Manfred Blümel, Gefreiter

  • Hallo Michael,


    na klar, völlig verständlich und nachvollziehbar. Wir haben hier alle Zeit der Welt :)

    Dann einfach hier mal ganz kurz in Stichpunktform wo wir aktuell stehen und was bisher bekannt ist.

    16.03.1943: Einzug RAD
    09. 1943: Einzug in die Wehrmacht, Stammkomp. Gren. Ers. Btl. 472
    03.01.1944: Meldung in der 134. Infanterie Division, Verletzung in 02/1944 und Erhalt EK2 im April und später Teilnahme an der Kesselschlacht in Bobruisk bzw. der Operation Bagration im Juni 1944.
    21.08.1944: Meldung in der 129. Infanterie Division (er kam aber laut Unterlagen sehr sicher schon am 18.08.1944 in dieser ID an), Kämpfe in der Umgebung von Bialystok, Lomza
    Feb. 1945: laut Unterlagen steht die 129. ID noch immer in dieser Gegend (kann das überhaupt wirklich sein oder war die Rote Armee zu diesem Zeitpunkt nicht schon viel weiter westlich?)
    30. 04.1945 Gefangennahme

    Viele Grüße,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Michael,

    wie immer vielen Dank!
    Du bist ja eine richtige Nachteule; alle Beiträge immer nach Mitternacht :)

    Viele Grüße,

    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Guten Abend zusammen,

    wieder mal eine Frage zum besseren Verständnis; vielleicht kann und mag mir das jemand erläutern.
    In Michaels letzten Dokumenten, einer Zusammenfassung der Kampfhandlungen in Belarus und Nord-Ost-Polen im Sommer 1944, bin ich auf der letzten Seite etwas stutzig geworden.
    Hier ist eine detaillierte Liste von Feindverlusten zu sehen.
    Jede Division und Brigade will hier eine exakte Zahl von Feindtoten aufgelistet haben (neben abgeschossenen Panzern, Flugzeugen, Pak's usw.).
    Als Beispiel werden für die die 129. ID meines Großvaters 731 Feindtote gezählt.
    Wie wurde das ganz praktisch gemacht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein z.B. MG-Schütze am Ende eines Gefechts genau sagen kann, wie viele anrennende Infanteristen er getötet hat (wenn er denn überhaupt überlebt hat).

    Bei einer "gewonnenen" Schlacht könnte ich noch davon ausgehen, dass man über das Schlachtfeld läuft und zählt, aber speziell hier war man ja so gut wie immer auf dem Rückzug.

    Viele Grüße,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,

    Hier ist eine detaillierte Liste von Feindverlusten zu sehen.
    Jede Division und Brigade will hier eine exakte Zahl von Feindtoten aufgelistet haben (neben abgeschossenen Panzern, Flugzeugen, Pak's usw.).

    dass ist eine sehr interessante Frage, vielen Dank dafür. Ich kann dir zumindest sagen, dass solche Zahlen in sehr vielen Berichten zu finden sind. Angefangen bei einem Stoßtrupp bis zu einer Offensive. Es wurde sehr viel Wert darauf gelegt, solche Daten zu erfassen bzw. diese in Statistiken auszuwerten. Das ist natürlich auch nachvollziehbar, weil man ja die Stärke des Feindes wissen wollte, um auf dieser Basis ggf. weitere militärische Entscheidungen einleiten zu können. Es mag natürlich sein, dass diese Zahlen nicht immer der Wahrheit entsprochen haben aber ich würde diesen schon eine meßbare Richtigkeit zugestehen.


    Gruß

    Michael


    PS:

    Du bist ja eine richtige Nachteule; alle Beiträge immer nach Mitternacht

    gut beobachtet Christian, ich bilde hier meistens die Spätschicht. :)

  • Hallo zusammen,

    noch einmal ein dickes Dankeschön für das bisherige Zusammentragen der Fakten.
    Bzgl. ID 129 stehen wir nun ja Ende August/Anfang September 1944.
    Bis in den Januar hinein stand man ja in Polen und ab Februar bis zum Ende stand die Division ja dann in Ostpreußen.

    Meinen die Experten hier, dass es möglich ist, den weiteren Weg meines Großvaters bis zu seiner Gefangennahme am 30, April weiter zu verfolgen?
    Und wie kann/könnte ich mich dabei noch weiter einbringen? Mir ist es ja fast schon unangenehm, wieviel Arbeit da v.a. Michael immer reinsteckt um mir die Nara-Rollen zur Verfügung zu stellen.

    Viele Grüße,

    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,

    Meinen die Experten hier, dass es möglich ist, den weiteren Weg meines Großvaters bis zu seiner Gefangennahme am 30, April weiter zu verfolgen?

    ich kann mir schon vorstellen, dass dies möglich wäre aber das ist eine sehr umfangreiche Arbeit.

    Und wie kann/könnte ich mich dabei noch weiter einbringen?

    ich finde deinen Ansatz wirklich super aber das wird nicht so einfach sein, Erklärung folgt......

    Mir ist es ja fast schon unangenehm, wieviel Arbeit da v.a. Michael immer reinsteckt um mir die Nara-Rollen zur Verfügung zu stellen.

    Das Problem was man in vielen Fällen hat ist der Punkt, dass die wichtigen Informationen meist nicht in nur einer Quelle stecken. Um sich ein Bild machen zu können, muß man oftmals auf zahlreiche unterschiedliche Quellen zurückgreifen wie z.B.


    - Internetseiten

    - Divisions- und oder auch Regimentschroniken

    - Tatsachenberichte in Buchform

    - Mitteilungsblätter von Truppenkameradschaften

    - Nara-Rollen

    - Bundesarchiv

    - und vieles mehr


    Ein guter erster Schritt für dich wäre aber der Kauf folgender Divisionschronik.


    Halten oder Sterben von H. Boucsein


    Diese wird mit Sicherheit nicht alle Fragen beantworten können aber ist auf jeden Fall ein gutes Fundament, da ich sie auch vorliegen habe.


    Gruß

    Michael

  • Guten Abend und nochmal frohe Weihnachten.


    Einmal mehr vielen Dank für den vielen Input; ich freue mich auch, dass dieser Thread seit ein paar Wochen einer der lebhaftesten Fäden ist, in dem schon viele verschiedene Mitglieder Beiträge verfasst haben.

    Ich kann und konnte mir dadurch ein recht detailliertes Bild des Weges meines Großvaters machen. Letztes Wochenende habe ich auch einen kleinen Aufsatz verfasst und meiner Mutter und meinen beiden Tanten gezeigt (den Töchtern meines Großvaters). Alle haben sich sehr gefreut, waren aber auch alle tief betroffen, da das allermeiste doch neu war für sie weil mein Opa nur ganz ganz selten mal etwas über den Krieg erzählte und das allermeiste "in sich vergraben hat", wie so viele in seiner Generation. Ich bin mir sicher, anders lassen sich solche Erlebnisse auch nicht verarbeiten.

    Da mich nicht nur die reinen Stationen der Division und die "wichtigsten" Ereignisse, sondern auch das "alltägliche" damalige Leben meines Großvaters interessieren, muss ich aber weiterhin die ein oder andere vielleicht auch etwas doofe Fragen stellen.
    Ich habe ja oben schon mal erwähnt, dass ich selbst nicht beim Militär war (für den Grundwehrdienst war ich sogar schon eingezogen, habe mir dann aber ein paar Wochen vor Antritt mein Kreuzband gerissen und wurde daraufhin ausgemustert); daher sind mir sicherlich viele Selbstverständlichkeiten einfach nicht so geläufig.

    Daher würde mich sehr interessieren, wie denn so der Alltag eines Reiters in einer Aufklärungsabteilung einer Infanterie Division in den Jahren 1944 und 1945 aussah.
    Ich kann mir vorstellen, dass man vielleicht als Art Vorhut den Feind auskundschaftete (Feindstäke, Anzahl Panzer, Paks, Flaks, etc) und daher auch recht oft "hinter den Linien" agierte?!
    Falls ja, wie oft wurde man zu solchen Einsätzen befohlen? Jeden Tag? Einmal pro Woche?

    Wie oft war man an der HKL direkt dem gegenüber gestanden?
    Durfte man 1944 und 1945 eigentlich noch in den Heimaturlaub?
    Was macht man als Reiter wenn man nicht im Einsatz war? Ok, sicherlich die Pferde pflegen, aber sonst?

    Ich hoffe, Ihr wisst, auf was ich hinaus möchte :)
    Vielleicht hat jemand von den Experten hier in den nächsten Tagen ja mal Zeit und kann mir hierzu was erläutern. Ich würde mich auf jeden Fall freuen.

    Bitte entschuldigt meine teilweisen langen Texte :)

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,


    beim stöbern habe ich gesehen, dass es auf YouTube die Reihe: „Wehrmacht - die letzte deutsche Kavallerie“ gibt.


    Ich habe nicht reingesehen und kann dir somit nichts zu Qualität und Inhalt mitteilen, nur dass es diverse Kurzfilme von bis zu 10 Minuten sind.


    Viel Spaß beim stöbern.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • [...]

    Ich kann mir vorstellen, dass man vielleicht als Art Vorhut den Feind auskundschaftete (Feindstäke, Anzahl Panzer, Paks, Flaks, etc) und daher auch recht oft "hinter den Linien" agierte?!
    Falls ja, wie oft wurde man zu solchen Einsätzen befohlen? Jeden Tag? Einmal pro Woche?
    [...]

    Moin Christian,


    also "aufgeklärt" wurde eigentlich rund um die Uhr. Es war ja überlebenswichtig, genau zu wissen, was der Gegner, wo, machte. Bei bekannter Lage wurde bestimmt auf Stoßtrupps verzichtet,- da reichte ein Aufklären aus der Stellung. Aber sobald etwas im Busch war, wurden dann halt, in der Regel kleinere, Trupps ausgeschickt.

    So könnte man sagen, die Anzahl solcher Unternehmungen richten sich immer nach der aktuellen Situation vor Ort. Ich denke eine feste Zahl wird man da nicht benennen können.

    ...es grüßt, aus der norddeutschen Tiefebene ...

    ...der Manfred

  • Hallo Christian,


    der Dienstgrad Reiter wurde ja immer mal wieder thematisiert aber ich glaube nicht, dass der Hintergrund dazu geklärt bzw. angesprochen wurde. Daher sollte dieses Dokument sehr interessant für dich sein.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Danke zusammen!
    Ich lese gerade das Buch "Tagebuch eines Ostfrontkämpfers: mit der 5. Panzerdivision im Einsatz 1941-1945".
    Dies gibt zumindest einen guten Eindruck über das Leben eines Gefreiten zu dieser Zeit.


    Viele Grüße,

    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,

    Ich lese gerade das Buch "Tagebuch eines Ostfrontkämpfers: mit der 5. Panzerdivision im Einsatz 1941-1945".
    Dies gibt zumindest einen guten Eindruck über das Leben eines Gefreiten zu dieser Zeit.

    ich glaube auch, dass du auf diesem Weg einen guten Einblick erhalten kannst. Wenn mir noch ein passendes Buch einfallen sollte, werde ich mich wieder melden. Gestern habe ich durch Zufall noch einen Dienstplan von einem an der Front stehenden Infanterie-Regiment gefunden und gleich an dich gedacht. Solche Sachen finden sich m.E. nach weniger in o.g. Erinnerungen.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    in etwa so steht es auch sehr oft im Buch von Otto Will.
    Sechs Uhr aufstehen, sieben Uhr antreten und Frühstück, danach solche Dinge wie Stellungsbau, Gräben graben, Bunker bauen, Schnee räumen, Straßen instandsetzen etc.

    Gruß,

    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Michael: übrigens danke für den Tipp bzgl. des Buches Halten oder Sterben.
    Ich fand das Buch auch schon, war mir aber ob des Preises nicht so ganz sicher ob ich es wirklich kaufen soll.
    Es gibt auch noch ein Youtube-Video in dem es ganz gut beschrieben ist.
    Leider ist es derzeit, scheinbar, nirgendwo zu kaufen --> habe mir auf Amazon und Rebuy aber schon Kauf-Alarme gesetzt :)

    Es gibt mit "Geschichte der 134. Infanterie-Division" von Werner Haupt ein ähnliches Buch; hat jemand damit Erfahrung und kann es empfehlen?


    Gruß,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,

    Ich fand das Buch auch schon, war mir aber ob des Preises nicht so ganz sicher ob ich es wirklich kaufen soll.

    ich weiß jetzt nicht wie hoch der Preis ist aber bei Ebay läuft gerade noch eine Auktion. Wenn ich mich richtig erinnere, ist diese auch schon mehrfach ohne Gebote für diesen Preis ausgelaufen. 50 - 60 Euro kann man dafür auch schon bezahlen.

    Es gibt mit "Geschichte der 134. Infanterie-Division" von Werner Haupt ein ähnliches Buch; hat jemand damit Erfahrung und kann es empfehlen?

    Diese Chronik hab ich auch vorliegen aber sie sind m.E. nach nicht unbedingt vergleichbar. Vom Inhalt und der Aufbereitung finde ich das Buch Halten oder Sterben besser. Das liegt aber bestimmt im Auge des Betrachters, zumal man sich ja glücklich schätzen kann, dass es überhaupt zu beiden eine Chronik gibt.


    Gruß

    Michael


    PS:

    Es gibt auch noch ein Youtube-Video in dem es ganz gut beschrieben ist.

    kannst du das vielleicht mal einstellen?

  • Hallo Michael,

    super, danke für den Tipp. Dann werde ich mal meinen alten Ebay-Account reaktivieren und das Buch bestellen.

    Hier der Link zu dem YouTube-Video:

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    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,

    super, danke für den Tipp. Dann werde ich mal meinen alten Ebay-Account reaktivieren und das Buch bestellen.

    nichts zu danken und viel Glück bei der Auktion. Ich hoffe doch, dass uns bescheid gibst, ob du den Zuschlag erhalten hast.

    Hier der Link zu dem YouTube-Video:

    ich hatte erst vermutet, dass es sich hier um eine Art Buchbesprechung handelt aber trotzdem danke für das einstellen.


    Gruß

    Michael