Panzerbekämpfung

  • Hallo Ihr!


    Mir ist beim lesen eines KTB von Ende 1944 der Begriff „Ofenrohrtrupp“ untergekommen.

    Mir hat sich nicht erschlossen was das ist, und im Netz bin ich auch nicht fündig geworden. Deshalb möchte ich die Frage euch stellen.


    Was ist ein Ofenrohrtrupp und wie setzt er sich zusammen?


    den Artikel habe ich gelesen, aber so richtig erklärt es sich mir immer noch nicht.


    Grüße

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits!


    Wie kommt man nur auf die Idee ein Ofenrohr als Waffe einzusetzen?

    Nach wenigen Schuss war das Ofenrohr defekt. Ganz abgesehen davon, dass es beim Abschuss heiß wurde und durch Funkenflug zu schweren Verletzungen führen konnte.


    Die nächste Frage die sich mir stellt: waren beide Seiten offen? Wenn ja mußten die Trupps ja auch noch aufpassen, dass das Geschoss nicht durchrutscht. Hat jemand vielleicht eine Abbildung wie das Gehandhabt wurde?
    Wie viele von diesen Trupps gab es?


    Gruß

    Antje

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  • Hallo oliverzx6,


    das war das Puzzlestück das ich gebraucht habe. danke schön


    hier ist das sogenannte Ofenrohr Panzerschreck 54

    Und gut aufbereitet von Tante Wicki


    Gruß

    Antje

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  • Hallo schwarzermai!


    vielen Dank für diese aufschlussreiche Handhabung der Waffe!


    Gruß

    Antje

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  • Hallo zusammen,


    anbei ein Verbesserungsvorschlag für die Visierung am Ofenrohr, von der Panzerjäger-Abteilung 229 aus dem November 1943.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    hier habe ich einige Berichte und technische Hinweise zur Handhabung der Faustpatrone bzw. Panzerfaust und Panzerschreck gefunden. Da es vermehrt zu Unfällen mit der Faustpatrone kam.


    Aber lest am besten selbst


    Gruß Ulf


    Quelle NARA T315 R-97

  • 14.(Pz.Jäg.)Kp.Gr.Rgt.391

    O.U., den 26.11.1943


    Faustpatrone - Lagerung


    Die Faustpatrone ist die wirksamste Panzer Nahkampfwaffe des Infanteristen. Er ist in der Lage die stärksten Panzer damit zu vernichten.

    Der Gruppenführer ist dafür verantwortlich, dass nur der dazu eingeteilte Mann die Faustpatrone pflegt und im Einsatz bedient und niemand sonst das Gerät berührt. Unglücksfälle entstehen nur durch Spielerei und unsachgemäße Behandlung.


    A. Vordere Linie:

    Die Faustpatrone ist beschußsicher in feindseitiger Böschung der Gräben (Fuchslöchern) scharfgemacht und trocken unterzubringen, soweit sie in Bunkern nicht unterzubringen ist.


    B. Betonbunkerlinie (2. Linie)

    In den Betonbunkern des rechten Abschnittes und in den Todtbunkern sind jeweils 2 Faustpatronen unterzubringen. (Verantwortlich Todtbunker I-III: Reiterzug, Todtbunker IV: Reservebataillon). Die Führer der Bunker befehlen zeitgerechtes Scharfmachen der Faustpatronen.


    Unleserliche Unterschrift

    Oberleutnant & Komp. Führer.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo Allerseits,


    am 05.12.1943 schreibt das

    Oberkommando des Heeres

    Gen St d H / Org Abt / Gen Qu

    Der Panzeroffizier

    Nr. 2299/43 geh.


    Richtlinien für die Verteilung von "Ofenrohren"


    R Panzerbüchsen 54 (Ofenrohre) können nur dann voll zur Wirkung gebracht werden, wenn sie zusammengefaßt in den Abwehr-Brennpunkten eingesetzt werden. Dementsprechend muß die Verteilung jeweils nach Weisung der Führung vorgenommen werden.


    Hierbei wird zweckmäßig nach folgenden Richtlinien verfahren:


    I. Verteilung bei den Armeen


    Die den Armeen zugewiesenen "Ofenrohre" werden in folgender Reihenfolge verteilt:

    • 1. Volle Ausstattung der Panzer-Zerstörer-Bataillone (je Pz.Zerst.Btl. 216 Ofenrohre und 2.160 Schuß Munition)
    • 2. Ausstattung der Armee-Waffenschulen und -Lehrgänge zur Sicherstellung der Ausbildung (je Armee 100 Ofenrohre und 1.000 Schuß Munition)
    • 3. Ausstattung von Divisionen, bei denen nach Lage und Gelände voraussichtlich der Abwehr-Brennpunkt liegen wird, mit je 200 Ofenrohren und 2.000 Schuß Munition.

    Nach Bewährung der Waffe und Anfall größerer Mengen aus der Fertigung ist ferner vorzusehen:

    • 4. Ausstattung der übrigen Divisionen mit je 200 Ofenrohren und 2.000 Schuß Munition.
    • 5. Erhöhung der Ausstattung der Divisionen über die "vorläufige Ausstattung" hinaus.

    Vor Ausstattung aller Divisionen und Erhöhung der Ausstattung einzelner Divisionen über die "vorläufige Ausstattung" hinaus ist ständiger Nachschub zur Erhaltung der vorläufigen Ausstattung aller Verbände gemäß 1. bis 3. sicherzustellen.


    II. Verteilung bei den Divisionen


    1.

    Die Ofenrohre gelten für alle Waffengattungen als zusätzliche Bewaffnung; eine Änderung der KStN der mit Ofenrohren ausgestatteten Einheiten ist zunächst nicht vorgesehen und aus personellen Gründen in absehbarer Zeit auch nicht möglich.


    2.

    Die Verteilung der Ofenrohre innerhalb der Divisionen ist abhängig von

    • Kriegsschauplatz
    • Gliederung
    • Lage
    • Gefechtsstärke

    3.

    In jedem Fall ist sicherzustellen, dass die Ofenrohre zunächst nur zum Panzerschutz der vordersten Linie eingesetzt werden.


    4.

    An ruhigen Fronten und bei Divisionen mit normaler Gefechtsstärke kommt Eingliederung bis zu 9 Ofenrohren in die Grenadier-Kompanien (= 1 Panzer-Zerstörer-Gruppe zu 6 Ofenrohren + 3 Ofenrohre als Gerätereserve) in Betracht.


    Nach ausreichender Ausstattung der Grenadier-Kompanien und Sicherstellung des Nachschubs, um diese vorläufige Ausstattung auf gleichem Stand zu halten, werden alle anderen Truppenteile der Division, einschließlich Versorgungstruppe, mit Ofenrohren ausgerüstet.


    5.

    An Fronten mit lebhafter Kampftätigkeit und unzureichenden Gefechtsstärken müssen andere Maßnahmen zur Eingliederung der Ofenrohre getroffen werden. Oft wird es zweckmäßig sein, nichtausgelastete Teile von Panzerjäger-Kompanien, M.G- und I.G.-Kompanien, Batterien, Stäben usw. mit Ofenrohren auszurüsten und den Grenadieren der vordersten Linie als Verstärkung zuzuführen.


    6.

    Das Feld-Ersatz-Bataillon muß bereits bei der ersten Verteilung der Ofenrohre berücksichtigt werden, damit Ausbildung möglichst vieler Soldaten aller Waffengattungen sichergestellt wird.


    Im Feld-Ersatz-Bataillon findet zugleich eine Sichtung der Lehrgangsteilnehmer auf besondere Eignung für die Ausrüstung mit Ofenrohren statt.


    Zweckmäßig ist es, auf solche Soldaten zurückzugreifen , die in der Panzerbekämpfung bereits Erfahrungen haben, also z.B. Angehörige der Panzerjäger-Einheiten, Soldaten mit Panzer-Nahkampf-Abzeichen usw.


    III. Ausstattung des Ersatzheeres


    Das Ersatzheer kann erst dann mit Ofenrohren auf Faustpatronen ausgestattet werden, wenn der dringende Bedarf des Feldheeres gedeckt ist. Befehl hierüber ergeht zeitgerecht.


    I.A.

    Gundherr


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje



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  • Hallo!


    73. Infanterie-Division

    Ia

    Div.Gef.Stand, den 26.09.1944


    Ausbildung Panzernahbekämpfung - Auszug


    Um den teilweise noch immer vorhandenen Panzerschreck restlos zu überwinden, ist schwerpunktartig Panzernahbekämpfung zu üben.


    In kurzen Unterrichten sind zunächst sämtliche Soldaten im Panzererkennungsdienst zu Schulen. In diesen Unterrichten müssen jedem Soldaten die begrenzten Möglichkeiten des Panzers in Bezug auf seine Beweglichkeit im Gelände und Sichtverhältnisse mit geschlossenen Luken klargemacht werden.


    Jeder Soldat muss in dieser Ausbildungszeit ein Panzerdeckungsloch gebaut haben. Das Überrollen lassen von Panzern ist praktisch durchzuführen. Hierzu fordern die Regimenter bei der Pz.Jg.Abt. 173 zeitgerecht eine Zugmaschine an. Betriebsstoff hierfür wird der Pz.Jg.Abt. freigegeben. Für den Ausbau von Panzerdeckungslöchern über die Durchführung des Überrollenlassens mit Zugmaschinen ergeht ein Merkblatt.


    Den Gebrauch der Panzerfaust muss jeder Grenadier beherrschen. Das Vorhandensein von Panzerfaust und Panzerschreck bei allen Einheiten ist zu überprüfen und ggf. sofort zu ergänzen.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo!


    Abschrift!


    73. I.D. Ia vom 26.09.1944


    A. Überrollenlassen mit Zugmaschinen:


    1. Auf ebener Erde muss fester Untergrund vorhanden sein.


    2. Im Deckungsloch:

    • Wenn fester Boden vorhanden, eine Verschalung nicht erforderlich. Ausgehobene Erde darf nicht am Deckungsloch liegen bleiben (in Zeltbahn wegtragen).
    • Wenn weicher Boden vorhanden, Deckungsloch verschalen. Stärke der Bretter etwa 25 mm. Stützen und Streben etwa Armstärke.

    B. Arten der Panzerdeckungslöcher:


    1. Panzerdeckungsloch russisch (rund):

    • Durchmesser: ....................50 cm
    • Tiefe: .......................160 - 170 cm

    2. Panzerdeckungsloch deutsch (rechteckig):

    • Länge: ...............................150 cm
    • Breite: .................................43 cm
    • Tiefe: .......................160 - 170 cm

    3. Panzerdeckungsloch V-Form (Spitze zum Feind):

    • Länge Äußere Schenkel: 150 cm
    • Breite: .................................43 cm
    • Tiefe: .......................160 - 170 cm

    4. Panzerdeckungsloch W-Form (2 zusammenhängende V-Deckungslöcher, beide Spitzen zum Feind)

    • Länge Äußere Schenkel: 150 cm
    • Breite: .................................43 cm
    • Tiefe: .......................160 - 170 cm

    C. Sicherheitsbestimmungen:


    Im Deckungsloch muss nach hinten ein Durchbruch für den Feuerstrahl der Panzerfaust und des Panzerschrecks vorhanden sein.

    • Länge ca. .........................200 cm

    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo,


    Abschrift und Bearbeitung


    Abschießen einer Panzerfaust in geschlossenen Räumen!


    Das Pionier-Regiment Breslau hat am 11.03.1945 folgendes dazu geschrieben:


    Um die Auswirkungen auf den Schützen beim Abschuss der Panzerfaust in geschlossenen Räumen festzustellen, wurden nachstehende Versuche vorgenommen:


    1. Versuch:

    Eine Panzerfaust wurde in einem etwa 4x5 m großen Raum abgeschossen.

    Ergebnis:

    Der Schütze hat nur einen starken Knall gehört und verspürte ein anhaltendes Summen im Ohr.


