Grenadier-Regiment 169 (68. ID) im Sommer 1944

  • Hallo Vitalii,

    Vernehmungsprotokolle von deutschen Kriegsgefangenen.

    vielen Dank für die Rückmeldung. Das sind natürlich Quellen, die aus dt. Sicht kaum vorhanden sind bzw. genutzt werden. Von daher bestimmt auch für andere Suchende bzw. interessierte mehr als hilfreich.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Vitalii,

    vielen Dank für die Rückmeldung. Das sind natürlich Quellen, die aus dt. Sicht kaum vorhanden sind bzw. genutzt werden. Von daher bestimmt auch für andere Suchende bzw. interessierte mehr als hilfreich.


    Gruß

    Michael

    Hallo Michael.

    Vernehmungsprotokolle sind für mich ein wunder Punkt. Früher wusste ich nicht einmal genau, wie viele wertvolle Informationen dort gespeichert sind. Ich war sogar schockiert, als ich mich ein wenig mit dem Thema beschäftigt habe.

    Ich möchte Ihnen ein Beispiel nennen, das sich direkt auf die 68. Infanteriedivision bezieht. Es betrifft auch die zweite Einheit der 10.Pz.Gr. Div. die in der Nähe von Krakau gebildet wurde. Etwa 2.900 Soldaten. Sie schlossen sich der 68., 75. und 371. Infanterie-Division an. Also nur zu Ihrer Information.

    AP des Kriegsgefangenen Lelow am 17.1.45 um 11.00 Uhr (Gefangener schwer verwundet).

    Theodor Richter Oberstleutnant, Kommandeur des 41.Pz.Gr.Rgt. 10.Pz.Gr.Div.


    Die 10.Pz.Gr.Div. wurde in Oberschlesien in der Gegend östlich von Kattowitz aufgestellt. Sie wurde im August 1944 in Rumänien besiegt und war teilweise in Rumänien interniert. Am 20. Dezember 1944 wurde die 10.Pz.Gr.Div. in Oberschlesien vollständig als Teil des: 20. Pz.Gr.Rgt., 41. Pz.Gr.Rgt. 10. Art.Rgt., 7.Pz.Abt., 110. Aufkl.Abt. und andere Divisionseinheiten.

    Das 41. Pz.Gr.Rgt. hatte bis zu 1200 Mann (wahrscheinlich Kampftruppen) in seinen Reihen, und die Gesamtstärke des Regiments erreichte 1600 Mann. Das Regiment verfügte über zwei motorisierte Bataillone, die 13. schwere Waffenkompanie mit 4 schweren 15-cm-Kanonen und die Stabskompanie mit einem Zug Pak/40 7,5 cm 3-Kanonen.

    Die Grenadierkompanien hatten bis zu 120 Mann in der Linie (d.h. wahrscheinlich die Kampfstärke), 12 Handfeuerwaffen, 2 leichte Maschinengewehre pro Kompanie und bis zu 6-8 Panzerabwehrgewehre. (Im Durchschnitt hatte ein Zug 2 Ofenror-Gewehre). Die 7 Pz.Abt. hatte bis zu 50 T-4 Panzer mit der 7,5cm langen Kanone. (Die 7 Pz.Abt. verfügte eigentlich über 35 StuG IIIs. Am 3. Januar wurden jedoch fünf vierachsige Pz.Spah.Wg. mit 7,5 cm, unbekannterweise L24 oder Rak 40 Kanone, zur Division geschickt. Diese Fahrzeuge trafen am 11. Januar 1945 bei der Division ein, und 7 StuG III Zug.No.1905 wurden ebenfalls am 3. Januar verschifft und kamen zusammen mit 8 Radpanzern am 11. Januar 1945 an. Panzer IV Lg. (V) schaffte es, von 31 geplanten 10 Stück in den Raum Krakau zu schicken). Das 10. Artillerieregiment hatte zwei "leichte" Abteilungen. Jede Division bestand aus drei 4-Kanonen-Batterien, bewaffnet mit 105mm Kanonen. (Ich verstehe das nicht ganz, als ich im Bundesarchiv nachgesehen habe, waren in RH10/132-0047 die Einheiten in Krakau blau eingekreist, und in blau die, die noch nicht versorgt werden sollten, und die nicht eingekreisten waren nur in Kielce. In Krakau, wo sich das 41. Regiment befand, sollte es also im 10. Artillerieregiment eine zweite Abteilung mit 3 Batterien von 6 Haubitzen 10,5 cm 18/40 und eine dritte Abteilung mit 3 Batterien von 16 Geschützen 15 cm "6+6+4" geben. Laut Richter gab es 2 Divisionen mit je 12 105mm Geschützen).

    Dies wurde bereits besprochen, und nun kommen wir zur Sache:

    41 Pz.Gr.Rgt. Am 14. Januar 1945 wurde es in Alarmbereitschaft versetzt. Vom Chef des Stabes der 10.Pz.Gr.Div. Theodore Richter erhielt vom Stabschef der 10.Pz.Gr.Div. den Befehl, sofort mit dem zweiten Bataillon nach Szczekociny zu marschieren mit dem Auftrag, die dortigen Einheiten zu übernehmen, eine Kampfgruppe zu bilden und den Durchbruch der Russen zu verhindern. Oberstleutnant Richter sollte sich mit Generalleutnant Paul Scheuerpflug, dem Kommandeur der 68. Infanterie-Division, im Raum Szczekociny in Verbindung setzen und unter seinem Kommando handeln. Theodor Richter organisierte sofort die Verlegung der Regimentseinheiten nach Szczekociny (Stettin). (Wie wir später aus einem anderen Vernehmungsbericht über 80 Fahrzeuge erfahren). Am 15. Januar setzte sich Richter mit dem Stabschef der 68. Infanteriedivision in Verbindung, als diese in dem fraglichen Gebiet eintraf, der ihm mitteilte, dass die Russen die Stellung "1A" am Fluss Nida durchbrochen hatten und sich in großer Panzerstärke auf die Stellung "2A" am Fluss Pilica zubewegten. (Am 12. Januar durchbrachen die Russen die Stellung "1A" in der Nähe der Weichsel, wo sich die 68. Infanteriedivision befand, um 24:00 Uhr am 12. Januar oder um 00:00 Uhr am 13. Januar durchbrachen sie die Stellung Humbert, wo sich die 17. Panzerdivision befand, um 8:00 Uhr am 13. Januar durchbrach die 3. gepanzerte Gardearmee die Stellung "1A", wo sich das Hauptquartier der 602. Division befand, dann teilte sie sich in Fächer auf, von denen einige nach Südwesten nach Tschenstochau und einige nach Norden nach Piotrkow Trybunalski gingen. Die Panzer fuhren nicht nach Szczekociny. Dies ist eine Erinnerung für diejenigen, die sich nicht mehr so gut erinnern können. Für diejenigen, die auf dem Laufenden sind, bitte ich um Entschuldigung für die vielen überflüssigen Buchstaben) Lesen wir das Protokoll weiter.

    Im Raum Szczekociny wurde Oberstleutnant Richter das Kommando über ein Polizeibataillon des 25. Polizeiregiments und eine verstärkte Kompanie der PAK-Artillerie übertragen. Er wurde darüber informiert, dass ein motorisiertes Polizeibataillon auf dem Weg war. Der Stabschef der 68. Infanteriedivision befahl Richter, von rechts Kontakt zu Einheiten der 602. Division und der Kampfgruppe des Regiments "Gepyur" der 68. Er wurde auch gewarnt, dass man in naher Zukunft nur mit kleinen Einheiten oder kleinen Kampfverbänden rechnen könne, die sich dem Gebiet nähern würden.

    Der Gefangene bezweifelte, dass die verbliebenen Einheiten in der Nähe von Krakau und das 1. Bataillon des 41. Pz.Gr.Rgt. nach Szczekociny verlegt worden waren, sonst wäre das 2. Er bedauerte, dass das deutsche Kommando keine Zeit gehabt habe, seine Kräfte neu zu gruppieren. Die russische Offensive war so schnell, dass dies kaum möglich war.

    Nun möchte ich noch etwas von mir selbst hinzufügen. Buchstäblich ein wenig. Oberstleutnant Theodor Richter gab in seinem Vernehmungsbericht an, dass ein Bataillon des 25. Polizeiregiments unter seinem Kommando stand, aber in Wirklichkeit gab es am 16. Januar, als die Schlacht stattfand, nur eine Kompanie Nummer 9 dieses Bataillons. Es wurde auf 100 Mann geschätzt, aber in Wirklichkeit waren es nur 78 Mann. Dies geht aus dem Vernehmungsbericht des Offiziers dieser Kompanie hervor. Die gesamte Kompanie wurde getötet oder gefangen genommen, und wenn jemand gerettet wurde, dann waren es buchstäblich ein oder zwei. Über das 2. Bataillon des 41. Regiments. Er war nicht allein. Es war eine Stabskompanie mit drei PAC-Geschützen dabei. Alles in allem etwa 500 Mann. Aus dem Vernehmungsbericht von Hans Brechenbauer, der viel später gefangen genommen wurde, erfahren wir, dass der Kommandeur des 2. Bataillons, Major Haus, und der Kommandeur der Stabskompanie, Hauptmann Milhaus, getötet oder gefangen genommen wurden. Das Bataillon verlor 50 Fahrzeuge und 120 Mann.

