Gefangenenlager für Angehörige der SS - Ebensee in Österreich

    Sehr verehrtes Forum,


    ich versuche seit einiger Zeit zwei Thesen zu prüfen. Sie beruhen auf Zeitzeugenberichten. Da ich bislang keinerlei Anhaltspunkte finden konnte, hier die Frage an Euch, ob jemand schonmal was davon gehört hat?

    Es geht um das ehemalige Konzentrationslager Ebensee in Oberösterreich und seine mögliche Verwendung als Kriegsgefangenenlager für Angehörige der SS.


    Über die Geschehnisse als Konzentrationslager habe ich reichlich Material gefunden. Dass das Lager nach Kriegsende als Gefangenlager ausschliesslich für SS-Angehörige verwendet wurde kenne ich nur als Gerücht. (These 1)


    These 2 bezieht sich auf die Verwaltung des Lagers und setzt voraus, dass These 1 stimmt: Das Lager wurde zunächst von den Sowjetarmee betrieben und später an die Amerikaner übergeben. Bekannt ist, dass die 80th US Infanteriedivision das Konzentrationslager befreit hat. Das spricht also gegen eine (erste) Verwaltung durch die Sowjets.


    Zugegeben: Alles sehr vage und wackelig, aber vielleicht hat mal jemand davon gehört und kann helfen.

    Vielen Dank!

    Hallo Georg,


    Hast du dich schon die Gedenkstätte des ehemaligen Lagers Ebensee gewand? Es gibt dort laut Webseite auch ein Archiv, vielleicht können dir die Mitarbeiter vor Ort da mehr helfen.


    Ansonsten kann ich dir sagen, dass es nach Zeitzeugenberichten spezielle Lager für ehemaliger Angehörige der Waffen-SS gab. In dem mir geschilderten Fall ein Lager in Bayern, welches von der US-Armee geführt worden ist.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

    Hallo Daniel,


    habe ich alles schon gelesen. Das Internet gibt reichlich Auskunft über das Konzentrationslager. Gar nichts über ein mögliches Gefangenenlager! Frage mich, ob das einen Grund hat. Aber Du hast Recht: Eine direkte Anfrage ergibt Sinn und hoffentlich neue Erkenntnisse. Inzwischen gibt es auch schon ein neues Stichwort: Gefangenenlager Ternberg/Österreich.


    Tatsächlich ist das auch nur ein Nebenschauplatz. Ich verfüge seit einiger Zeit über Unterlagen der WASt/Bundesarchiv und versuche diese Angaben mit Zeitzeugenberichten abzugleichen. Jeden Tag eine neue Baustelle. Bleibe am Ball.


    Vielen Dank

    Hallo Georg,


    auch von mir ein herzliches Willkommen!


    Du kannst deine Ergebnisse etc. gerne mit uns teilen. Vielleicht können wir dir ansonsten noch an anderer Stelle helfen.


    Die Österreicher sind eigentlich gut aufgestellt was ihre und unsere Vergangenheit betrifft. Schau mal ob du in den österreichischen Archiven fündig wirst.


    Auf YT findest du unter dem Begriff KZ Ebensee auch etliches. Hast du das auch schon alles durchgesehen?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Hallo Georg,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich habe ein Fragment gefunden, was deine Annahme eventuell bestätigen könnte. Du hast wirklich Glück gehabt, dass ich dieses Thema noch wegen einer anderen Geschichte im Hinterkopf hatte. Im folgenden Buch:


    Mit goldener Nahkampfspange Werner Kindler - Ein Panzergrenadier der Leibstandarte


    siehe auch:


    Beitrag
    RE: SS-Panzer-Grenadier-Regiment 2 "LSSAH" - 9. und 11. Kompanie
    Nachtrag:

    dieses Buch gibt es auch noch, was mir ebenfalls vorliegt:

    Mit Goldener Nahkampfspange - Werner Kindler - Ein Panzergrenadier der Leibstandarte
    von. P. Agte

    In diesem spannenden Buch lesen Sie, wie sich die Kampfeinsätze in der gepanzerten Gruppe nach den neuartigen panzertaktischen Grundsätzen Guderians abspielten. Werner Kindler überlebte auf dem Schützenpanzerwagen, Flammpanzer, schweren 15-cm-Infanteriegeschütz Grille, Panzerjäger Marder, 7,5-cm-Kanonen-SPW sowie als…
    Wehrmachtlexikon


    findet man dazu einen Hinweis. Dort ist zu lesen, dass Werner Kindler von den Amerikanern u.a. in Ebensee I und Ebensee II interniert wurde.


