18. Panzergrenadier-Division - Januar 1945

  • Hallo zusammen,


    anbei einige Auszüge aus der Chronik der 18. Panzergrenadier-Division für den Januar 1945.


    Gruß

    Michael


    Anfang 1945 befand sich die 18. Panzergrenadier-Division, nach dem Ende an der Beresina im vorangegangenen Jahr aus Rückkämpfern, Urlaubern, Genesenen, Ausbildern beim Ersatztruppenteil und Rekruten zu zwei Drittel wieder aufgestellt, als .,Eingreif-Verband' südostwärts des Spirdingsees im Raum Grajewo-Gehlenburg. Ober den folgenden Einsatz, in dem die Division schließlich zum zweiten Mal untergehen sollte, berichtet ein Wachtmeister der 1. Batterie unserer Artillerie, der nahezu ununterbrochen vom 22 Juni 1941 an ein Tagebuch geführt hat.


    Nachdem wir seit Oktober an bei Nikolaiken und Gehlenburg Stellungen um Dörfer und an strategisch wichtigen Geländepunkten gebaut, sogar auf' dem Spirdingsee Eishocker gegen Luftlandung errichtet haben, ist es am 13. Januar 1945 soweit: Das lang und bang erahnte Unheil nimmt seinen Lauf! Wir werden in Gehlenburg, gut ausgerüstet, verladen und per Bahn erst gen Norden, dann südwärts nach langweiliger Fahrt am 16. Januar in Milau entladen. Schlachtflieger stören uns sehr, die 2. Batterie hat fünf Tote und sieben Verwundete. Wir fahren bei Schneegestöber zum Lager Milau. Endlose Flüchtlingskolonnen und Trosse strömen zurück und hindern uns sehr am Vormarsch. Daß es heftig schneit, ist unser aller Glück, denn dadurch können die Schlachtflieger nicht so, wie sie möchten! Iwan hat seine Großoffensive gestartet. Fernes Donnern der Geschütze zeigt an, daß die Zeit der Ruhe endgültig vorbei ist. Uns tun die Flüchtlinge leid, die durchfroren mit der Angst im Nacken an uns vorbeiziehen. Mußten die erst jetzt in Marsch gesetzt werden?


    Im Lager geht die Batterie in Bereitstellung. Ich fahre abends als VB nach Grudusk zum IR 30. Während unsere B-Stelle im Kirchturm ist, gehe ich bei der Infanterie weiter vorn an der Kirchhofmauer in Stellung und schieße mich mit einigen Doppelzündern ein. Ein unsicheres Unternehmen, da ich das Gelände vor mir nicht kenne.


    weiteres folgt.......


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    Die Infanterie hat rechts voraus ein Haus angesteckt Somit habe ich einen kleinen Anhaltspunkt zum Einschießen und ziehe die Flugbahn an das brennende Haus heran, bis eine rote Leuchtkugel aufsteigt Dann warten wir. Es ist sehr kalt und die Infanterie ist nervös. Iwan aber ist aktiv. Er schießt mit Infanteriewaffen, Granatwerfern und Artillerie auf uns. Der 17. Januar ist angebrochen. Pünktlich um sechs Uhr ist es dann soweit: Sie kommen. Es ist noch dunkel, nur durch die Glut des niedergebrannten Hauses wird das Gelände vor uns etwas erhellt Da sehen wir an die zehn Panzer in Linie auf uns zukommen; dazwischen und hinter ihnen Infanterie. Dazu hat Iwan sein ganzes schweres Feuer auf uns gelegt. Ich gebe ,Sperrfeuer" durch, bekomme aber keine Funkverbindung. Da unsere Artillerie trotzdem schießt, weiß ich, daß Leutnant Hornig im Kirchturm das Feuer leitet. Unsere Infanteristen feuern einen ,Panzerschreck.· ab, der aber sein Ziel verfehlt.


    weiteres folgt.......


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    wie ich bereits angedeutet hatte, sind die o.g. Ausführungen aus meiner Sicht ungeeignet, um den Weg der Division nachzuzeichnen. Ich habe aber statt dessen, noch den Befehl zur Wiederaufstellung der Division aus dem Januar 1945 gefunden.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo. Ich sehe, dass das Pz.Jg.Abt.18 in der Aufstellung der Division fehlt (der Name Burg ist im Diagramm angegeben - ist das eine Stadt in Deutschland?) - interessante Information.


    Ich grüße Sie und danke Ihnen für Ihren Beitrag. Adam

    Ich suche Informationen über die 12. Flak-Division in Ostpreußen im Jahr 1945.

  • Hallo Allerseits,


    es gab und gibt auch ein Burg bei Magdeburg und bei Dithmarschen in Schleswig Holstein.


