Kämpfe um Weißwasser-Görlitz-Niesky April 1945

  • KÄMPFE IM UMGEBUNG KODERSDORF


    Teil 3: 4. Panzerbrigade


    Nach dem Beschluss des Kommandeurs des 1. Panzerkorps sollten sich die Hauptkräfte der Angriffsgruppe im Raum Jankendorf entwickeln und in Richtung Ullersdorf angreifen, Diehsa, ein mit einer Panzerartilleriebatterie verstärktes Panzerbataillon sollte Baarsdorf angreifen, Thiemendorf. Der Angriff des 1. Panzerkorps wurde vom 47. Haubitzen-Artillerie-Regiment unterstützt, die Flugabwehr erfolgte durch das 26. Flugabwehr-Artillerie-Regiment.

    Dank der gleichzeitigen Übermittlung von Entscheidungen an Kommandeure und Kampfbefehlen an das Hauptquartier der Einheit war es möglich, einen Angriff rechtzeitig zu organisieren. Dies war von besonderer Bedeutung für die 4. Panzerbrigade, die den Auftrag erst erhielt, nachdem sie sich dem Raum Diehsa näherte, also nur 30 Minuten vor Erreichen der Kampfbereitschaft.


    1. Panzerkorps, abgesehen von der 3. Panzerbrigade, die den Angriff Richtung Dresden führte, bei Um 13:00 Uhr konzentrierte es sich auf das Gebiet nördlich von Diehsa und Jankendorf, nahe der auftauchenden Vorderkante der Verteidigung der 8. Infanteriedivision. Da die Infanterie zu diesem Zeitpunkt gerade erst mit der Stellungsnahme begonnen hatte, befanden sich die Korpstruppen sofort an der Kampflinie. Die 2. Panzerbrigade bezog Feuerstellungen am Waldrand nördlich von Diehsa, die 4. Panzerbrigade – mehrere hundert Meter nördlich von Jankendorf.


    Der Kommandeur der 4. Panzerbrigade erteilte den Kampfbefehl 3 Uhr nachmittags. Die Brigade sollte in folgender Gruppierung angreifen: 1. Panzerbataillon mit einer Batterie des 24. Panzerartillerieregiments – Richtung Jankendorf, Barsdorf, Thiemendorf; 2. Panzerbataillon mit einer Batterie des 24. Panzerartillerie-Regiments – Richtung Jankendorf, Ullersdorf, entlang der Straße. Das 3. Panzerbataillon mit einer Batterie des 24. Panzerartillerieregiments sollte den Angriff auf Jankendorf westlich des Hügels anführen. 219.1, Rengersdorf. Also griffen sie in Bataillonskolonnen an. Auf dem rechten Flügel befindet sich das 1. Panzerbataillon, in der Mitte das 2. und auf dem linken Flügel das 3. Panzerbataillon. Die Reserve des Brigadekommandanten bestand aus einem Zug des 1. Panzerbataillons und einer Batterie des 24. Panzerartillerieregiments. Er hatte die Aufgabe, sich hinter das 2. Panzerbataillon zu bewegen, um einen feindlichen Gegenangriff aus jeder Richtung abzuwehren.


    Die Brigade begann den Angriff um 15:20 Uhr mit maximaler Panzergeschwindigkeit und feuerte während der Fahrt. Die Deutschen, die geistig der rollenden Stahllawine standhielten, eröffneten das Feuer nur aus nächster Nähe, aus verschanzten Panzern, Panzerabwehrkanonen, Mörsern, Maschinengewehren und gepanzerten Personentransportern. Der größte Brand brach auf dem Abschnitt von Barsdorf, Uilersdorf bis zu den Hügeln aus. 219.1. Unsere Tanker ignorierten den Feind. Es stellte sich heraus, dass die Brigade gegen Einheiten der 20. Panzerdivision kämpfte.


