Curt Heinrich Mosler

  • Hallo,

    wie sie sehen bin ich Anfänger und bitte um Nachsicht mit mir ;)

    Ich hätte gerne mal eine Beantwortung meiner Frage : durch Zufall habe ich erfahren, dass mein verstorbener Vater bei der Waffen SS war. Leider wurden alle Schriftstücke oder sonstige Dinge vernichtet, warum auch immer!


    Kann mir jemand Auskunft über meinen Vater geben oder wo kann ich etwas in Erfahrung bringen

    Name: Curt Heinrich Mosler geb.: 29.03.1919 in Hamburg

    Er soll auch auf einer Ordensburg gewesen sein.

    Ich möchte mich jetzt schon mal bedanken. Womo 1953


  • Guten Tag Womo,


    Zunächst von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Hast du dich schon an das Bundesarchiv mit einer Anfrage gewandt? Man konnte mir dort wenigstens etwas weiterhelfen , denn auch die Papiere meines Vaters waren verschwunden.


    Was die Ordensburg betrifft, ich war zufällig dieses Jahr auf Vogelsang in der Eifel, meine ich mich zu erinnern, dass die Ordensjunker, alle ein früherer Jahrgang (1908 -1912) waren und vor allem junge Männer, die ihren Vater bereits im1. Weltkrieg verloren hatten. Ich bin aber gerade im Urlaub und kann nicht im Buch nachschauen. Daher, kann ich gerade nicht die Quelle angeben (hole ich nach)


    Vielleicht meinst du aber einen Junkerlehrgang. Hast du kein Foto ? Anhand von Uniform oder Abzeichen können dir hier die Experten auch oft weiterhelfen .


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Hallo Marga,

    zuerst einmal vielen Dank das du mir geantwortet hast. Leider wurden alle Fotos was das Thema angeht, innerhalb der Familie vernichtet. Ich erinnere mich aber das ich ein Foto von meinem Vater gesehen habe, da hat er so eine schwarze Uniform mit Totenkopf Abzeichen getragen. Mein Vater hielt sich damals wohl in Berlin auf, ich hatte mal eine Rechnung gesehen auf der die Anfertigung einer Uniform stand.


    Außerdem war er damals verheiratet mit einer Jüdin, was später ein absolutes no go war !!

    Die Familie ist auch dann nach Venezuelas oder USA ausgewandert. Aus dieser Ehe hatte er zwei Kinder. Leider kein Kontakt . Dieses Thema durfte innerhalb der Familie nicht angesprochen werden.

    Weiterhin einen schönen Urlaub und nochmals Danke MfG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    Danke dir auch für die Rückmeldung. Das ist wieder einmal eine traurige Geschichte. Das tut mir leid für dich.

    Eine schwarze Uniform könnte auf einen Panzer- Jäger der LSSAH deuten.

    Der Totenkopf muss nicht unbedingt die SS-Abteilung Totenkopf sein.

    Aber warte mal die Meinung der Experten hier ab.


    Viel Glück und herzliche Grüße


    Marga

  • Hallo Wolfgang,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Die von dir genannte Datenlage ich leider sehr spärlich und hat auch von meiner Seite bisher zu keinem Treffer geführt. Was die Ausführungen von Marga angeht, muß ich noch eine kleine Ergänzung vornehmen, damit wir bei dem Thema der Uniformierung kein falsches Lagebild erhalten.


    Wenn wir wirklich von einer SS-Angehörigkeit ausgehen können, kommen zwei Ausführungen in Frage, die aber zwei vollkommen unterschiedliche Zugehörigkeiten wiederspiegeln würden.


    1.) bei der ersten Uniform sprechen wir von einem Angehörigen der Allgemeinen SS, die nichts mit der Waffen-SS zu tun hatte

    2.) bei dieser Uniform wäre ein Bezug zur Panzertruppe der Waffen-SS vorhanden.


    Eine genauere Einteilung wäre aber in beiden Fällen ohne weitere Hinweise leider nicht möglich. Ich werde dir dazu mal gleich zwei Vergleichsbilder einstellen.