    Also schwierig zu sagen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    Burg bei Magdeburg kann in soweit Sinn machen, weil sich hier eine Sturmgeschützschule befand. Durchaus möglich, dass ausgebildetes Personal für die Panzerjäger-Abteilung 18 zur Verfügung gestellt wurde.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,

    Burg bei Magdeburg kann in soweit Sinn machen, weil sich hier eine Sturmgeschützschule befand. Durchaus möglich, dass ausgebildetes Personal für die Panzerjäger-Abteilung 18 zur Verfügung gestellt wurde.

    der Ansatz von Wirbelwind macht auf jeden Fall Sinn, weil ich in der Divisionschronik zumindest einen Hinweis gefunden habe, dass die Panzerjäger-Abteilung mit Sturmgeschützen ausgestattet wurde.


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen ,

    18.Pz.Gr.Division ( eine schlesische Division) sollte bis zum 15.01.1945 im Raum Allenstein/Spirdingsee (Ostpreußen) neu aufgestellt werden . In der taktischen Gliederung vom 04.01.1945 war sie schon gelistet. Kamfeinsätze erfolgten Ende Januar 1945 im Rahmen der 4.Armee bei den Durchbruchsbestrebungen zur 2.Armee und danach bei befohlenen Rückzuggefechten (bei Wormditt)

    zum Haff. Als Panzerverband , ist Ende Januar 1945 bei der 18.Pz.Gr.Div. nur die Pz.Abt. 18 mit 4 Stu.Geschützen gelistet .In verschiedenen Unterlagen sind Personalbestände/Kampfgruppen außerhalb der 4.Armee ( so z.B. 4.Pz.Division bei Graudenz) ausgewiesen . Ab Ende Februar 1945 begann die schrittweise Herauslösung der Truppenteile und eine Neuaufstellung im Reich ,

    (18.Pz.Gren.Div. / Pz. AOK 3)

    mit I./ Pz.Rgt. 118 (25 Pz IV und 7 Jagdpanzer IV L70 ) und Pz.Jg.Abt.18 mit 19 Jg.Panzer 38 Hetzer (ursprünglich Pz.Abt. Schlesien ) .

    Literatur Rolf Stoves ( Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935-1945 ) empfehlenswert.


    Gruß Uwe

  • Hallo,

    so wie es Uwe aufgelistet hat, waren für die Panzerjäger-Abteilung 18 19 ,,Hetzer" vorgesehen und keine Sturmgeschütze. Stellt sich die Frage, ob es dabei blieb oder doch, aus was für Gründen auch immer, dieser Abteilung Sturmgeschütze zugewiesen wurden.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen ,

    laut Unterlagen ,gab es 01.1945 noch keine ausgestattete Pz.Jg.Abt. 18 . Die Wunschausstattung in Mielau/Arys ist wohl der Lageentwicklung in Ostpreußen ,und

    der Produktionsmengen im Restreich zum Opfer gefallen . Pz.IV L70 Auslieferungen 01.1945 habe ich nur für GD .(02.1945 Abt. Schlesien) .

    Von Intresse ist die 2./Pz.Abt.118 bei der 4.Pz.Div. (02.1945 Graudenz-Danzig). Sturmgeschützproduktion III/IV brach auch zusammen . Hetzer -Produktion lief noch .


    Gruß Uwe

  • Hallo zusammen ,

    die Schilderungen decken sich mit den Ausführungen und Karten bei Helmuth Speater GD Band III .

    Die 18. Pz.Gren.Div. war am 17.02 auf (I,/30 176 ,I.51 125 unterst. Kampfgr. Füs.Rgt, GD 118 ) geschrumpft .

    Reste später der 61.ID unterstellt .


    Gruß Uwe

  • Hallo zusammen,

    Burg bei Magdeburg kann in soweit Sinn machen, weil sich hier eine Sturmgeschützschule befand. Durchaus möglich, dass ausgebildetes Personal für die Panzerjäger-Abteilung 18 zur Verfügung gestellt wurde.

    diese Annahme können wir jetzt wohl als belegt betrachten, siehe Anlage.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen ,

    A.Stephan Hamilton hat in seinen Büchern (The Oderfront 1945 ) auch das Ende der 18.Pz.Grenadierdivision beschrieben . Vielleicht so viel ,

    Michaels Dokument stellt ,wie so Viele , 1945 Wunschdenken dar . Die 18. wurde aus unterschiedlichsten Restdivisionen ,(Schlesien ,Holstein )

    zusammengestückelt . Panzerzuweisungen sind schwehr nachvollziehbar . (02.45 -303.Pz.Schlesien- , 04.45 -18.Pz Gr. - Pz.IV L (V) .)

    Die 18.Pz. Grenadierdivision war Mitte April beim LVI .Pz.Korps als OKW-Reserve östlich von Berlin eingeschoben . Nach meinen Unterlagen

    verfügte Sie am 06.04.1945 über 34 Pz.IV ,23 Pz.38 ,und 3 Bergepanzer. das Ende ist ja bekannt .


    MfG Uwe