Probezeit von SS-Bewerbern der Allgemeinen-SS und der Totenkopfverbände.

  • Hallo Michael,


    ich habe eine Sauklaue und sollte nicht saufen, wenn ich telefoniere!


    Aber den Herrn eben angerufen: Er ist Jahrgang 1916 und damit 105 Jahre.


    Sorry für die Falschauskunft.


    Das heißt: Er war tatsächlich 27 Jahre als Verwaltungsführer (Sturmbannführer?) ... *Hätte ich nicht gedacht. Aber ich weiß nicht, wann er in die SS und wie er befördert wurde. Er war etwas knatschig, als ich ihn vor etwa 15 Minuten angerufen habe. Klar, bei der Uhrzeit!*


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    Oh, na du machst Sachen. Hoffen wir mal, dass der gute Herr nicht nachtragend ist!


    Da ist wohl eine Entschuldigung fällig. Halte uns unbedingt auf dem laufenden. :)


    LG

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Michael,

    Ich hab es auf NARA versucht, bin aber anscheinden zu blöd dafür ... meine Trefferquoten liegen de facto immer bei Null.

    ich versuche mein bestes aber manchmal ist es halt reine Glückssache.

    besten Dank für die Nachfrage aber damit hättest du auch noch bis zum nächsten Tag warten können. Im übrigen ein stolzes Alter!



    Gruß

    Michael

  • Hallo allerseits in die Runde!


    Ich hatte in den letzten Tagen mehrere Telefonate und persönliche Treffen mit dem besagen Herren. Leider stellten sich in den Unterhaltungen zahlreiche Diskrepanzen innerhalb seiner Aussagen ein.


    Nach langem Hin und Her stellte es sich heraus, dass besagter Herr VOR Ausbruch als Sturmmann Schreiber (also nichts mit Verwaltungsführer) in der Truppenverwaltung Dachau war, dass er aber bereits im Dezember 1939 (also kurz nach Aufstellung der T-Div.) vom RFSS Himmler aus der SS ausgeschlossen wurde. Wir alle kennen ja das Ausschlussverfahren der SS, sodass dieser Punkt nicht näher erörtert werden muss.


    Seinen Kriegseinsatz versah er zunächst in der Wehrmacht und wurde März/April 1943 der Waffen-SS überstellt, nachdem er auch mehrmals bei der Wehrmacht unangenehm aufgefallen war. Als SS-Mann (also mit Degradierung reaktiviert) wurde er nun im SS-Fallschirmjäger-Bataillon 500 eingesetzt, wo er eine vierzehnmonatige Bewährungszeit ableisten sollte. (Schreiben des RFSS zum Ausschluss und SS-Soldbuch sowie das Schreiben zum Einsatz im Bataillion 500 habe ich gesehen, von daher stimmen diese Aussagen).


    Auch stellte es sich heraus, dass er KEINE beglaubigten Unterlagen aus der Truppenverwaltung Dachau besaß, wohl aber einige Kopien gewöhnlicher Art. Daher konnte und kann er auch nicht beweisen, dass seine Aussagen bezüglich Probezeit usw. korrekt sind. (Klingen aber schlüssig und in etwa so habe ich sie ja auch im Hinterkopf behalten.)


    1916 als Geburtsjahr ist ebenfalls richtig, Perso hat er mir auch gezeigt.


    Von daher stehe ich wieder da, wo ich begonnen habe... Nämlich bei der Frage, wie lange ... usw. usf.


    Gut, es war enttäuschend, dass alles diesbezüglich sich als Luftblase entpuppt hat. Aber dennoch handelt es sich bei diesem Herrn um einen liebenswerten Menschen. Von daher werde ich auch den Kontakt nicht abbrechen.


    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,


    du hast einiges zu ihm von ihm erfahren, schätze dich glücklich. :)


    Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst.


    Vielleicht mag der Herr seine Erfahrungen mit dir und uns teilen und du schreibst sie auf? :/


    LG

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für deine Rückmeldung bzw. Ausführungen. Auch wenn es ein Rückschlag in Bezug auf deine Nachforschung ist, so solltest du auf der anderen Seite trotzdem dankbar für diese Geschehnisse sein. Es ist heute bekanntlicher Weise nicht mehr so einfach, noch lebende Zeitzeugen zu treffen bzw. zu befragen. Zumal der von dir erläuterte Werdegang trotzdem überaus interessant erscheint.