    Und was haben die Russen dazu gesagt?

    Oberst Birin, Kommandeur des 50. Garde-Schützenregiments, beschloss, die Deutschen in Szczekociny anzugreifen und einzukesseln. Nach 5 Stunden Kampf war die Gruppe eingekesselt. Der Kommandeur des 41. Regiments, der Kommandeur des 2. Bataillons desselben Regiments, 3 Offiziere und 80 Unteroffiziere wurden gefangen genommen. Sie töteten 350 Deutsche. 2 Kraftfahrzeuge, 3 Mörser, 8 Maschinengewehre, bis zu 450 Gewehre und Maschinengewehre wurden erbeutet.

    Gruß

    Vitalii

  • Hallo Michael,

    ich habe jetzt eine neue Adresse. Ich wohne in Dormagen, Nordrhein Westfalen. Der Nachrichtendienst der Roten Armee hatte Akten über jede Division der Wehrmacht. Diese Informationen sind von dort. Es gibt jedoch ein Problem - alle deutschen Nachnamen und Namen sind auf Russisch geschrieben. Die deutschen Namen werden sich also unterscheiden, insbesondere Vor- und Nachnamen. Bitte beachten Sie dies.

    68 Infanterie-Division Für das Datum 12.1.1945


    Divisionskommandeur Generalleutnant Paul Scheuerpflug.

    11697 Mann Soldaten.


    169 Inf.Rgt. Oberstleutnant Getman. Gelbman


    I./169 Hauptmann Voss Hauptmann Vogt. am oder Major Furth

    2 Kompanie Oberleutnant Kern.

    II./169 Major von Treskau am 12.1.45. Hauptmann Herbert. 12.1.45.

    5 Kompanie Oberleutnant Trierenberg am 12.1.45 Dezember Oberleutnant Hoffmann. Wurde schwer verwundet

    6 Kompanie Leutnant Seitzel

    7 Kompanie Oberleutnant Klein

    8 Kompanie Schwere Waffen Oberleutnant Neske.

    13 Kompanie

    14. Kompanie, Oberleutnant Arnzt.


    188. Inf.Rgt. Oberst Matthias Miatkas.


    I./188 Hauptmann Kluge Major Ulemann bestätigt 12.1.45.

    1 Kompanie Leutnant Ilgen. Giller bestätigt.

    4. Kompanie Leutnant Vereit.

    II./188 Major Formundung wurde mit dem Deutschen Goldkreuz für den Kampf in den Karpaten ausgezeichnet. Ein tapferer und entschlossener Offizier.

    5 Kompanie Gunther Zims. Am 19.12.44.

    6. Kompanie, Oberleutnant Walz. Die Soldaten mögen ihn nicht, weil er sich nicht um die Bedürfnisse der Soldaten kümmert.

    14. Kompanie, Oberleutnant Reichel.


    196. Inf.Rgt. Oberst Gebür.


    I./196 Hauptmann Meyer am 22.12.44.

    3 Kompanie Leutnant Welt am 30.11.44.

    4 Kompanie Leutnant Kaiser am 22.12.44.

    II./196 Major Hoffman.

    5. Kompanie Leutnant Hilbscher

    5. Kompanie Leutnant Stafe am 29.8.44.

    8. Kompanie Hauptmann Rasche.


    168 AP Oberstleutnant Firs

    2 Division Hauptmann Meyer

    3 Division Major Mayveld

    4 Division Hauptmann Kra.

    Gesamte Geschütze 105 mm - 36, 150 mm - 12.


    168 Pionierbataillon

    3 Pionierkompanie Leutnant Scheuperflug.


    Hauptquartier der 68. PD in Janowice. Am 12.1.45.


    PD am 20.12.44 nördlich von Jastrzębiec eingenommen.

    Alfred Walter Ober-Efreyat 8 Kompanie 196 PP 68 PD. Geboren 1910 in Oppeln, Oberschlesien, Absolvent der Volksschule und der Berufsschule für Schriftsetzer. Seit 1939 in der Armee. Hat einen Monat in der 68. Pd gedient. Feldpost 18740.

    Die 8. Kompanie nahm eine Stellung 600 m entlang der Front ein. CP 196 PP ist in Blon. Maschinengewehrmunition 2100 Schuss, jeder hat 7-8 Handgranaten, eine Faustpatrone. Die Munition für das Gewehr beträgt 60 Schuss. An der Front gibt es keine Munition mehr.

    Die Soldaten der 8. Kompanie sind überzeugt, dass sie im Falle einer russischen Offensive ihre Stellungen nicht halten können. Sie wurden mit Winteruniformen ausgestattet - Filzstiefel, Burkas, Baumwollhosen und Baumwolljacken. Es gab keine Kranken in der Kompanie.



