Heinrich Meyer, Unteroffizier - Zichenau 1945

  • Hallo FB,

    Natürlich - und ich nehme an, das gehört zu den "Community-Standards" - bitte ich Sie, den Inhalt dieser Briefe nicht außerhalb des Forums zu verbreiten und nur mir mitzuteilen. Ich hoffe auf Ihre aufrichtige Diskretion, sowie auf eine völlige Urteilslosigkeit über diesen Inhalt.

    um sicherzustellen, dass deinem Wunsch auch entsprochen wird, möchte ich mich dazu nochmal vergewissern. Habe ich dich richtig verstanden, dass es nicht gewünscht ist die Übersetzung hier einzustellen, sondern dir direkt zu übermitteln? Das wäre nämlich nicht die normale Vorgehensweise hier im Forum und sollte daher nochmal klar gestellt werden.


    Ich bitte um kurze Rückinfo, danke!


    Gruß

    Michael

  • um sicherzustellen, dass deinem Wunsch auch entsprochen wird, möchte ich mich dazu nochmal vergewissern. Habe ich dich richtig verstanden, dass es nicht gewünscht ist die Übersetzung hier einzustellen, sondern dir direkt zu übermitteln? Das wäre nämlich nicht die normale Vorgehensweise hier im Forum und sollte daher nochmal klar gestellt werden.

    Hallo,


    In der Tat war meine Nachricht verwirrend.


    Ich meinte: Natürlich können Sie die Übersetzungen hier einstellen, aber bitte; lassen Sie nichts außerhalb des Forums.


    Vielen Dank!


    FB

  • Hallo FB,

    Ich meinte: Natürlich können Sie die Übersetzungen hier einstellen, aber bitte; lassen Sie nichts außerhalb des Forums.

    danke für die Rückmeldung aber so einfach ist das nicht. Geschriebene Texte sind nach dem einstellen digitalisiert und werden über die Suchmaschinen gezogen. Zudem besteht keine Möglichkeit, Texte hier im Forum mit einem Kopierschutz oder änlichem zu versehen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo FB,

    Das ist OK. Solange keiner von Ihnen diese Buchstaben absichtlich verbreitet... Das ist alles, was mich interessiert.

    ich verstehe dein Anliegen aber ich kann und werde dir dazu (als Seitenbetreiber) keine Bestätigung geben. Das möchte ich an dieser Stelle nochmal ausdrücklich klarstellen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo FB,


    ich habe mich an der Abschrift des 1. Briefes gemacht. Es ist mir nicht alles gelungen zu entziffern, ich bitte daher um Nachsicht. Eigennamen sind sehr schwierig zu entziffern.


    Brief Nummer 57


    Ortsunterkunft, den 18.10.1944


    Liebes Tinchen, Ilse und Erika.


    Obgleich ich nicht glaube, dass dieser Brief Euch noch erreicht, unternehme ich den Versuch und schicke ihn an Hans Morgraff, bekam vorgestern durch ihn, Deinen Brief, und zwar aus Bernkastel und am 15.09. abgestempelt. ich glaube daher nicht, dass er Euch den Brief wird noch besorgen können, sollte es denn doch noch klappen, so wisse, dass ich mit Deinem schweren Entschluss, dort auf der … (Scholle?) zu bleiben, vollauf einverstanden bin. ich weiss, es war ein schwerer Entschluss für Dich, aber ich bin der Überzeugung dass er von beiden Übeln das Beste ist, und ich habe Vertrauen in das Schicksal und glaube, dass wir uns wiedersehen werden, wenn dies nur recht bald sein möge. Onkel … (Nicolas?) aus Aachen ist evakuiert und hat folgende Adresse:

    Herr und Frau Fritz Meyer bei ... (Dwerkas?)

    20 Zerstedt m4 bei Golsar (Harz)


    [Anmerkung, wahrscheinlich Goslar im Harz? Die Postleitzahl 20 gehörte zu dem Bereich Hannover bis in den Harz. Es könnte auch Sarstedt bei Hildesheim statt Zarstedt gemeint sein.]


    dies muss (musst) Du dir verwahren, denn an diese Anschrift kannst du mir schreiben durch das Rote Kreuz. ich werde es ebenfalls so tun, da das Rote Kreuz keine Post an Feldpostnummern …(expediert?) Der Onkel wird wohl alles verloren haben. Mir geht es noch gut, schreibe mich viel mit Lonis, es geht ihm besser, er ist mit Vielem unzufrieden und sehnt sich nach dem Schluss. Frau Gronen? hat mir noch geschrieben. das Haus stand noch am 03.10..

    So, weiter viel zu schreiben hat wenig Zweck, verabschiede mich dann nun von Euch und wünsche Euch alles, alles Gute möge Euch der Herrgott beschützen und uns recht bald wieder zusammen führen, seit nun alle Drei recht herzlich gegrüsst und innig geküsst von Eurem sich nach Euch sehnenden und an ein frohes baldiges Wiedersehen, glaubender

    …. (Pappi ?)