    Gruß

    Michael

  • Vielleicht mag der Herr seine Erfahrungen mit dir und uns teilen und du schreibst sie auf? :/

    Hallo Antje,

    das wäre durchaus eine sinnvolle Möglichkeit. Behalte ich im Hinterkopf und ich frage den Herrn, ob er damit einverstanden ist. Immerhin würde ich ja dann SEIN Wissen veröffentlichen. Daher muss ich ihn Fragen, wegen dem Urheberrecht. (Sind ja nicht meine Erinnerungen.)


    Liebe Grüße

    Michael

  • Auch wenn es ein Rückschlag in Bezug auf deine Nachforschung ist, so solltest du auf der anderen Seite trotzdem dankbar für diese Geschehnisse sein. Es ist heute bekanntlicher Weise nicht mehr so einfach, noch lebende Zeitzeugen zu treffen bzw. zu befragen. Zumal der von dir erläuterte Werdegang trotzdem überaus interessant erscheint.

    Hallo Namensvetter,

    die Teilnehmer-Generation dünnt leider (naturgemäß) aus, stimmt. Aber nachdem er sich nicht mehr verstellen brauchte (ich weiß allerdings nicht warum er dies tat, wahrscheinlich weil Truppenverwaltung besser klinkt als Bewährungseinheit, vermute ich einman), hat er frisch und frei von der Leber erzählt.


    Auch wenn er nicht "Verwaltungsführer" war, waren seine Ausführungen zur Einstellung in die ASS (und in die TV) sehr interessant. Klang alles plausibel und folgerichtig. Auch mein Opa hatte je etwas in diese Richtung erzählt.


    Ob Luftblase oder nicht, der Herr war sichtlich erfreut, dass sich die Jugend doch für seine Ansichten der Geschichte interessiert. Von daher bleibe ich am Ball. Und, wie bereits erwähnt, es handelt sich um einen liebenswerten Menschen.


    Gruß,

    Michael

  • Hallo Michael,


    interessant wo so mancher Hase lang läuft. ich finde es sehr spannend, was du uns berichtest. Ich hoffe, dass du uns da noch mehr mitteilen kannst und der gute Herr uns dann auch teilhaben lässt. Ich finde es imens wichtig das Erlebte aus erster Hand zu erfahren, statt aus einem Buch. Denn wie du sagt, die Teilnehmer-Generation dünnt gewaltig aus.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo Michael,


    vielen Dank, dass Du diese Erlebnisse mit dem älteren Herrn eingestellt hast.

    Ich finde, dass, auch wenn seine anfänglichen Angaben nicht stimmen, der Kontakt mit diesem Kriegsveteranen sehr interessant ist.

    Schätze Dich glücklich, dass Dir jemand aus eigenem Erleben seine Kriegserlebnisse und Darstellungen aus der Zeit beschreibt. Viel zu wenig wird dazu aus eigenem Erleben geschildert.

    Was wir hören, sehen und lesen sind ja meist Beschreibungen von Dritten, i.d. Regel Unbeteiligten.

    Ob die immer authentisch und vor allem stimmig sind sei dahingestellt!

    Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mehr aus diesen Gesprächen hier einstellst!


    Viele Grüße

    Horst

  • Hallo Horst, hallo Daniel und ein fröhliches Hallo an alle Mitlesenden!


    Beruflich bedingt komme ich erst jetzt dazu, Euch zu antworten. Ich finde es schade, dass die entsprechende Generation langsam ausstirbt, die einem erzählen könnte, wie sie die Zeit zwischen 1933 und 1945 erlebt hat.


    In meinen zahlreichen Gesprächen (mit dem Herrn und Anderen) ist mir eine gewisse Diskrepanz zwischen den Erzählungen und der Fachliteratur aufgefallen. Zum Teil ist diese sogar fehlerhaft. Derweil aber die fehlerhafte (und zudem tendenziöse) Darstellung heute als das Maß aller Dinge gilt, werden die Erlebnisberichte der betreffenden Generation vielfach als "Reinwaschung deutscher Geschichte" und als unseriös bewertet.


