Grenadier-Regiment 169 (68. ID) im Sommer 1944

  • Hallo zusammen,


    ich bin Christian, in den 70ern geboren u. in Norddeutschland zu Hause. Ein Großonkel von mir war in den Monaten Mai - September 1944 bei der 3. Kompanie im Grenadier Regiment 169, welches zur 68. Division gehörte. Der Divisions-Kommandeur hieß Scheuerpflug und die Einheit stand damals in der Nordukraine bzw. bei den Beskiden. Mich würde interessieren, wer zu dieser Zeit der Regimentskommandeur war und evtl. auch die Bataillonskommandeure (3. Kompanie war wahscheinlich I. Bataillon) und die Kompaniechefs. Im Netz konnte ich diesbzgl, noch Nichts finden und auch in Sachen Literatur scheint es kaum etwas zu geben. Hat jemand evtl. eine Idee?


    Über eine Antwort würe ich mich sehr freuen.


    Christian

  • Hallo Christian,


    ich habe mal die grobe Vermutung, dass wir deine Frage aus zwei Gründen nicht beantworten können:


    1.) Die Kriegstagebücher auf Basis Nara enden im Juni 1943, siehe auch:


    http://www.maparchive.ru/divis…8_Infanterie-Division.pdf


    2.) Diese Kurzchronik habe ich, die uns bei deiner Frage aber nicht helfen wird:


    Die 68. Infanterie-Division 1939 - 1945 - Oberstlt. i.G. a.D. Freiherr. von Berlepsch, Manuskript


    Ein bis zwei Ansatzpunkte habe ich noch aber schauen wir mal.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank, dass Du Dich auch dieser Sache angenommen hast. Von diesem Manuskript habe ich schon gehört bzw. gelesen. Konnte es bislang bloss nirgends finden. Scheint ziemlich rar zu sein. Für mich ist diese Einheit für exakt Mai-September 1944 insofern wichtig, als das mein Großonkel - der Schwager meines Großvaters, dem Wehrmachtsbeamten - in diesen Monaten dort war. Zuvor war er jahrelang in Holland (Einheit, Ort FPN sind bekannt). Mitte September ist er dann gefallen. Mich würde das drumherum noch interessieren. Lt. Unterlagen war mein Großonkel der Führer der 3. Kompanie (bedeutet wohl I. Bataillon). Ist das nun gleichbedeutend mit Kompaniechef oder gab es da noch einen Vorgesetzten?


    Wie Du siehst, jede Menge Fragen.


    Schönen Sonntag


    Christian

  • Hallo Christian,

    Hallo Michael,


    leider kann ich bei deinen Fragen auch nicht weiterhelfen.

    Suche selbst seit 10 Jahren alle Informationen zum GR169, bzw. zur 68.ID.

    Mein Großvater war von 3/1943 bis Kriegsende im GR169.

    Anbei ein Photo aus 1967 oder ´68 welches mit Kameradschaftstreffen (GR169?) beschriftet war.

    Da er nie in einer anderen Einheit war, müsste es GR169 sein.


    Quelle: Eigentum


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    herzlich Willkommen hier im Forum und vielen Dank für deinen ersten Beitrag.

    Suche selbst seit 10 Jahren alle Informationen zum GR169, bzw. zur 68.ID.

    Mein Großvater war von 3/1943 bis Kriegsende im GR169.

    Diese Aussage von dir ist ja nicht gerade sehr ermutigend. Welche Quellen hast du denn in dieser Zeit durchsucht bzw. beleuchtet?


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    ich hätte zwar nicht erwartet, dass ich mal dieses Buch in so einem Fall verwenden kann aber man wird immer wieder eines besseren belehrt. Der Scharfschütze Bruno Sutkus kämpfte während seiner Dienstzeit bei der 68. Infanterie-Division bzw. dem Grenadier-Regiment 196. Die Aufzeichnungen in dem Buch Im Fadenkreuz - Tagebuch eines Scharfschützen beinhalten sehr viele verwertbare Hinweise für die Jahre 1944/45.


    Soweit ich das überblicken kann, kam er bereits im Januar 1944 zur Division. Aus Mangel an anderen Quellen auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, um an Zusatzinfos zu kommen. Man darf aber nicht vergessen, dass dieses Buch nicht mit einer Divisions- und oder Regiments-Chronik verwechselt werden darf.


    Gruß

    Michael

  • Moin zusammen,


    da mich nun wieder die Arbeit ruft, dauert es mitunter etwas länger mit einer Antwort. Sei gegrüßt 2. Michael und danke, dass Du Dich mit ins Spiel bringst. Genaueres weißt Du nicht über Deinen Großvater? Welches Bataillon, welche Kompanie? Irgendwelche Schriftstücke, die darüber Auskunft geben könnten (Beurteilungen, Marschbefehle, Wehrpass, Verleihungsurkunden, Feldpostbriefe etc.). Wäre Dir mit dem Kartenausschnitt u. einer Übersicht zum Einsatzverlauf der 68. Division in den Jahren 1941-1945 gedient (Anhang)? Habe ich mal von der WAst bekommen.


    Zur Ergänzung meiner Infos. Meine Großonkel war Oberleutnant Heinz Fischer, als Führer der 3. Kompanie am 17. September 1944 gefallen. Seine letzte FPN dementsprechend 09673 D. Seine Mutter, meine Uroma wurde von einem Oblt. Carl von Bose schriftlich darüber benachrichtigt. Er hatte die 09673 E, war also in der 4. Kompanie. In diesem Brief (2 Seiten lang und m.E ungewöhnlich ausführlich) berichtet er allerdings, dass er bei diesem letzten Gefecht bei Pastwiska (Polen/Beskiden) ein behelfsmässig aufgestelltes Bataillon geführt habe und mein Großonkel ihm für diesen Einsatz unterstellt war. Meine Oma meinte mal, dieser Oblt. von Bose wäre ein guter Bekannter ihres Bruders gewesen. Vielleicht ist er sogar der fremde Offizier, der auf 2 Fotos von meinem Großonkel zu sehen ist. Bei dem Foto in Holland 1943 handelt es sich allerdings noch um das IR 723, der 719 Division.


    Soviel erstmal von mir.


    Und nun gute Nacht


    Christian

  • Hallo Michael,

    Hallo Christian,


    vielen Dank bisher. Ich kann den Weg meines Großvaters mittlerweile recht gut nachvollziehen, finde aber weder das Manuskript zur 68.ID des Kommandeurs der AA (Füssilierbataillon, Oberleutnant Freiherr von Berlepsch), noch Details zu Personen.

    Mein Großvater ist Anfang 43 östlich SSumy zur 68.ID, GR169 gekommen, ist auf dem Weg Richtung Romny auf halber Strecke (Podsullye) am 3.9.43 beim Beginn der russischen Offensive durch Granatsplitter verwundet worden und erst Anfang 44 wieder zum GR169 gekommen. Dann Hube-Kessel, Lemberg, Beskiden bis zur Gefangennahme bei Jägersdorf. Kurioserweise nur 30 km von seinem Heimatort entfernt.

    Hatte den ehemalgigen Kameradschaftsbund der 68.ID angeschrieben, allerdings erst nach Jahren vom Vorsitzenden eine Antwort erhalten, kurz bevor er die gesamten Unterlagen ans Militärarchiv Freiburg abgegeben hat. Will mir die Unterlagen unbedingt mal selbst ansehen, aber wegen Corona (und Zeit) noch nicht die Möglichkeit gehabt dort hin zu fahren. Bin aber nach wie vor an jedem Detail zur 68.ID interessiert.

    Sutkus und die Chronik der Art. Abt. 168, sowie die Kurzchronik mit den beiden anderen brandenburgischen Divisionen habe ich gelesen und vorliegen.


    Details zu den bisherigen Ergebnissen finden sich unter 68.ID / GR196

    @ Michael: Falls der Link zu diesem Forum nicht gewünscht ist, bitte entfernen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    Hallo Christian,


    auch wenn wir die eigentliche Fragestellung etwas verlassen haben, möchte ich mich bei euch beiden bedanken, denn durch Euer handeln werden hier auch andere sehr wichtige Informationen zu dieser Einheit festgehalten.


    Gruß

    Michael


    PS:

    @ Michael: Falls der Link zu diesem Forum nicht gewünscht ist, bitte entfernen.

    Kein Problem Michael aber vielen Dank für die Nachfrage.

  • Nachtrag:

    Mich würde das drumherum noch interessieren. Lt. Unterlagen war mein Großonkel der Führer der 3. Kompanie (bedeutet wohl I. Bataillon). Ist das nun gleichbedeutend mit Kompaniechef oder gab es da noch einen Vorgesetzten?

    das hier sollte eigentlich auch in deinem Fall zutreffend sein.


    Sorry ich hatte das leider überlesen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen, insbesondere an Michael,


    ich möchte das Thema 68. ID nochmal aufgreifen. Offenbar scheint es doch Infos zur 68 ID für den Zeitraum nach 1943 zu geben. Siehe hier


    https://www.deutsche-digitale-…stHit=lasthit&hitNumber=2


    Bundesarchiv, BArch RH 7/1204



    und


    https://www.deutsche-digitale-…stHit=lasthit&hitNumber=4


    Bundesarchiv, BArch RH 7/1870



    Ungewöhnlich, da sonst die Unterlagen zu den ID's unter RH 26 ... einsortiert sind.


    Hat jemand Erfahrung mit der Digitalen Bibliothek bzw. INVENIO? Oder bleibt da nur ein Besuch im Bundesarchiv als Alternative? Den würde ich nicht scheuen, zumal ich noch viele andere Anfragen habe.

    Kann es sein, dass die Aufzeichnungen bei der 68. ID scheinbar nur bis 1943 gehen, weil diese Division Anfang 1944 komplett neu aufgestellt werden musste?


    Gruss


    Christian

  • Hallo Christian,

    ich möchte das Thema 68. ID nochmal aufgreifen. Offenbar scheint es doch Infos zur 68 ID für den Zeitraum nach 1943 zu geben. Siehe hier

    es freut mich zu hören, dass du noch weitere Infos zu gesuchten Division gefunden hast. Wenn ich mir jedoch die Links anschaue, würde ich mir da nicht zu viel Hoffnungen machen. Der Beschreibung nach zur Folge handelt es sich dort lediglich um Verleihungslisten. Diese werden einem vermutlich nur Infos zu Angehörigen der Division liefern und sind nicht mit KTB-Auszügen oder ähnlichem zu vergleichen, siehe auch:


    https://www.bundesarchiv.de/DE…g-orden-ehrenzeichen.html

    Hat jemand Erfahrung mit der Digitalen Bibliothek bzw. INVENIO? Oder bleibt da nur ein Besuch im Bundesarchiv als Alternative? Den würde ich nicht scheuen, zumal ich noch viele andere Anfragen habe.

    Dem Vermerk nach, sind diese Unterlagen bisher nicht digitalisiert wurden, was die Möglichkeiten deutlich einschränken wird. Ich würde mich an deiner Stelle mal an folgenden User bzw. Verfasser wenden, der sich aktuell sehr intensiv mit den Beständen im Bundesarchiv und INVENIO beschäftigt, siehe auch:


    WICHTIGER AUFRUF - Bitte um Unterstützung und Mithilfe bei meinem Forschungsvorhaben zum SS-Führungshauptamt


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,

    Ich kann auch noch ein paar Ergänzugen beitragen.

    (Ein Auszug aus "Die deutschen Infanterie-Divisionen" von Werner Haupt)

    "Im Juli 1943 folgten Abwehr und Rückzugskämpfe zum Dnjepr, wobei sich die Division bis November im Raum Kiew halten konnte. Hier erlitt die 68. Infanteridivision schwere Verluste und war nur noch eine Kampfgruppe stark. Diese kämpfte sich ab November 1943 in den Raum Radomyschl zurück und stand im Dezember auf dem Schlachtfeld von Schitomir. Die Division war im Januar 194, als im Raum Tarnopol gekäpft wurde, zerschlagen.

    Die 68.ID. wurde jetzt aus der Front gezogen und auf dem Truppenübungsplatz Demba in Polen neu aufgefrischt, u.a. durch Zuführungen fremder Artillerie Abteilungen. Nach kurzer Auffrischung erfolgte die Eilverlegung in die Nordukraine. Da stand die Division bereits im April im Raum Kowel, das zurückerobert werden konnte. Zwischen Mai und Juli 1944 gehörte die 68. ID. zur 1. ungarischen Armee und focht hierbei u.a. um und in Lemberg.

    Der im August 1944 begonnene und fortgesetzte Großangriff der Roten Armee gegen die deutsche Heeresgruppe "Nordukraine" (später in A umbenannt) brachte die Division in schweren und verlustreichen Rückzugsgefechten über die Beskiden bis zum Weichselbrückenkopf Baranow.

    Als die Rote Armee Mitte Januar 1945 zum Großangriff auf das Deutsche Reich antrat, wurden die im Baranow-Brückenkopf stehenden deutschen Truppen in wenigen Tagen restlos zerschlagen. Die 68 ID. konnte sich einigermaßen geordnet nach Oberschlesien, später nach Mähren zurückziehen. Im Raum Jägerndorf streckten am 8. Mai 1945 die letzten Kampfgruppen ihre Waffen".


