Mein Urgroßvater Franz Marek und Marie Klehr

    Hallo liebe Mitglieder!


    Ich hoffe ich bin hier richtig. Ich habe bereits über einen Urgroßvater hier geschrieben. Bekanntlich hat jeder aber 4 ;) Heute möchte ich über meinen Urgroßvater Franz Marek schreiben. Laut Aussagen meines Großvaters war er Deserteur, später wohl Kommunist. Er wurde am 26.10.1919 in Ratibor in Schlesien geboren. Als der Krieg und die Wehrmacht auch dorthin kamen, wollten sie meinen Urgroßvater einziehen. Er soll sich jedoch geweigert und die Flucht ergriffen haben. Ich kann das hier alles nur nach den Erinnerungen meines Großvaters niederschreiben, der mir immer wieder von seinem Vater erzählt. Er soll sich erfolgreich nach Frankreich abgesetzt haben, dort wohl geboxt haben. Er floh dann weiter, oder wurde geschnappt. Das weiß mein Großvater nicht mehr so genau. Er dürfte dann in Wilhelmshaven gewesen sein. Anscheinend soll er beim Bau der Bismarck als Schlosser gearbeitet haben und beim Stapellauf dabei gewesen sein. Mein Großvater spricht oft von einem Metallmodell und Bildern, die seine Schwester leider alle verkauft hat. Dann ging er nach Berlin, wo er eine gewisse Marie Klehr kennenlernte. Sie wurde am 3.8.1919 in Groß Neukirch, ebenfalls in Schlesien geboren, war dann nachweislich zumindest ab 1942 in Berlin als Damenschneiderin tätig. Dort lernte sie, noch vor meinem Urgroßvater, einen Luftwaffe-Offizier kennen, mit dem sie 1944 einen Sohn, Detlef Klehr, hatte. Der Luftwaffe-Offizier starb noch im Krieg, angeblich wurde er von Partisanen getötet. Marie Klehr lernte dann auf jeden Fall in Berlin meinen Urgroßvater Franz Marek kennen und sie gingen gemeinsam mit dem unehelichen Sohn Detlef nach Heidenreichstein in Österreich. Dort wurde 1946 mein Großvater geboren. Ich wollte euch fragen, ob man zu meinen Urgroßeltern etwas mehr herausfinden kann? Eventuell auch zu dem Stiefbruder meines Großvaters. Das genaue Geburtsdatum kann ich auf Nachfrage gerne angeben. Ich werde euch noch die Kennkarte meiner Urgroßmutter aus Berlin anhängen, vielleicht lässt sich damit auch was machen.

    Ich bedanke mich schon im Voraus für jede Information und wünsche ein angenehmes Wochenende!


    Viele Grüße, Luca



    Ich habe dieses Thema bereits in einem anderen Forum angesprochen, dort aber leider wenig Infos bekommen. Vielleicht kann mir ja hier jemand helfen :)


    Quelle: privat

    Hallo Luca,


    eine äußerst interessante Frage, aber ich konnte in den Berliner-Adressbüchern von 1942-1946 nicht fündig werden. Evtl habe ich etwas übersehen?


    Hast du schon mal darüber nachgedacht mal in eurer Heimatgemeinde/Kirche nachzufragen, ob sie Unterlagen zu dem Zuzug in Österreich zu deinen Familienmitgliedern haben?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Hallo!


    Da bin ich bereits angemeldet. Ich habe aber leider „nur“ die kostenlose Mitgliedschaft. Was kann ich damit machen, bzw. wo kann ich suchen?


    Danke und LG,

    Luca

    Hallo Luca,

    Zitat von poperluc

    Ich habe aber leider „nur“ die kostenlose Mitgliedschaft. Was kann ich damit machen, bzw. wo kann ich suchen?

    ich glaube das ist doch Aussage genug oder:


    Mit einer kostenlosen Gast-Mitgliedschaft hast du nur eingeschränkten Zugriff auf eine Auswahl kostenloser Aufzeichnungen. Eine kostenpflichtige Mitgliedschaft dagegen eröffnet den Zugriff auf viel mehr Aufzeichnungen, darunter Register mit Geburten, Heiraten und Todesfällen, Volkszählungen und Einwanderungslisten.


    weiterlesen unter:

    https://www.ancestry.de/cs/offers/subscribe


    Gruß

    Michael

    Lieber Luca,


    bei Ancestry wurde ich nicht fündig, mit einer Ausnahme (Daten stimmen aber nicht ganz mit deinen Angaben überein!):


    Birth

    16 Okt 1919 • Makau, Ratibor, Schlesien, Polen


    Marriage

    5 Jun 1945 • Heidenreichstein, Gmund, Niederösterreich, Österreich

    getr. Altmanns

    Maria Klehr


    Death of father Paul Marek (1872–1950)

    7 Jul 1950 • Makau, Ratibor, Schlesien, Polen


    Death of mother Katharina Przybyla (1882–1956)

    1 Jul 1956 • Makau, Ratibor, Schlesien, Polen


    Death

    Heidenreichstein, Gmund, Niederösterreich, Österreich


    Gruß,


    Kit


    Nachtrag: Ich sehe gerade, dass du offenbar bei Ancestry der Ersteller des Stammbaumes bist [Luca P...]. Hast du dich oben bzw. bei Ancestry verschrieben (26. statt 16.)?

