützen auch ihren Teil dazu beitrugen, was Berichte belegen


    MfG April 45.