    Weitere Briefe folgen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,


    Ich bin gespannt, welche Informationen die Forumsmitglieder aus den hier geposteten Briefen gewinnen können.


    Ich möchte eine vom August 1944 hinzufügen (ein Versehen meinerseits: Ich hatte angefangen, sie zu entziffern, war aber nicht ganz durchgekommen).


    Vielen Dank!

  • Hallo FB,


    ich habe mal die erste Seite für dich transkribiert, die anderen kommen auch noch (damit Antje sich auch ein wenig erholen kann ;)) Auf den ersten Blick schien der Text leicht zu entziffern sein, aber er hat es doch stellenweise in sich gehabt, zumal ich den Kontext (noch) nicht kenne. Das Transkript ist deshalb mit Vorsicht zu lesen, Angaben ohne Gewähr (Zeilen entsprechen dem Original):


    Brief N[r.] 54 I[m] O[ten], den 30 August 1944


    Liebes Tinchen, Ilse und Erika.


    Will Euch entlich [sic! oder doch endlich? das kleien d sieht wie ein t aus] mal wieder schreiben


    bin nun wieder nicht mehr bei der Komp[anie] sondern wieder mal zzur A.V.L.-Wache ab[-]


    kommandiert und zwar 40 Km ?


    in eine Kaserne, habe Dir von hier aus


    auch noch ein Paket geschickt durch die


    Reichspost und auch versichert, es ist {mein?}


    ? ? von mir, ? ich ?


    wahrscheinlich meinen Koffer {abschaffen}


    ? müssen, es sollen noch viele von


    uns nach vorne abgestelt werden, man


    fragt sich, wo das noch alles en-


    den mag, es scheint jedenfalls als


    ob es das letzte Kriegsjahr ist. Das


    ist der einzige Trost dabei[.]


    Habe ? jetzt auch 200 Zigaretten


    geschickt ? damit Du Bescheid ?


    wenn er Dich um Zigaretten bittet.


    es ist {nun für eine Zeitlang reicht}


    Habe die Geldfrage nun Durch [...]

  • Danke lieber Kit,


    deine Hilfe ist großartig.


    Hallo FB, ich mache dann mal mit dem 2. eingestellten Brief von dir weiter


    Gruß

    Antje


    Briesen, den 15.12.1944


    Lieber Onkel, liebe Tante

    Erhielt heute Euren Brief vom 06.12. und danke Euch herzlich dafür. auch für die Neuigkeiten betreffs Familie Lamberty und die Frau von Andres, letzterer schrieb mir bereits, dass er ohne Nachricht von ihr ist. Schreibe mit gleicher Post im Brieflein an N... . hoffentlich schreibt er auch einmal, er ist wahrlich? in dieser Hinsicht sehr schlaff ?, er hat mir bisher auf meine Briefe noch nie geantwortet, na, das schreiben liegt ihm eben nicht.


    Bin noch immer in Briesen und werde voraussichtlich bis Weihnachten hier bleiben, habe jetzt eine Dauerfunktion hier im Lazarett bekommen, mit noch einem schiebe ich hier Wache bei verwundeten deutschen Strafgefangenen, 6 Stunden in einer Tour, da habe ich Muße zu schreiben. Trotzdem ich hier bei der Heizung sitze, frieren mir die Finger, so pfeift der Ostwind hier durch die Fensterschlitze, bei der heute eingetretenen Frost und Sturmperiode. hoffentlich dauert es nicht an. übrigens erwartet man hier in unserem Abschnitt bei eintretendem Frostwetter einen Angriff des Iwans.


    Wie ist es so denn bei Euch, wie? tut? es jetzt auch …? (Hier muss ich passen)

    an der Westfront soll auch schon Schnee liegen.


    Hätten wir diesen bösen Winter gut hinter uns, ich glaube wenn wir den gut überstehen, dann wird sich das Kriegsglück auch wieder uns zuwenden, hoffen wir das beste. Schließe nun und wünsche Euch beiden alles Gute, Gesundheit angenehme Stunden in Euren unfreiwilligen Ferien in dem schönen Harz und verbleibe mit den besten Grüßen

    Euer Neffe

    Herrry

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Lieber Kit,


    danke für die Arbeit, somit brauche ich nur noch korrigieren. :) Ich habe die Abkürzungen raus genommen


    Brief Nr. 54

    Im Osten, den 30 August 1944


    Liebes Tinchen, Ilse und Erika.


    Will Euch endlich mal wieder schreiben


    bin nun wieder nicht mehr bei der Kompanie sondern wieder mal zur Armee-Verpflegungs-Lager-Wache ab-


    kommandiert und zwar 40 Km südwestlich


    in einer Kaserne, habe Dir von hier aus


    auch noch ein Paket geschickt durch die


    Reichspost und auch versichert, es ist meis-


    tens Kram von mir, da ich demnächst


    wahrscheinlich meinen Koffer abschaffen


    werde müssen, es sollen noch viele von


    uns nach vorne abgestellt werden, man


    fragt sich, was das noch alles wer-


    den mag, es scheint jedenfalls als


    ob es das letzte Kriegsjahr ist. Das


    ist der einzige Trost dabei[.]