    Hallo!


    Vielen Dank! Die Infos hab ich auch schon! Mich würde es sehr interessieren, was mit der Familie Klehr und Hellebrandt ist. Ich weiß, dass der Vater der Maria Klehr Karl Klehr hieß und 1895 geboren wurde. Über ihre Mutter, Gertrud Hellebrandt, weiß ich leider gar nichts.


    Das wäre sooo lieb, wenn du für mich suchen könntest! Ja, bei Franz Marek hab ich mich verschrieben, danke!


    LG, Luca

    Lieber Luca,


    bei Ancestry habe ich einen Karl Klehr gefunden:


    geboren: 3. Januar 1895 in St. Ingbert, Bayern

    Todestag: 13. Juni 1918 in ??? [vermutlich in einem Feldlazarett; Ursache: Verwundung]

    Familienstand: ledig [zur damaligen Zeit unverheiratet und ein Kind ...???]

    Beruf: Bergmann

    Vater: Johann (ebenfalls Bergmann)

    Mutter: Margarethe (geborene Gries)

    Einheiten (während des Krieges): "12.4.[19]15 beim I. Ers. Batl. 17. I.R.[,] 4. Kp." / "Am 1.6.[1915] [???]" / "Am 4.10.[19]15 z. Rek.dep. Hall??? 3. Inf.Div."

    Dienstgrad: Infanterist

    Anamnese:

    "Am 1.4.16 erkrankt (Magenkatarrh)"

    "Vom 1.4.16 – 17.8.16 im Laz[arett]"

    Anmerkungen in der Kriegsstammrolle: "Führung: gut" bzw. "Führung: sehr gut" / "Strafen: keine"


    Anmerkung: Es gibt noch ein ausführlicheres Dokument, das über mehr Angaben verfügt. Aber das Abtippen dauert. Evtl. kann ich es dir zusenden (Mail). Es liegen sowohl eine Geburts- und eine (nachträgliche) Sterbeurkunde vor.


    Bein Ancestry habe ich zwei Gertrude Hellebrandts gefunden. Ich glaube aber nicht, dass es sich dabei um die Mutter von Maria Klehr handelt.


    Gruß,


    Kit

    Hallo Kit!


    Danke für deine Mühe. Der oben angeführte Karl Klehr entspricht leider nicht dem gesuchten Karl Klehr. Der Karl Klehr wurde in Rzetzitz geboren. Da jedoch mehrere Orte in Schlesien so hießen, stehe ich hier leider an. Trotzdem vielen Dank!


    Mit freundlichen Grüßen,

    Luca

    Hallo zusammen :)


    Ich habe etwas vom Bundesarchiv zu meinem Urgroßvater Franz Marek erhalten. Zum einen eine Kartei. Darauf steht seine Erkennungsmarkennummer, dass er bei der Kriegsmarinewerft in Brest arbeitete und lungenkrank war. Ich hänge euch dieses Dokument in den Anhang. Vielleicht kann mir jemand etwas interessantes dazu sagen ;)

    Und… jetzt kommt‘s: Es ist eine Marinepersonalakte zu ihm verfügbar. 33 teilweise doppelseitig beschriebene Blätter. Ich habe sie jetzt „bestellt“. Das wird vermutlich noch einige Wochen-Monate dauern. Was kann ich mir da realistisch erwarten? Wurde da eher belangloses Zeug reingeschrieben, oder doch interessantere Dinge. Ich meine, 33 Doppelseiten sind ja wirklich nicht wenig. Danke schon im Voraus :)


    LG, Luca

    Hallo Luca,


    das klingt ja spannend. Die Kopien werden wahrscheinlich schneller gehen als alles andere. Was in den Personalakten steht kann ich nicht einmal erahnen. Aber ich denke, dass sie Auszeichnungen etc. Enthalten.


    Kannst du die Krankenkartei lesen, oder soll ich sie dir transkribieren?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Hallo Antje,


    vielen Dank für deine Antwort. Das mit dem Transkribieren wäre echt super. Ich transkribiere zwar selbst für ein Antiquariat, jedoch sind das meistens Texte aus dem 17./18. Jahrhundert. Die fallen mir komischerweise leichter... Und die ganzen Abkürzungen verwirren mich doch sehr. Also: Ich würde dein Angebot gerne annehmen :)


    Zu den Kopien: Ich bin mir nicht sicher, wie schnell das gehen wird, habe mit einer Frau vom Bundesarchiv gesprochen, sie meinte, es könnte sein, dass es etwas länger dauern wird, da das Archiv gerade "umzieht". Auszeichnungen etc. wären zwar irrsinnig spannend, kann ich mir aber kaum vorstellen. Er arbeitete ja "nur" bei der Werft. Oder denkst du, dass er vorher Matrose war? Das ist ja aus der Kartei leider nicht ersichtlich. Er war zumindest laut EKM auch in Wilhelmshaven. Dort habe ich auch bereits eine Recherche in Auftrag gegeben.


