Winterschlacht bei Welikije Luki - 1942/43

  • Liebe Foristen,


    ich weiß ja nicht, wie es euch damit geht, aber das leidige Thema "Russische/Ukrainische Namen und die deutsche phonetische Transkription" stellt mich immer wieder vor Herausforderungen, etwa bei der Lokalisierung von Orten.


    Ich suche den Ort Bogorodizkoje. Es gibt laut Wikipedia über ein Dutzend Bogorodskojes in Russland. Der gesuchte Ort soll laut Sterbekarte bei Welikije Luki in der Oblast Pskow liegen.


    Eine erste Recherche über die einschläigen Kartenseiten brachte leider keine Ergebnisse.


    Liebe Grüße,


    Kit

  • Hallo Kit,


    na das ist ja gar nicht einfach. Kannst du uns sagen in welchem Zeitraum der gesuchte Ort liegt? Ist der Ortsname in Sütterlin geschrieben?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Uli,


    vielen Dank, ich glaube ich überlasse dir das suchen nach Orten, darin bist du so viel besser als ich! :thumbup:


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,


    im nachfolgenden Link ist ein Hinweis, dass die 83. Infanterie-Division am 24.11.1942 im Raum Welikije Luki von den Rotarmisten angegriffen und im Januar 1943 vernichtet wurde.


    Von daher würde ich sagen, dass die Karte, die Uli eingestellt hat, die richtige ist.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,


    ich habe hier den Kampfbericht gefunden:


    „Eigene Lage:


    Anfang November 1942 steht die verstärkte 83. Infanterie-Division in/und hart westlich Welikije Luki für eine Angriffsaufgabe bereit. Das Grenadier-Regiment 277 und das Sicherungs-Bataillon 336 halten die HKL und die vorgeschobenen Stützpunkte besetzt.


    Kommandant von Welikije Luki ist der erst vor einigen Tagen eingetroffene Oberstleutnant Freiherr Eduard von Saß, Kommandeur des Grenadier-Regiments 277.


    Trotz der bevorstehenden Angriffsaufgabe werden die Stellungen zu Verteidigung weiter ausgebaut, Munition und Verpflegung bevorratet.


    Der neue Divisions-Kommandeur General-Leutnant Scherer, der am 07.11.1942 bei der Division eintrifft, besichtigt mit dem Regiments-Kommandeur Oberstleutnant Frhr. von Saß eingehend die Verteidigungsanlagen von Welikije Luki und ordnet sofortige wesentliche Verbesserungen an. Der Ia der Division Major Niepold, befindet sich erst seit 29.10.1942 bei der Division.


    Als nach dem Nichteinsetzen des russischen Großangriffs bei Rjeloj Angriffsabsicht fallen gelassen wird, wird am 18.11.1942 durch das Grenadier-Regiment. 251 und 11./Grenadier-Regiment 257 die Lücke zwischen der Gruppe Schröder (Wegespinne) und Welikije Luki geschlossen. Der Abschnitt der Division der 152 km beträgt, kann durch die Division nur teilweise besetzt werden. Während im Abschnitt südlich Welikije Luki die HKL durch Stützpunkte besetzt ist, steht im Abschnitt nördlich Welikije Luki bis zur Nordgrenze der Division nur eine Sicherung im Stützpunkt Grizkowo.


    Der Divisions-Kommandeur spricht mit Oberstleutnant von Saẞ auch die Möglichkeit der Einschließung der Stadt in bevorstehenden Kämpfen durch. Dabei wird auch eine Riegelstellung in der Linie Stützpunkt Budapest - Braunschweig festgelegt und der Ausbau sofort in Angriff genommen, desgleichen wird der Ausbau der Zitadelle und des Westabschnitts befohlen.


    Dem Antrag der Division, die HKL gegenüber dem an und über die Lowatj vorfühlenden Russen an die Lowatj vorzutreiben, wird - obwohl das Korps dieselbe Auffassung vertritt - nicht stattgegeben.


    Während sich die Division bei Frost und Schnee im neuen Abschnitt zur Verteidigung einrichtet, tritt der Russe am 24.11.1942 zum Großangriff an.


    B. Zeitliche Darstellung der Ereignisse.


    I. Kämpfe bis zur Einschließung von Wel.Luki. (24. - 27.11.1942) (Karte C 1)


    Am 24.11.1942 um 5.00 Uhr tritt der Russe auf breiter Front zwischen Wegespinne und Welikije Luki zum Angriff an. Seinen Schwerpunkt hat er bei Kostelewo und Bogorodizkoje.


    An diesen Stellen versucht er die Front zu durchstoßen. Welikije Luki wird nicht angegriffen. Lediglich der Stützpunkt Grizkowo meldet, dass ein Spähtrupp, der von Nordosten vorfühlte, abgewiesen wurde.


    Um einen Durchbruch des Feindes hart südlich Welikije Luki zu verhindern, wird das Grenadier-Regiment 257 (Kommandeur Oberstleutnant Meyer) in dem Raum Pedkowo - Saboinikowo - Toleshnikowo - Schelkowo verlegt.


    Der "Gruppe Meyer" werden aus Welikije Luki zugeführt:

    • Artillerie-Kompanie/Grenadier-Regiment 277,
    • Panzer-Jäger-Kompanie 183.
    • 15./ Artillerie-Regiment 183,
    • eine schwere Batterie Artillerie-Regiment 70,
    • Regiments-Stab Werfer-Lehr-Regiment 1 mit 2 leichten Abteilungen

    Auf Anfrage beim Korps wird befohlen, dass die Mörser Batterie 2/736 in Welikije Luki bleibt und Feuererlaubnis hat.


    In einem Ferngespräch zwischen den Divisions-Kommandeur und dem Kommandierenden General wird klar zum Ausdruck gebracht, dass die Nordflanke bis auf schwache Sicherungen ungeschützt bleiben muss und dass mit einer Einschließung der Stadt zu rechnen ist.


    Auf Befehl des Korps wird der Divisions-Gefechtsstand nach Olochowa (bisheriger Korps-Gefechtsstand) verlegt. Verlegung erfolgt am 24.11.1942 nach Beginn des russischen Angriffs.


    In den schweren Kämpfen am 25.11. und 26.11.1942 bei der Gruppe Meyer (257) und der Gruppe Giehl/Klatt (251 und Gebirgs-Jäger-Regiment 158) zeichnet sich klar die Absicht des Russen ab, südlich an Welikije Luki vorbeizustoßen, um die Stadt zunächst von den rückwärtigen Verbindungen abzuschneiden und die erst dann selbst anzugreifen. Während die Gruppe Meyer im freien Felde sich wie ein Fels im Meer den anstürmenden russischen Truppen entgegenstemmt und dadurch bis zum 26.11.1942 einen schnellen Erfolg des Russen vereitelt, schieben sich russische Truppen von Nordosten fast ungehindert in den Rücken der Stadt.“


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    P.S. sollte Interesse bestehen, kann ich weitere Kampfhandlungen einstellen.

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Kit,


    wir sind unbezahlbar! :D


    Michael, sollten wir den Themennamen evtl. Anpassen?


    Grüße

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Michael,


    :) ich habe darüber nachgedacht aber was passendes ist mir nicht wirklich eingefallen. Evtl. Können wir noch einmal darüber diskutieren.


    Lg

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Moin moin,


    im Buch "Die Heeresgruppe Mitte 1942/1943" von Kurowski ist auch genau der Text, welcher von Antje eingestellt wurde, nachzulesen. Dort werden die Kämpfe um WL bis zum Ende dargestellt.


    Vielleicht könnte man als Themennamen auch den Titel der Karte, die Michael eingestellt hat, benutzen: "Winterschlacht bei Welikije Luki 42/43".


    LG

    Ralf

  • Hallo Allerseits,


    dann stelle ich die Kämpfe weiter ein…


    Am 25.11.1942 greift der Feind zunächst mit 10 Panzern um 8.00 Uhr den Stützpunkt Grizkowo an. Um 9.45 Uhr wird der Stützpunkt Bayreuth im Süden der Stadt von einer Kompanie angegriffen. Um 10.10 Uhr wiederholt der Feind mit einem verstärkten Bataillon den Angriff auf den Stützpunkt Grizkowo. Um 10.50 Uhr trifft der Funkspruch vom Grenadier-Regiment 277 ein, dass sich 40 Panzer von Norden auf Grizkowo zu bewegen. Dem Stützpunkt wird sofort eine Kompanie der Panzer-Jäger-Abteilung 95 zugeführt. Auch der Stützpunkt Wesel wird angegriffen. Die Stützpunkt halten sich.