    Habe Lonis jetzt auch 200 Zigaretten


    geschickt, dies, damit Du Bescheid weisst


    wenn er Dich um Zigaretten bittet.


    er ist nun für eine Zeitlang versorgt


    Habe die Geldfrage nun auch ....

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Ihr Lieben,


    keine Sorge, ich gelobe bei den künftigen Transkripten gründlicher auf RSF und Flüchtigkeitsfehler meinerseits zu achten ... wie peinlich! :D


    Danke, liebe Antje, für deine Ergänzungen.


    @FB: Ich komme erst morgen oder so dazu, den Rest zu übersetzen. Ich bitte um Verständnis.


    Liebe Grüße,


    KH22

  • @FB: Ich komme erst morgen oder so dazu, den Rest zu übersetzen. Ich bitte um Verständnis.


    Es gibt keine Problem. Ich bin schon erstaunt über die Geschwindigkeit Ihrer Antworten. Ich "springe mit Appetit drauf". Nehmen Sie sich Zeit.


    Für die Übersetzung verwende ich die Software DeepL, die sehr effizient ist.


    Bis jetzt kann ich alles verstehen, was Sie schreiben.


    Danke für Ihre Arbeit.


    Gruß

    FB

  • Hallo FB,


    ich denke es handelt sich um Wąbrzeźno, es ist nur ca. 155 km von Zichenau entfernt.


    Brezno liegt über 500 him von Zichenau entfernt.


    Hier im Forum gibt es auch einen Bericht zu einem Lazarett das in Briesen eingesetzt war.


    Gruß

    Antje

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  • Hallo FB,


    ich werde deine Reihenfolge der Briefeinstellung beibehalten; Kit, hat ja auf Seite 3 angefangen. ;)


    Wenn ich diese Briefe so lese, wird die Verzweiflung der Soldaten noch viel realer als so schon.


    Lg. Antje


    2. Seite Brief 3.


    Brief N.I.

    Briesen, den 22.12.1944


    Liebes Tinchen und liebe Mädels.

    Hörte gestern von der Freikämpfung St. Viths und will Euch nun mal einen Brief schreiben, übergebe ihn aber noch nicht der Post da er doch wahrscheinlich noch nicht bis zu Euch gelangen würde. gebe ihn vielmehr einem Büllinger mit, der im hiesigen Lazarett liegt und jetzt zum Ersatz .. (Lazarett?) und vielleicht auf Urlaub fährt, es ist ein Leo Frauenkran, wir haben uns hier ganz gut verstanden.

    Ich bin so in Sorge um Euch, da ich so gar nicht weiss, wie es Euch ergangen hat in dieser schweren Zeit. es hat keine Nacht gegeben wo ich nicht an Euch denke und das schrecklichste träume. ich bin gar kein Mensch mehr. Weihnachten wird wohl der traurigste Tag meines Lebens werden, ich habe in dieser Zeit wieder beten gelernt und gehe hier alle Sonntags zur Messe. auf Ilses Namenstag bin ich für Euch zur Beichte und Kommunion gegangen und werde fortan meine Pflicht als Katholik nicht mehr versäumen. das könnt ihr mir glauben. überhaupt wird ein anderes Leben anfangen, wenn das Schicksal gnädig war und weiter sein wird und lässt mich wieder mit Euch, meine Lieben, gesund zusammen kommen. Da ich hier in Briesen in Westpreußen auf der Zahnstation bin, kann ich zu allem Unglück keine Nachricht von Euch bekommen. aber die Hauptsache ist immer noch, dass Ihr Drei Lieben, nur gesund geblieben seid. wir werden dann eben wieder von vorne anfangen. Schreibe Euch demnächst eine langen Brief sobald ich Nachricht von Euch habe. ein Telegramm habe ich schon an Euch abgehen lassen. Onkel Nicolas der im Harz ist, hatte für mich an das Rote Kreuz geschrieben, um ein Lebenszeichen von Euch zu erhalten, also demnächst mehr. und schreibt mir mal Eure schrecklichen Erlebnisse. Verbleibe für jetzt mit den besten Wünschen für Weihnachten und Neujahr und vor allem für die Zukunft und grüsse und Küsse Euch innig.

    Euer, sich nach Euch verzehrender

    Pappi

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Wenn ich diese Briefe so lese, wird die Verzweiflung der Soldaten noch viel realer als so schon.

    Hallo Antje.


    Ich muss zugeben, dass es mich bewegt.


    Das Schicksal meines Urgroßvaters hat mich immer etwas bewegt. Aber zu lesen und zu erkennen, wie unglücklich er war, macht mich ein wenig traurig.


    Vielen Dank für Ihre Arbeit und für Ihre Hilfe. Ich werde dies weiterhin fleißig verfolgen.


    Gruß

    FB