Panzerkampfwagen VI - Tiger

  • Nachtrag:

    die Tiger-Einheiten waren grundsätzlich mit Bergepanther ausgestattet, diese konnten die ausgefallenen Tiger zumindest aus der unmittelbare Gefahrenzone abschleppen.

    zum Bergepanther hatten wir seiner Zeit auch schon einige Informationen zusammengetragen:



    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,

    In der "Chronik der 7. Infanteriedivision München" habe ich folgendes in dem Kapitel "Kampf um Elbing" gelesen:

    Es handelt sich um den 28.1.1945

    Laut Autor wurde jeder Mann im Verteidigungsring der Stadt gebraucht. Der Feind drang mit der Überlegenheit seiner Panzer in der westlichern Niederung trotz harten Widerstandes weiter vor und engte den Gebietsstreifen nach Westen weiter ein. Selbst deutsche Gegenstoßerfolge der 7. Panzerdivision mit Tigern und Königstigern, die teils bis Preußisch-Holland tief in Feindgebiet eingedrungen waren und erhebliche Schäden beim feindlichen Nachschub verursachten, brachten der Infanterie keine wesentliche Entlastung.

    Gruß

    André

  • Hallo Andre,


    vielen Dank für deinen Beitrag. Wenn ich das richtig sehe, habe wir in diesem Thema sogar entsprechende Querverweise:



    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    bei dem von Michael erwähnten Tiger handelt sich wohl um den von Leutnant Künkele. Diesem wurde eine Sickergruppe auf einem bäuerlichen Gehöft der Familie Palaie zum Verhängnis. Diese stürzte unter dem enormen Gewicht ein und der Panzer war nicht mehr bewegungsfähig. Der Ort liegt süd-östlich von Florenz. Laut meiner Quelle wird hier noch der Ort Impruneta genannt. Erbeutet wurde der Tiger durch neuseeländische Soldaten.


    Quelle: batailles-et-blindes


    Horrido


    Daniel

  • Hallo, eine andere Einheit war s.Pz.Abt.504, mit mehreren Tigern, die im Juli-August 1943 in Sizilien ausgeschaltet wurden.


    Das schweren Panzer-Abteilung 504 verlor bereits am 9./10. Juli 1943 einige Tiger bei Niscemi und griff am 11. Juli die Landezone bei Gela an. Am ersten Kampftag gingen fünf Tiger verloren, am dritten Tag sechs Tiger


    Am 11. Juli gingen einige Tiger verloren, als die HG-Division amerikanische Linien angriff und auf mehrere Bazookas traf.


    Sehr bekannt sind Fotos von Leutnant Heims Tiger bei Caltagirone (Turm Nummer 211) oder bei Belpasso in der Via IV Traversa 107 (Nr. 233) im August 1943

    2. Kompanie war rund um den Ätna und hat von 4 Tigers gelassen, dort 3 gelassen.


    Das Panzer-Regiment „Hermann Göring“, das die Tiger-Kompanie befehligte, führte sie schlecht und leistete keine Bergungsdienste; deshalb mussten diese Tiger vernichtet werden. Zwei wurden dicht beieinander auf der Via Armando Diaz aufgegeben.


    https://tiger1.info/IT/unit-page/504-Sizilien


    Ich weiß nicht, ob Soldaten getötet wurden und was sie mit menschlichen Überresten in Tigers gemacht haben.


    Während der Landungen in Pizzo Calabro, Salerno und Termoli gab es keine Tiger und nur bei Anzio kämpften die Alliierten erneut gegen diese Stahlgiganten.


    Mehrere Tiger gingen 1944 verloren, und einer ist wirklich bekannt, die Nummer 221 des 2. Zuges, 3. Kompanie des s.Pz.Abt.504, zerstört bei Cecina, in der Toskana, am Abend des 29. Juli 1944.


    Der Angriff wurde von zwei Tigern, einem selbstfahrenden StuG III und etwa fünfzig Infanteristen der I./SS Pz. Gr.Regt. 35 (16. Pz. Gr. Div. „Reichsführer-SS“).

    Die Kampfgruppe wurde vom Zugführer Tiger 221, Oberleutnant Keitel, geführt, ihm folgten die Infanteristen in zwei Kolonnen am Straßenrand verteilt. Das amerikanische Gegenstück bestand aus Soldaten der B Company des 3rd Platoon 752 American Armored Battalion, kommandiert von Lieutenant Edwin W. Cox auf einem Sherman-Panzer.


    Der Sherman 11-Panzer verließ die Via Manzoni nur wenige Augenblicke, bevor Lieutenant Keitels Tiger 221 direkt in die gleiche Straße einbog, in der Cox war.