    Gruß

    Michael

    Hallo,
    Ternberg/Österreich könnte das Gefangenenlager für Angehörige der 1. SS-Panzerdivision LAH bzw. neue Kampfgruppe Peiper gewesen sein.
    Vielleicht weiß ja jemand hier genaueres dazu?
    Grüße elcaro

    Hallo elcaro,

    Zitat von elcaro

    Ternberg/Österreich könnte das Gefangenenlager für Angehörige der 1. SS-Panzerdivision LAH bzw. neue Kampfgruppe Peiper gewesen sein.

    also für mich ergibt sich da kein erkennbares System. Peiper wurde unmittelbar nach seiner Gefangennahme in das Gefangenenlager nach Rottach und danach nach Feuchtwangen gebracht. Dort wurde er als Lagerkommandant eingesetzt, bevor es für ihn weiterging.


    Gruß

    Michael

    Hallo!


    Will mal versuchen, alles "von oben" zusammenzufassen bzw. in einem Aufwasch zu beantworten:


    Daniel: Ich konnte tatsächlich einen sehr freundlichen Kontakt mit der Gedenkstätte Ebensee knüpfen und habe von dort wertvolle Informationen erhalten:


    Die US-Armee hat das KZ-Lager von Juli 1945 bis Januar 1946 als Gefangenenlager für Kriegsgefangene deutsche und österreichische SS-Angehörige verwendet. Dazu gibt es die Zahl von 12.000 Mann, die aber ausdrücklich als ungefährer Wert zu verstehen ist. Die POW gehörten mehrheitlich der "9. SS-Panzerdivision Hohenstauffen" an. Es gibt nur wenige Unterlagen dazu.

    Parallel, bis Sommer 1945 und im Jahr 1946/1947, wurde das Lager Ebensee, das Zivilarbeiterlager und das Kriegsgefangenenlager als Lager für überwiegend polnische DP´s verwendet.


    An dieser Stelle noch einmal ausdrücklicher Dank nach Österreich. Wird doch zumindest meine erste These bestätigt.


    antje: Habe noch einmal bei YT gesucht. Es beschränkt sich alles auf das Konzentrationslager. Zufallstreffer: In der "Unterwelten"-Serie des ZDF gibt es auch eine kurze Erwähnung über Ebensee. Hier mit Schwerpunkt "unterirdische Raketenproduktion". Nichts zum POW-Lager.


    Michael: Deine Bücher habe ich auf dem Zettel. Muss jetzt erstmal die letzten Erkenntnisse ordnen, sonst saufe ich völlig ab.


    elcaro: Über Ternberg habe ich leider keine Erkenntnisse. Empfehle hier den direkten Kontakt mit dem Lager über


    https://www.mauthausen-guides.…r/kz-aussenlager-ternberg


    Die sind nicht nur sehr freundlich, sondern auch flott. Da hast Du ganz schnell Fakten auf dem Tisch.


    Wie geht es weiter?

    Habe tatsächlich Probleme, gewonnene Erkenntnisse systematisch einzuordnen, so dass ich sie später miteinander verbinden kann. Stw. "Wissenschaftliches Arbeiten". Wenn jemand eine Idee dazu hat: Her damit!

    Ausserdem beschäftige ich mich gerade mit den Online-Möglichkeiten des Bundesarchivs. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.


    Der übernächste Schritt ist das Schliessen der Lücke zwischen der Kapitulation des SS-Panzer-Artillerie-Regiment 1 der LAH und dem Weg in die Gefangenschaft. Wenn ich soweit bin, gibt es dazu einen extra Post zwecks größerer Aufmerksamkeit.


    Noch einmal vielen Dank und Grüsse

    Hallo Georg,


    danke für die Rückmeldung. Das ist doch mal eine positive Nachricht, dass man dir dort prompt helfen konnte. Bitte halte uns doch auf dem laufenden, ich bin da sehr gespannt.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

    Hallo Georg,
    ich bin deiner Empfehlung (#10 / Ternberg) gefolgt und habe folgende Antwort bekommen:


    >>

    Leider kann ich die Nutzung als Gefangenenlager durch die Amerikaner nicht bestätigen. Das Lager befindet sich nämlich am rechten Ufer der Enns, die als Demarkationslinie zwischen der russischen (rechts der Enns) und der amerikanischen Besatzungszone (links der Enns) genutzt wurde. Die US-Armee traf in den ersten Maitagen in Ternberg ein und besetzte es etwa 14 Tage lang, bis sie dann als Besatzungsmacht den westlichen Teil von Oberösterreich links der Enns kontrollierte. Die Sowjetarmee besetzte Oberösterreich östlich der Enns, wo sich das KZ-Lager befindet, und das Mühlviertel nördlich der Donau.

    <<


    Grüße elcaro

    Hallo Georg,

    (#1)

    Zitat von georg2023

    Es geht um das ehemalige Konzentrationslager Ebensee in Oberösterreich und seine mögliche Verwendung als Kriegsgefangenenlager für Angehörige der SS.

    ich zitiere hier folgend die Webseite der KZ - Gedenkstätte Ebensee:


    >>

    Auf der Handlungsebene war für den Abriss des Lagers die Tatsache ausschlaggebend, dass in die noch bestehenden Baracken erst deutsche und österreichische Kriegsgefangene in US-Internierung standen und später dann Heimatvertriebenen („displaced persons“) Aufnahme gewährt werden musste. Bereits 1946 plädierten Gemeindepolitiker — in der Absicht, künftig keine ausländischen Flüchtlinge mehr im Ort ertragen zu müssen — für den Bau einer Wohnsiedlung auf dem 20 Hektar großen Areal.

    <<


    Mehr habe ich bisher noch nicht gefunden, bin aber selbst sehr daran interessiert zu erfahren, wo Angehörige der LSSAH interniert waren.


    Grüße elcaro

    Hallo zusammen,


    was mich hier in diesem thread verwundert ist der Umstand

    daß, sowohl vom threaderöffner Georg als auch von elcaro

    (ein Vorname wäre netter) mit keinem Wort auf das von

    Michael in post #6 erwähnte Buch (Manuskript) von Dr. Franz

    Loidl eingegangen wird. Als Kaplan war er 1945/46 in allen

    Ebenseern KGL tätig. In dieser Richtung zu recherchieren

    würde die Anfragenden deutlich weiterbringen.

    Loidl spricht von mindestens drei Ebenseer KGL. Als Camp I

    nennt er das ehemalige KL, Camp II war ein zwischen Almhaus

    und Rindbach gelegenes Zeltlager und Camp III, das oberhalb

    der Bahnstation (Haltestelle) Steinkogl lag.

    Laut seinen Aufzeichnungen (Notiz das Camp I betreffend)

    wurden hier Angehörige der SS-Panzerdivisionen 1, 9 und 12

    festgehalten.

    Sicher wird es schwierig sein Einblick in das Manuskript zu

    bekommen aber die theologische Fakultät der Uni Wien hat

    ein Exemplar und mit Beharrlichkeit kommt man auch ans

    Ziel. Hier der Kontakt:


    Katholisch-Theologische Fakultät

    der Universität Wien

    Dekanat

    Universitätsring 1 (Stiege 8, 2. Stock)

    1010 Wien

    T: +43-1-4277-30001

    office.ktf@univie.ac.at


    Die Bibliotheken der Uni Wien bieten einen Kopierdienst an.

    Als Rechercheansporn stelle ich noch das Titelblatt des

    Manuskripts ein.


    Gruß,

    Gerhard



    23.01.23 W-F

    ...mein erster Post im Thread von Georg (»Es geht um das ehemalige Konzentrationslager Ebensee in Oberösterreich und seine mögliche Verwendung als Kriegsgefangenenlager für Angehörige der SS.«): „Ternberg/Österreich könnte das Gefangenenlager für Angehörige der 1. SS-Panzerdivision LAH bzw. neue Kampfgruppe Peiper gewesen sein. Vielleicht weiß ja jemand hier genaueres dazu?“


    09.02.23 FdW

    Ich eröffne selbst einen Thread im FdW: („Angehörige[n] der LSSAH in amerikanischer Gefangenschaft“) und bekomme als Antwort u.a. folgenden Link: »https://ulis-buecherecke.ch/Neue%20Eintr%C3%A4ge%202021/das_schicksal_der_deutschen_kriegsgefangenen.pdf« und »den Hinweis auf eine Liste der Alliierten Gefangenenlager in Deutschland«. Ab Buchseite 444 wird dort deutlich, dass es keine amerikanischen KGL in Österreich nach dem Sieg der Alliierten gegeben hat.


    10.02.23 FdW

    Ehemaliges KZ Ebensee: „ich war schon auf deren Web-Seite. Sie gibt aber nichts zu meinem Recherche-Ansatz her. Wie geschrieben: es geht um die Zeit nach dem Sieg der Alliierten…“


    Fazit: keine amerikanischen KGL in Österreich – qed


    Grüße elcaro

    Guten Abend elcaro,


    vielen Dank für deine Reaktion. Leider kann ich den Link nicht öffnen. Schade, aber vielleicht liegt es an meinem Gerät?



    Gruß Marga

    Hallo Elcaro,


    deine Antworten aus Post #15 kann ich so nicht nachvollziehen. Außerdem gefällt mir dein Ton nicht!


    Wir versuchen Informationen zusammenzutragen und niemand ist unfehlbar.


    Meinst du mit den Beiträgen „FDW“ das Forum der Wehrmacht? Dann solltest du mit Verlinkungen arbeiten damit wir deine Aussagen nachvollziehen können. Meinst du dieses Forum, dann solltest du ebenfalls mit Verlinkungen arbeiten oder mit Post-Nummern, damit wir die Beiträge beieinander haben oder nutze die Zitierfunktion.


    Wenn du so vehement überzeugt davon bist, dass es keine Gefangenenlager der Amerikaner in Ebensee gab, hast du die anderen Quellen die schon genannt wurden überprüft und kannst du das widerlegen?


    Denn in Post #14 wird ja von verschiedenen Lagern berichtet.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: