Panzer - Psychose

  • Guten Abend zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: Nara


    Anlage zu A.O.K. 17 Ia/Nr.1736/42

    g.K. , v.17. 5.42


    Geheime Kommandosache!


    Abschrift - Fernschreiben


    Armeegruppe von Kleist,Ia/Kr.430/42 g. Kdos. , 16.5.42


    4 Ausfertigungen

    3. Ausfertigung


    In den letzten Tagen hat sich, da der Russe tatsächlich zunächst mit Panzern auftrat, an vielen Frontstellen eine Panzer-Psychose bemerkbar gemacht.Tatsache ist, dass der Russe in unserem Front-Abschnitt, einschließlich Kampfgebiet von Charkow, höchstens mit rund 400 Panzern auftreten konnte.


    Hiervon sind in den letzten Kampftagen allein um Charkow über 240 Panzer abgeschossen worden, 40 - 50 Panzer durch die Luftwaffe vernichtet worden, eine größere Anzahl Panzer muss dazu als technisch ausgefallen angenommen werden.


    Als Beispiel für Panzer-Psychose meldete eine rumänische Division, die an entscheidender Stelle steht, den Angriff von 30 Panzern. Herausgestellt hat sich, dass an dieser Stelle 3 motorisierte Fahrzeuge auftraten. Bei Kraßnograd war Angriff von Kavallerie mit Panzern gemeldet worden. In dem ganzen Raum um Kraßnograd ist überhaupt kein roter Panzer gewesen.


    Dieser Panzer-Psychose ist mit allen Mitteln schärfstens entgegenzutreten.



    Armeegruppe von Kleist, Ia/Nr.430/42 g.Kdos.



    Für die Richtigkeit der Abschrift


    ……………………

    Major



    Gruß Marga

  • Hallo Marga,


    vielen Dank für Deinen Beitrag, er war für mich sehr interessant.


    Ich habe selbst während meiner Dienstzeit Ähnliches bei Übungen und Manövern erlebt. Ob man es aber gleich als "Panzer-Psychose" bezeichnen soll oder kann, wage ich mal zu bezweifeln. Sicher kam es oft vor, dass bei "Feindmeldungen" die Anzahl der Panzer falsch bzw weit übertrieben angegeben wurde und das bedeutete nicht nur bei der Lageauswertung evtl. völlig falsche Eindrücke und anschließende Maßnahmen.

    Doch ich frage mich ernsthaft, mit welchen Mitteln, außer Belehrungen, man dagegen vorgehen sollte. Erwartete die AG von Kleist wirkliche "schärfste Mittel", und welche sollten das dann sein?


    LG

    Horst

  • Hallo Horst,


    man kann das einfach 'Panzerschreck' bezeichnen, siehe angehängte Berichte bzw. Auszüge der 11. Pz.Div. vom 26.06.41 (!), PzA.A.-5 vom 26.07.41 sowie Sturmgeschütz Ers.u.Ausb.Abtl.200 vom 22.09.43). Das sind nur drei Beispiele die ich auf die Schnelle raus gesucht habe. Wenn man Ostfront-Berichte (vor allem ab 1942) durchliest findet man der Begriff 'Panzerschreck' immer und immer und immer wieder.


    Grüße

    Jairo

  • Hallo Horst, hallo Jairo,


    vielen Dank für eure Beiträge.


    Horst, mir war die Bezeichnung vor dem oben abgeschriebenen Text auch noch nie untergekommen. Aber wie so oft, man lernt hier immer etwas dazu. Was für Mittel die Armeegruppe von Kleist letztendlich angewandt hat, kann ich dir nicht sagen.


    Und Jairo, ja du wirst wohl Recht haben. Auch der Begriff „Panzerschreck“ ist mir geläufig. Ich werde mich nochmal umsehen.


    Herzliche Grüße

    Marga

  • Hallo Jairo,


    vielen Dank für Deine Informationen!

    Den Begriff "Panzerschreck" kannte ich im Zusammenhang mit einer Waffe!
    Aber egal, im Beitrag von Marga ging es m.A. nach nicht nur um die Angst vor gepanzerten Fahrzeugen bei der Infanterie, sondern vor allem um unpräzise Meldungen von unterstellten Teilen an die übergeordnete Führung. Daraus ergeben sich dann immer wieder falsche Lagebilder mit falschen Maßnahmen.

    Was Du in Deinen Beiträgen überzeugend aufgezeugt hast, ist die Angst vor angreifenden Panzern bei vor allem Infanteristen, die natürlich meist psychische Ursachen hat und nicht durch Befehle behoben werden kann.

    Die Lagebeurteilung der eigenen Truppe im letzten o.a. Beitrag zeigt sehr deutlich diese Angst in der letzten Phase des Krieges. Kein Wunder bei den Erlebnissen der Soldaten.

    Wer einmal von einem Panzer überrollt worden ist, auch wenn nur zu Übungszwecken, weiß wovon ich rede.

    Diese Angst ist aber nicht die Ursache von Falschmeldungen hinsichtlich der Stärke des Feindes.


    Gruß

    Horst

  • Hallo,

    denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob mich ein Panzer zu Übungszwecken in einer gut ausgebauten Stellung überrollt ( so wie ich es erlebt habe) oder bereits Erfahrungen existieren, wie Panzer Landser in ihren Deckungslöchern platt machen. Kommen dann noch Panzerrudel angerollt, kann schnell Panik ausbrechen. Sicherlich auch im Kontext des Kriegsverlaufs zu sehen und dem Zustand der Truppe. In Stalingrad reichte am Flugplatz Pitomnik nur der Ruf ,,Panzer", um eine Hysterie zu erzeugen. Beim Überfall auf die SU waren es anfangs die neuartigen T-34, gegen die es anfangs wenig Abwehrmittel gab, um Ängste bei den Landsern zu erzeugen. Gegen Kriegsende war es die schiere Überzahl der russischen Panzer und wiederum zu wenig schwere Waffen zur Abwehr, um es mal grob zu sagen. Rommel hat ja mit seinen vorgetäuschten Staubwolken auch unter den Briten, Neuseeländern ,,Panzer-Angst" erzeugt in Afrika.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,

    denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob mich ein Panzer zu Übungszwecken in einer gut ausgebauten Stellung überrollt ( so wie ich es erlebt habe) oder bereits Erfahrungen existieren, wie Panzer Landser in ihren Deckungslöchern platt machen.

    ich glaube auch, dass man hier unterscheiden sollte aber ich halte beides für ein sehr einschlägiges Ereignis. Im Anhang mal zwei Bilder von einem Panzervernichtungslehrgang, wo auch das überollen lassen trainiert wurde.


    Quelle: Archiv


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    zwei interessante Bilder. Mir war gar nicht bewusst, dass die Deckungslöcher zum Überrollen rechteckig waren. Wie mir scheint, ist das gezeigte Deckungsloch in gewachsenen Boden gegraben. Ob abgesteift, ist für mich nicht erkennbar. Schwieriger wird es wohl mit reinem Sandboden.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Michael, hallo Wirbelwind,


    ich glaube, dass ich in meinen beiden Beiträgen sehr deutlich gemacht habe, dass der ursprüngliche Beitrag von Marga wohl darauf abgezielt hat, dass man Falschmeldungen bei Panzeraufkommen abgegeben hat und diese zu falschen Lagebildern geführt haben.

    Mein Hinweis, dass das Überrollen durch Panzer, egal ob bei Übungen oder im Gefecht, zu erheblichen psychischen Störungen führen kann, dürfte auch klar gewesen sein. Infanteristen sind da besonders anfällig. Natürlich ist es ein großer Unterschied, ob ich von Panzern bei Übungen überrollt werde oder im Gefecht. Im letzteren Fall kommt zusätzlich erschwerend immer noch die Angst dazu, dass der Panzer sich auf meiner Deckung/Stellung dreht, was sehr oft geschehen ist.


    Hallo Wirbelwind, wir haben also keine unterschiedlichen Meinungen diesbezüglich.


    Gruß

    Horst

  • Hallo Wirbelwind,

    zwei interessante Bilder. Mir war gar nicht bewusst, dass die Deckungslöcher zum Überrollen rechteckig waren. Wie mir scheint, ist das gezeigte Deckungsloch in gewachsenen Boden gegraben. Ob abgesteift, ist für mich nicht erkennbar. Schwieriger wird es wohl mit reinem Sandboden.

    vielen Dank für deine Reaktion. Zu diesem Thema habe ich noch folgendes gefunden:


    Panzerbekämpfung (Wissenswertes)


    Gruß

    Michael

  • Guten Tag zusammen,


    vom Überrollen von Panzern ist in dem folgenden Beitrag zwar nicht die Rede, aber meiner Meinung nach, kann ich diesen Fund hier einmal einstellen.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Der Generalinspekteur der Panzertruppen

    General der Panzerabwehr aller Waffen


    HQu. OKH, den 1.9.1944



    Das Merkblatt 77/5 "Vorläufige Richtlinien für den Panzerwarndienst und den Panzerbeobachtungsdienst" vom 1.9.1944 tritt mit der Herausgabe in Kraft.


    Guderian



    1. Ein planmäßig aufgebauter und sicher arbeitender Panzerwarn- und beobachtungsdienst ist die Voraussetzung für rechtzeitige und wirksame Panzerabwehr. Der Masseneinsatz von Panzern an allen Fronten und die daher erhöhte Notwendigkeit der Panzerbekämpfung durch alle Waffen erfordern dringend eine einheitliche und unzweideutige Handhabung aller Maßnahmen des Panzerwarn- und beobachtungsdienstes.


    A. Begriffsbestimmung.



    2. Die Panzerwarnung bedeutet lediglich eine Alarmierung der von feindlichen Panzerfahrzeugen unmittelbar bedrohten Truppe. Die Führer geben unverzüglich alle Befehle, die zur Erhöhung der Abwehrbereitschaft erforderlich sind. Taktische Maßnahmen werden durch die Panzerwarnung nicht ausgelöst. (vergl. Ziffer 7).


    Rechtzeitige Panzerwarnung mindert die in der Überraschung liegende Gefahr !


    3. Die Panzerbeobachtung ist die taktische Auswertung aller Aufklärungs-, Erkundungs- und Beobachtungsergebnisse aus der Luft und der Erde. Sie bildet die Grundlage aller Panzerabwehrmaßnahmen der Führung.


    Zeitgerechter Einsatz der panzerbrechenden Reserven wird nur durch gut eingespielte Panzerbeobachtung und richtige Auswertung der Einzelbeobachtungen gewährleistet. Die Lage des Panzerabwehr-Schwerpunktes geht aus ihren Ergebnissen ebenso hervor wie die Notwendigkeit seiner Verlagerung.


    Ein straffer und zuverlässiger Panzerbeobachtungsdienst ist für den Einsatz selbst beweglicher Panzerabwehrwaffen (Ie. und s. Panzerjäger, Sturmgeschütze und Pak.Sf.) besonders wichtig. Außerdem muss die Führung hierzu die Unterlagen frühzeitig erhalten, damit die Feindpanzer angriffsweise vernichtet werden können (Umfassung, Flankenstoß usw.)



    B. Durchführung der Panzerwarnung.



    4. alle verdächtigen Wahrnehmungen, wie Kettengeräusche, Bewegung von gepanzerten Fahrzeugen und dergl. sind unverzüglich dem nächsten Einheitsführer zu melden.


    5. "Panzerwarnung" darf nur auf Befehl eines Zugführers bei einwandfrei erkanntem Panzerangriff gegeben werden.


    Einzeln aufklärende Panzerfahrzeuge des Feindes rechtfertigen Panzerwarnung bei einer gefechtsbereiten Truppe nicht. Ruhe, Besonnenheit und klarer Blick für die Lage müssen eine falsche Warnung ausschließen. Häufige falsche Panzerwarnung stumpft die Truppe ab.


    Die tatsächlichen Wahrnehmungen über Feindpanzer sind durch die Einheiten in deren Abschnitt Feindpanzer gesehen werden, unverzüglich an die Führung weiter zu melden.


    Eine gedankenlose Weitergabe der Panzerwarnung durch nicht angegriffene Truppenteile ist verboten. Bei Verstößen ist scharf einzuschreiten. Die Panzerwarnung darf nicht zur Panzerpanik führen.


    6. Die Panzerwarnung löst außer der Erhöhung der Gefechtsbereitschaft keine weiteren selbsttätigen Handlungen des einzelnen Mannes aus, sondern gilt stets dem Führer der Einheit. Dieser befiehlt unverzüglich die nach den Umständen notwendigen Abwehrmaßnahmen. Dazu muss er wissen, welchen Grad der Abwehrbereitschaft seine Einheit hat, um beurteilen zu können, welche zusätzlichen Maßnahmen erforderlich sind.


    7. Zur Erhöhung der Gefechtsbereitschaft des einzelnen Mannes gehört:


    -Deckung nehmen (Tarnung!).
    -Waffen, bzw. Mittel zur Panzerbekämpfung bereithalten.
    -Verschärfte Beobachtung des Gefechtsfeldes.