    Die Besatzung der Sherman 11 bemerkte jedoch plötzlich einen deutschen Soldaten, der den Feinden unbemerkt die Ankunft ihres Panzers signalisierte. Sobald sich der Deutsche vorbeugte, wurde er zur Zielscheibe und das Maschinengewehr des amerikanischen Panzers traf ihn.


    Die Panzer feuerten gleichzeitig: die Tiger 221-Kugel traf den Boden sehr nahe am Sherman 11, während die amerikanische Kugel die Panzerung des deutschen Panzers traf und den Zimmerit-Mantel zerkratzte, aber keinen Schaden anrichtete.


    Eine anschließend durchgeführte Analyse ergab, dass der Tiger 221 in der Annahme, dass er nur der Infanterie gegenüberstand, den Fehler machte, kein panzerbrechendes Projektil in die Kanone zu laden, sondern ein explosives.


    Ein weiterer Schuss drang 80 mm in die deutscher Seitenpanzerung ein, beschädigte den Kraftstofftank und löste ein Feuer im Motorraum aus. Anschließend feuerte der Sherman 11 einen weiteren Schuss auf die rechte Spur des deutschen Panzers ab, beschädigte ihn erheblich und verschlimmerte die laufende Verbrennung.


    Als das Feuer schnell wütete, gelang es der Besatzung von Tiger 221, aus dem Karren auszusteigen und im nächsten Graben in der Via Montanara Zuflucht zu finden, wo er von seiner eigenen Infanterie gerettet wurde. Vier der fünf Panzerschützen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer .


    Am 2. Juli 1944 verließen die letzten deutschen Streitkräfte die Stadt und beendeten die Schlacht, die zum Tod von 140 Amerikaner und zwischen 550 und 600 Deutschen führte



    Quelle: Davide Filippi, La battaglia di Cecina e le altre combattute dalla Valle del Cecina a quella del Fine. Giugno-luglio 1944


    Gruß


    ITIR89

    Maiora Viribus Audere-Aus eigener Kraft größere Taten wagen, Wahlspruch der Bersaglieri Regiment 3

  • Hallo,

    interessanter Bericht, den ITIR89 hier gepostet hat. Eine Frage habe ich noch dazu. Müsste der Tiger, wenn er zum 2. Zug der 3. Kompanie der s.Pz.Abt. 504 gehörte nicht die Turmnummer 321 tragen? Oder wurde die 2. Kompanie kurzfristig aufgelöst und daher kam der Tiger mit der Turmnummer 221 zur 3. Kompanie? Normalerweise stellt die 1. Zahl die Kompanienummer, die 2. die Zugnummer und die 3. die Nummer innerhalb des Zuges dar, so meine Kenntnisse dazu. Ausnahmen gab es natürlich auch. Gerade bei SS-Panzerdivisionen. Die 504. war aber Heeresabteilung.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    zu der Turmnummer kann ich die Ausführung von Wibelwind bestätigen. So war die gängige Nummerierung. Ich habe auch nur die 3. Kompanie in dem Bereich für den Zeitraum angegeben bekommen und eine Erwähnung, dass Leutnant Keitel bei der 3. Kompanie war. Ich denke es wir wahrscheinlich ein Zahlenfehler sein.

    Ansonsten habe ich hier noch die erwähnten Bilder.


    Quelle: batailles-et-blindes


    Horrido


    Daniel

  • Hallo,


    bezüglich der taktischen Nummern bei Panzerverbänden, es stimmt dass die gängige Nummerierung aus Kompanie + Zug + Fahrzeugposition bestand. Im laufe von 1944 erkannte man aber dass die traditionelle Nummerierung, auch die Verwendung von "0" oder "1" für die Führer, ungeeignet war weil der Feind daraus Rückschlüsse auf die Gliederung ziehen konnte. Deshalb wurde im Sommer 1944 den Verbänden frei gestellt wie sie die taktischen Nummern erteilten (die Methodik der Nummerierung wurde vom Regiment bzw. Abteilung festgelegt). Ob im oberen Beispiel ein Zahlendreher besteht oder die s.Pz.Abt. 504 sich temporär für diese Nummerierung entschieden hat weiß ich nicht.


    Grüße

    Jairo

  • Hallo zusammen,


    ich habe bei der Recherche noch folgendes gefunden. Während des Feldzuges in Afrika wurden an den Tigern der schweren Panzerabteilung 501 am Turm Vorrichtungen zum Mitführen von Benzinkanistern angebracht. Das kannte ich so auch noch nicht.


    Quelle: batailles-et-blindes


    Horrido


    Daniel

  • Hallo Wirbelwind ;

    06.1944 Oblt. Keitel 2.Kompanie 2.Zug (Tiger I letzte Ausführung ).

    Tiger bei der Hermann Göring ! hatten wir schon mal in Niederschlesien .


    gruß Uwe

  • Hallo,

    so wie es scheint, handelt es sich wohl doch um einen Zahlendreher. Interessant, was in dem Zusammenhang von den verschiedenen Usern alles ausgebuddelt wurde. Die Geschichte mit den zusätzlichen Halterungen am Turm für zusätzliche Benzinkanister bei den Tigern der s. Pz.Abt.501 des Afrika-Korps ist mir neu. Verständlicherweise sollten die Tiger ein stückweit unabhängiger von der Treibstoffversorgung sein. Nur wurden sie denn mit den Benzinkanistern am Turm nicht auch stark verwundbar? Leuchtspurmunition darauf und die Panzer brannten. Gerade auch, wenn das brennende Benzin in den Motorraum lief.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    da die Einheitskanister die Sicht des Kommandanten und des Ladeschützen nach vorne völlig verhindern denke ich dass diese Aufnahme weit weg vom Kampfgebiet aufgenommen wurde (in anderen Bildern der 2./501 kann man mehrere Tiger, alle gleich mit Einheitskanister ausgestattet, in Kolonne fahren, die Besatzungen völlig entspannt außerhalb der Fahrzeuge). Zum Thema Mitführung von Einheitskanister in Afrika siehe diese zwei Dokumenten (Quelle NARA).



    Grüße

    Jairo

  • Hallo Jairo,

    mehr oder weniger kommt ja in den von Dir zur Verfügung gestellten Dokus die Bedenken zum Ausdruck. Neben der leichten Entflammbarkeit des mitgeführten Treibstoffes am Panzer spielt ja auch das damit verbundene Gewicht eine nicht zu unterschätzende Rolle. Das kommt ja auch im 2. Dokument zum Ausdruck. Außerdem waren die alliierten Flugzeuge sehr häufig am Himmel von Afrika. Die aufgewühlten Staub-bzw. Sandwolken der fahrenden dt. Panzer wiesen ihn den Weg. Hinzu kam noch die von Dir erwähnte Sichtbehinderung des Kommandanten bzw. des Ladeschützen. In meinen Augen ein risikobehafteter Notbehelf. Vielleicht konnte dies mit Nachtmärschen etwas minimiert werden.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    in einer Führungsanordnung (von 1943) der 16. Panzer-Division habe ich einen interessanten Hinweis auf eine Mine gefunden. Hier wird darüber berichtet, dass die Briten angeblich eine spezielle Mine gegen Tiger-Panzer entwickelt haben.


    Quelle: Nara T-315 R-681


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    ich war gestern in Militracks, Overloon (NL), war ein toller Tag, wunderschönes Wetter und ich dürfte auch noch Nashorn mitfahren :thumbup:.


    Vor ein paar Tagen wurde überraschend angekündigt dass auch ein geheimnisvollen Tiger I dabei sein würde (geheimnisvoll weil bisher niemand von der Existenz dieses Fahrzeuges wusste). Na ja, der Tiger I wurde als interessanten, statischen, Hintergrund ausgestellt, nicht zugänglich für die normalen Besucher die sich damit zufrieden geben mussten das Fahrzeug aus mindestens 20 Meter beobachten zu können.


    Wie man inzwischen weiß, zumindest was ich heute in verschiedenen Foren lesen konnte, ist dieses Fahrzeug ein 'Frankenstein'-Tiger der mit Einzelteilen unterschiedlicher Herkunft neu aufgebaut wurde (das erklärt auch einige 'features' die nicht zueinander passen). Der Wagen besitzt kein Motor und soll sich noch im Restaurations-Zustand befinden. Ich denke in den nächsten Tagen wird man mehr über dieses Fahrzeug erfahren können, hier kann man auch schon einiges hierzu lesen (auf englisch)


    Grüße

    Jairo

  • Hallo,

    na da bin ich mal über das weitere Schicksal des ,,Tigers" gespannt, wenn er fertig restauriert worden ist. Der als Leihgabe seinerzeit im DPM ausgestellte ,,Tiger" ging ja in die USA an einem Sammler. Der jetzt dort befindliche ,,Tiger" besteht aus Kunststoff (GfK) sowie aus Metallprofilen aus Stahl und Aluminium.Er wiegt nur ein Bruchteil des Originaltigers, 2,7 Tonnen zu 57 Tonnen. Die Bundeswehr half beim Bau der Replik.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,

    Der jetzt dort befindliche ,,Tiger" besteht aus Kunststoff (GfK) sowie aus Metallprofilen aus Stahl und Aluminium.Er wiegt nur ein Bruchteil des Originaltigers, 2,7 Tonnen zu 57 Tonnen. Die Bundeswehr half beim Bau der Replik.

    zu diesem Tiger hatten wir auch schon mal ein Thema eröffnet, siehe:



    Gruß

    Michael