Beuteflugzeuge in der Roten Armee

  • Hallo Wirbelwind,

    Es ist Dein gutes Recht, weiterhin der Meinung zu sein, dass die überwiegend vertretene und untermauerte These, dass russische Piloten auch deutsche Beutemaschinen geflogen haben, so für Dich nicht akzeptabel erscheint.

    ich hatte es geahnt, Du wirst mir auf Ewig die Worte im Mund verdrehen. Zu keiner Zeit habe ich behauptet, dass russische Piloten nicht auch deutsche Beutemaschinen flogen.

    Nur bezüglich Zeitpunkt, Art und Umfang habe ich berechtigte Einwände geäußert.


    Dieser "Fliegenschiss an Beuteflugzeugen" hatte für Russland übrigens keine besondere Relevanz, denn täglich wurden in Alaska 50 amerikanische Flugzeuge an russische Piloten übergeben.

    Auch der spätere Output der russischen Flugzeugindustrie ließ keine Wünsche mehr offen, zu keiner Zeit war man auf den Einsatz an Beuteflugzeugen angewiesen.

    Das eine Handvoll findiger Flugzeugmechaniker und Piloten die komplizierte deutsche Technik mal in der Luft haben wollte, bestreitet doch keiner.


    Aber bitte alles fernab von irgendeiner Strategie oder gar Taktik betrachten


    Grüße

    Udo

  • Hallo zusammen,


    ich möchte Euch nochmal an meinen Beitrag mit der Nr. 24 erinnern, falls dieser aus irgendeinem Grund in Vergessenheit geraten sein sollte. Der Hinweis der von Peter eingestellt wurde, ist ein weiteres Puzzelstück für das Jahr 1945. Von einer umfassenden Betrachtung für alle relevanten Jahre sowie dem Umfang sind wir noch weit entfernt. Sofern ihr dieses Thema vorantreiben möchtet, konzentiert Euch bitte auf die Faktensuche und eine sachliche Darstellung.


    Man kann in diesem Thema auch Inhalte einstellen die bei der Lösung helfen können, ohne in eine umfassende Disskusion mit einem emotionalen Unterton zu verfallen.


    Gruß

    Michael


    PS: ich habe jetzt zu diesem Thema einen neuen Bereich eröffnet!

  • Hallo,


    persönlich klinke ich mich an dieser Stelle des Threads erst einmal aus, da ich momentan keine Fakten dazu liefern kann. Trotzdem werde ich die jeweiligen Posts interessiert weiterhin lesen. Schließlich möchte ich schon wissen, in welchem Umfang ggf. sowjet. Piloten dt. Beutemaschinen flogen.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    der gesamte Luftkampf von 1941-45 im Osten wurde akribisch rekonstruiert und publiziert (beide Parteien).

    Man müsste nur einige hundert Euro in die Hand nehmen, um die Bände des Autors Christer Bergstrom durchzulesen.


    - STALINGRAD, THE AIR BATTLE

    - Kursk: The Air Battle: July 1943

    - BAGRATION TO BERLIN: The Final Air Battles in the East 1944 - 1945


    Grüße

    Udo

  • Hallo


    Wieder mal ein Zufallsfund.


    Aus dem Handbuch des OKL von März 1943 bis September 1944.


    (Mit dem auftreten Deutscher Flugzeug- Typen an der Ostfront kann gerechnet werden)


    Quelle: Deutsch Russiches Projekt


    Gruß Peter

  • Hallo zusammen,


    hier habe ich eine Meldung vom 6.3.1942 gefunden, in der über 3 Angriffe durch Flugzeuge mit deutschen Hoheitsabzeichen berichtet wird. Ob es sich hierbei um deutsche oder russischen Piloten handelt, ist leider nicht zu ersehen. Wollte euch diese Meldung hier aber trotzdem zeigen.


    Gruß Ulf


    Quelle NARA T315 R-407

  • Hallo Ulf,


    ein schöner Fund zum Thema "Friendly Fire". In modernen Kriegen liegt die Verlustrate an Soldaten durch Eigenbombardierungen bereits nahe der 50%.

    (Korea 18 Prozent, Vietnam 39 Prozent, Golfkrieg 45 Prozent)


    Grüße

    Udo

  • Hallo,


    "Friendly Fire" ist in allen Kriegen möglich und auch aufgetreten, kein Zweifel.


    Aber die Zahlen die Udo oben beschrieben hat kann ich nicht nachvollziehen. Da würden mich doch einmal die Quellen interessieren!


    Viele Grüße

    Horst

  • Hallo Horst,


    da gebe ich dir Recht, die Zahlenwerte scheinen unrealistisch. Sind aber mehr oder weniger amtliche Untersuchungen, die man natürlich ungern an die große Glocke hängt.

    Hat wohl viel mit der Masse an Koordinaten zu tun, da ist schnell mal ein Dreher in den Daten drin.

    Falsche Taste gedrückt, dann erhält der B-52 Bomber in 10 km Höhe die Koordinaten vom eigenen Standort, nicht die ermittelten der Feindlage.
    So wäre beinahe einmal der afghanische Präsident Karzai Opfer eines US-Luftangriffs geworden. Fahrender Konvoi wurde nur um 100m verfehlt.

    Aber auch schlechte Sichtverhältnisse spielen eine Rolle. Dann ist es egal, ob 41/42 im Schneetreiben vor Moskau oder im Sandsturm in der irakischen Wüste die Sicht fehlt.


    Beispielartikel dazu

    https://www.faz.net/aktuell/po…genen-reihen-1106228.html



    Grüße

    Udo

  • Hallo,


    als Nachtrag ein Beispielfoto - 15 m Sicht bei Schneetreiben bzw. diesigem Wetter im Dezember 41. Reines Glücksspiel für den Piloten,

    wie soll er da immer den richtigen marschierenden Haufen treffen. Zumal sich die Frontlage vor Moskau stündlich änderte.


    Von Friendly fire ist hier hochgradig auszugehen, eher als von einem russischen Piloten, der bei -40°C eine bruchgelandetet Ju-88 flottbekommt und innerhalb von wenigen Tagen perfekt beherrscht.

    Bildquelle: privat


    Grüße

    Udo

  • Hallo Udo,


    vielen Dank für deine Einschätzung bzw. das Beispiel. Dennoch kann ich zu der Frage von Horst (die mich im übrigen auch interessieren würde) keine eindeutige Antwort bzw. Quelle erkennen.

    Aber die Zahlen die Udo oben beschrieben hat kann ich nicht nachvollziehen. Da würden mich doch einmal die Quellen interessieren!

    Die müssen doch irgendwoher kommen oder?


    https://de.wikipedia.org/wiki/Eigenbeschuss


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    Hier habe ich noch ein Bild von einer Me - 109 gefunden, die im Dienst der sowjetischen Luftwaffe stand. Leider habe ich kein Datum zu dem Bild.


    Gruß Ulf

    Dateien

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo zusammen,


    also ich habe mich mit diesem Bild nochmal genauer beschäftigt.

    Nach dem Truppenkennzeichen vor dem Ansaugstutzen handelt es sich um eine Maschine des Jagdgeschwader 3 "Udet".


    Ich bin nun kein Flugzeug Experte aber diese Art der Ansaugstutzen wurden ab der Baureihe F verwendet.

    Am ehesten ähnelt das abgebildete Flugzeug der Baureihe G ab 1942. Diese G Baureihe wurde ab Mitte 1942 auch an das JG 3 ausgeliefert.


    Zu den nachfolgenden Baureihen:

    • Baureihe H, als markantes Erkennungsmerkmal sind die abgestützten Höhenruder. Diese sind hier nicht vorhanden.

    Baureihe H

    • Baureihe K, wie sie Udo ins spiel brachte, passt deshalb nicht da bei dieser Baureihe die sogenannte "Galland Haube" standardmäßig verbaut wurde.

    Baureihe K / Galland Haube

    Gruß Ulf

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    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo,

    unabhängig davon, dass sich die Vermutung nicht bestätigte, Ju 52 als Aufklärungsflugzeug? Mir war sie bis dato als Transportflugzeug oder als zivile Maschine untergekommen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    unabhängig davon, dass sich die Vermutung nicht bestätigte, Ju 52 als Aufklärungsflugzeug? Mir war sie bis dato als Transportflugzeug oder als zivile Maschine untergekommen.

    da bin ich ganz deiner Meinung. Der Fieseler Storch war dafür z.B. deutlich besser geeignet.


    Gruß

    Michael