Beamter der Luftwaffe - im Rang eines Oberleutnant

  • Hallo Leute,


    vielen Dank, dass Ihr Euch der Sache angenommen habt. Zu Euren Fragen antworte ich mal chronologisch.


    An Antje: Ich hatte mal vor bereits über 20 Jahren bei der damaligen Dt. Dienststelle vorgesprochen. Dort erhielt ich ein paar Infos über seine Einheiten, aber eben keinen lückenlosen Verlauf seiner Kommandos im 2. WK. Näheres dazu im Anhang.

    Man empfahl mir jedoch im Bundesarchiv weitere Infos einzuholen. Ein Benutzerantrag dort ist auch mein Fernziel. Ich dachte jedoch, hier schon einige Infos zu bekommen. Bei Luftwaffe bzw. Vermissten ist wohl Freiburg zuständig, oder?


    An Martin: Der Rang meines Großvaters geht aus diversen Schreiben hervor (siehe Anhang). Dort ist zwar das a.K nicht mit angegeben. Irgendwo war es aber vermerkt. Zumindest deuten ja die Kragenspiegel daraufhin und auch die Tatsache, dass er erst 1941 diese Ausbildung begonnen hat. Er war definitiv kein Flieger u. auch kein Ingenieur, sondern zunächst Flaksoldat (siehe auch die weiteren Fotos). In seiner späteren Verwendung war er - wie auch bei seinem letzten für ihn vorgesehenen Kommando - für Verwaltungssachen zuständig. Ich meine auch, dass meine Großmutter mal erwähnte, dass er so etwas wie Oberleutnant war. Hinter der Bezeichnung Reg. Insp. hatte sie jedoch immer etwas Geheimes vermutet. Wahrscheinlich deshal, weil über sein Schicksal Nichts rauszukriegen war.


    An Michael. Vielen Dank. Ich hoffe, Du findest etwas.


    Vielleicht bringen Euch - oder auch andere Forumteilnehmer - diese Infos weiter. Ich würde mich freuen wieder von Euch zu hören.


    Schönes Wochenende


    Christian

  • Hallo Christian,


    in Tunesien gibt es einen deutschen Soldatenfriedhof mit über 8.0000 Gräbern.


    Beim Volksbund ist dein Großvater nicht geführt, ich würde an deiner Stelle wirklich dort mal hinschreiben.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    auch mit dem Volksbund hatte ich schon vor langer Zeit ergebnislos Kontakt. Mein Großvater ist ja vermißt, d.h es gibt kein Grab. So wurde es mir damals auch bei der Dt. Dienststelle erklärt. Es ist auch - gemäß allen Infos, die mir vorliegen - ziemlich sicher, dass die Transportmaschine (eine Ju 52 der III. oder IV. Gruppe K.b.z.V 1) gar nicht in Tunesien angekommen ist. Das wäre auch noch ein Punkt. Irgendwo habe ich hier im Forum (oder einer ähnlichen Einrichtung) etwas über Flugzeugverluste der Transportverbände gelesen.


    Wenn, dann hilft wirklich nur noch das Bundesarchiv. Aber evtl. hat hier jemand noch Infos über meine Fragen bzgl. der Dienstgrade bei Wehrmachtsbeamten sowie über Ausbildungsorte zu denselben.


    Aber trotzdem danke für Deine Mühen.


    So denn


    Christian

  • Hallo,


    diesmal wende ich mich besonders an Martin (an alle übrigen Interessierten natürlich auch). Ich habe hier noch ein anderes Foto, was meinen Großvater in der Uniform eines Wehrmachtsbeamten zeigt. Ich habe es mal mit einer höheren Auslösung gescannt, als die Anderen. Evtl. erkennt man ja jetzt am Kragenspiegel mehr.


    Schönen Abend zusammen


    Christian


    PS: Macht Spass hier. Ich habe schon ein anderes Thema beim Heer aufgemacht und zu einer Marinesache geantwortet.

  • ich habe die Amtsbezeichnung Regierungsinspektor (im Rang wie ein Oberleutant) für den Nichttechnischen Verwaltungsdienst der Luftwaffe gefunden.

    Hallo MIchael,


    top!. Aus welcher Quelle hast du das? Das würde mich sehr interessieren.

    Das deckt sich auch mit der amtlichen Bezeichnung, die Christian uns von seinem Großvater eingestellt hatte.


    VG

    Martin

  • Ich habe hier noch ein anderes Foto, was meinen Großvater in der Uniform eines Wehrmachtsbeamten zeigt. Ich habe es mal mit einer höheren Auslösung gescannt, als die Anderen. Evtl. erkennt man ja jetzt am Kragenspiegel mehr.

    Hallo Christian,


    vorab eine schöne Aufnahme. Aber dort kommen wir bedingt durch die schärfe des Bildes nicht weiter. Auch hier ist dein Großvater als Offizier und Luftwaffen Wehrmachtsbeamter zu sehen.

    Mehr gibt das Bild leider nicht her.


    VG

    Martin

  • Hallo Christian,


    auf dem Foto von 1940 sehen wir ihn als Gefreiten.

    Auf den Aufnahmen von 1941 als Unteroffizier.


    In den Vermisstenbildlisten habe ich ihn nicht gefunden. Somit hat es keine Suchantrag bei DRK gegeben.

    Alles sehr interessant :)


    Vielen Dank fürs einstellen der Bilder


    VG

    Martin

  • Hallo zusammen,


    danke Michael u. danke MArtin für Eure Antworten.


    Auch das DRK ist (wie auch der VdK) mir keine Hilfe gewesen. Anfragen gab es dort über Jahrzehnte verteilt (1943, 1979 u. 1997 aus div. Gründen). Ergebnis Null. Bem VdK war er mal inder Vermisstenkartei eingestellt, aber seit ich dort nicht mehr Mitglied bin, hat man ihn wohl rausgenommen. Wie schon gesagt, da hilft wohl (wenn überhaupt) nur noch das Bundesarchiv. Ich hatte hier auch nicht wirklich erwartet, gleich Alles über meinen Großvater zu erfahren, sondern lediglich die eine oder andere Frage beantwortet zu bekommen. Kommen wir doch noch mal auf den Ausgangspunkt zurück, der da wäre WEHRMACHTSBEAMTE, ihre Laufbahnen, Dienstgrade, Abzeichen etc.


    Wie gut zu sehen ist, hatte mein Großvater an den Kragenspiegeln nicht die 2 obligatorischen Sterne zum Eichenkranz, die für einen Inspektor bzw. Oberleutnant typisch waren. Meine Vermutung ist, dass diese bei Beamten a.K weggelassen wurden. Ich habe dazu ein weiteres Beispiel im Davis gefunden. Man beachte den Mann oben links mit Eichenlaub (Anhang). Aber auch hier ist die Erklärung sehr dürftig. Auf dem rechten Foto ist dagegen ein "echter" Oberinspektor/Hauptmann zu sehen.

    Dann habe ich hier einige Textpassagen gefunden. Evtl. sind sie Euch schon bekannt. Aber hier wird nur von Heeresbeispielen berichtet.


    http://www.lexikon-der-wehrmac…ldat/Wehrmachtsbeamte.htm


    Zur Laufbahn meines Großvaters könnte folgender Absatz passen.


    Im gehobenen Dienst beliefen sich die Militäranwärtern vorbehaltenen Stellen auf 50 %. Bildungsvoraussetzung war die erfolgreiche Abschlussprüfung II einer Heeresfachschule. Besonders geeignete Soldaten mit Primareife (entspricht
    heutiger Fachhochschulreife) konnten nach Ableistung der zweijährigen Wehrpflicht und einjährigem Besuch der Heereszahlmeisterschule ebenfalls im gehobenen Dienst angestellt werden. Laufbahnen des gehobenen Dienstes waren z.B
    gehobener nichttechnischer Verwaltungsdienst, Heeresforstbetriebsbeamte (Heeresrevierförster) oder gehobener technischer Dienst des Kraftfahrwesens


    Evtl. ist auch für Euch hier eine Antwort mit dabei. Für mich bleiben nach Lesen dieser Passage folgende Fragen


    1. ) zwei Jahre Wehrpflicht? Vor Kriegsbeginn hatte mein Opa Nichts mit dem Militär zu tun und Anfang- Mitte 1941 war der 2. WK noch keine zwei Jahre alt.


    2.) ein Jahr Heereszahlmeisterschule? Die war nach meinen Recherchen in München. Gab es bei der Luftwaffe ähnliche Ausbildungsstätten zum Beamten? Wenn ja, wo. Mein Großvater war 1940/41 längere Zeit (jedoch nicht ein ganzes Jahr) in Frankfurt und Wiesbaden gewesen. Zeitweise hat meine Oma dort mitgewohnt.


    MfG


    Christian


    PS: Suche auch nach Infos zum Grenadier Regiment 169, aber nur für den Sommer 1944.

  • Hallo Martin,

    top!. Aus welcher Quelle hast du das? Das würde mich sehr interessieren.

    Das deckt sich auch mit der amtlichen Bezeichnung, die Christian uns von seinem Großvater eingestellt hatte.

    diese Angabe würde ich als gesichert betrachten, da ich sie im Angolia der Luftwaffe gefunden habe. Zur Funktion selbst habe ich dort aber bisher keine Angaben gefunden.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Christian,


    tja wir haben wir ein wirklich schwieriges Thema aber mir ist gerade noch etwas weiteres aufgefallen. Wir können wohl der Vita eine weitere Einheit hinzufügen, weil auf dem Telegramm folgende Feldpostnummer aufgeführt ist:


    FPN 20639

    (16.2.1941-18.7.1941) Stab leichte Reserve-Flak-Abteilung 716

    (10.2.1943-23.8.1943) Stab leichte Flak-Abteilung 716

    dann Stab leichte Flak-Abteilung 716 (v).


    siehe auch:


    Leichte Reserve-Flak-Abteilung 716


    * Sommer 1941 im Luftgau I zu 3 Kompanien aus den Fla-MG-Reserve-Kompanien 109, 112 und 116 des Luftgaues III; leichte Flak Abteilung 716 (v) seit Sommer 1943 mit 4 Batterien (4. aus 5./541); die 3. wurde 1./880 und durch 5./514 ersetzt; 1943 in Frankreich bei Beauvais (Regiment 656, Division 16); zuletzt im Luftgau VI.


    Quelle: VMD


    siehe auch:


    https://www.ww2.dk/ground/flak/abt/le716.html

    http://www.lexikon-der-wehrmac…eilungenleicht/lFA716.htm


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:

    Aber evtl. hat hier jemand noch Infos über meine Fragen bzgl. der Dienstgrade bei Wehrmachtsbeamten sowie über Ausbildungsorte zu denselben.

    Ich habe mir gerade die Schulen der Luftwaffe im Mehner angeschaut. Dort ist aus meiner Sicht nicht eine Schule für Verwaltungswesen oder ähnliches aufgeführt. ich glaube auch, dass ich dafür den Grund gefunden habe. Diese Ausbildungen wurden wohl zumindest auf Basis Prüfung bei den Einheiten abgelegt, siehe folgende Beispiele.


    Quelle: Archiv


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für diese Info. Wie sieht es denn mit einer Unteroffiziersschule aus. Mussten Mannschaftsdienstgrade nicht solch eine besuchen, um eben Uffz. zu werden. Gab es da im Raum Frankfurt eine solche? Auch danke für die Info bzgl. der Einheit der Flakabteilung 716. Das hatte ich schon mal irgendwann mitgeteilt bekommen, aber irgendwie wieder vergessen. Boulogne jedenfalls passt ins Bild. Er war an der Kanalküste stationiert und ist dann im Januar 1943 abkommandiert worden.


    Gruß


    Christian

  • Hallo Christian,

    ich habe das betr. Buch nach langem suchen endlich gefunden. Ich werde jetzt mal schauen und mich wieder melden.

    ich glaube das Buch bzw. dieser Ansatz ist eine Sackgasse. Ich kann dazu keine Verbindung herstellen. Er muss ja auch nicht auf einer Unteroffizierschule gewesen sein. Er kann ja auch eine Feldbeförderung erhalten haben. Folgende Broschüren wären aber noch ein möglicher Ansatz. Nr. 3 habe ich selbst irgendwo liegen aber auf die schnelle leider auch nicht zu finden.


    Gruß

    Michael