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    anbei die beiden Bilder, die dir sehr gut die Unterschiede aufzeigen. Der Schnitt der Uniform sowie die Tageweise, ist in beiden Fällen stark voneinander abweichend aber mach dir am besten erstmal dazu ein eigenes Bild.


    Gruß

    Michael


    PS: Für eine bessere Zuordnung deiner Frage, werde ich diese jetzt in das Personenregister der SS verschieben.

  • Hallo Michael,

    auch dir vielen Dank , dass du dir die Zeit genommen hast mir zu helfen.

    Deine Anmerkung "Panzer" erinnert mich daran, dass mein Vater uns mal erzählt hat, dass er eine kleine Gruppe von Panzern unter sich hatte. Er erzählte auch, dass er mit Panzern in Polen war und beinahe in den Kessel von Stalingrad geraten wäre. Er war auch in Gefangenschaft bei den Amerikanern. Außerdem wurde er sehr stark verwundet und kam in ein Lazarett.


    Das sind noch ein paar meiner Erinnerungen die ich aus Erzählungen weiß.

    MfG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    die wenigen SS-Einheiten (Verfügungstruppe, Totenkopf) die in Polen kämpften waren sehr schlecht ausgerüstet und besassen keine Panzer und soviel ich weiss auch keine Sturmgeschütze. Auch in Stalingrad wurden, soviel ich weiss, keine SS-Einheiten eingekesselt.


    Hier ist grundsätzlich Vorsicht angesagt: schwarzes Uniform und Totenkopf wurde während und nach den Krieg, wird aber auch heute noch, schnell mit der SS in Verbindung gebracht.


    Wie oben schon erwähnt wurde, könnte dein Vater Mitglied der Allgemeinen-SS oder Angehöriger der Waffen-SS (Panzertruppe) gewesen sein. Er könnte aber genauso gut in irgendeiner Panzer-Division des Heeres gedient haben: diese Heeres-Truppen trugen ebenfalls schwarze Uniformen und Totenköpfe auf die Kragenspiegel. Der Experte kann die Uniformen und die Totenköpfe schnell auseinanderhalten, für Laien ist das aber kaum möglich.



    Grüße

    Jairo

  • Hallo Jario,

    vielen Dank das du mir geantwortet hast.

    Eingekesselt war er ja nicht, aus Erzählungen weiß ich nur das die wegen Nachschub Problemen nicht weiter konnten. Meine Erinnerung an die Uniform war noch, dass er schwarze Reitstiefel trug. Als Kind war ich der Meinung, dass er reiten konnte, deshalb die Stiefel ;-))

    Tja ich befinde mich wohl in einer Sackgasse, schade hätte gerne etwas erfahren.

    Ich fand das Verhalten meines Vaters auch immer sehr Merkwürdig wenn man, auf das Thema zu sprechen kam.

    Alle Dokumente und Bilder wurden leider vernichtet.

    Hab nochmal vielen Dank

    MfG Wolfgang

  • Hallo Jairo,

    die wenigen SS-Einheiten (Verfügungstruppe, Totenkopf) die in Polen kämpften waren sehr schlecht ausgerüstet und besassen keine Panzer und soviel ich weiss auch keine Sturmgeschütze. Auch in Stalingrad wurden, soviel ich weiss, keine SS-Einheiten eingekesselt.

    bitte nicht so grobschlächtig nach Lehrbuch denken. Im Polenfeldzug waren die wenigen Waffen-SS Regimenter stückweise bei normalen Wehrmachtsverbänden untergebracht.

    Er konnte sehr wohl dort bereits mit Panzern als Begleitung unterwegs gewesen sein.

    Auch könnte ein Waffen-SS Division Wiking Soldat von sich behaupten, nur knapp der Katastrophe Stalingrad entkommen zu sein. Hätte das Nadelöhr Rostow nicht gehalten, wären sie ebenfalls im Riesenkessel gewesen.


    Für eine Kriegsteilnahme bei der Waffen-SS spricht sehr das kleine Wörtchen "Ordensburg". Der wahrscheinliche Junkerlehrgang dort passt hervorragend zum Alter, dem Totenkopf und den nebulösen Kriegsstationen. Absolute Sicherheit bringt letztendlich nur eine amtliche Auskunft.


    Grüße

    Udo

  • Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für die Rückmeldung. Für den Moment bewegen wir uns zwar auch nur im Rahmen von Vermutungen aber irgendwo muß man ja anfangen.

    Tja ich befinde mich wohl in einer Sackgasse, schade hätte gerne etwas erfahren.

    also im Prinzip bist du wie bereits gesagt, eigentlich am Anfang und noch nicht in einer Sackgasse. Um mehr verwertbare Informationen erhalten zu können, mußt du auf jeden Fall die offiziellen Stellen einschalten. Die wichtigste wäre hier das Bundesarchiv:


    https://www.bundesarchiv.de/DE…terlagen-persbezogen.html


    Gruß

    Michael

  • Hallo Jario,

    Hier ist grundsätzlich Vorsicht angesagt: schwarzes Uniform und Totenkopf wurde während und nach den Krieg, wird aber auch heute noch, schnell mit der SS in Verbindung gebracht.


    Wie oben schon erwähnt wurde, könnte dein Vater Mitglied der Allgemeinen-SS oder Angehöriger der Waffen-SS (Panzertruppe) gewesen sein. Er könnte aber genauso gut in irgendeiner Panzer-Division des Heeres gedient haben: diese Heeres-Truppen trugen ebenfalls schwarze Uniformen und Totenköpfe auf die Kragenspiegel. Der Experte kann die Uniformen und die Totenköpfe schnell auseinanderhalten, für Laien ist das aber kaum möglich.

    vielen Dank für das anprechen dieses Themas, dass wäre auch mein nächster Schritt gewesen. Damit Wolfgang jetzt zumindest einen vollständigen Überblick zum Thema Uniformierung erhält, werde ich jetzt noch ein passendes Bild der Panzertruppe des Heeres hochladen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Moni,

    Curt Heinrich Mosler

    B:29.3.19 Hamburg

    Uscha. III./SS-Inf.Rgt.6 1.41

    Uscha. III./SS-Tot.Inf.Rgt.6 10.40

    wieder mal ein großes Dankeschön für deine Unterstützung :thumbup:

    Jetzt haben wir auf jeden Fall Klarheit in Bezug auf eine Zugehörigkeit zur Waffen-SS. Ich habe zu diesem Regiment gleich mal die Basisdaten rausgesucht:


    SS-Totenkopf-Standarte 6


    * 12.9.1939 in Prag aus Abgaben der 4 alten Totenkopfstandarten; Oktober 1939 teilweise nach Danzig und Bromberg verlegt, bildet dort die SS-Totenkopf Standarte 9. In Prag wiederaufgestellt; 27.4.1940 von dort nach Südnorwegen (Sandefjord) verlegt. Der III. Sturmbann war in Prag zurückgeblieben und zur neuen SS-Totenkopf-Standarte 14 getreten, er wurde ersetzt durch II./SS-Totenkopf-Rekruten-Standarte aus Stralsund; 12.9.1940 Befehl zur Motorisierung, SS-Infanterie Regiment 6 (motorisiert) seit dem 25.2.1941, jetzt mit den Sigrunen der SS statt des Totenkopf der Totenkopf-Verbände am Spiegel.


    Am 4.6.1942 erhielt das in Prag aufgestellte Regiment den Namen Reinhard Heydrich nach dem ermordeten Reichsprotektor von Böhmen und Mähren. SS-Gebirgsjäger-Regiment 6 Reinhard Heydrich seit September 1942 bei Umbildung der SS-Division Nord in eine Gebirgsjäger-Division II. und III. werden aufgelöst und durch das in Wildflecken gebildete SS-Gebirgsjäger-Bataillon IV und das III./Infanterie-Regiment 7 ersetzt. Am 23.10.1943 bei Durchnumerierung der Waffen-SS umbenannt in SS-Gebirgsjäger-Regiment 11 Reinhard Heydrich.


    Gliederung:


    1939 I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12,

    1940 13, 14 1942 I. 1-5, II. 6-10, III. 11-15, 16, 17, 18, 19


    Unterstellung:


    1941 SS-Kampfgruppe Nord (Finnland), dann SS-Division Nord;

    1942 SS-Gebirgs-Division Nord (Finnland)


    Quelle: VMD


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    zuerst einmal ein großes Dankeschön an dich Moni und natürlich auch an dich Michael, dafür, dass du sofort nachgeschaut hast. Nachdem ich schon fast die Flinte ins Korn geworfen hätte, kamst du Moni mit deinem

    Suchergebnis. Einfach toll -nochmal danke.