    Fakt ist, dass in der deutschen Geschichtsforschung die Zeit 1933 und 1945 seit den 1960er-Jahren de facto zum Erliegen gekommen ist. Maß aller Dinge war ab den 1960er-Jahren, was die Nürnberger Prozesse an "Geständnissen" (echte oder falsche sei dahin gestellt) und daraus resultierenden "Erkenntnissen" hervorgebracht haben. Höhne berief sich in "Der Orden unter dem Totenkopf" auf die Prozessakten. Seinerzeit sicherlich richtig. (Aber einiges hat die Geschichte schon als fehlerhaft und/oder falsch erwiesen. Dennoch beruft man sich auf diese.)


    Nun war Höhne lange Zeit das Maß, an dem sich Historiker messen mussten, wollten sie über die SS schreiben. Doch eine richtige Forschung über die SS wird nur in den USA betrieben. So berufen sich Hein, Wegner und wie sie alle heißen auf Höhne, also im Wesentlichen auf die Prozessakten. Neuere Ergebnisse lassen sie nur so weit zu, mein persönliches Empfinden, wenn es Höhne Ergebnisse entspricht oder dessen resultierenden Vermutungen bestätigt. Schade eigentlich.


    Ich weiß, dass man auch das Gehörte der Teilnehmer-Generation äußerst vorsichtig betrachten soll ... der Mensch lässt naturgemäß mit der Zeit alles Schlechte weg und erinnert sich nur noch an das Gute ("Die gute alte Zeit").


    Ich persönlich versuche, mündliche Aussagen der betreffenden Generation mit der Fachliteratur abzugleichen. Und ich stelle fest, dass vom Erzählten nicht viel weggelassen wurde; es wurde lediglich etwas "aufgehübscht" und "entschärft".


    Mein Großvater beispielsweise erzählte, dass im SS-Blatt "Das Schwarze Korps" regelmäßig über Konzentrationslager berichtet wurde. Vielfach war das Musterlager Dachau der Schauplatz der Berichterstattung. Dort wurde ausführlich über die Aufgaben eines Angehörigen der Lager-SS, der Wachmannschaften und/oder über die Zusammensetzung der Häftlinge berichtet.


    Wenn man bedenkt, dass dieses Propagandablatt der Reichsführung-SS etwa 52 000 Stück Auflage hatte, umfasste die Leserschaft etwa das Vierfache. Man reichte das Blatt, wie die Bild-Zeitung (keiner kauft sie, aber jeder weiß, was drin steht), an den Nächsten weiter. Also stimmte die Aussage: "Also, über KZ und so haben wir nichts gewusst"! nicht. Das war eine Schutzbehauptung der Generation, als bekannt wurde, dass diese "Anhalte- und Schutzhaftlager" keine reinen "Arbeits- und Umerziehungslager", sondern reine Terrorinstrumente und Mordstätten waren.


    Alles in allem ein interessantes Thema, ich bleibe auf jeden Fall am sprichwörtlichen Ball!


    Liebe Grüße,

    Michael.

  • Hallo Michael,


    vielen dank für deine Ausführungen. Ich finde gut und wichtig, dass du die Geschehnisse aus allen verfügbaren Blickwinkeln betrachtest um dir ein abschließendes Bild zu verschaffen. Alles andere wäre aus meiner Sicht auch nicht objektiv bzw. richtig. Was den Verlauf der Berichterstattung in der Literatur angeht, so habe ich aber auch schon andere Erfahrungen gemacht. Es gibt aus meiner Sicht durchaus viele Fachbücher die erst in den letzten Jahren veröffentlicht wurden und bestehende Wissenslücken schließen oder zumindest reduzieren konnten. Das ist aber m.E. nach auch ein wenig von dem jeweiligen Themengebiet abhängig zu machen.


    Gruß

    Michael

  • Es gibt aus meiner Sicht durchaus viele Fachbücher die erst in den letzten Jahren veröffentlicht wurden und bestehende Wissenslücken schließen oder zumindest reduzieren konnten. Das ist aber m.E. nach auch ein wenig von dem jeweiligen Themengebiet abhängig zu machen.

    Hallo Namensvetter,


    diese Feststellung ist richtig. Bin leider ein wenig inaktiv, da beruflich stark eingespannt. Hoffe aber, dass sich diese Situation in den nächsten Wochen etwas bessern wird.


    Aktuell hänge ich noch bezüglich der Probezeit. Ich habe aber alle Bände von "Die Generale der Waffen-SS und der Polizei 1933-1945" durchgelesen, da sie Stichpunkt-artige Biografien darstellen. Was mit aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass innerhalb der SS die Probezeit Differenzen aufwies: Sie lag zwischen 3 und 13 Monaten. Warum jedoch die Probezeit bei einem Anwärter nur 3 und bei einem anderen Anwärter 13 Monate betrug, entzieht sich meiner Kenntnis. Diese Unterschiede werden dort leider nicht erörtert, sodass nur Vermutungen übrig bleiben.


    Aber ich bleibe in dieser Sache am Ball!


    Liebe Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,


    also du hast hier eine wirklich spannende Frage eingestellt, die mich bisher auch nicht losgelassen hat. Jedes mal, wenn ich mich bei einem Thema mit der SS oder auch VT beschäftige, suche ich auch gleich wieder nach entsprechenden Hinweisen. Das scheint hier aber wirklich eine harte Nuss zu sein aber auch ich bleibe natürlich am Ball. Hoffen wir mal das beste.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Namensvetter,


    einfach kann doch jeder! ;)


    Nee, im Ernst: Ein interessantes und spannendes Thema, wenngleich auch nur Randgebiet. Da die Sache jedoch nicht eilt, kann man das eine oder andere Buch, die eine oder andere Online-Quelle in Ruhe durchgehen.


    Gruß

    Michael

  • Moin in die Runde,


    ich hab mir einmal Gedanken über die unterschiedliche Dauer der Probezeit gemacht und bin zum Ergebnis gekommen, dass a.) eine Regelprobezeit von sechs Monaten (davon drei als Bewerber) als Standard vorgesehen war und b.) bei Bedarf verkürzt werden konnte.


    Für den Fall, dass ein Bewerber/Anwärter nach nur vier Wochen oder nach drei Monaten als Vollmitglied in die SS aufgenommen wurde, könnte darin begründet sein, dass er a.) sich in den Ausbildungseinheiten als besonders fanatischer Nationalsozialist entpuppte oder dass er b.) sich beim Einsatzdienst (sprich im Straßenkampf, in der Saalschlacht oder im Absperrdienst) besonders bewährte (d. h. er wurde dort schwer verletzt), sodass die Probezeit quasi als Belohnung verkürzt wurde.


    Für den Fall, dass ein Anwärter (der seinen SS-Dienst ja nur in der Freizeit leistete) beruflich nicht in der Lage war, seinen SS-Dienst in der für ihn zuständigen SS-Einheit zu versehen (bspw. wenn er als Handlungsreisender mehrere Monate in anderen Regionen Deutschlands oder Europas unterwegs war), ruhte in dieser Zeit die Anwärterschaft. Sie wurde wieder aufgenommen, wenn der Betreffende wieder in seinem Heimatort anwesend war. Hilmar Wäckerle war ja fast zwei Jahre "Bewerber" (1929-1931), bis er als "Anwärter" in die SS aufgenommen wurde. So könnten sich die 13, 14 oder fast 24 Monate "Probezeit" erklären.


    Aber alles nur Vermutungen ... So könnte es aber gewesen sein.


    Liebe Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,


    eine überaus interessante Einschätzung, die ich in Teilen tragen würde. Ich erachte es aber trotzdem als schwierig, dies stehen zu lassen ohne einen fundierten Hinweis vorliegen haben. Ich weiss zwar auch, das ein entsprechendes Schriftstück nur in Teilen hilfreich wäre, weil es vermutlich nur eine Multimomentaufnahme ist aber lieber das als überhaupt nichts.


    Das wäre zumindest meine Meinung.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Namensvetter,


    ich bin da ganz bei Dir. Man bräuchte etwas Schriftliches, was meine Gedankengänge bestätigt. So bleibt es leider Spekulation. Und: Auch wenn Zeitgenossen diese MÜNDLICH bestätigen würden, bliebe es dennoch Spekulation. Man braucht eben etwas bekräfigendes aus der Fachliteratur und/oder offiziellen Quellen.


    Gruß

    Michael

  • Guten Morgen in die Runde!


    Lese gerade „Die Schutzstaffel als antibolschewistisches Kampforganisation“ des RFSS Heinrich Himmlers (1937) und bin verwirrt!


    Im Kapitel „Ehrengesetz des SS-Mannes“ (S. 26 ff) steht geschrieben: „Als weiteres Gesetz wurde diesem 9. November 1935 durch Befehl festgelegt, daß jeder SS-Mann seine Ehre mit der Waffe zu verteidigen das Recht und die Pflicht habe. Es wurde zugleich in dem Befehl festgelegt, daß SS-Mann im Sinne des Ordens der SS jeder Angehörige der SS ist, der nach Ableistung einer Zeit von 1 ½ Jahren als Anwärter, nach Ableistung seines SS-Eides auf den Führer, nach ehrenvoller Ableistung seiner Arbeitsdienst- und Wehrpflicht den SS-Dolch, die Waffe, verliehen bekommt und damit als vollgültiger SS-Mann in den Orden der SS auffgenommen wird.“


    Warum bin ich verwirrt?!? Nun, Höhne spricht in Buch „Der Orden unter dem Totenkopf“ dass das Aufnahmeritual (vom Bewerber zum SS-Mann) lediglich 12 Monate gedauert habe. Mollo dagegen spricht, dass die SS-Anwärterschaft in der SS-VT insgesamt 36 Monate gedauert habe (auch der Tgb.-Eintrag RFSS A/9434 vom 9. November 1935 führt Staffeldienstgrade für drei Jahre auf!) und mein Opa erzählte mir, dass er nur drei Monate Anwärter (und zuvor drei Monate Bewerber) gewesen sei.


    Wer hat nun recht?!?


    Was fehlt ist die letzte (und verbindliche) Verordnung bezüglich Probe- und Bewährungszeit!


    Liebe Grüße

    Michael

  • Ein fröhliches Hallo in die Runde!


    Um meinen obigen Post noch ein wenig zu komplizieren, zitiere ich jetzt einfach „[d]as Ehrengesetz der SS“ vom 9. November 1935:


    1. Jeder SS-Mann hat das Recht und die Pflicht, seine Ehre mit der Waffe zu verteidigen.


    2.a) SS-Mann ist jeder Angehörige, der am 9. 11. 1935 den Rang eines SS-Führers, also mindestens SS-Untersturmführer, bekleidet, sowie jeder SS-Angehörige, der am 30. 1. 1936 drei Jahre der SS angehört.


    b) SS-Mann wird für die Zukunft jeder SS-Bewerber, der nach anerkannter Ableistung seiner Dienstzeit und SS-Anwärter, nach Ablegung seiner Arbeitsdienst- und Wehrpflicht am 9. November jeden Jahres durch Verleihung des SS-Dolches als SS-Mann anerkannt und damit in die Schutzstaffel voll aufgenommen wird.


    c) SS-Männer werden nach dreijähriger Dienstzeit alle SS-Angehörigen, die in den Jahren 1933, 1934 und 1935 in die SS eingetreten sind, ohne die Bedingung der Ziffer b) zu erfüllen, wenn sie bei ihrem Eintritt in die SS noch nicht 23 Jahre alt waren, können SS-Mann nur nach Ableistung ihrer Wehrpflicht werden.


    3.) … (Hier geht es um die Gültigkeit der Ehrengerichtsordnung der SA, die nun außer Kraft gesetzt wird.)


    4.) … (Hier wird mit Wirkung vom 9. 11. 1935 die SS-Schieds- und Ehrengerichtsordnung der SS in Kraft gesetzt.)


    Liebe Grüße

    Michael