    Das Korps wird laufend fernmündlich über die Lage unterrichtet.


    Im Süden greift der Feind beiderseits der Neweler-Straße die Stützpunkte Bayreuth und Filzfabrik um 12.15 Uhr erneut an. Stützpunkt Bayreuth wird eingeschlossen. Beide Stützpunkt halten sich. Um 13.00 Uhr hat der Feind den Angriff auf Filzfabrik eingestellt und sich auf Shestki wieder zurückgezogen. Ein Gegenstoß gegen den eingeschlossenen Stützpunkt Wesel wird vorbereitet.


    Vor Ostabschnitt Wel. Luki herrscht Ruhe. Die Straße Wel. Luki - Novosokolniki ist noch befahrbar.


    Um 15.30 Uhr meldet das Grenadier-Regiment 277 fernmündlich, dass die 40 Panzer vor 3 Stunden in Semljanitschina gestanden haben. Der Russe ist mit mehreren Bataillon (über die Linie Iljino - Nordrand Kißloje See nach Süden durchgestoßen und hat Gundrowa erreicht. Troßteile und eine Fahrkolonne, die in Gundrowa lagen, sind nach Süden ausgewichen. Eigener Gegenstoß hat den Stützpunkt Wesel erreicht, Munition ist hineingeschafft worden, jedoch hat auch dort der Gegner die Petersburger-Straße bereits nach Süden überschritten.


    Russische Bereitstellungen vor Stützpunkt Hamburg im Norden und dem vorgeschobenen Stützpunkt Klausenburg in Südosten werden gemeldet. Um 17.00 Uhr meldet das Regiment, dass die Bereitstellungen im Süden von mehreren Bataillon durch Artillerie-Feuer zersprengt worden sind. Der Stützpunkt Wesel wurde wieder freigekämpft.


    Um 18.30 Uhr wird der Panzerzug der Division mit Verpflegung und Munition nach Wel. Luki in Marsch gesetzt.


    In einem Ferngespräch mit dem Korps um 18.50 Uhr weist der Division-Kommandeur darauf hin, dass der Feind wahrscheinlich am 26.11.1942 auch den Rücken der Gruppe Meyer bedrohen wird. Ob denn keine Kräfte zur Sicherung der Nordflanke vorhanden sind? Auch noch einmal gefragt, ob die Mörser-Batterie aus der Stadt heraus soll. Es wird entschieden, dass sie drin bleiben soll.


    Um 21.35 Uhr werden Stab und Restteile des Sicherungs-Regiments 343 aus Wel. Luki nach Gribuschino befohlen. Um 23.00 Uhr greift der Russe nochmals in Kompaniestärke den Stützpunkt Wesel an.


    26.11.1942

    Um 3.00 Uhr wird der Stützpunkt Filzfabrik angegriffen, jedoch wird der Angriff durch die eigene Artillerie bereits im Keime erstickt. Im Stützpunkt Nördlingen gelingt es dem Feind einzubrechen. Er wird im Gegenstoß geworfen. 40 Gefangene werden eingebracht, 2 s.M.G. erbeutet. Verluste beim Gegner etwa 60 - 70 Tote.


    Um 8.50 Uhr wird die Meldung ans Korps weitergegeben, dass russische Panzer, am Ostrand Kißloje See nach Süden vorstoßen, die Straße Nowosokolniki - Wel. Luki erreicht haben.


    Um 9.20 Uhr wird mit Grenadier-Regiment 277 das letzte Ferngespräch geführt. Von diesem Zeitpunkt ab besteht nur noch Funkverbindung.


    Um 16.55 Uhr meldet das Regiment, dass die Kompanie Radke, die - völlig auf sich gestellt - den Stützpunkt Grizkowo gehalten hat, sich befehlsgemäß mit Verlusten nach Wel. Luki durchgeschlagen hat.


