Paul Lebermann, Stabsfeldwebel

  • Hallo zusammen,

    Ich bin gerade durch Zufall beim Surfen auf Euer Thema Grenadier-Regiment 376 gestoßen und habe etliche Ortsnamen und Fakten aus den Erzählungen meines Vaters wiedererkannt. Er wurde am 26.08.1939 zum Dienst in der 225 ID. eingezogen und 1944 im Düna-Brückenkopf schwer verletzt. In welchem Zeitraum fanden die Kämpfe am Brückenkopf statt? Gibt es darüber Verwundetenlisten? Mein Vater war an dem Tag (vermutlich als Stabsfeldwebel? Kompaniechef von den verblieben 16 Soldaten der 2./GR. 376?).


    Gruß


    Karsten

  • Hallo Karsten,


    herzlich willkommen in diesem Forum!


    Einige Fragen vorweg:

    • Hast du schon mal einen Rechercheantrag beim Bundesarchiv in Berlin PA gestellt? Wenn du Glück hast, gibt es sogar eine Krankenkartei über die Verwundung deines Vaters.
    • Gibt es Bilder oder Feldpostbriefe die uns weiterhelfen könnten?
    • Magst du uns den Namen deines Vaters nennen?
    • Wenn ja könnten wir ein eigenes Thema rund um deinen Vater aufbauen

    Ansonsten bitte ich dich um ein wenig Geduld.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    Ja, ich hatte vor 2-3 Jahren mal irgendwo einen Antrag gestellt aber nichts mehr davon gehört.

    Mein Vater, Paul Lebermann 18.02.1915 in Hamburg geboren, wurde nach der Berufsausbildung 1935 - 1937 zum Arbeitsdienst eingezogen. Direkt danach vom 01.08.37 bis 01.08.1939 Wehrdienst. Entlassen und am 26.08.39 wieder eingezogen ins IR376. Dann den Weg der Division mitgegangen. Er persönlich hat das Fernschreiben der Verlegung an die Ostfront als Mitarbeiter im Stab am 24.12.41 entgegengenommen und an die Vorgesetzten weitergeleitet. Er wurde per Flugzeug in den Kessel von Demjanz geflogen. Dann wolchow, Staraja-Russa ilmensee, Dorpat usw. Im Brückenkopf an der Düna explodierte eine Granate einen Meter neben seinem Schützenloch. Mehrere Splitter durchschlugen seinen Stahlhelm und den Kopf, an der rechten Schläfe rein und vorn in der Mitte wieder raus. Er schaffte es noch aus eigener Kraft über die Brücke und kam ins Lazarett. Von da aus nach Apolda in ein Heimatlazarett zur Genesung. Von da (Anfang 1945?) abkommandiert zur Volkssturmausbildung in eine Kaserne nach Bremen. Mein Vater erzählte, dass mit ihm zusammen 7 fronterfahrene Feldwebel mit je 2 Unteroffizieren Volkssturmkompanien mit 165 Mann ausbilden mussten. Die Ausbildungsinhalte wurden den Feldwebeln überlassen. Nach 2 Tagen Ausbildung ging’s immer gleich an die Front. Mit der letzten ausgebildeten Kompanie musste mein Vater (Stabsfeldwebel) als Kompaniechef selbst an die Westfront und die letzten Monate? Gegen die Kanadier kämpfen. Am 08.05.45 kapitulierte die Einheit meines Vaters bei Brake an der Unterweser und dann ging es in Gefangenschaft.


    Ich habe noch einiges zu Hause. Neben seiner Uniformjacke mit den Abzeichen und Orden (Verwundetenabzeichen, nahkampspange, EK 1 + EK 2 und anderes, noch seine abgestempelte „Nahkampfliste“, irgendwelche Ernennungen. Dann noch einen Karton mit Feldpostbriefen, größtenteils in Süterlin geschrieben, ich vermute, seine Mutter hat alle Briefe aus dem Zeitraum von 1935 - 1945 aufgehoben. Es könnten an die 200 Briefe sein.


    Da ich gerade im Urlaub bin habe ich derzeit keinen Zugriff darauf.


    Es würde mich schon interessieren, wann und wo mein Vater verletzt wurde und auch etwas über die volkssturmausbildung in Bremen.


    Gruß

    Karsten

  • Hallo Karsten,


    na dann weiterhin schönen Urlaub. An deiner Stelle würde ich mal einen neuen Antrag stellen, wer weiß wo der 1. Verschollen ist.


    Bei Sütterlin können wir auch helfen, allerdings sind 200 Briefe dann doch sehr viel. :) vielleicht befinden sich bei den Unterlagen auch noch sein Wehrpass? Schau mal in Ruhe durch.