    Danke schonmal und ich bin schon gespannt auf dein nächstes Kommentar. Schönen Nachmittag!


    LG,

    Luca

    Hallo Luca,


    na das klingt ja auch spannend 17/18. Jahrhundert! Da wünsche ich dir ganz viel Spaß dabei! Ist bestimmt auch schön kniffelig, oder?


    Im übrigen binde ich die Karten noch neu ein, also nicht wundern :)


    Aber nun zu deiner Kartei; ich konnte die erste Infektion nicht entziffern. Aber vielleicht kann jemand anderes da weiterhelfen.


    Gruß

    Antje


    Marek, Franz

    Geboren: 16.10.1919 in Markau/Rabitor

    Erkennungsmarken-Nr: III F 3920

    Truppenteil: Kriegsmarine Werft (K.M.W) Brest

    Feldpost-Nr 15930 Z

    Dienstgrad: Brenner, Schlosser - Wehrmachtgefolge


    06.07.1943 | 20.05.1943 infektiöse … von Marine-Lazarett 4/612 in Orts-Lazarett Einheit 1. und 2/677 Suresmes; Lazarettkrankenbuch (Lkb.) 1828

    12.06.1943 dienstfähig (dfg.) Dienststelle (Dienstst.)

    23.09.1943 | 28.07.1943 infektiöse Lungenentzündung von Dienststelle ins Marine-Lazarett Brest; (Lazarettkrankenbuch 4195)

    14.12.1943 | 31.07.1943 dienstfähig Paris

    01.10.1943 | 01.08.1943 infektiöse offene Lungentuberkulose von Marine-Lazarett Brest ins Kriegslazarett I und II/677 Suresmes; (Lazarettkrankenbuch 4090)

    14.12.1943 | 03.09.1943 Kurswagen Heimat

    13.10.1943 | 04.09.1943 von Lazarettzug nach Reserve-Lazarett Magdeburg Abteilung I; (Lazarettkrankenbuch 2159)

    14.12.1943 | 07.09.1943 verlegt nach Reserve-Lazarett [Bad] Münder am Deister

    *2) 14.12.1943 | 07.09.1943 von Reserve-Lazarett Magdeburg ins Reserve-Lazarett [Bad] Münder am Deister; (Lazarettkrankenbuch 707) - 05.10.1943 Reserve-Lazarett Branitz

    *3) 12.09.1957 | 07.10.1943 in Reserve-Lazarett F.L. [Anmerkung möglicherweise Forst/Lausitz?], Branitz über Leobschütz/Oberschlesien Bahnstation Lobenstein (Lazarett-Krankenbuch 237) - Lungen-Tuberkulose - von Reserve-Lazarett Bad Münder/Deister

    Abgang (Abg.) unbekannt

    21.09.1978 Dienstzeitbescheinigung (Dzb)

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Hallo!


    Vielen, vielen Dank!

    Zwei Fragen vorab bitte: Was ist ein „Kurswagen Heimat“ und wieso war er dienstfähig in Paris? Was bedeutet das? Er war doch bei der Werft?

    Danke schon im Voraus :)


    P.S.: Das erste Wort heißt „Icterus“


    LG, Luca

    Hallo Luca,


    danke für den Icterus. :)


    Anstatt dir das Wort Kurswagen zu erklären stelle ich dir lieber einen umfangreichen Link ein. ;)


    Tja dienstfähig Paris kann ich dir auch nicht wirklich erklären. Aber voraussichtlich sollte er dort leichten Dienst machen, anstatt den schweren auf der Werft. Aber das macht alles keinen Sinn, denn am nächsten Tag wurde bei ihm eine offene TBC erwähnt und damit war er nicht arbeitsfähig, hätte er doch seine Kollegen anstecken können. Es kann aber auch sein, dass sich beim Übertrag jemand geirrt hat.


    Manche Informationen verwirren mehr als dass sie helfen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

    Hallo Luca,

    Zitat von poperluc

    Und… jetzt kommt‘s: Es ist eine Marinepersonalakte zu ihm verfügbar. 33 teilweise doppelseitig beschriebene Blätter. Ich habe sie jetzt „bestellt“. Das wird vermutlich noch einige Wochen-Monate dauern. Was kann ich mir da realistisch erwarten? Wurde da eher belangloses Zeug reingeschrieben, oder doch interessantere Dinge. Ich meine, 33 Doppelseiten sind ja wirklich nicht wenig.

    das ist natürlich schwer einzuschätzen aber zwei Sachen würden mir noch spontan einfallen:


    - Beurteilungen

    - Lehrgänge, Ausbildungen usw.


    Gruß

    Michael