Pflege und Erhalt der Deutschen Sprache

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    515. Ersetzung des Wortes "Kennwort" durch das Wort "Parole"


    In der Standort-Dienstvorschrift (H. Dv. 131, M. Dv. Nr. 581, L. Dv. 131) Entwurf, Neudruck von 1939 ist in den Ziffern 41, 123, 148, 175, 176, 187b jedesmal das Wort "Kennwort" durch das Wort "Parole" zu ersetzen.


    Deckblattausgabe folgt.


    Oberkommando der Wehrmacht, 27.05.1941


    3233/41 AWA/W Allg (II)


    Quelle: Heeres-Verordnungsblatt, 16.06.1941; Ausgabe 34


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Tag zusammen,



    Mitteilungen an die Truppe vom März 1944


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Kurze Anmerkung zum Schutz der deutschen Sprache


    Kinder machen sich oft ein Vergnügen daraus, eine Geheimsprache zu erfinden, in der nur sie sich verständigen können. Heute machen wider Willen viele Erwachsene etwas Ähnliches, wenn sie ihre Reden mit tausend Abkürzungen würzen, die bei uns gang und gäbe geworden sind. „Waprüf“, „Demag“, „Hapag“, „Agfa“, „Stoprop“, „Heilag“ und „Oflag“, — solche oder ähnliche Vokabeln sind so schon in den Sprachschatz eingedrungen, dass viele zwar noch dumpf ahnen, was damit gemeint ist, aber in Verlegenheit kämen, sollten sie das komische Wort auseinanderklauben. Es ist beinahe eine Sprachseuche geworden; natürlich gibt es Erklärungen genug, dass und wieso das Tempo der Zeit zu diesen „Vereinfachungen“ gezwungen habe. Aber diese Begründungen sind fauler Kram. Erlasse verschiedener hoher Stellen haben bereits den Kampf gegen diese in Entwicklung begriffene Sprachverhunzung aufgerufen. Sollte da nicht jeder Soldat mithelfen?


    Bei der Gelegenheit könnte der Sprachhausputz auch noch andere Übel ausrotten. Z. B. die Superlative. Es ist so Mode geworden als schmückende Beiwörter Superlative hinzuzufügen, dass die ursprünglich beabsichtigte Wirkung, nämlich die Heraushebung der betreffenden Begebenheit und ihre Unterstreichung, keineswegs mehr erreicht wird. Im Gegenteil; weil mit manchen Wörtern grober Unfug getrieben wurde, so sind sie abgenutzt. Sucht man nun wirklich nachweinen Ausdruck, um etwas ganz Besonderes zu unterstreichen, so findet man, dass die zur Verfügung stehenden Waffen der Sprache durch Missbrauch stumpf geworden sind. Wenn Müller I eine Rede hält und Müller II ihm in den Dankesworten bescheinigt, seine Worte seien einmalig gewesen, so schlägt Müller II das Wort „einmalig“ tot. Wäre es nicht besser gewesen, die großen, feierlichen und festlichen Worte aufzusparender jenen Zeitpunkt, an dem wir die Aufgabe unserer Tage gelöst haben und nun dankbar und stolz feststellen können, die geschichtliche Leistung der Nation in diesen Jahren sei eine „einmalige“ gewesen. Wer eine Schilderung verfasst hat und am Schluss vor der Drucklegung erbarmungslos alle Superlative streicht, der wird finden, dass die Darstellung besser geworden ist. Denn nun ist sie schlichter, also wirkungsvoller.


    Noch eins: Warum schreiben wir X. habe seinen Mut „unter Beweis gestellt“ , statt er habe Mut bewiesen. Warum werden Bücher zum „Versand gebracht“ , statt versandt. Das Schlichtere ist nicht nur sprachlich richtig, sondern in jeder Beziehung besser.



    Gruß Marga

  • Hallo Marga,


    deinem Bericht aus Post 22 kann ich nur zustimmen!


    Auch heute werden Superlative benutzt und leider inflationär eingesetzt. Wenn ich da an die Redewendungen der Reporter*innen denke wie z.B. „die größte Leistung aller Zeiten“ dann schüttelt es mich. Jedes Mal denke ich der Satz ist falsch. Es müsste eigentlich heißen die größte Leistung der vergangen x Jahre. Die schreibende oder sprechende Zunft kann doch nicht in die Zukunft sehen…


    Lg

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    3. Abkürzungen


    Aus gegebenem Anlass wird erneut auf den Missbrauch im Gebrauch von Abkürzungen und bei der Bildung von Stummelwörtern zur Bezeichnung von Dienststellen, Waffen, Gerät usw. hingewiesen.


    Der Führer wünscht, dass Ausdrücke wie „Stokraft" und ähnliche primitive Bildungen, die nur Zeugnis sprachlicher Unkultur sind, nunmehr endgültig aus dem Schrift- und Sprachgebrauch der deutschen Wehrmacht verschwinden.


    AMA/M Wehr II b 502, 08.03.1943


    Quelle: Laufende Befehle - OKM; 13.03.1943


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    es ist schon sehr tragisch, dass sich der "Führer" mit solchen schwerwiegenden Dingen beschäftigen musste!

    Da ist es kein Wunder, dass seine Zeit für die "Kriegführung" natürlich begrenzt war, und er deshalb kaum sinnvolle Führung praktizieren konnte und seine Befehle sehr unverständlich waren! ;)


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,


    du sprichst mir aus der Seele und in welch schönen Worten du es dargebracht hast. Einfach nur herrlich.


    Danke


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: