Gefechtsbericht der Pz.Abt. 503
(vom 2. bis 22. Februar 1943)
Quelle: NARA
©Recherche/Abschrift/Bearbeitung by: UHF51 – 2018-10-01
Vergleiche:
http://www.lexikon-der-wehrmac…zerAbt/PanzerAbt503-R.htm
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Ab 22.1.43 war die gesamte Abteilung in Rostow zur Überholung untergebracht. Auf Grund von guten Arbeitsmöglichkeiten
(gedeckte Halle in einer größeren Fabrik) gelang es bis zum 2.2.43 sechs Pz.Kpf.Wg. VI (Tiger) und 15 Pz.Kpf.Wg. III
wieder einsatzfähig zu machen.
02.02.1943
erhielt die Abteilung den Befehl, dass Rostow geräumt wird. Mit Pz.A.O.K. 4 wurde als neuer Instandsetzungsraum Amwros-
siewka vereinbart. Noch am gleichen Tage mußten 10 Pz.Kpf.Wg. VI und 3 Pz.Kpf.Wg. III verladen werden, da keine
Aussicht mehr bestand, die Fahrzeuge einsatzbereit zu machen.
04.02.1943
wurde die Abteilung der 23. Pz.Div. unterstellt, da ab 5.2. mit Angriff auf Rostow gerechnet wurde. – Da die Kompanien nur
über wenige einsatzbereite Panzer verfügten, wurden die Panzer der 1. Kp. auf 2. und 3. Kp. verteilt;
die 2. Kompanie hatte damit 9 Pz.Kpf.Wg. VI und 8 Pz.Kpf.Wg. III,
die 3. Kompanie hatte damit 8 Pz.Kpf.Wg. VI und 8 Pz.Kpf.Wg. III.
05.02.1943
wurden der 2. und 3. Werkstattzug um 02.30 Uhr und alle nicht benötigten Fahrzeuge um 04.30 Uhr nach Amwrossiewka in
Marsch gesetzt.
06.02.1943
ging Bataisk verloren und 4 Pz.Kpf.Wg. III, die noch verladen dort standen, wurden von Eisenbahn-Pionieren gesprengt,
da ein Herausziehen nicht möglich war.
07.02.1943
1. Werkstattzug wurde 02.30 Uhr nach Taganrog, nochmal ausgekämmte Radfahrzeuge nach Amwrossiewka und B.- und
M.-Staffel nach Krassnyj-Krym in Marsch gesetzt, dazu als Troßschutz der leichte Zug. Von 17.00 – 23.00 Uhr dauernde
Luftangriffe. Zielwurf wurde begünstigt durch am Abend erst in Brand gesteckte und jetzt die ganze Gegend erleuchtende
große Fabrikanlage. 2 (18 to), 2 (1 to) Zgkw., 6 Lkw und 1 Pkw Wurden so schwer beschädigt, daß sie abgeschleppt
werden mußten. 2 Lkw von den 6 verbrannten. Außerdem hatte die Abteilung 6 Verwundete.
08.02.1943
07.00 Uhr erhielt die Abteilung Alarmbefehl und wurde der Kampfgruppe Sander [Oberstlt. / Fhr. Pz.Rgt. 201] unterstellt.
09.00 Uhr traf der Marschbefehl ein.
Lage: Russe griff von Süden her Rostow an und war in der Nacht vom 7. – 8.2. mit Teilen südwestlich Rostow durchge-
brochen. Darunter auch Panzer. Stärke und Marschrichtung unbekannt. Als Ziel wurde Bahnhof Sapadnyj vermutet.
Auftrag: Gegen 10.30 Uhr erreicht die Abteilung mit 13 Pz.Kpf.Wg. VI und 15 Pz.Kpf.Wg. III Nordwestausgang Rostow
und erhält Befehl, bei Bahnhof Sapadnyj den dort befindlichen Panzergraben zu überschreiten, über Ort Sapadnyj auf
Nishne-Ginlowskaja vorzustoßen, die Orte zu säubern, anschließend mit Oberstleutnant [Leopold] v. Winning, Kommandeur Schtz.Rgt.126,
am Südwestrand von Rostow Verbindung aufzunehmen und nach Vernichtung des Gegners nach Krassnyj-Tschaltyr zurückzukehren.
Da das Gelände in den Tagen vorher um Rostow erkundet worden war, war der Abteilung bekannt, daß westlich Rostow
ein Gewirr von Panzergräben war, die größtenteils zugeweht, sehr schmale, sehr wenige und vereiste Übergänge hatten.
Ein Einsatz der Pz.Kpf.Wg. VI wurde daher abgelehnt und aus der Abteilung eine Pz.Kpf.Wg. VI Kompanie und eine
Pz.Kpf.Wg. III Kompanie mit einem Pz.Kpf.Wg. VI als Führungswagen gebildet.
Die Tiger-Kompanie erhielt den Befehl, nach Krassnyj-Tschaltyr vorzufahren, um von da ein Vordringen des Gegners über
die Bahnlinie zu verhindern. Die leichte Kompanie [Pz.Kpf.Wg. III] erhielt den Abteilungsauftrag.
12.30 Uhr erreicht Tiger-Kompanie mit Abteilungsstab Krassnyj-Tschaltyr und nach Abkämmen des Geländes westlich des
Ortes bis zur Bahnlinie und der Balka-Tschaltyrskaja wurde um den Ort gesichert.
12.15 Uhr überschritt die leichte Kompanie in Marschkolonne bei Bahnhof Sapadnyj die Bahn und stieß auf eine feindliche
Kräftegruppe, die von Südwesten her die Bahnlinie erreicht hatte. Die Kompanie machte sofort rechts um, griff an und
vernichtete diese Gruppe restlos.
13.15 Uhr wurde auftragsgemäß Sapadnyj erreicht und feindfrei gefunden. Ein weiteres Vorstoßen nach Süden war wegen
der sich dort kreuz und quer ziehenden Panzergräben nicht möglich. Nach längerem Suchen nach Übergängen wurde
Aufklärung in westlicher Richtung vorgetrieben, die bei Punkt 5,6 – 2 km südwestlich Bahnhof Sapadnyj – eine weitere
feindliche Kräftegruppe ausmachte. Diese wurde von der Kompanie angegriffen und bis auf 2 Panzer, die nach Süden
entkamen, ebenfalls restlos vernichtet. Nach Säuberung des Geländes erhielt die Kompanie gegen 15.00 Uhr Befehl, nach
Krassnyj-Tschaltyr zurückzukehren.
15.30 Uhr traf Kompanie ein und Abteilung igelte um Krassnyj-Tschaltyr.
Die leichte Kompanie hatte an diesem Tage
12 leichte fdl. Panzer amerikanischer Herkunft,
3 Pak (7,62 cm),
8 Lkw,
22 bespannte Fahrzeuge, mehrere Panzer-Büchsen und leichte Infanterie-Waffen vernichtet.
An Toten verlor der Gegner etwa 250 Mann.
Eigene Verluste:
4 Tote, 2 Verwundete,
2 Pz.Kpf.Wg. VI (techn. Schäden), wovon einer mit eigener Kraft und der zweite nach Taganrog zwecks Verladung
geschleppt wurde, 2 Pz.Kpf.Wg. III (Totalausfall nach Pak-Beschuß).
18.00 Uhr trifft Befehl ein von 23. Pz.Div., daß 2 Pz.Kpf.Wg. III an Pz.Pi.Btl. 51 (Hptm. Pauli) zur Sicherung von
Rostow Südwest abzustellen sind, da Gegner bereits in die Stadt eingedrungen ist und Pioniere allein nicht vorwärts
kommen. Nach Sträuben der Abteilung werden 18.45 Uhr 2 Pz.Kpf.Wg. III auf 2. Div.Befehl hin in Marsch gesetzt.
22.30 Uhr trifft Befehl für 9.2.43 ein. Danach hatte eine Kompanie weiterhin Krassnyj-Tschaltyr zu sichern und die
andere Kp. sich um 04.45 Uhr des 9.2. am Bahnhof Sapadny bei Kampfgruppe Sander zu melden.
Abteilung wurde wieder umgegliedert; 3. Kompanie mit Masse Pz.Kpf.Wg. VI erhält Sicherungsauftrag und 2. Kp.
mit 2 Pz.Kpf.Wg. VI und 13 Pz.Kpf.Wg. III erhält den Auftrag, sich am 9.2. um 04.45, bei Kampfgruppe Sander zu
melden.
Erfahrungen: Wenn irgend möglich immer sorgfältige Geländeerkundung. Bei Einsatz von Tigern wäre mindestens die
Hälfte in dem Grabengewirr, die alle vereist und meist zugeweht waren, hängen geblieben.
Die Aufstellung von Pz. III-Zügen hat sich sehr gut bewährt. Die Bildung und Führung dieser leichten Kompanie machte
keine Schwierigkeiten.
Wetter und Gelände: Klare Sicht, Frost, völlig vereistes Gelände, wenig Schnee, dafür sehr viele Schneewehen.
09.02.1943
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UHF51