    Divisionskommandeure: Gm. Braun, Gm. Meissner, Glt. Schmidt, Glt. Scheuerpflug


    Höchstdekorierte Soldaten:

    Träger des Eichenlaubs zum Ritterkreuz:

    791. Glt. Scheuerpflug, Kdr. 68 ID.; 16.03.1945

    Gruß

    André

  • Hello,

    this regiment was stationed at the Sandomierz bridgehead not far from the town of Stopnica until January 12, 1945. In the forest near the village of Jastrzębiec, Skrobaczów. There is also a mass grave in this forest. http://rdlpradom.treespot.pl/1…ogila-niemiecko-radziecka It is possible that soldiers from the 68th division are buried there.

    Sutkus has a photo in his book that was taken in Busko Zdrój not far from the front line where he was probably resting. Sutkus near the village of Jastrzębiec scored a lot of hits.


    ps. Is there a list of those awarded bandenkampfabzeichen in the 68th Division somewhere?

  • Hallo Buski,


    zunächst erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Zum Start möchte ich dich aber noch darauf hinweisen, dass hier Deutsch als Boardsprache verwendet wird. Ich werde daher deinen Beitrag mit einem Translator übersetzen und möchte dich bitten, dies auch bei kommenden Beiträgen zu beachten, danke!


    Dieses Regiment war bis zum 12. Januar 1945 am Brückenkopf Sandomierz unweit der Stadt Stopnica stationiert. Im Wald in der Nähe des Dorfes Jastrzębiec, Skrobaczów. In diesem Wald gibt es auch ein Massengrab. http://rdlpradom.treespot.pl/1…ogila-niemiecko-radziecka Möglicherweise sind dort Soldaten der 68. Division begraben.

    Sutkus hat in seinem Buch ein Foto, das in Busko Zdrój unweit der Frontlinie aufgenommen wurde, wo er sich wahrscheinlich ausruhte. Sutkus in der Nähe des Dorfes Jastrzębiec erzielte viele Treffer.


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:

    ps. Is there a list of those awarded bandenkampfabzeichen in the 68th Division somewhere?

    Gibt es irgendwo eine Liste der Bandenkampfabzeichen der 68. Division?


    Dazu habe ich noch nichts gesehen, sorry. Die Allgemeine Datenlage ist ja offensichtlich auch sehr schlecht, bei dieser Division. Spontan ist mir auch keine andere Division bekannt, wo es gesicherte und vollständige Listen zum Bandenkampfabzeichen gibt. Ich kann mir daher eigentlich auch nicht vorstellen, dass du hierzu fündig werden kannst.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Christian,

    September 1944 Divisionskommandeur Generalleutnant Paul Scheuerpflug

    169 IR. Grenadier-Regiment 3. Kompanie am 3.6.43 Oberst von Deiwitz, und am 18.Dezember 1944 war von Treskau wahrscheinlich Major. Im September 44 war er wahrscheinlich der amtierende Regimentskommandeur.

    Am 12. Januar 1945 war der Kommandeur des 169. Infanterie-Regiments bereits als Oberstleutnant Getman aufgeführt.

    I./169 Hauptmann Voss am 12.1.45.

    5. Kompanie Leutnant Hoffmann.

    II./169 Major von Treskau am 12.1.45.

    188 IR. Oberst Fegensberg

    I./188

    II./188 Hauptmann Formundl

    5. Kompanie Oberleutnant Günther Sims.

    196 IR. Oberst Gebuhr (7. Kompanie Obergefreiter Georg Horst gab ihm diese Einschätzung: 40-45 Jahre alt, schlanker Mann, Berufsoffizier, vom Kommando respektiert und von den Soldaten geachtet).

    I./196 Hauptmann Meyer am 10.11.44.

    Kompanie Oberleutnant von Bose, der am 15. September gefallen war und an dessen Stelle ein anderer Leutnant ernannt wurde, an dessen Namen sich Horst nicht mehr erinnert, da er bereits am 17. September gefallen war. Leutnant Welt wurde später ernannt.

    4. Kompanie Leutnant Kaiser, 26-30 Jahre alt, Berufsoffizier, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz 2.Klasse.

    II./196 Major Hoffmann, 30-32 Jahre alt, Berufsoffizier, kürzlich zum Major befördert, ausgezeichnet mit den Eisernen Kreuzen 1. und 2.

    6. Kompanie Leutnant Staffe.

    7. Kompanie Leutnant Walter.

    Jozef Bunik, ein Soldat der 6. Kompanie, gab an, dass das 2. Bataillon in den Kämpfen bei Nowoselce vom 10. bis 24. August bis zu 50 % seines Personals verloren habe. Und am 25. August trafen mehr als 100 Mann als Verstärkung ein.

    168. Artillerie-Regiment.

    2. Batterie Hauptmann Peschke.

    Max Kucer, Soldat der 2. Kompanie des 169. Regiments der 68. Infanteriedivision, wurde am 23. September 1944 in der Gegend von Polana-Surowicek, 18 Kilometer südöstlich von Dukla, gefangen genommen. Nationalität: deutsch, geboren 1906. Ausbildung 8 Klassen, öffentliche Schule, Arbeiter. Seit Mai 1941 in der Armee.

    169. Infanterieregiment, zwei Bataillone. 4 Kompanien in jedem Bataillon. Die Kompanien haben bis zu 50 Mann, 5-6 Handmaschinengewehre, 8-10 MP-40, 4 Faustpatronen, der Rest K-98. Die 4. Maschinengewehrkompanie hat 4 Maschinengewehre und 3 Stück 81-mm-Mörser. Das zweite Bataillon ist etwa gleich groß. Alle Kompanien werden durch rückwärtige Einheiten verstärkt.

    Der Kommandeur der 2. Kompanie ist Leutnant Doribrach.

    Der Regimentskommandeur ist nicht bekannt.

    Die Stimmung der Soldaten ist sehr gedrückt, vor allem in unserem Regiment, in dem fast nur ältere Menschen sind. Als die Russen am 20. August angriffen, rannten unsere Soldaten alle zurück, und der Kompaniechef Leutnant Doribrach jagte sie mit Pistolen. Hinter unserem 1. Bataillon befand sich eine Strafkompanie, die uns unterstützen sollte, aber sie zog vor uns ab. Die Soldaten erinnern sich jetzt an das Attentat auf Hitler im Juni '44 und bedauern, dass es gescheitert ist.

    Parch Jozef ist Obergefreiter der 2. Kompanie des 169. Infanterieregiments. Gefangen genommen am 1. September 1944 in der Nähe von 1 Kilometer östlich von Stachanów oder 12 Kilometer westlich von Sanok. Deutscher, geboren 1905, Absolvent der 8. Klasse der öffentlichen Schule, Bauer. Seit September '43 in der Armee. Feldpostnummer 09673-C. Heimatadresse Dorf Nieder Morau, Kreis Gruhlich, Sudetenland.

    Ab 1. September hielt die 2. Kompanie die Verteidigung südöstlich von Stachanów, mit einem Nachbarn auf der rechten Seite, der 3. Kompanie und weiter auf der II./169. Die 1. Kompanie verteidigte auf der linken Seite. Die Verteidigung aller drei Kompanien bestand aus einzelnen, 80-100 cm tiefen Schützengräben und Maschinengewehrfeldern, die in einer Reihe im Abstand von 15-20 m nebeneinander lagen. In der Nacht werden Wachen nach vorne verlegt. Die einfach der Stille der Nacht lauschen. Wenn es eine solche gibt. Es gibt keine Drahtzäune oder Minenfelder. Tagsüber ruhen sich alle aus. Von jedem Zug sind drei oder vier Männer im Dienst. Der Rest ruht am Waldrand südöstlich von Stahanów. Zu diesem Zweck werden dort Schlitze und Mulden ausgehoben. Nachts sind alle wach und stehen an der Front in den Gräben.

    Jozef Parch hielt in der Nacht vom 31. August auf den 1. September vor seinen Schützengräben Wache und wurde von der russischen Aufklärung gefangen genommen. Er wehrte sich, versuchte zu fliehen, wurde aber schnell bewegungsunfähig gemacht und gefangen genommen.

    Parch erfuhr von den Soldaten, dass die Kommandeure des 169. Regiments und des Ersten Bataillons suspendiert worden waren, weil sie von der Sinnlosigkeit des Krieges gesprochen hatten.

    Parch weiß nichts von Desertionen, aber er weiß, dass sich ein Soldat der 2. Kompanie in das linke Bein geschossen hat, um dem Krieg zu entgehen.

    Die Division hatte in der Nähe von Lvov erhebliche Verluste erlitten. Die Soldaten schätzen sie auf 1/3. Die Zahlen sind äußerst ungenau. Sie können zwar rekonstruiert werden, aber nur mit einer bekannten Toleranz. Auf jeden Fall ist es schwierig.

    Ich hoffe, ich konnte Sie zumindest teilweise zufriedenstellen.

    Vitalii