    Die Panzer der 1. Kompanie des 1. Bataillons durchbrachen auf einer schlammigen Straße neben dem See den Wald und starteten einen Angriff, ohne das Gelände zu erkunden. Rechts davon befand sich ein großer, von Bäumen gesäumter Friedhof. Vor dem Unternehmen liegt die Ortschaft Ullersdorf. Auf der linken Seite befindet sich ein hoher Wald. Plötzlich wurde das Unternehmen von einem Kugelhagel bombardiert. Zwei Panzer begannen zu brennen. In einem weiteren Angriff schlug das 1. Panzerbataillon mutig die Nazi-Verteidigung bei Harsdorf nieder. Um 19:30 Uhr erreichte das Bataillon Timendorf. Somit legte er von den Startbasen bis zum Angriff etwa 7 km zurück. Dieser unbestrittene Erfolg, der durch mutiges und energisches Vorgehen erzielt wurde, führte zu schweren Verlusten für das 1. Panzerbataillon. Er operierte getrennt von den Hauptstreitkräften der Brigade und verfügte über keine gesicherten Flügel. Er geriet in heftiges Kreuzfeuer deutscher Panzer, Panzer- und Panzerabwehrartillerie, die aus einem Hinterhalt operierte.


    Auch die übrigen Bataillone der Brigade erzielten Felderfolge. Die Panzer des 2. Bataillons, die in sumpfigem Gelände und zwischen vom Frühjahrstauwetter überschwemmten Wiesen operierten, konnten nur entlang der Straße vorrücken. Nachdem das 2. Bataillon sich neu gruppiert und einen bequemeren Angriffsweg gefunden hatte, überraschte es plötzlich den Feind und bewegte sich etwa 3 km südwärts und erreichte Ullersdorf. Das 3. Panzerbataillon erreichte etwa die gleiche Tiefe, im Bereich des Hügels 219.1. Leider scheiterten alle Versuche, den Widerstand des Feindes zu brechen. Auf Befehl des Brigadekommandeurs wurde alles getan, um den Erfolg des Bataillons auszunutzen, dem es gelang, bis in die Tiefe der feindlichen Gruppe einzudringen.


    Außerdem ging es darum, ihm zu Hilfe zu kommen. Vergebens kam man bis 20 Uhr nicht voran. Mit ihren Aktionen schnitt die Brigade fast das gesamte Einsatzgebiet der 20. Panzerdivision ab.

    Das schlammige Gelände erlaubte den Untereinheiten kein freies Manövrieren. Es gab Fälle, in denen Panzer stecken blieben. Am späten Abend beschloss der Brigadekommandeur, eine riskante Aufklärungstruppe einer Panzerkompanie unter dem Kommando des stellvertretenden Kommandeurs des 2. Bataillons zu entsenden. Die südöstlich, westlich der Angriffsrichtung des 3. Bataillons vorrückende Kompanie wurde bei Rabental durch schweres Feuer aufgehalten. Es stellte sich heraus, dass der feindliche Widerstand in dieser Richtung relativ schwach war. Anhand von Aufklärungsdaten folgten das 2. und 3. Bataillon der Kompanie. Die Straße führte durch Waldlichtungen, wo dicht Panzerabwehrsperren aufgestellt waren. Bis Um 23 Uhr hatten die Bataillone eine Strecke von 2 bis 3 km zurückgelegt und saßen vor dem Westrand des Dorfes Kodersdorf fest. Nach heftigen Kämpfen und Verlusten war der Korpskommandeur in der Nacht gezwungen, die Einheiten in ihre Ausgangsstellungen zurückzuziehen. Die 4. Panzerbrigade bezog Stellungen nördlich von Jankendorf.


    Während der Kämpfe erlitt die 4. Panzerbrigade folgende Verluste:
    - 6 Panzer verbrannt und 1 Panzer beschädigt im Raum Timendorf,
    - 7 Panzer verbrannt und 1 Panzer beschädigt im Raum Rabental.