    Vielleicht hat ja Jemand noch Fotos von dem Regiment ?

    Jetzt werde ich weiter recherchieren, habe wieder Mut gefasst.

    Einen schönen Gruß Wolfgang

  • Hallo Michael,

    natürlich habe ich versucht näheres über das Regiment zu erfahren wie z.Bsp Einsatz - was gemacht etc.

    Es ist für einen totalen Außenseiter sehr schwer, deswegen hätte ich eine Bitte:

    was bedeutet die Zahl 1.4 und 10.40 hinter der Regimentsbezeichnung 6.

    Danke im Vorwege für deine Recherchen

    MfG Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    das dürften Datumsangaben sein, somit leider trügerische Angaben, weil unvollständig. Sein Weg kann ihn auch weit von der Gebirgsdivision Nord in Finnland weggeführt haben, bis an den Don vor Stalingrad (z.B. über Panzer, Aufstellung Sturmgeschütz Abteilung der Division 1941 haben andere tief in Russland verwendet, evtl. Kampfgruppe Fegelein in Kalatsch)


    Die amtliche Auskunft muss her.


    Viele Grüße

    Udo

  • Hallo Wolfgang,


    nichts zu danken gern geschehen.

    Vielleicht hat ja Jemand noch Fotos von dem Regiment ?

    das könnte in der Tat ein Problem werden. Wie du bereits selbst geschrieben hast, ist die Datenlage zu diesem Regiment sehr spärlich. Dennoch werde ich natürlich die Augen nach weiteren verwertbaren Material für dich offen halten.

    was bedeutet die Zahl 1.4 und 10.40 hinter der Regimentsbezeichnung 6.

    hier gebe ich den Ausführungen von Udo vollkommen recht. Diese Angaben zeigen uns nur einen Auszug auf den wir uns für den Moment konzentrieren können. Alles andere wird wahrscheinlich eher im dunklen bleiben, bis du eine Rückmeldung von offizieller Stelle haben wirst.


    Gruß

    Michael

  • Hallo

    vielen herzlichen Dank. Auf Grund eurer Empfehlung, habe ich einen Antrag auf Recherche beim Bundesarchiv gestellt.

    Nun heißt es abwarten aber auf Neuigkeiten von euch freue ich mich auch.

    Schöne Woche MfG Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    Nachtrag:

    Hiermit möchte ich zu meinem Beitrag # 2 noch die Quelle nachholen und etwas berichtigen. Zunächst die Berichtigung, denn ich schrieb : und junge Männer die ihren Vater im Ersten Weltkrieg verloren hatten. Da sollte anstelle das Wörtchen "und" natürlich "oder" stehen. Sonst ergibt es ja keinen Sinn. Bitte den Schreibfehler zu entschuldigen.


    Quelle:

    In dem Buch " Ordensburg Vogelsang" von Franz Albert Heinen steht auf Seite 57 im Kapitel "Idealisten und Karrieristen" , dass die "Ordensjunker" vergleichbare Merkmale aufwiesen. Sie waren überwiegend zwischen 1909 und 1913 geboren , hatten als Kinder den Ersten Weltkrieg mit seinen gravierenden sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen erlebt und waren in den folgenden von Revolution, Putsch und politischer Gewalt auf der Straße geprägten Jahren herangewachsen.


    Was es mit den Halbwaisen der Ordensburg auf sich hat, habe ich während der Führung dort gehört, aber wieder vergessen. Möglicherweise hat es mit späteren Lehrgängen zu tun. Ich weiß es nicht mehr.


    Herzliche Grüße


    Marga


    PS

    Hallo Wolfgang,


    Hiermit möchte ich sagen, dass ich nach wie vor nicht daran glaube, dass dein Vater auf einer Ordensburg war. Ich bin froh, dass du dich ans Bundesarchiv gerichtet hast und würde mich freuen, wenn du uns hier auf dem Laufenden hältst.

    H.G.M.