Leider hat Herr Schildberger in seinem Werk darüber nicht viele Kommentare abgegeben. Am Ende des Buches gibt es tatsächlich einen kurzen deutschen Text, der den allgemeinen Inhalt des Buches zusammenfasst. Hier ist ein Auszug:
Der Sieger ohne Lorbeerkranz
Das künftige Panzer-As, Feldwebel Kurt Knispel ist am 20. September 1921 als zweitgeborener Sohn dem deutschen Ehepaar Leopold Knispel und Rosa, geb. Dittmann in der Ortschaft Salisov (Salisfeld) im Kreis Jesenik (Gräfensberg) geboren. Sein Vater, ein ausgelernter Kessler und Kupferschmied, hat in der Maschinenbaufabrik Hassmann gear beitet. Seine Mutter blieb im Haushalt und hat im Gasthaus seines Vaters Franz Dittmann geholfen. Kurt hat sich im unweiten Zuckmantel (Zlate Hory) als Automechaniker ausgelernt.
Im Jahre 1933 haben die Nazis die Macht in Deutschland übernommen. Am Ende September 1938 wurde der Tschechoslowakei das Münchner Abkommen vorgelegt. Kurt Knispel, tschechoslowakischer Staatsbürger deutscher Nationalität wurde Staatsangehöriger des Gross-Deutschen Reiches mit Wehrpflicht und im Frühling 1940 wurde er zur 4. Kompanie der Panzer-Ersatz-Abteilung 15 eingezogen. Am 15. Mai 1940 hat er die Ausbildung für die leichten Panzer PzKpfw I und PzKpfw II angefangen und dabei hat er die klassische Infanterieausbildung durchge macht. Danach hat er die Ausbildung für den Ladeschützen des mittleren Panzers PzKpfw 161IV Ausf. B geschafft.
Am Anfang Oktober 1940 wurde er zur III. Kompanie der I. Abteilung verlegt, und sein Kommandant wurde Olt.
Eckert. Die Einheit gehörte zum Panzer-Regiment 29 unter Kommando von Oberst Hans Stenglein, der der Panzer Division 12 unter dem Kommando des Genmjr. Harpe unterstand.
Am 22. Juni 1941 hat Hitler die Sowjetunion angegriffen. Die Einheit von K. Knispel wurde während dieser Ope ration in das XXXIX. Armeekorps mot., der ein Teil der Panzergruppe 3 unter Kommando des Generalobersts Hermann Hoth war, eingegliedert. Während der ersten Stunden des Angriffs hat K. Knispel einige sowjetischen Maschinengewehrpositionen und ein Kampfgeschütz vernichtet. Während der Beseitigung der Umschliessung bei Bialystok hat er sich mit Treffen von zwei leichten sowjetischen Panzer ausgezeichnet. Während dieser Kämpfe wurde er zum Gefreiter befördert, und er hat mindestens acht sowjetische Panzer T-60 vernichtet.
Nach der Niederlage bei Stalingrad ist es dem deutschen Kommando im Frühling 1943 gelungen, die Ostfront im Raum der Stadt Kursk zu stabilisieren. Die Kampfhandlungen wurden am 4. Juli 1943 eröffnet und die I. Kom panie des K. Knispels hat als Teil der 6. Panzerdivision in der Richtung Michailovka-Staryj Gorod angegriffen. Am vierten Tage der Offensive hat K. Knispel insgesamt sieben Feindpanzer T-34/76 abgeschossen. In der Nacht vom 10. bis 11. Juli ist es der 6.Panzerdivision ein Durchbruch in der Richtung Rzavec gelungen. In diesen Kämpfen hat der Richtschütze K. Knispel zusammen siebenundzwanzig Panzer T-34/76 abgeschossen und am 24. Juli 1943 wurde ihm für seine Verdienste das Eiserne Kreuz 1939 1. Kl. verliehen und anschliessend wurde er zum Unteroffizier befördert.
Am 11. August 1943 hat der sowjetische Angriff auf Charkow angefangen. In dieser Zeit hatte K. Knispel auf sei nem Konto bereits mehr als sechzig vernichtete Panzer. Die Zahl der unbestätigten Treffer bewegte sich zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Treffer. Er hat für fünfzig direkter Panzerangriffe gegen den Feind am Ende 1942 Panzerkampfabzeichen 25-2. Grad erhalten, obwohl er mehr als dreihundert auf seinem Konto hatte.
Am 20. Mai 1944 wurde Kurt Knispel für die Kampfverdienste sowie auch für die Vernichtung von 126 Feind panzer mit dem Kriegsorden des Deutschen Kreuzes in Gold ausgezeichnet. Und obwohl es mehrmals vorgeschlagen wurde, ihn mit dem Ritterorden des Eisernen Kreuzes 1939 auszuzeichnen, hat er dieses Auszeichen nie erhalten.
Am 6. Juni 1944 früh am Morgen haben die Alliierten die Invasion nach Westeuropa eröffnet. Am 16. Juni wurde die Schwere Panzerabteilung 503 mit neuen Panzern PzKpfw VI Ausf.B Tiger II in der Zahl von zwölf Stück ausgerüstet.
Nach den Kämpfen in Normandie wurde am 28. August die I. Kompanie des K. Knispels von den Kampflinien nach Deutschland zurückgezogen und am 9. Oktober ist diese Einheit nach Ungarn geschickt worden. Kurt Knispel hat da mals das erste Mal die Position des Panzerkommandanten im Tiger II mit Turmnummer 132 bekommen und er wurde zur Überwachung der Elisabethbrücke über Donau verlegt. Beim Ladeschützen dieses Panzers sind Gesundheitspro bleme erschienen und es war notwendig ihn zu ersetzen. Am 16. Oktober 1944 ist der junge Gefreiter aus Mittel deutschland mit dem Namen Rudolf Barth Mitglied der Besatzung des Panzers von K. Knispel geworden.
Während der Rückzugskämpfe bei Nitra (Neutra) wurde der Panzer des K. Knispels insgesamt vierundzwanzigmal getroffen und es wurde die komplette Instandhaltung verlangt. Es wurde also entschlossen, dass das Fahrzeug zu sammen mit anderen drei Fahrzeugen nach Bfezi u Mikulova (Brateisbrunn), wo sich die Werkstattkompanie befand, transportiert wird. Anschliesslich wurde die Einheit nach Novosedly (Neusiedl) verlegt.
In den Tagen 24. und 25. April ereignete sich die Sammlung der sowjetischen Einheiten im Raum Pasohlävky - Vlasatice. In den Morgenstunden am 30. April hat der deutsche Angriff auf die Positionen des 27. Gardeschützen-korps und im Raum Pasohlävky - Hochpunkt Hradisko - Vlasatice - Nova Ves geschah ein Panzerkampf. Die deut sche Seite hat während dieses Angriffs die schweren Panzer Tiger II eingesetzt. Die Front hat sich auf der Linie Brod nad Dyji - Pasohlävky - Kreuzung Nova Ves - Pfibice gefestigt und genau im Laufe dieses Angriffs wurde der Feld webel Kurt Knispel, Kommandant des Panzers Nr. 132, der in der Kampfhandlungen insgesamt 168 bestätigten Ab schüsse, davon 42 Abschüsse als Panzerkommandant und 126 als Schütze, erreicht hatte, tödlich verletzt und auf die Folgen dieser Verletzungen ist er verstorben. Für diese Behauptung fehlten jedoch die entscheidenden Beweise.
In den Tagen 8. bis 10. April 2013 haben die Mitarbeiter der Historischen Abteilung des Mährischen Landesmu seums an der Spitze mit Hr. Vlastimil Schildberger in Zusammenarbeit mit der deutschen Regierungsorganisation Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V die Ausgrabungsarbeiten im Baumgarten neben des Friedhofs in der Gemeinde Vrbovec unweit von Znojmo (Znaim) durchgeführt. Das Ziel dieser Aktion war die Aushebung der Überreste der deutschen Soldaten, die dort im April 1945 im örtlichen Feldkrankenhaus gestorben sind, wobei das grösste Ereigniss der Fund der Überreste von Kurt Knispel darstellte. Über den Ort seiner letzten Ruhestätte gab es mehrere Spekulationen, jedoch erst der Fund einer Hälfte der Erkennungsmarke bei den Skelettresten hiess eine unwiderlegbare Sicherheit, dass Kurt Knispel hier am 30. April 1945 seinen schweren Verletzungen tatsächlich un terlag, und hier er auch begraben wurde. Die Erkennungsmarke aus rostfreiem Stahl enthält die Personennummer des Soldaten (812), eine Abkürzung der Einheit (4 Pz Ers.Abt.15 = Kompanie Ersatz Abteilung 15) sowie auch die Blutgruppe A. Die Überreste des K. Knispels wurden nach Brno (Brünn) transportiert in den Institut Antropos des Mährischen Landesmuseums zur anthropologischen Forschung. Nach ihrer Beendung wurden am 12. November 2014 die Überreste in der Abteilung des deutschen Militärfriedhofs auf dem Brünner Zentralfriedhof ehrwürdig begraben. Während einiger Tagen wurde auf der Bestattungsstelle ein Kreuz aus Eichholz, wo der Dienstgrad, Ge burtsdatum und der Sterbetag des K. Knispels eingeführt sind, errichtet.
Am 17. Juni 2015 hat die Direktion des Mährischen Landesmuseums einen Brief aus Deutschland, der and die Mitarbeiter der Historischen Abteilung, die sich auf dem Fund der Überreste des Feldwebels Kurt Knispels betei ligten, adressiert war. Der Verfasser dieses Briefes war genau Herr Rudolf Barth, seit Oktober 1944 Ladeschütze der Panzerbesatzung von K. Knispel. Er war Augenzeuge des Todes seines Kommandanten und im Briefe hat er dieses Ereigniss kurz beschrieben. Nach Hr. Barth wurde Kurt Knispel tödlich an Kopf verletzt, was seines Erachtens durch einen Granatensplitter erfolgte, am 30. April 1945, und zwar während der Kämpfe beim Dorf Vlasatice (Wostitz) in der Nähe von Stausee Novomlynske nädrze. Das angeführte Datum und Ort hat er bestätigt, mit der Kopie einer Seite seines persönlichen Tagesbuches, das bis heute erhalten ist.
Mit besten Wünschen
Anastasia