    Gefangennahme am 22.12.44 in 3 Kilometer nördlich von Stopnitz.

    Werner Knüpfert 4. Kompanie 196 PP 68 PD. Geboren 1914 in Thüringen. Seit 1939 in der Armee. Absolvent der Volksschule, Gerichtsschreiber. Feldpost 16535-E.

    Diente zuvor in der 3. Kompanie des 4. TA-Verbindungsregiments.

    Zusammensetzung der 4. Kompanie 196 PP 120 Mann mit einem Wagen, Kampfpersonal 80 Mann. Bewaffnung 2 Mörser 12 cm, 4 Mörser 8,1 cm, 8 Maschinengewehre. Hauptquartier der 4. Kompanie in Unterständen 300 m südwestlich von Podlasek.


    PD gefangen genommen am 14.1.45 im Dorf Potok

    Hans Tolkedorf Unteroffizier der 4. Kompanie 188th Pp 68th Pd.

    Die erste Verteidigungslinie der Henrietta. 8 Einheiten von 75 mm Selbstfahrlafetten wurden im Raum Brzezina konzentriert. Die zahlenmäßige Zusammensetzung der 4. Kompanie 75 Kampftruppen mit einem Transport von 120 Mann. Die Kompanie hatte 3 Züge. 6 Maschinengewehre, 4 81 mm Mörser, 2 120 mm Mörser, 5 MP-40 Maschinengewehre und Karabiner.

    Die 13. Kompanie hatte 5 Züge mit schweren Waffen, 3 Züge mit leichten Infanteriegeschützen 6-7 Stück, 1 Zug mit schweren Geschützen 2 Stück 150 mm, 1 Zug mit schweren Mörsern 2 Mörser 120 mm.

    Die 14. Kompanie übertrug alle ihre Geschütze an das ATT-Bataillon der Division und wurde mit Ofenror-Panzerabwehrgranatwerfern ausgerüstet.

    Die Kompanie hatte am 12. Januar schwere Verluste zu beklagen, bis zu 25 % der Soldaten waren nicht einsatzfähig.

    Feldpost 4 Kompanie 12910-E.


    PD wurde am 12.1.45 in der Gegend 3 km südwestlich von Schildów eingenommen.

    Franz Gubisch Efreyator 2. Kompanie 169 Pp 68th Pd. Geboren 1928 Deutsch-Sächsisch.

    169 Pp bestehend aus zwei Bataillonen. Jedes hat 3 Kompanien und eine 4. schwere Waffenkompanie.

    Die 2. Kompanie hatte 80 Mann Kampfkraft. Bewaffnung der Kompanie 9 Handmaschinengewehre, 2 Maschinengewehre, 16 Maschinengewehre wahrscheinlich MP-40, 8 Faustpatronen, Gewehre und je 2 Handgranaten. Das Hauptquartier der 169. Pp befand sich in Racice.


    PD 12.1.45 in der Gegend von Solets gefangen genommen.

    Kurt Pernau Soldat der 5. Kompanie der 169. Pp 68. Pd 1913 Geburtsjahr Berlin, Deutscher, Koch in der Armee seit 1939.

    Kam am 29.12.44 zur Division als Mitglied der Marschkompanie der Rekonvaleszenten. 100 Mann aus der Stadt Maiserets in Preußen, wo sich das 188th Reserve Training Battalion befand, das Rekruten für die 68th PD vorbereitete. Am 20. Dezember 1944 hatte dieses Bataillon etwa 1500 Mann, davon 800 17- bis 18-jährige Rekruten. Das Bataillon schickte in der Regel jede Woche eine Marschkompanie mit 100-150 Mann.

    Die 5. Kompanie hatte 100 Mann, davon 30 im Lager, davon 10 Deutsche und 20 Freiwillige, Ukrainer und Russen, ehemalige Kriegsgefangene. Bewaffnung der Kompanie 6 Handmaschinengewehre, 2 Maschinengewehre, 12 automatische Gewehre wahrscheinlich MP-40, 15 Faustpatronen, Gewehre.

    Die 8. Kompanie verfügte über Panzerfäuste und Mörser.

    Jedes Bataillon hatte einen hölzernen Raketenwerfer für 2 25 oder 30 cm Granaten. Wahrscheinlich Verfer.

    In der Gegend von Gnoino gab es 10 Sturmgeschütze.

    Am 12. Januar befand sich Pernau mit 4 anderen Soldaten auf einer Anhöhe, einem Bollwerk. Während der russischen Artillerievorbereitung wurde einer getötet und die anderen gefangen genommen.

    Die russische Offensive war bekannt. Sie würde vom 9. bis zum 13. Januar dauern.


    Fortsetzung folgt.

    Gruß

    Vitalii

  • Hallo Vitalii,


    vielen Dank für diese Informationen!


    Ich bin sehr überrascht, wie detailliert sie sind. Zum Teil sind da Informationen dabei, wo ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie diese in die Hände der Russen fallen konnten.


    Woher hast Du denn diese sehr umfangreichen Informationen?


    Gruß

    Horst

  • Hallo Vitali,


    vielen Dank für Deine Antwort!

    Ich gehe davon aus, dass Du das russische Verteidigungsministerium meinst!

    Kann man da so einfach im Zentralarchiv recherchieren, oder benötigt man eine spezielle Berechtigung?


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,


    ich wohne in Dormagen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Ich war nur als Kind und junger Mann in Russland, etwa 20 oder 21 Jahre alt. Ich hatte aber Bekannte, die Zugang zum Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation hatten.

    1. In Ihrem Fall ist es meiner Meinung nach am besten, wenn Sie sich einen deutschsprachigen russischen Staatsbürger suchen, der an einer beliebigen Universität Geschichte studiert.... Der Zugang zum Archiv ist für russische Staatsbürger einfacher. Die Suche nach notwendigen Dokumenten ist mit Sprachkenntnissen schneller und effizienter.

    2. Der Zugang zur zentralen Halle des TsAMO ist kostenlos, aber es gibt Regeln. Sie sind unten aufgeführt.

    (3) Die Dokumente, die digitalisiert und im Lesesaal frei zugänglich sind, werden nicht herausgegeben. Links zu offiziellen Quellen sind weiter unten angegeben.

    Es gibt auch inoffizielle und halboffizielle Quellen, auf die ich in diesem Beitrag nicht eingehe.

    Offizielle Seiten zu den Quellen der Dokumente.


    https://pamyat-naroda.ru/

    https://obd-memorial.ru/html/index.html

    https://ens.mil.ru/science/lib_gs/about.htm

    https://encyclopedia.mil.ru/encyclopedia/dictionary/list.htm

    Ich schätze, dass inzwischen 40-45 % der Archive digitalisiert sind. Es gibt aber auch Schätzungen, dass 70-80 % der Archive digitalisiert sind.


    Auszug aus den Vorschriften für die Beschaffung von Dokumenten und Mikrofilmen.

    Um im Lesesaal arbeiten zu können, ist die Vorlage folgender Dokumente erforderlich


    ein persönlicher Antrag und ein Ausweisdokument;

    eine notariell beglaubigte Vollmacht der Person oder ihrer nahen Verwandten für das Recht auf Zugang zu Archivdokumenten, die sich auf personenbezogene Daten beziehen (Personalakten, Gerichts- und Ermittlungsakten, Akten über die Zulassung zur Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei der Bolschewiki (b) und Kandidaten für die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei der Bolschewiki (b), Ausweise und Dienstausweise usw.).

    Organisation und Verfahren der Arbeit der Benutzer mit Archivdokumenten im Lesesaal des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums:


    1. Der Benutzer darf mit Genehmigung des Leiters des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation auf der Grundlage eines persönlichen schriftlichen Antrags oder einer Zulassung, die gemäß den Regeln für die Arbeit der Benutzer im Lesesaal des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation erstellt wurde, mit Archivgut aus der Militärzeit arbeiten.


    Bürgern der Russischen Föderation wird der Zugang zu nicht klassifizierten Archivdokumenten durch den Leiter des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation gewährt, ausländischen Bürgern - durch den Archivdienst der Streitkräfte der Russischen Föderation.


    Der Benutzerzugang zu eingeschränkten Dokumenten wird nach dem im Verteidigungsministerium der Russischen Föderation festgelegten Verfahren über den Archivdienst der Streitkräfte der Russischen Föderation gewährt.


    2. Das Verfahren für die Arbeit des Benutzers mit Archivdokumenten in der CA des Verteidigungsministeriums umfasst:


    Registrierung eines schriftlichen Antrags eines Bürgers, einer Militärverwaltung, einer Militäreinheit oder einer Organisation, die den Benutzer an das Archiv verwiesen hat. Die Arbeiten zur Feststellung des Kampfweges der Teilnehmer des Großen Vaterländischen Krieges 1941-1945 (Befüllung des Familienarchivs) werden von interessierten Personen (und (oder) ihren Vertretern auf der Grundlage einer nach dem festgelegten Verfahren ausgestellten Vollmacht) selbständig in den Archiven des Verteidigungsministeriums Russlands durchgeführt;

    der Benutzer muss gegebenenfalls eine vom Archivdienst der Streitkräfte der Russischen Föderation ausgestellte Genehmigung für die Arbeit mit Archivdokumenten vorlegen;

    Vorlage des Personalausweises des Benutzers;

    Entscheidung über die Möglichkeit, die staatliche Dienstleistung zu erbringen;

    Einweisung des Benutzers in die Regeln der Arbeit im Lesesaal des CA des Verteidigungsministeriums;

    Ausfüllen der Karteikarte durch den Benutzer, die Folgendes enthält: Name, Vorname, Vatersname, militärischer Rang (falls vorhanden), akademischer Grad, akademischer Rang, Geburtsdatum und -ort, Staatsangehörigkeit, Dienstort (Arbeit), Position, Dienstanschrift und Telefonnummer, Privatanschrift und Telefonnummer, Wohnsitz (Anmeldung), Arbeitsgegenstand, Arbeitszweck, Eintragung über die Einarbeitung in die Arbeitsregeln der Benutzer im Lesesaal, Einwilligung in die Verarbeitung personenbezogener Daten mit dem Vermerk der Einarbeitung;

    Ausfertigung des Antrags auf Herausgabe von Archivdateien (Mikrofilmen) aus dem Archiv durch den Benutzer;


    Vorbereitung der Archivdateien (Mikrofilme) durch das Personal der CA MO zur Verteilung an den Benutzer im Lesesaal;

    Lieferung und Ausgabe der Archivdateien (Mikrofilme) an den Benutzer zur Benutzung;

    Beschaffung von Informationen aus den Archivalien durch den Benutzer;

    Vorbereitung eines Auftrags zur Anfertigung von Kopien von Archivgut durch den Benutzer (falls erforderlich);

    Anfertigung von Kopien von Archivgut auf Antrag des Benutzers.

    3. Dem Benutzer kann die Herausgabe von Archivalien verweigert werden, wenn:


    Fehlen der Unterlagen, die von Interesse sind, ihr verfallener Zustand, ihre Unterbringung im öffentlichen Bereich;

    nicht dem Forschungsgegenstand entspricht;

    Fehlen von Dokumenten, die die Befugnis des Benutzers bestätigen, Informationen über Dritte anzufordern, die in der Gesetzgebung der Russischen Föderation vorgesehen sind.

    Um die Auswahl der Dokumente und die Arbeit mit ihnen zu erleichtern, können sich die Benutzer von einem Mitarbeiter der Lesesäle der CA MO im Rahmen ihrer Zuständigkeit beraten lassen.


    Die Ausgabe von Archivalien (Mikrofilmen) an den Benutzer erfolgt auf der Grundlage der vom Benutzer ausgefüllten Antragsformulare für die Ausgabe von Archivalien aus Archivbeständen.


    In den Anträgen auf Ausstellung von Archivgut (Mikrofilmen) sind folgende Angaben zu machen: Nummer oder Bezeichnung der Sammlung, Inventarnummer, laufende Nummer der Kassette im Inventar, Bezeichnung der Kassette im Inventar, Fristen, Nummer der Schachtel (oder Inventarnummer des Mikrofilms).


    Ein Antrag auf Herausgabe von Archivalien (Mikrofilmen) darf in der Regel nicht mehr als 10 Archivalien (höchstens 2.000 Blatt) oder 10 Positive einer Sammlung umfassen.


    Gruß


    Vitalii.

  • Hallo Michael,

    fortsetzung über die 68. Infanteriedivision für den Monat Januar 1945. Der Anfang ist über Post No 22.


    Kriegsgefangener 12.1.45 in 1 Kilometer südlich von Grabka.

    Zische Efreyat 14 Kompanie 169 Pp 68 Pd Deutscher geboren 1922 Sachsen. Ausbildung 10 Klassen. In der Armee seit 1942.

    14 Kompanie der Panzerabwehr. 75 Mann im Kampf, 2 Kanonen PAK-40 7,5 cm, 2 Handfeuerwaffen, 4 Maschinengewehre, 12 Faustpatronen und 3 reaktive Typ Ofenror oder Pupchen.

    Die 14. Kompanie hat in der Schlacht vom 12. Januar bis 10:30 Uhr 5 Gefallene, 10 Verwundete und 2 Gefangene verloren. Verluste an Material konnten nicht festgestellt werden, da ich selbst gefangen genommen wurde.


    PD am 12.1.45 im Dorf Kargów gefangen genommen.

    Kurtzweg Unteroffizier der 8. Kompanie 169 PP 68 PD Deutscher, geboren 1921, Dorf Trepnitz, Brandenburg. Ausbildung 10 Klassen, Bankkaufmann, seit Februar 1941 in der Armee. Feldpost 03863-E.

    Die 8. schwere Waffenkompanie hatte bis zu 170 Mann, davon waren 120 Kampftruppen. Bewaffnung 6 Maschinengewehre, 4 8,1 cm Mörser, 3 12 cm Mörser, 8 Maschinengewehre, 6 Faustfeuerwaffen, Karabiner.

    Bis 13.00 Uhr am 12. Januar hat die Kompanie bis zu 20 Gefallene, Verwundete und Gefangene sowie zwei 8,1 cm Mörser verloren.

    Der Zustand der Soldaten ist deprimiert, da die Niederlagen im Osten und Westen die Soldaten davon überzeugen, dass der Krieg verloren ist. Jeder denkt nur noch daran, wie er lebend nach Hause zurückkehren kann. Im Oktober 44 desertiert ein Unteroffizier der 8. Kompanie. Er wurde in Deutschland gefasst und zu seiner Kompanie zurückgebracht. Es gab keine Fälle von Befehlsverweigerung. Die Ernährung der Soldaten ist ausreichend.

    Divisionshauptquartier Janovice, Hauptquartier 169 PP auf dem Bauernhof Sokul, Hauptquartier II./169 1,5 Kilometer nordwestlich von Vosovice.


    PD am 14.1.45 nachts in einer Scheune im Stadtteil Chmelnik gefangen genommen.

    Heinrich Kasbaum Oberfreutor der 2. Kompanie der Sturmgeschütze. 168 Panzerabwehr-Division der 68. PD. Geboren 1916 in der Stadt Lübeck. Ausbildung Nationale Schule. Chauffeur eines Halbketten-Munitionslieferwagens.

    Die 168. Panzerabwehr-Division bestand aus drei Kompanien, von denen die erste und dritte Kompanie über ATT-Geschütze und die zweite Kompanie über 14 75-mm-Sturmgeschütze verfügte, von denen 6 Sturmgeschütze am 12. Januar 1945 durch sowjetischen Artilleriebeschuss außer Gefecht gesetzt wurden.

    Zwei mit Granaten voll beladene Halbkettenfahrzeuge, mit denen Kasbaum und zwei weitere Unteroffiziere unterwegs waren, wurden am 12. Januar von russischen Artillerietreffern getroffen und verbrannten. Die Reste der Panzerdivision zogen sich in Richtung des Flusses Nida zurück. Alle drei Unteroffiziere wurden gefangen genommen.

    HINTERGRUND.

    Die 168 Panzer Jager Abt. hatte am 1. Dezember 556 Mann. 12 Offiziere, 134 Unteroffiziere, 359 Soldaten, 23 Hiwis. Sie bestand aus 3 Kompanien. Die erste verfügte über 9 Pak-40 7,5 cm Geschütze, die zweite über 14 Hetzer und einen Bergetan, der am 14. Dezember 1944 eingetroffen war. Die dritte Kompanie verfügte über 12 gezogene 2 cm Flugabwehrgeschütze, 17 Maultiere, 8 Allrad-LKWs, 34 LKWs mit Hinterradantrieb, 4 Halbkettenschlepper von 2 Tonnen und 1 Traktor von 8 Tonnen, 7 Motorräder, 26 Allrad-PKWs und 6 normale PKWs.


    SPD 26.1.45 bei Piaski.

    Gerhard Werner Efreyat von der Kompanie 68 AP. 3 Batterie 2 Division 168 AP. Feldpostnummer 83890-C. Geboren in der Stadt Marienberg, Westpreußen. Im August 1943 wurde er zur 11. Reserve-Artillerie-Division in Sudauen eingezogen. Seit Dezember 1943 war er in der 168. AP.

    Vor der Kompanie diente Werner in der 3. Batterie des I./168 Artillerie-Regiments. Bis zum 12. Januar verteidigte die Batterie den Abschnitt Bouskov-Khmelnik. Werner glaubt, dass die Infanterieregimenter des 68. PD in den ersten drei Tagen der russischen Offensive geschlagen wurden. Das 168 AP erlitt die geringsten Verluste an Personal. Die Verluste an Material betrugen jedoch 75 %. Infolge der Verluste wurde am 20. Januar aus den Resten der 168 AP eine Division von 105 mm leichten Feldhaubitzen gebildet. Diese Division unterstützte die verbleibenden Divisionseinheiten im Raum Piaski. Die anderen drei Artilleriedivisionen gingen nach Frankfurt an der Oder, um sich dort zu formieren und neues Material zu erhalten. Die Verluste des materiellen Teils von 168 Ap belaufen sich laut Werner auf drei von vier Geschützen in jeder Batterie.

    Am 22. Januar wurde eine kombinierte Kompanie von 80 Mann aus den Überresten anderer 168-AP-Abteilungen unter dem Kommando des ehemaligen Kommandanten der 3. Batterie, Leutnant Schmidt, gebildet. Die Bewaffnung der Kompanie bestand aus zwei Handmaschinengewehren, acht automatischen Gewehren, zwei Panzerfäusten und Gewehren. Die kombinierte Kompanie wurde mit der Aufgabe in den Kampf geworfen, den Abschnitt II./168 zu verteidigen. Dort wurde die Kompanie eingekesselt und fast vollständig vernichtet.


    Kriegsgefangener 21.1.45 in der Gegend von Zomekonice.

    Dukas Meier Major Kommandeur des separaten Maschinengewehrbataillons "Opza" Feldpost 06361. Deutscher, geboren 1911 in Mosern, Oberschlesien. Berufsoffizier, parteilos, ledig. Ost 500-12486-190-0118.

    Das Separat-Maschinengewehr-Bataillon Oppa wurde Anfang Januar 1945 in Jägerndorf aufgestellt. Das Bataillon hatte eine vierköpfige Zusammensetzung aus drei Maschinengewehrkompanien und einer Kompanie mit einem Rotaminometer. Die Maschinengewehrkompanien sind mit je 12 Maschinengewehren und die Mörserkompanie mit 12 8,1-cm-Mörsern bewaffnet. Außerdem verfügt das Bataillon über einen Fernmeldezug von 25-30 Mann und einen Pionierzug von 30 Mann, in diesen Zügen über 3 handgeführte Maschinengewehre. Jede Kompanie hat 150 Mann. Die Kompanien sind fast ausschließlich mit Deutschen besetzt. Das Personal ist gut ausgebildet und verfügt über Kampferfahrung.

    Die Gesamtstärke des Bataillons beträgt 729 Mann.

    Am 16.1.1945 traf der Major mit dem Bataillon "Opza" in der Stadt Zawiercie (Zawiercie) ein und erschien beim Chef der Garnison von Zawiercie, dem Kommandeur der 68. PD Generalleutnant Scheuperflug. Der General teilte mir mit, dass das mir anvertraute Bataillon zur 68. PD gehöre und zeigte mir auf der Karte das Gebiet, in dem ich die Verteidigung übernehmen sollte. Am Abend desselben Tages übernahm das Bataillon die Verteidigung in der Gegend von Rakitno auf einer Strecke von 5 Kilometern. Ich wurde einer Feldausbildungskompanie zugeteilt, deren Zugehörigkeit ich nicht kenne. (Anmerkung von Oberleutnant Krusalimsky, der die Befragung leitete, er nahm an, dass es sich um eine der Kompanien des Ausbildungsbataillons 1712 handelte), links des Bataillons "Oppa" wurde von einem Ausbildungsbataillon mit mir unbekannter Nummerierung verteidigt. (Anmerkung von RO 1712 Feldausbildungsbataillon), rechts die Einheit "Kampfgruppe" von Major Lang, die zur 68 PD gehörte.

    19.1.45 Am ersten Tag an der Front musste das Bataillon die russische Offensive abwehren. Die Siedlung Lazi wurde von den Russen eingenommen. Ich schickte eine Meldung an den Kommandeur der 68er-Division mit der Absicht, sie aus Lazi herauszuschlagen. Der Kontaktmann fuhr mit einem Motorrad zum Hauptquartier, kehrte aber nicht zurück. Ich wollte selbst zum Gegenangriff übergehen, aber die Russen waren am Morgen des 20.1.45 schon weit vorgerückt und mein Bataillon drohte eingekesselt zu werden. Ich gab den Befehl, die Umzingelung in kleinen Gruppen zu verlassen. Ich selbst begann mit einem Teil von 8 Mann den Rückzug nach Südwesten. Am 21.1.45 haben meine Gruppe und ich uns im Wald südwestlich von Zomekowice kampflos ergeben. Ich glaube, dass das Bataillon mit wenigen Verlusten durchgekommen ist.

    Am 20.1.45 sah ich mehrmals Gruppen von 6-8 Sturmgeschützen in der Gegend von Zazerce. Ich denke, es ist dieselbe Gruppe. (Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine Gruppe der Panzerabwehrdivision der 68 PD. Am 12. Januar hatten sie 14 Hetzer und einen Bergetank, aber es ist möglich, dass es sich um ein StuG III der 75 PD handelt, das hier operiert. Am 15. Januar verfügte sie über 12 StuG III und einen Marder auf Pz II-Basis. Am 1. Februar verfügte die PD 75 noch über 10 StuG III, und die PD 68 hatte nichts mehr. Aber immer noch höchstwahrscheinlich Maschinen einer der genannten Divisionen.


    Fortsetzung folgt.

    Gruß

    Vitalii.