    Am nächsten Tag führten die Deutschen Offensivoperationen im Raum Niesky und in Richtung Jankendorf durch. Bei den Kämpfen setzten die Deutschen 5 in Kodersdorf erbeutete T-34-85-Panzer ein. Die Panzer hatten rote Türme. Die 4. Panzerbrigade zerstörte zwei solcher Panzer und die 3. Panzerbrigade zerstörte zwei solcher Panzer bei den Kämpfen am 21. April.

    Grüße

    Jarek

  • Hallo zusammen,


    KÄMPFE IM UMGEBUNG KODERSDORF


    Teil 4: 5. Unabhängige schwere Panzerregiment



    Eine weitere Panzereinheit der polnischen Armee, die im Raum Kodersdorf kämpft, ist das 5. Unabhängige schwere Panzerregiment (IS-2).
    Ab dem Abend des 18. April bezog er Stellungen in der Stadt Ober Horka (Wehrkirch). Er blockierte die Richtung des deutschen Angriffs an den auf der Karte eingezeichneten Positionen.
    Der vorgelegte Kampfbericht vom 20. April bestätigt, dass das Regiment während der Kämpfe keine Panzer verloren hat!


    - Regelmäßiger Panzerbestand des Regiments: 21 IS-2-Panzer
    - Anzahl der Kampffahrzeuge, die am 20. April um 18.00 Uhr kämpfen können: 17 Panzer (A)
    - Anzahl der am 20. April beschädigten Panzer: 1 Panzer (B)
    - Anzahl der am 19-20. April beschädigten Panzer: 3 Panzer. (C)


    Die Panzer werden vom Regiment im nördlichen Teil von Horka repariert.


    Grüße

    Jarek

  • Hallo Jarekk,

    Du hast dankenderweise die ersten von Dir angekündigten Dokumente hier eingestellt. Die Fehler, durch die Google-Übersetzung verursacht, halten sich in Grenzen. Zusammen mit den geposteten Karten lässt sich manches erschließen bzw. korrigieren. Was sich mir bisher nicht erschließt, ist die Zahl der bei Kodersdorf am 19.04.45 erbeuteten, fahrbereiten T 34/85 bzw. IS-2. In den polnischen Unterlagen ist von 5 erbeuteten T34/85 auf deutscher Seite die Rede, von denen 4 am 21.04.45 durch die 3. und 4. Panzerbrigade vernichtet wurden. Warum diese Panzer einen roten Turm gehabt haben sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht ist es ein Übersetzungsfehler. In dem Bericht von Generalmajor Max Lemke, Divisionskommandeur in jener Zeit der Fallschirm-Panzer-Division 1 zum Gefecht am 19.04.45 steht, dass etwa 12 unbeschädigte Panzer, darunter 3-4 IS-2 in deutsche Hände fielen. Diese wurden kurze Zeit später, mit einem Balkenkreuz versehen, auf deutscher Seite wieder bei Kämpfen eingesetzt wurden. Weiter teilt er mit, dass 43 feindliche Panzer in 20 Minuten abgeschossen wurden. Da differieren die Angaben doch ganz erheblich. Wenn ich es in Deinen Unterlagen richtig gelesen habe, stehen dort 13 vernichtete und 4 beschädigte Panzer. Ob die 43 angegebenen Abschüsse alle durch die 17 ,,Panther" getätigt wurden oder auch einige davon durch dt. Panzergrenadiere per ,,Ofenrohr" oder ,,Panzerfaust" erledigt wurden, soll nicht die entscheidende Rolle spielen. Vielleicht gibt es ja eine plausible Erklärung für die Differenz.

    Was mir die poln. Unterlagen bisher auch gezeigt haben, war die Lage in und um Niesky am 19.-20.04.45 doch nicht so, wie es russ. Kommandeure bereits an ihre Vorgesetzten gemeldet hatten. Danach sei Niesky bereits vollständig vom Feind befreit. Hauptmann Müller (Pi-Müller) wehrte sich mit dem ihm verbliebenen Kämpfern der 2 Kompanien des Panzer-Sturm-Pionier-Bataillon noch rund um den Wartturm/Katzbuckel, bevor er es ihm gelang, mit den verbliebenen Resten an dt. Verteidigern unbehelligt auszubrechen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    personaldokumente und Berichte sowohl der 2. und 4. Panzerbrigade als auch des 1. Panzerkorps bestätigen den unwiederbringlichen Verlust von lediglich 26 T-34/85-Panzern bei Kodersdorf.


    Der Bericht von General Lemke sollte als unzuverlässig angesehen werden, da Kodersdorf nur von 13 T-34/85-Panzern angegriffen wurde. Sie konnten also nicht 43 Panzer in 20 Minuten zerstören.


    Ähnlich verhält es sich mit der Beschaffung von IS-2-Panzern. Ich habe ausdrücklich den Originalbericht vom 20. April in meinen Beitrag eingefügt. Das 5. schwere Panzerregiment verlor im Raum Kodersdorf keine Panzer.


    Es war die einzige Einheit, die in dieser Gegend mit IS-2-Panzern ausgerüstet war. Dies gilt sowohl für die polnische Armee als auch für die 52. Sowjetarmee.


    Ich habe viele Dokumente der 52. Armee aus den russischen Archiven. Ich suchte nach Informationen über alle Panzereinheiten der 52. Sowjetarmee.

    Im Raum Kodersdorf waren die einzigen Verteidigungseinheiten das 124. selbständige Panzerregiment T-34/76 (das bei Krausch schwere Verluste erlitt) und mehrere SU-76-Selbstfahrlafettendivisionen (8. selbstfahrende Artilleriebrigade) und das 1198. leichte selbstfahrende Artillerie-Regiment (Su-76).


    Die Karte des Kampfgebiets des 1198. Selbstfahrenden Artillerie-Regiments am 18. April im Raum Särichen sieht sehr interessant aus
    und Mückenhain. Allerdings kämpften hier nur SU-76-Selbstfahrlafetten.


    Grüße


    Jarek

  • Hallo Jarek ,

    danke für die umfangreichen Berichte und Darstellungen. Das mit dem 5.selbstständigen schweren Panzerregiment (JS-2) kann ich so,

    auch bestätigen . Bewegungen der 2./3./4. Pz.Brigaden des 1.Poln. Panzerkorps der 2.poln.Armee sind in groben Zügen dargestellt.

    Mich würde noch der zeitliche und örtliche Übergang über die Neiße und die Bereitstellung am 16.04-18.04.1945 vor den kampfmäßigen

    Verschiebungen interesieren . Der Verbleib (Verlust) des T34/85 mit der Nr. 2312 und dessen Einsatz (2.Brigade ,2.Batailion ,1.Zug )

    wäre hilfreich. Die höhe 219.1 taucht in den Berichten , so wie der Fluß Schöps (weißer) mehrmals auf. Welche deutschen Verbände

    während der Kampfhandlunge in dem Zeitraum sind für dich von Interesse ? Wenn ich helfen kann , gern.

    mit besten Grüßen April45

  • Hallo April45,


    die Position des 5. schweren Panzerregiments änderte sich zwischen dem 18. und 20. April praktisch nicht.


    Ich habe die Einsatzanweisungen der 2. und 4. Panzerbrigade leicht vereinfacht dargestellt. Detaillierte Angaben dazu finden sich in den Unterlagen allerdings nicht.


    Der Standort der Einheiten 2A WP und 52 A besteht aus Dutzenden Seiten mit Dokumenten und mehreren Karten. Meistens auf Russisch.


    Ich kann versuchen, den Ort des Verlusts des Panzers „2312“ zu ermitteln.


    Ich interessiere mich für Informationen über den Einsatz einzelner deutscher Einheiten im Kampf um Niesky, Dauban-Forstgen und Bautzen. Vor allem Sturmgeschützbrigaden. Auf polnischen und russischen Karten erscheinen 20 PzD 1 HGPzDiv austauschbar.



    Grüßen


    Jarek

  • Hallo April45,


    was die Identifizierung des T-34/85-Panzers (2312) betrifft, lässt sich anhand der Nummer auf dem Turm nicht erkennen, von welcher Brigade er stammte (2. Panzerbrigade?).