    8. Die einheitliche Regelung des Panzerwarndienstes durch den Truppenführer ist besonders in der Verteidigung geboten.


    9. Mittel der Panzerwarnung sind:


    -Ruf-Durchgabe: "Achtung: Panzer!"
    -Gefechtssignal mit Trompete oder Signalhorn: "Panzerwarnung".
    -Leuchtzeichen, bzw. Rauchzeichen.
    -

    Andauerndes Hupen aller Kraftfahrzeuge (nur bei geschlossenen Einheiten auf
    Kraftfahrzeugen im Marsch).
    - Schwenkzeichen mit der Panzerwarnflagge.
    -Blaue oder violette Abwurfzeichen aus Flugzeugen.
    -

    Besonders vom Truppenführer fallweise befohlene Sichtzeichen, jedoch niemals
    solche, die auch für andere Meldungen gebräuchlich sind.
    -Ausnahme - Ferngespräche nach H.Dv. 423/3a.
    -

    Funk-Signal nach H.Dv. 421/4b Nr.20 u. 72, sowie nach H.Dv. 425
    (Signal-Tafel Seite 7)


    10. Je reichlicher die im Aufklärungsdienst tätigen Kräfte mit Warnmitteln (Signalhörner, Leuchtpistolen, Funkgeräte) ausgestattet sind, desto besser vermögen sie zu warnen.


    11. Gleichzeitige Anwendung mehrerer Warnmittel lässt die Panzerwarnung am besten durchdringen.




    Fortsetzung erfolgt in wenigen Minuten.


    Gruß Marga

  • Fortsetzung Abschrift und Bearbeitung


    C. Durchführung des Panzerbeobachtungdienstes.


    12. Alle Aufklärungs-, Erkundungs- und Beobachtungs-Organe, insbesondere die Beobachtungsstellen der Artillerie und schweren Waffen haben im Rahmen ihrer Aufträge überall auf Anzeichen für das Auftreten feindlicher Panzerfahrzeuge zu achten.


    Zur Panzerbeobachtung gehören insbesondere auch die Ergebnisse der Funkaufklärung und der einschlägigen Gefangenenvernehmungen, über deren Auswertung der für die Gesamtabwehr verantwortliche Panzerjäger-Führer laufend zu unterrichten ist.


    13. Gründliche Kenntnis der feindlichen Panzerwaffe, insbesondere der Kampfweise, Gliederung und technischen Leistung der beim Gegner eingesetzten Panzertypen sind die Voraussetzung für die Tätigkeit des Panzerbeobachters.


    Von der Klarheit und Richtigkeit seiner Beobachtungen und Meldungen und ihrem taktischen Verständnis hängt entscheidend der erfolgreiche Einsatz aller zurückgehaltenen Panzerabwehr-Reserven ab.


    14. Wichtige Beobachtungsstellen schwerer Waffen sind durch Offiziere oder ältere, erfahrene Unteroffiziere, die im Panzerbeobachtungsdienst besonders ausgebildet sind, zu besetzen.


    Ist die Panzerjäger-Abteilung einer Division oder einer Heeres-Panzerjäger-Abteilung mit der Masse bereitgestellt, so sind von diesen Verbänden eigene Panzerbeobachtungsstellen in den meist gefährdeten Abschnitten einzusetzen, die unmittelbar ihre Meldungen an den Einsatz der Panzer-Abwehr-Reserven verantwortlichen Führer durchgeben. Die Panzerbeobachter bleiben auch während des Panzerangriffs in ihren Stellungen und melden weiter. Soweit die Beobachtungsstellen nicht in panzersicheres Gelände gelegt werden können, müssen die Panzerbeobachter sich und ihr Nachrichtengerät durch Anlage von Panzer-Deckungslöchern und durch sorgfältige Tarnung gegen Überfahrenwerden schützen.


    15. Die Meldung der Panzerbeobachter soll enthalten:


    Wann? :Uhrzeit?
    Wer? :Anzahl, Baumuster der Panzer Kampfwagen?
    Wie? :Fahrend, stehend, mit o. ohne Begleitinfanterie?
    Wo? :Standort, Fahrtrichtung?


    16. Darüber hinaus sind durch Panzerbeobachter laufend alle Anzeichen für einen voraussichtlichen Panzereinsatz beim Gegner zu melden, z.B. :


    -Einsatz von Panzer-Erkundungstrupps,
    -Schaffen von Gassen durch Minenfelder,
    -Schlagen von Fahrschneisen durch Waldungen,
    - Erkundung von Furten, Vorbereitung für Brückenschlag,
    -Frische Gleiskettenspuren unter Angabe von Richtung u. Anzahl,
    -Verdächtige Ketten- u. Moorgeräusche, vor allem nachts


    Unter Berücksichtigung von Wind, Witterung und Bodenverhältnissen muss der Panzerbeobachter verstehen, aus Art und Stärke der Geräusche ein Bild zu gewinnen über die Entfernung, Fahrtrichtung (wohin? woher?) und Anzahl der aufgetretenen Panzerfahrzeuge.


    Einem gut geschulten Ohr wird es nicht nur gelingen, die Kettengeräusche und Halbketten (Versorgungsfahrzeuge) und Panzer-Kampfwagen auseinander zu halten, sondern auch noch charakteristische Motorengeräusche einzelner Panzertypen herauszukennen.


    17. Einwandfreie Nachrichtenverbindungen sind unerlässlich für eine erfolgreiche Durchführung Panzerbeobachtungdienstes. Die Drahtverbindung zu wichtigen Beobachtungsstellen ist daher durch Funk zu überlagern. Für den Fall, dass die Nachrichtenmittel durch Feineinwirkung ausfallen, sind die Panzerbeobachter mit Panzerwarnmitteln gem. Ziffer 9 auszustatten.


    Meldungen über erkannten Panzerangriff haben den Vorrang vor allen anderen taktischen Meldungen. Der Vorrang der Abfertigung wird durch das Stichwort : "Achtung ! Panzerangriff !" sichergestellt.


    Meldung des Panzer-Beobachtungdienstes wird bei Sprech- oder Funksprechverkehr im allgemeinen offen durchgegeben. Bei Funkverkehr kürzt die Zusammenstellung einer besonderen, für die örtlichen Verhältnisse bestimmten "Panzerfunktafel", die die wichtigsten, immer wiederkehrenden Wendungen aus dem Panzerbeobachtungsdienst stichwortartig mit Hilfe der Verfügungsgruppen der H. DV. 425 (Signaltafel) festlegt, die Funkübermittlung wesentlich ab (Beispiel Anlage 1).



    D. Ausbildung im Panzerwarn- und Beobachtungsdienst.


    18. Für den Panzerwarndienst sind alle Soldaten im Panzererkennungsdienst zu unterweisen. Für eine Verwendung im Panzerbeobachtungsdienst sind darüber hinaus alle im Aufklärungs- und Beobachtungsdienst verwendeten Offiziere und Unteroffiziere aller Waffen im Panzererkennungsdienst besonders eingehend auszubilden. Sie müssen die Baumuster und Kampfweise der eigenen und feindlichen Panzerwaffe kennen.


    19. Als Ausbildungsunterlagen dienen die Panzer-Erkennungstafeln:


    Nr. 1-4 (Anl. zu H.Dv. 469/2a)"Panzererkennungsdienst Sowjet-Russland",
    Nr. 1-4 (Anl. zu H.Dv. 469/2b)"Panzererkennungsdienst England-Amerika".


    Die Panzer-Erkennungstafel 1, "Übersichtstafel der feindlichen Panzerfahrzeuge", und die Panzer-Erkennungstafel 4, "Übersichtstafel der eigenen Panzerfahrzeuge", sind, da klein und handlich, von Panzerwarnern und Panzerbeobachtern in der Brusttasche mitzuführen.


    20. Über die Durchführung des Panzerwarndienstes und Panzerbeobachtungsdienstes, insbesondere über die Bedeutung der befohlenen Sichtzeichen, ist die Truppe laufend zu belehren. Die Ausstattung mit Leucht- und Rauchzeichen ist ständig zu überprüfen und zu ergänzen.


    21. Der Panzerbeobachter muss sich über alle in seinem Abschnitt eingesetzten Panzerabwehrwaffen laufend unterrichten.




    Gruß Marga

  • Hallo Marga,


    sollte es in Ziffer 7, letzte Strichaufzählung, nicht eher "... des Gefechtsfeldes" statt "... Gesichtsfeldes" heißen?

    Das würde dann auch eher Sinn machen!


    Ansonsten vielen dank für diese Einstellung!


    Lg

    Horst

  • Hallo,


    dank des Posts von Michael ist mir nun klar, dass es verschiedene Ausführungen/Formen von Panzerdeckungslöchern gab. Material für notwendige Versteifungen dieser Deckungslöcher wird der Landser leider nicht in jedem Falle zur Verfügung gehabt haben. Dann war es mit der notwendigen Steifigkeit nicht weit her.

    Die Anweisungen, wie ein Panzerwarndienst aufgebaut sein sollte und das Wirken desselben liest sich interessant. Mit einer gut ausgebildeten Truppe, die schon längere Zeit zusammen kämpfte, sicherlich kein großes Problem. Anders verhielt es sich sicherlich mit rasch zusammen gestellten Alarmeinheiten oder Versprengten-Kompanien, die ja in den letzten Kriegsmonaten zum prägenden Erscheinungsbild der Wehrmacht gehörten.

    MfG Wirbelwind