    2. Versuch:

    Der Schütze schoß die Panzerfaust ca. 2 m vor der Rückwand ab.

    Ergebnis:

    Wie beim 1. Versuch


    3. Versuch:

    Aus einem Kellerraum, Größe 3x4 m und 2 m hoch, wurde eine Panzerfaust abgeschossen.

    Ergebnis:

    Der Schütze konnte ca. Eine Viertelstunde lang schlecht hören und war durch den sehr starken Abschussknall etwas benommen. Gehörschaden entstand nicht.


    Stellungnahme zu vorstehenden Versuchen:

    • Das Abschießen einer Panzerfaust aus einem geschlossenen Raum ist möglich.
    • In Keller- oder sonstigen kleinen Räumen von den Ausmaßen 3x4 m, 2 m hoch wird der Schütze in der Hörfähigkeit für ca. 15 Minuten beeinträchtigt.
    • Gehörschaden entsteht normalerweise nicht.
    • Verbrennungen finden bei gerader Rückenwand nicht statt, da sich der Feuerstrahl pilzartig an der Rückwand verteilt.

    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    P.S. Meiner Meinung nach ist dieser Versuch Menschenverachtend. Aber was ist der Krieg nicht.

    Es handelt sich hierbei um einen Test und keine Langzeitstudie. Der Hörschaden wird sich sicher einstellen, denn das Ohr ist sehr empfindsam und viele Soldaten kennen mit Sicherheit einen bleibenden Tinnitus und Knalltrauma.

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  • Hallo Antje,


    diese Panzerabwehrwaffe war keine deutsche Erfindung sondern eine Kopie des amerikanischen Bazookas (eingesetzt zum ersten Mal Anfang 1943 in Tunesien); auch die inoffizielle Bezeichnung "Ofenrohr" wurde von den Amerikanern übernommen. Anders als bei den Amerikanern war die Grundidee in Deutschland: lieber eine schwierige und teilweise für die Bedienung gefährliche Panzerabwehrwaffe für die Infanterie als gar keine....

  • Hallo zusammen,

    diese Panzerabwehrwaffe war keine deutsche Erfindung sondern eine Kopie des amerikanischen Bazookas (eingesetzt zum ersten Mal Anfang 1943 in Tunesien); auch die inoffizielle Bezeichnung "Ofenrohr" wurde von den Amerikanern übernommen.

    zu diesem Thema haben wir erfreulicher Weise auch schon etwas im Forum zusammengetragen:


    amerikanische Panzerabwehrwaffe Rocket Launcher AT, M1 " Bazooka "


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    nach meinem Kenntnisstand gab es die Bezeichnung ,,Ofenrohr" durch die Landser deshalb, weil beim bzw. nach dem Abschuss der Panzerbüchse Qualm entstand. Aus diesem Grunde war es ratsam, einen sofortigen Stellungswechsel vorzunehmen.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift!


    Festungskommandant Breslau, 08.03.1945


    Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes


    Der Führer hat am 06.03.1945 befohlen, dass jeder Soldat, der mit der Panzerfaust oder mit behelfsmäßigen Nahkampfmittel (nicht Ofenrohr) 6 Feindpanzer vernichtet, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhält.


    Diese Bestimmung ist auf dem schnellsten Wege allen Soldaten bekanntzugeben. Sie hat keine rückwirkende Kraft.


    Entsprechende Vorschläge sind auf kürzestem Wege einzureichen.


    Niehoff

    Generalleutnant und Festungskommandant


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

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  • Hallo Antje,


    endlich mal Näheres zur Verleihung des RK lt. Führerbefehl vom 06.03.45. Mir war nicht bekannt, dass Panzerabschüsse mit dem ,,Panzerschreck" nicht bei dieser Beleihung zählten. Warum, kann ich mir nur so erklären, dass bei den anderen Arten der Panzernahbekämpfung der Landser dichter ran musste als mit dem ,,Ofenrohr". Allerdings galt es ja nach dem Abschuss ebenfalls schnell einen Stellungswechsel durchzuführen.


    MfG Wirbelwind