    Die Zahl „2“ bedeutet das 2. Bataillon, die Zahl „3“ bedeutet die 3. Kompanie, die Zahl „1“ bedeutet den 1. Zug und die letzte Ziffer „2“ bedeutet den zweiten Panzer im Zug.


    Die Form des Adlers auf dem Turm und seine Position im Verhältnis zur taktischen Nummer bestimmten die Zugehörigkeit zur Panzerbrigade. Dies wird in der beigefügten Abbildung erläutert.
    Dieses Identifikationssystem galt nur für Panzerbrigaden, die mit T-35/85-Panzern ausgerüstet waren.


    Bei selbstfahrenden Artillerie-Regimentern galt ein anderes System.


    Die erste Ziffer der taktischen Nummer identifizierte die Regimentsnummer. 😊



    Grüße

    Jarek

  • Hallo Jarek ,

    Du hast recht ,ich habe in poln. Unterlagen auch festgestellt , das die 2312 bei der 2. und 3. Brigade gelistet waren . Da auf dem Bild kein poln. Adler mehr existiert gehe ich davon aus , das es ein Panzer der 2.Brigade ist , der verlustig ging . (das Bild findest Du in einem meiner Beiträge)


    In der Karte von Dir mit der Höhe 219.1 taucht im unteren Teil das Kalbengut von Rabentaal/Wiesa auf . Auf der Allee davor, wurden wurden am 18./19.04 die 8/9? T34/85 der 4.Pz.Brig. von der Heeres-Sturmgeschützbrigade 300 , welche mit der 20.Pz.Div. zusammenarbeitete, abgeschossen. Des weiteren werden Gefechte auf dem Weg nach Weißenberg (Altmarkt/Diehsa,Gebelzig ,Gross-Saubernitz) aufgezeigt, wobei die 7 T34/85 der sowj. Ausbruchsgruppe von Weißenberg zuzuordnen sind. Die angelaufenen Umgruppierungen am 19./20.04 deutscher Verbände zum Abriegeln des Durchbruchskeils der 52.Armee (8./9. ID poln. 1.Pz. Korps) sind nach meiner Meinung die Ursache für die gefechtsmäßige Aufklärung der 2. und 4. Brigade wobei größere Verluste wohl in Kauf genommen wurden. Zur Sicherheit hatte man zwischen Ödernitz und Wehrkirch einen Artillerie/Pakriegel (auch die 5.schwere Pz. JS2 ) aufgebaut ,der schwer zu überwinden war. In der Folge wurde durch gemischte deutsche Verbände (20.Pz,HG1;GD-Brandenburg Pz.Jgd.88 , Gemischte Pz. Wietersheim Sturmg. 300/311/236) der Angriff weiter westlich, nach Norden vorgetragen .


    (Kampfgruppe Wietersheim soll auch 3 Beute T34 eingesetzt haben) . JS2 -Verluste der 5. schweren Pz. soll es nach unterschiedlichen Aussagen (Bildern) bei den Kämpfen um Bautzen /klein Welka gegeben haben. Die 16.selbständige Pz. poln. wurde nach dem 22.04 bei Zimpel/Tauer,Förstgen von der Sturmgeschützbrigade GD ( 10 Pz.Jg. IV A 1Stg.III ) fast vollständig aufgerieben. Das war Teil des Gegenangriffs des Panzerkorps GD von Norden in südlicher Richtung mit Kampfgruppen: Korpspionier. 500 GD ,Brandenburg 1,1244/Kg.Kappel . Viele Panzer wurden auch durch mobile Pak ;Flak 8,8 cm

    und Nahkampfmittel vernichtet.


    Literatur/Buchhinweise (E.Berndt,Hamilton usw. ) wurden in vorangegangenen Beiträgen schon angezeigt .


    Beste Grüße April45

  • Hallo April,


    dein letzter Beitrag hatte offensichtlich div. Formatierungsfehler (siehe Anlage), die ich jetzt behoben habe. Dies zur Info!


    Hallo Jarek,


    vielen Dank für deine umfangreichen Schilderungen zu diesen Kampfhandlungen. Es ist immer sehr gut, beide Parteien bewerten zu können, um einen Abgleich zwischen den Daten vornehmen zu können. Wenn noch inhaltliche Fehler durch die Übersetzung vorhanden sein sollten, bitte melden.


    Gruß

    Michael

  • Hallo April45,


    ich denke, unsere Zweifel bezüglich des Fotos von T34/85 mit der Nummer „2312“ sind ausgeräumt.


    Die Tatsache, dass es sich nicht um einen Panzer des 1. Panzerkorps der polnischen Armee handeln kann, wird durch den auf dem Foto sichtbaren Turm des Panzers und die im Turm installierte Kanone bestimmt. Dies ist eine sehr markante Waffe vom Typ D-5T, die seit dem Frühjahr 1944 in kleinen Stückzahlen hergestellt wird. In der 2., 3. und 4. Panzerbrigade gab es keine Panzer mit diesem Geschütz!


    Die im Januar 1945 an das 1. Panzerkorps gelieferten Panzer T-34/85 hatten ein Geschütz vom Typ S-53 mit einem anderen Turm. Diese Version wurde ab Sommer 1944 produziert.


    Als ich im Internet nach Materialien zum T-34/85 suchte, stieß ich zufällig auf ein Gemälde eines Modells des T-34/85-Panzers einer ukrainischen Modellbaufirma.
    Sehr vertrautes Gemälde. :)


    Grüße

    Jartek

  • Hallo zusammen.


    Als ich im Forum nach einem Foto des T-34 mit der Nummer „2312“ suchte, fand ich Informationen, die mich sehr erfreuten. Es bestätigt die Informationen über polnische Verluste in Kodersdorf. Polnischen Berichten zufolge haben die Polen in den sumpfigen Wiesen 8 Panzer verloren. Dies wird durch Anwohnerberichte bestätigt. :) . In E. Berndts Buch „Die Kämpfe um Weisenberg und Bautzen im April 1945“ gibt es eine sehr interessante Karte mit Informationen zu den Landzungenwracks in Muckenhain. Auf der Karte sind die Wracks von vier T-34-Panzern und zwei Wracks von SU-Selbstfahrlafetten zu sehen.


    In diesem Gebiet gab es keine sowjetischen Einheiten, die mit T-34-Panzern bewaffnet waren. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um polnische Wracks. Polnischen Berichten zufolge drangen nur 5 Panzer in Kodersdorf ein. Nur 2 der Besatzungen dieser Panzer überlebten. Sie berichteten, dass in Kodersdorf Panzer zerstört worden seien. Aber waren sie sich während des Kampfes wirklich sicher, wo sie waren? Ich habe meine Zweifel. Diese beiden Informationen machen die polnischen Schadensberichte sehr glaubwürdig.


    Grüße

    Jarek

  • Ich bin dankbar für alles was hier zusammengetragen wurde und hoffe das mir eventuell etwas geholfen werden könnte.

    Nach dem Tod meiner Großtanten habe ich fast sämtliche Briefe meines Uropas gefunden.

    Nachdem ich alle "aufgearbeitet" digitalisiert und archiviert hatte, habe ich mit meiner Oma eine "Reise" in ihre Kindheit unternehmen können. [...]

    Im vorletzten Brief hat er beschrieben er hat 500m den "Ivan" vor sich, aber alles wäre ruhig.

    Im letzten mir nur von Erzählungen bekannten Brief schrieb er "Ivan ist nur noch 50m entfernt [...] wir liegen an der Neiße in der Scheibe.

    Nach Recherche konnte ich über das Bundesarchiv und das Rote Kreuz herausfinden das er im Raum Görlitz letztmalig registriert war.

    Meine Frage - gibt es Überlieferungen oder Karten von den Stellungen rund um Görlitz, speziell in der Nähe der Neiße und Bauernhöfen?

    Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gen null geht, würde ich gern Lebzeiten meiner Oma dieses Kapitel abschließen. Friedhöfe mit unbekannten Soldaten gibt es ja viele in der Region.

    Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt (gebürtig aus Hoyerswerda)

  • Hallo Mike,


    Herzlich willkommen in diesem Forum!


    Es ist schön zu lesen, dass du die Briefe deines Uropas bekommen hast.


    Aus deinen Angaben kann ich allerdings keine Einheit entnehmen. Liegt dir seine Einheit nicht vor? Ist in den Briefen oder auf Umschlägen eine Feldpostnummer angegeben? Damit könnten wir viel gezielter agieren.


    Hattest du schon einen Antrag auf Wehrmachtauskunft im Bundesarchiv in Berlin gestellt?


    Ich würde deinen Beitrag gerne als eigenständiges Thema sehen. Wir könnten dann gezielter vorgehen. Am besten wäre es wenn du uns den Namen deines Uropas mitteilen würdest und wir darunter das Thema eröffnen und mit den bereits vorhandenen Beiträgen dorthin verschieben.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Jarekk,

    wie es scheint, hat der Generalmajor M. Lemke in seinem Bericht mit den poln. Verlusten bei dem Panzergefecht auf den Kodersdorfer Teichwiesen am 19.04.1945 übertrieben. Ich konnte keine weiteren Nachweise finden, die seine Aussage diesbezüglich tatsächlich stützen. Schmeelke hat es bspw. schon an anderen Stellen an anderen Stellen mit der Wahrheit nicht so genau genommen. Wie die Zahlen zustande kamen, kann aus meiner Sicht damit zusammenhängen, dass eigene Erfolge aufgebauscht wurden, um selbst besser dazu stehen bzw. um die Kampfmoral der eigenen Truppe zu stärken. Lemke selbst wird die abgeschossenen Panzer nicht selbst gezählt haben. Also gehe ich davon aus, dass Deine Angaben stimmen. Was mich eigentlich ein wenig wundert, ist die Aussage von Jacek Domanski in seinem Buch ,,Budziszyin 1945", der für den 19.04.45 folgendes festhält: ,,Das auf der linken Flanke angreifende 2. Panzerbataillon der 2. Panzerbrigade erreichte verhältnismäßig schnell die Ortschaft Kodersdorf, um die ein Kampf entbrannte. Die deutsche Führung wollte um jeden Preis die angreifenden Polen aufhalten, was ihr nicht gelang. Die polnischen Panzer kamen in die Ortschaft, aber dort stießen sie auf einen Hinterhalt von getarnten 8 ,,Tigern" und PzKpfw IV. Es kam zu dramatischen Kämpfen auf kürzeste Entfernung (bis 50 m) in deren Ergebnis dem polnischen Bataillon 13 zerstörte Panzer T34/85 mit Besatzung verlustig gingen. Die Deutschen verloren in diesem Kampf 9 Panzer, 7 Sturmgeschütze und 12 gepanzerte Transportfahrzeuge". Diese schilderung gibt mir Rätsel auf. Nirgendwo konnte ich bisher lesen, dass sich in der Ortslage Kodersdorf 8 ,,Tiger" befanden. Die 17 ,,Panther", wohl 1 ,,Tiger" und mehrere Flak-Panzer sind mir aus dem Gefecht am 19.04.45 bekannt. Ob im Laufe des 19.04.45 von polnischer Seite Kodersdorf nochmal angegriffen wurde, nachdem das 2. Panzerbataillon 26 Panzer verloren hatte, ist mir nicht bekannt. Ebenso, ob die Heeres-Sturmartillerie-Brigade 300 in den Kampf eingriff oder woher die Sturmgeschütze kamen? Es bleibt interessant.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo.


