23. Panzer-Division - 1943 u. 1945

  • Nachtrag:


    Hierzu habe ich noch in der Chonik eine sehr gute Zusammenstellung für dich gefunden.

    Von der WaSt wurde uns vor vielen Jahren mitgeteilt, er sei als Angehöriger des Pz.-Reg. 201 der 20. PzDiv seit dem 09.02.1945 in Schlesien vermisst. Dies ist aber von der Truppenzugehörigkeit her nicht schlüssig. Das Pz.-Reg. 201 war seit 1943 in Pz.-Reg. 23 umbenannt und gehörte zur 23. PzDiv. Bei der 20. PzDiv gab es allerdings das Pz.-Reg. 21. Evtl. liegt hier im Bericht der WaSt ein Fehler.


    Panzer-Regiment 201 (später Panzer-Regiment 23)


    Am 19.11.1940 befiehlt das Oberkommando des Heeres, Chef Heeres Rüstung u. BdE, die Aufstellung des Panzer-Regimentes 201, um die im Westfeldzug erbeuteten französischen Panzerbestände zu übernehmen und sie für die Wehrmacht feldverwendungsfähig zu machen.


    Am 1.12.1940 beginnt die Aufstellung unter der Verantwortung des Wehrkreiskommandos V. Stuttgart. Als Aufstellungsort wird nach Untersuchungen durch den neuen Regimentskommandeur, Oberstleutnant Conze, die Caserne Mortier in Paris, Porte des Lilas, festgelegt.


    Oberstleutnant Conze scheidet bald krankheitshalber aus, sein Nachfolger wird Oberst Werner-Ehrenfeucht. Die Kommandeure der beiden Abteilungen sind Major von Heydebreck und Hptm. Wolff. Im Dezember treffen die Personaleinheiten aus mehreren Panzer-Regimentern und Ersatztruppenteilen der Wehrkreise IV., V., VI., VII. und XIII. ein, um den Regimentsstab und zwei Panzer-Abteilungen zu je drei Kampfkompanien zu bilden. Am 11. 12.1940 werden die Regiments-Stabs-Kompanie und je eine Stabs-Kompanie der Abteilungen aufgestellt. Sie rekrutieren sich aus den Wehrkreisen V. und XIII.


    Am 13.12.1940 werden die ersten Panzer vom Typ 35 Somua und 38 Hotchkiss übernommen. Radfahrzeuge werden aus französischen, belgischen und britischen Beutebeständen, Handwaffen aus französischen Beutebeständen zugewiesen. Versorgungsmäßig wird das Regiment um die Jahreswende der 16. Infanterie-Division (mot.) unterstellt.


    Zu dieser Zeit bereitet das Oberkommando der Wehrmacht das Unternehmen gegen Gibraltar vor. Da das Panzer-Regiment 201 zu dem dafür erforderlichen Zeitpunkt noch nicht einsatzbereit sein kann, befiehlt das OKH am 15.01.1941 die Aufstellung der Panzer-Abteilung 301 mit Stab, einer Stabs- und drei Kampf-Kompanien unter Hptm. Mildebrath. Dazu stellt die 3. Panzer-Division aus dem Panzer-Regiment 5 eine, aus dem Panzer-Regiment 6 zwei Kampf-Kompanien, während die Stabs-Kompanie durch Panzer-Regiment 201 aufzustellen ist. In kürzester Zeit wird die in der Kaserne des französischen Luftwaffenministeriums in Paris, Place Balard, untergebrachte Abteilung mit Gerät des Panzer-Regiments 201 einsatzbereit gemacht.


    Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generalfeldmarschall von Brauchitsch, besichtigt am 11.02.1941 die Panzer-Abteilung 301 und spricht seine besondere Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. – Aus politischen Gründen gelangt das Gibraltar-Unternehmen nicht zur Durchführung. Die Panzer-Abteilung 301 bleibt im Rahmen des Panzer-Regiments 201 in Paris.


    Im Januar 1941 beginnt in Anlehnung an das Panzer-Regiment 201 die Aufstellung des Panzer-Regiment 202 zur Übernahme weiterer französischer Panzer. Beide Regimenter werden am 01.03.1941 in der Panzer-Brigade 100 zusammengefaßt, deren Führung Generalmajor Haarde mit dem Stab der ehemaligen 8. Panzer- Brigade übernimmt.


    Am 07.03.1941 befiehlt das OKH für den Einsatz in Norwegen die Aufstellung der Panzer-Abteilung 211 aus dem Panzer-Regiment 201. Dazu werden der Stab II. Abteilung mit der 4. und 6. Kompanie unter Hptm. Wolff abgegeben.


    An Stelle der ausscheidenden Abteilung 211 wird am 22.03.1941 die Eingliederung der bisherigen Abteilung 301 als II. Abteilung in das Panzer-Regiment 201 befohlen. Die 5. Kompanie der bisherigen II. Abteilung tritt zur I. Abteilung.


    Die Panzer-Abteilung 211 bleibt zunächst dem Panzer-Regiment 201 unterstellt und erhöht ihre Einsatzbereitschaft mit französischem Gerät. Am 25.04.1941 wird sie dem AOK Norwegen unterstellt und verläßt Paris im Bahntransport. – Sie kommt bei Beginn des Ostfeldzuges als einzige deutsche Panzer-Abteilung in Finnland zum Einsatz und kämpft erfolgreich bei Salla, wo sie wesentlichen Anteil an der Einnahme der Stadt hat.


    Im Laufe des April und Mai 1941 wird die inzwischen in 7. Kompanie umbenannte, ehemalige 5. Kompanie mit dem schweren französischen Tonnen-Panzer B 2 (Renault) ausgerüstet und aus dem Regiments-Verband herausgelöst. Mit einer gleichartig ausgerüsteten Kompanie des Panzer- Regiments 202 wird sie am 04.06.1941 in der Panzer-Abteilung (F) 102 zusammengefasst und kommt bei der Erstürmung von Przemysl Ende Juni 1941 zum Einsatz.


    Während des Mai werden bei den Abteilungen Pionierzüge und leichte Kolonnen aufgestellt. Die inzwischen entstandenen Werkstattzüge werden zu einer Panzer-Werkstatt-Kompanie zusammengefaßt. Ungeachtet der durch die Auf- und Umstellungen verursachten Unruhe erfüllt das Panzer-Regiment 201 seinen Auftrag. Die französischen Panzer werden nach eingehenden Fahr-, Beschuss- und Schießversuchen umgerüstet und umgebaut, sie erhalten Funkgeräte und werden auf die taktischen deutschen Erfordernisse eingestellt. Die Kompanien des Regiments führen die Ausbildung auf dem Übungsplatz Vincennes vor den Toren von Paris, sowie Schießübungen bis zur Zugebene auf dem Gelände von Mer du Sable durch. Am 15.05.1941 wird aus Abgaben der Regimenter 201 und 202 in Schwetzingen die Panzer-Ersatz-Abteilung 100 aufgestellt und zugleich ersatzgestellend für die neuen Regimenter.


    In mehrwöchigem Aufenthalt auf dem großen Truppenübungsplatz Mailly le Camp bei Chalons sowie auch in Suippes wird während der Sommermonate die Zusammenarbeit im Abteilungs-, Regiments- und Brigadeverband geübt. Gemeinsam mit Luftwaffe, Artillerie und Infanterie rollen Übungen verbundener Waffen ab, dabei werden gleichzeitig auch die Kader der neu aufzustellenden Regimenter 203 und 204 – ersteres später als Heerestruppe, dann mit je einer Abteilung im Panzer-Regiment „Großdeutschland“ und im Panzer-Regiment 1 eingesetzt, letzteres später bei der 22. Panzer-Division - sowie rumänische Panzeroffiziere geschult.


    Generalfeldmarschall von Witzleben und Generaloberst von Blaskowitz besichtigen das Regiment. Vor allem letzterer fördert die Verbandsausbildung persönlich ganz erheblich.


    Kaum nach Paris zurückgekehrt, muss das Regiment infolge der stärker auflebenden Tätigkeit der Widerstandsbewegungen eingesetzt werden. Regimentsstab und I. Abteilung werden vorübergehend nach Belgien in den Raum Mons-Charleroi, die II. Abteilung in die Bretagne – Raum Carhaix (ostwärts Brest) – verlegt, um dort Sicherungsaufgaben und Partisanenbekämpfung durchzuführen.


    Am 01.08.1941 wird unterdessen in Paris die 7. Kompanie als Panzerjäger(Sfl.)-Kompanie neu aufgestellt. Panzer-Regiment 201 stellt 50 Prozent des Personals, der Rest kommt von Panzerjäger-Einheiten des AOK 1.


    In Paris beginnt im Oktober die ersehnte Umrüstung des Regiments auf deutsches Gerät als Vorankündigung späteren Fronteinsatzes im Osten.


    Am 12. Dezember 1941 nimmt Generalmajor von Boineburg-Lengsfeld im Rahmen einer Parade auf dem Polygon an der Avenue Viktor das Panzer- Regiment 201 in den Verband der 23. Panzer-Division auf.


    Am 23. Dezember ist die Umbewaffnung des Regiments auf deutsche Panzer II, III und IV abgeschlossen. Gleichzeitig wird die 7. (Panzerjäger)Kompanie in eine leichte Panzer-Kompanie umgegliedert. Die ebenfalls umgegliederte Schwesterkompanie des Regiments 202 wird als 3. Kompanie in das Panzer-Regiment 201 übernommen. Die leichten Kolonnen beider Abteilungen treten zur Bildung von Kw-Kolonnen zum Divisions-Nachschubführer 128. Die Werkstatt-Kompanie erhält einen 3. Zug.


    Das OKH befiehlt am 02.02.1942 die Aufstellung der III. Abteilung unter Major Illig. Dazu geben die I. Abteilung die 3. Kompanie, die II. Abteilung die 7. Kompanie ab. Stabs-Kompanie und 12. Kompanie werden aus Panzer-Ersatz-Abteilung 100, Schwetzingen, und Abgaben des Wehrkreiskommandos IX., Kassel, gebildet. Die Abteilung bezieht die Dupleix-Kaserne in Paris.


    Zur gleichen Zeit erhalten die anderen Teile des Regiments eine Winter- und Schießausbildung mit dem neuen Gerät auf dem Übungsplatz Le Valdahon im Französischen Jura.


    Mit dem 01.03.1942 übernimmt die Panzer-Ersatz-Abteilung 18 in Böblingen die Ersatzgestellung für das Panzer-Regiment 201.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Thomas,


    kannst du mir das Geburtsdatum deines Großvaters mitteilen?


    LG

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo, Thomas,


    hast Du mal einen neuen Antrag an die WASt gestellt? Inzwischen gehört diese Behörde zum Bundesarchiv, Abteilung PA. Heutzutage gibt man meistens Scans der Karteikarten an die Anfragenden heraus, vielleicht kannst Du dir da einen Scan anfordern - dann siehst Du, woher die Angaben kommen, die man Dir damals mitgeteilt hat. Frage nicht nach dem "Schicksal" (bei dieser Art Anfragen erhältst Du keine Kopie), sondern entweder nach dem "militärischen Werdegang" oder nur nach einem Scan der zentralen Karteikarte. Beides dürfte aber mit Kosten verbunden sein.


    Gruß Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    ich habe beim Bundesarchiv den militärischen Werdegang, die Personal- und die Krankenakte angegeben. Außer seinem Verbleib ist ja auch das ganze drumherum sehr interessant. Auch in Bezug auf unsere Fotos.


    Vor einigen Jahren habe ich einen neuen Antrag bei der WASt gestellt, Es kam dann allerdings lediglich ein Verweis auf das frühere Gutachten.

    Seine Truppenzugehörigkeit ist an sich nachvollziehbar. Allerdings weichen die Angaben der WASt zum Zeitpunkt seines letzten Lebenszeichens davon ab. Ich denke wenn ich vom Bundesarchiv Unterlagen habe, sofern noch etwas existiert, klärt sich auf, wo der Fehler liegt.


    VG

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    beim Volksbund ist dein Großvater nicht gelistet. Evtl. solltest du dort mal eine Anfrage stellen. Vielleicht haben sie dort etwas zu ihm vorliegen. Schaden kann es sicher nicht.


    Evtl. hat dein Großvater noch einen zweiten Vornamen mit dem er dort gelistet ist?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,

    per Online-Suche habe ich es dort bereits mit allen möglichen Variationen versucht. Eine Anfrage habe ich daraufhin aber sein lassen.


    Aber Du hast recht. Schaden kann es nicht.


    Werd ich gleich mal machen.


    Vielen Dank für den Tipp und viele Grüße

    Thomas

  • Hallo zusammen,

    Hier Ergänzungen aus dem Band V -Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht-


    Die 23. Panzerdivision wird am Donnerstag den 4. November 1943 wie folgt erwähnt:

    "In den schweren Kämpfen im Dnjeprbogen hat sich die südwestdeutsche 23. Panzerdivision unter Generalleutnant v. Vormann durch besondere Tapferkeit hervorgetan."


    1944 erfolgt eine weitere Erwähnung:

    "Bei den Abwehrkämpfen im Südabschnitt der Ostfront haben sich fränkisch-sudetendeutsche 46. Infanteriedivision unter der Führung des Generalleutnants Roepke und die ostmärkisch-badische 23. Panzerdivision unter Führung des Generalmajors Kraeber hervorragend bewährt."

    Gruß

    André

  • Hallo, mein Opa Richard Friedrich Kühnle war auch bei der 23. Panzerdivision.

    Er starb leider kurz vor Kriegsende in Ungarn durch Granatsplitter.

    Seit ein paar Tagen recherchiere ich einwenig und hoffe irgendwie Bilder von ihm zu finden.

  • Hallo Birgit und willkommen im Forum,


    wenn du magst, kannst du ein seperates Thema zu deinem Opa eröffnen. Dort können wir dir sicherlich weiter helfen.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo Birgit,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Um dir gezielt helfen zu können, benötigen wir natürlich auch deine Unterstützung. Des so mehr Details du uns zur Verfügung stellst, des so effektiver können wir suchen. Deshalb möchte ich dich ebenfalls darum bitten, einen neuen Bereich zu erstellen.


    Gruß

    Michael