    Der Stützpunkt Ostrianj wird durch Teile Sicherungs-Bataillon 343 verstärkt. Als Kommandant wird der Bataillons-Kommandeur des Sicherungs-Bataillons 343 eingesetzt. Ebenso wird die 2./Pionier 183 nach dem Stützpunkt Welebjezkoje aus Wel. Luki heraus in Marsch gesetzt. Sie hat den Auftrag, den Stützpunkt zu halten. Dadurch wird zunächst die Verbindung zwischen Wel. Luki und Gruppe Meyer offen gehalten und der Rücken der Gruppe Meyer gedeckt.


    Am Abend erscheinen die ersten feindlichen Spähtrupps vor Ostrianj.


    In den Nachmittagsstunden rege feindliche Fliegertätigkeit. Kampf- und Schlachtflieger unterstützen im rollenden Einsatz den russischen Angriff.


    Da russische Spähtrupps und Panzer bereits bis in die Gegend ostwärts Olochowa vorfühlen, wird auf Befehl des Korps der Divisions-Gefechtsstand nach Novosokolniki verlegt.


    27.11.1942

    Um 3.00 Uhr wie nochmals befohlen, von Wel. Luki aus nach Westen Aufklärung vorzutreiben, um die Verbindung zur Gruppe Meyer halten zu können, wird ein Zug in Gegend 174,4 westlich Mordowischtsche befohlen.


    Seit 7.00 Uhr finden auf Wel. Luki ununterbrochen schwerste Angriffe von etwa 3 Division mit Panzer-Unterstützung auf den Nordwest-, West-und Südabschnitt statt. Sämtliche Stützpunkte und die HKL werden gehalten. Die Pionier-Kompanie ist um 6.00 Uhr noch nach Welebjezkoje marschiert. Dann hatte der Feind mit seinen Kräften westlich Wel. Luki nach Osten eingedreht.


    Um 12.00 Uhr kommt vom Regiment die Meldung, dass Wel. Luki eingeschlossen ist. Auch die Verbindung zur Gruppe Meyer ist abgerissen. Der Feind hat bei seinen Angriffen auf die Stadt erhebliche Verluste. Das Regiment meldet 800 - 1000 Feindverluste, 3 Panzer vernichtet. Zu dem Abwehrerfolg des Tages spricht der Kommandierende General seine Anerkennung aus.


    Um 20.00 Uhr steht der Russe vor Stützpunkt Welebjezkoje.


    Um 21.00 Uhr wird beim Korps der Antrag auf Einleitung der Luftversorgung für Wel. Luki und die Gruppe Meyer gestellt.


    Der Panzerzug wird nachts nach Ostrianj in Marsch gesetzt, um den Versorgungsstützpunkt für die Gruppe Meyer aufzufüllen. Er hat den Auftrag, dann weiter bis Welebjezkoje zustoßen, um auch diesen Stützpunkt zu versorgen. Bei Petschischtsche kommt er in Gefecht und kann wegen einer Gleissprengung bei Noskowo nicht weiter nach Osten vorstoßen. Der von der Division zur Gruppe Meyer entsandte Ordonnanz-Offizier kommt nicht mehr durch. Die Gruppe Meyer ist endgültig eingeschlossen und ohne Versorgungsmöglichkeit.


    Vom Korps trifft um 23.25 Uhr ein Fernschreiben ein, folgenden Inhalts:

    „An 8. Pz. Division: Starke Feindangriffe mit Panzern auf Nord- und Westteil Wel. Luki abgewiesen. Mindestens 1 Schützen-Regiment vom Nordrand Kisloje See auf Nowosokolniki marschierend, ist in Gefechtsberührung mit Besetzung Nowosokolniki getreten. Die Division stößt am 28.11. mit Tagesgrauen, Nasswa-Fluss überschreitend, vor und schlägt Feind westlich und nordwestlich Wel. Luki. Mit 83. Infanterie-Division ist an Eisenbahnstützpunkten Ostrienj, Gribuschino, Noskowo, Welebjezkoje und in Wel. Luki Verbindung herstellen. Absichten melden."


    Die Verluste in Wel. Luki betragen 13 Tote, 60 Verwundete (4 Offiziere), 5 Vermisste.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: