Malariaerkrankungen innerhalb der Wehrmacht

  • Hallo an alle

    Ich nutze noch einmal Ihre Freundlichkeit, um Sie um Informationen zu bitten. Ich habe gelesen, dass viele deutsche Soldaten während ihres Aufenthalts auf Sardinien 1943 krank wurden. Kann mir jemand sagen, wie viel Prozent der deutschen Soldaten mit Malaria infiziert waren und wie hoch die Sterblichkeitsrate war?

    Grüße

    Marko

  • Hallo Marko,


    das ist eine interessante Frage.


    Ich weiß nur, dass in Italien in den Lazaretten auch Malariastationen bzw. eigene Malaria-Häuser eingerichtet wurden.


    Das Thema Malaria wird in dem link des Lazarett-Berichts (nur ein Auszug) mit erwähnt.


    Den kompletten Beitrag vom Feld-Lazarett 682 (mot.) kannst du selbstverständlich auch nachlesen..


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Marko,


    Ich habe dir mal zwei links herausgesucht, die sich mit Malaria auch während des 2. Weltkrieges beschäftigen. Allerdings ist das keine Antwort auf deine Frage.


    Malaria als Waffe?


    Malariamedikament Chloroquin 1934 siehe Seite 6 oder PDF-Seiten-Nr. 11


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Marko,


    ich möchte dir ja nicht den Mut rauben aber ich kann mir leider nicht vorstellen, dass sich diese Zahlen noch ermitteln lassen. Die Kommandostruktur innerhalb der Wehrmacht sah es zwar vor, dass die Truppenärzte ein laufendes Berichtswesen führten aber wie wir ja wissen, sind viele Teile der Kriegstagebücher vernichtet worden bzw. verschollen. Selbst wenn es noch Unterlagen geben sollte, würden diese mit Sicherheit nicht ausreichen um dazu ein klares Lagebild zu erarbeiten.


    Gruß

    Michael


    PS: In der angefügten Seite findest zu zahlreiche Berichte von Truppenärzten auf Divisionsebene etc. die dir dazu einen kleinen Überblick geben können:


    Sanitätswesen

  • Hallo Marko,


    anbei noch etwas passendes zum Thema. In der Anlage habe ich dir mal das sogenannte Malaria-Merkblatt eingestellt.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    paßt zwar nicht ganz zum Thema Malaria-Anfälligkeit der Soldaten auf Sardinien aber zur Malaria doch. Meinen Vater hatte es 1944 in Rumänien damit erwischt. Er muss darunter ganz schön gelitten haben, denn bei seiner Aufnahme in einem russ. Kriegsgefangenenlager in Rumänien wurde er wegen seines beklagenswerten Zustandes und ob seines Alters von damals 19 Jahren von der verantwortl. russ. Ärztin postwendend nach Hause geschickt.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Michael,

    ich möchte dir ja nicht den Mut rauben aber ich kann mir leider nicht vorstellen, dass sich diese Zahlen noch ermitteln lassen.

    selbstverständlich sind solche wichtigen Zahlenwerke für jedes Kuhdorf in Europa und Russland bekannt und auch an die entsprechenden Stellen des Reiches gesendet worden. Nur sind solche Daten nicht in Feld-, Wald- und Grabenakten zu finden. Das sind zentrale Berichte, die leitendem Personal vor Ort gemeldet wird, evtl. geht es dann über Beratenden Arzt direkt ans Sanitätswesen im Reich. Diese Daten sind nicht frei kopierbar in NARA.


    Eine Annäherung könnten diese Daten sein:


    WK I auf dem Balkan: 50% Betroffene / Ausfallquote des Heeres

    WK II Wehrmacht in Albanien bei guter Prohylaxe: 5%


    Meinen Vater hatte es 1944 in Rumänien damit erwischt. Er muss darunter ganz schön gelitten haben, denn bei seiner Aufnahme in einem russ. Kriegsgefangenenlager in Rumänien wurde er wegen seines beklagenswerten Zustandes und ob seines Alters von damals 19 Jahren von der verantwortl. russ. Ärztin postwendend nach Hause geschickt.

    @wirbelwind

    Da hat er ja riesiges Glück gehabt, die Lager in Rumänien mit enormen Massensterben waren katastrophal. Oder ging der Weg der Heimkehr früh nach Kriegsende irgendwann über weitere russische Lageraufenthalte?


    Gruß

    Udo

  • Hallo Udo,


    wer lesen kann ist wie immer im Vorteil:

    ich möchte dir ja nicht den Mut rauben aber ich kann mir leider nicht vorstellen, dass sich diese Zahlen noch ermitteln lassen.

    zu:

    selbstverständlich sind solche wichtigen Zahlenwerke für jedes Kuhdorf in Europa und Russland bekannt und auch an die entsprechenden Stellen des Reiches gesendet worden. Nur sind solche Daten nicht in Feld-, Wald- und Grabenakten zu finden. Das sind zentrale Berichte, die leitendem Personal vor Ort gemeldet wird, evtl. geht es dann über Beratenden Arzt direkt ans Sanitätswesen im Reich. Diese Daten sind nicht frei kopierbar in NARA.

    Fehler gefunden? Es geht hier nicht darum, dass es diese Zahlen nicht gab sondern darum, dass sich diese mit Sicherheit nicht mehr ermitteln lassen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo udorudi,


    wie ich es in meinem letzten Post bereits geschrieben habe, ging es ,,postwendend nach Hause". Er konnte bereits im September 45 nach seinen Familienangehörigen suchen, die er rasch fand.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Allerseits,


    ich habe noch etwas zu diesem Thema in den Unterlagen der 16. Infanterie-Division vom 18.06.1942 gefunden.


    Abschrift und Bearbeitung!

    • Als Vorbeugung gegen die Malaria ist sofort mit der Atebrin-Prophylaxe zu beginnen. Täglich abends 1 Tablette mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.
    • Die Truppenteile, bei denen Malaria-Prophylaxe durchgeführt wird, haben hierüber ordnungsgemäß Listen zu führen mit Name, Dienstgrad, Truppenteil des Einzunehmenden, Einnahmedaten, Art und Menge des Schutzmittels.
    • Bei den von der Truppe vorübergehend Abwesenden ist der Führer solcher Kommandos für das richtige Einnehmen verantwortlich. Nach Rückkehr zur Truppe ist die Eintragung in den Listen vorzunehmen.
    • Abkommandierte sind in der Liste des Truppenteils, dem sie zugeteilt sind, aufzunehmen.
    • Soldaten, die sich durch Täuschungen etc. der Malaria-Prophylaxe entziehen, sind zu bestrafen.

    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen,


    in einer Versorgungsanordnung vom November 1942 habe ich noch etwas zu Beute-Malariamitteln gefunden. Es ist leider schlecht zu lesen aber das ist schon die max. Qualität.


    Quelle: Nara T-313 R-265


    Gruß

    Michael