    Es gibt viel Literatur über die Kämpfe der 2. polnischen Armee, einschließlich ihrer Panzereinheiten. Dazu gehören historische Studien, Rezensionspublikationen und Memoiren.
    Wir müssen uns daran erinnern, dass nach den Kämpfen nur zwei „Zeugen“ der Kämpfe des 2. Panzerbataillons übrig blieben. Darunter der Kommandeur der 4. Panzerkompanie, die in Kodesdorf einmarschierte. Sie mussten ihre Niederlage irgendwie mit ihrem Heldentum erklären.


    In allgemeinen Veröffentlichungen wird der Angriff nicht in zwei Etappen unterteilt, nämlich zum Hügel 219, 1 und dann in Richtung Kodersdorf. Diese Version ist nur in Detailstudien mit Teilnehmerkonten verfügbar. Deshalb gibt es im Buch „Budziszyn 1945“ nur eine gekürzte Fassung.


    Was die gemeldete Zerstörung deutscher Fahrzeuge angeht, ist die Sache etwas beschämend. Die Soldaten hatten keine Ahnung, welche Panzertypen ihnen begegneten. Jeder große Panzer (Pz V, Pz VI) ist ein „Tiger“, und jeder angeschossene oder zerstörte Stug ist ein „Ferdinand“ (?). Es ist sehr selten, die richtige Bezeichnung für den Panzer Pz IV zu finden. Selbst in der zeitgenössischen polnischen Literatur werden solche Berichte mit Vorsicht behandelt. Ich habe diese NAMEN in den Texten, die ich im Forum gepostet habe, bewusst entfernt, um meine Kollegen nicht zum Lächeln zu bringen.


    Grüße

    Jarek

  • Hallo,zusammen

    vielleicht noch was zum Ausgangspunkt.Ursprünglich war bis Anfang April 45, die 3.GardePz.der Partner der 52.Armee . Durch dessen Verlegung in den Frontabschnitt Forst/Muskau ,um die Hauptangriffsrichtung noch zusätzlich zu stärken, wurde beschlossen die 2.Poln.Armee im Raum Rothenburg dort einzuschieben , da die 52.Armmee Ausrüstungsmäßig nicht die volle Kampfstärke hatte.Die deutsche Seite reagierte daraufhin

    auch mit größeren Umgruppierungen von Einheiten .Das das Überwinden der Neiße am 16.04.1945 im Abschnitt des 73.SKorps bei der vorhandenen Artilleriedichte möglich ist, war der Führung der 1.Ukr.Front klar.

    Durch die schnelle Errichtung von 30 und 60t Brücken duch sowj. Pioniere, konnte auch das 7.mechan.Gardekorps mit gepanzerten Verbänden (T34/SU85/SU122/ISU/SU76) schnell in den Durchbruchsabschnitt eingeschoben werden.Schnell erkannte man, das am 16./17.04 in dem Abschnitt keine größeren Panzerverbände auf deutscher Seite , zu Verfügung standen.Da die Brandenburger an den Flanken daraufhin

    einschwenkten ,und die Volkssturmeinheiten und unterstellte Einheiten zerschlagen waren,konnte der Durchbruchsraum bis zum 18.04.1945 planmäßig erweitert werden . Danach tauchen die Poln.Panzereinheiten

    in dem Zusammenhang auf.Vielleicht weis Jarek wo sich am 18./19./04 die1/2 BPanz und 3/2 BPanzer (1.pol.Pz.Korps) aufhielt? Die Aussage ist meine persöhnlichen Meinung.Andere Darstellungen sind erwünscht.

    beste Grüße April 45

  • Hallo.


    Gerne beantworte ich Ihre Frage. Bitte geben Sie mir etwas Zeit, die Archivmaterialien durchzusehen. Ich möchte nicht nur anhand von Büchern antworten.


    Was Kodersdorf betrifft, habe ich heute im Archiv Verlustlisten polnischer Panzer der 2. polnischen Armee mit Angaben zu den Fabriknummern gefunden. Deshalb bin ich immer zuversichtlicher, dass wir nur 13 Panzer verloren haben.

    Das Dokument hatte nach dem Krieg viele Jahre lang den Status „Geheim“ :)


    Grüße

    Jarek