    Also wenn ich das so richtig erforscht habe dann war das Grenadier-Regiment 376 im Juli 1944 im Bereich Dünaburg. Evtl. kann Michael da weiter helfen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Karsten,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich kann mir schon vorstellen, dass wir dir bei deinen Nachforschungen behilflich sein können, obwohl ich den Detailgrad noch nicht einschätzen kann. Bevor ich aber starte würde ich gerne wissen, ob dir Literatur vorliegt, die hier bereits thematisiert wurde. Zudem würde ich gerne deine Frage abkoppeln und dazu einen neuen Bereich im Personenregister erstellen, wenn das okay wäre.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Antje,


    Ich werde mal die Briefe sortieren und sonstige Unterlagen suchen und zusammenstellen, wenn ich kommende Woche wieder zu Hause und im Büro bin. Melde mich dann.


    Hallo Michael,


    Das Buch „der Weg der 225. ID“ liegt mir vor.

    „Zudem würde ich gerne deine Frage abkoppeln und dazu einen neuen Bereich im Personenregister erstellen, wenn das okay wäre.„

    Das kann gerne geschehen ( ich weiß allerdings nicht ganz, was das bedeutet).


    Ich werde auch nach seiner ledernen Meldetasche suchen. Mit der haben wir als Kinder häufiger mal gespielt. Damals waren da noch einige russische Landkarten drinnen, wenn ich mich recht erinnere.


    Gruß

    Karsten

  • Hallo Karsten,


    ich habe Michael mal die Arbeit abgenommen und die bisherigen Beiträge unter dem Namen deines Vaters zusammengefaßt und verschoben, so dass wir hier alles zusammen tragen können auch losgelöst von der 225. Infanterie-Division.


    Ich hoffe das war ok. Dann freue ich mich auf bald. Evtl hast du ja sogar Bilder von deinem Vater in Uniform?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Karsten,


    zu dem Antrag, falls du diesen bei der Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin gestellt hast, nicht wundern, die brauchen teilweise Jahre dafür. Ansonsten kann man telefonisch einmal nachhaken. Das habe ich auch gemacht und siehe da auf einmal waren die Unterlagen da. Das vielleicht als Ansatzpunkt.

    Was das Thema Verwundung angeht, so müsste (falls vorhanden) im Soldbuch etwas zu finden sein, oder aber auf der Urkunde zum Verwundetenabzeichen. Zumindest könnte man über die Urkunde das Gebiet begrenzen. Die Feldpostbriefe sind natürlich auch eine Quelle, wo man etwas finden kann. Natürlich ist da die Schrift meist hinderlich. Aber auch da können wir dir sicherlich helfen.

    Wie Antje bereits erwähnte sind da Bilder oder die Urkunden sehr hilfreich und interessant.

    Genieß den Urlaub, ich bin gespannt.

    P.S.: Ich finde es toll, dass der Konvolut noch vorhanden ist. Immer schön in Ehren halten :)


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Lieber Karsten,


    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!


    Bei solchen Mengen an Feldpostbriefen werde ich als Historiker immer ganz aufgeregt! :D Auf keinen Fall wegwerfen (viele tun das, wenn sie der Meinung sind, dafür keine Verwendung zu haben)!!! Es gibt Archive und Museen, die solche Bestände mit Kusshand (und ofmals auch gegen Entgeld) übernehmen.


    Wenn du möchtest, kann ich mir die Briefe einmal anschauen und fürs Erste stichprobenartig übersetzen. Hier im Forum gibt es aber einige andere Nutzer:innen, die hervorragend Sütterlin usw. lesen können (ich verweise hier nur auf Antje)!


    Liebe Grüße,


    Alex

  • Hallo Karsten,


    besten Dank für die Rückmeldung.

    Das Buch „der Weg der 225. ID“ liegt mir vor.

    danke für die Info. Dann können wir die Inhalte dieser Quelle schon mal weglassen. Ich werde jetzt entsprechend suchen und mich wieder melden.

    „Zudem würde ich gerne deine Frage abkoppeln und dazu einen neuen Bereich im Personenregister erstellen, wenn das okay wäre.„

    Das kann gerne geschehen ( ich weiß allerdings nicht ganz, was das bedeutet).

    das was Antje bereits gemacht hat, war damit gemeint.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Karsten,


    ich wollte noch einmal sicher gehen und nachfragen welches Buch dir vorliegt.


    Ist es die Divisionschronik der 225 Infanterie-Division oder liegt dir das Buch: Der Lange Weg eine Chronik eines deutschen Soldatenschicksals von Gerhard Siegle vor? Es sind zwei verschiedene Themen und es geht leider nicht so wirklich aus deiner Beschreibung hervor.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Karsten,

    Ist es die Divisionschronik der 225 Infanterie-Division oder liegt dir das Buch: Der Lange Weg eine Chronik eines deutschen Soldatenschicksals von Gerhard Siegle vor? Es sind zwei verschiedene Themen und es geht leider nicht so wirklich aus deiner Beschreibung hervor.

    eine Rückmeldung zur Frage von Antje wäre wirklich sehr hilfreich. Wenn dir dieses Buch vorliegt:

    Der Lange Weg eine Chronik eines deutschen Soldatenschicksals von Gerhard Siegle vor

    kann ich noch mit Inhalten aus der Divisionschronik unterstützen.


    Gruß

    Michael