Panzerkampfwagen VI - Tiger

  • Hallo Peter,

    kann Antje nur beipflichten. Bei der schweren Panzerkompanie 502 stehe ich etwas auf dem Schlauch. Mir ist die schwere Panzer-Abteilung 502 bekannt, eine gleichnamige Panzerkompanie ist mir noch nicht unter gekommen.

    Der 400 km lange Marsch der ,,Tiger" ist schon sehr beachtlich. Ob es die vorgeschlagenen Winterkettenglieder später gab, würde mich interessieren. Die beschriebenen Schwächen des ,,Tigers" gleichen sich ein stückweit denen des ,,Königstigers".

    Hinzu kommt bei der ersten Ausführung die Konstruktion der Kommandantenluke. Konnte wegen ihres Aufbaus wohl leicht abgeschossen werden.

    MfG Wirbelwind

    Hallo Wirbelwind,


    dieses Dokument stammt von der 1./s.Pz.Abt. 502, d.h. die erste Kompanie der Abteilung. Bezüglich Winterkettenglieder nein, diese gab es nicht, es wurde nur Anfang 1944 eine neue Kette eingeführt wo die vier rechteckige glatte Stollen an jedes Einzelglied durch sechs schrägstehenden Leisten ersetzt wurden.


    frueh.jpgspaet.jpg


    Grüße

    Jairo

  • Hallo Wirbelwind,


    diese schrägstehenden Leisten (Gleitschutzpickeln) wurden schon im Sommer 1943 beim Panther eingeführt (auch als Ersatz für seine ursprüngliche Kette, auch mit rechteckige glatte Stollen). Die Ergebnisse dürften damals zufriedenstellend gewesen sein, sonst hätte man diese nicht auch beim Tiger übernommen.



    Grüße

    Jairo

  • Hallo Jairo,

    der ,,Panther" und der ..Tiger I" unterschieden sich rein schon gewichtsmäßig. Daher ist für mich vorstellbar, dass die Kette im Winter nicht unbedingt die Erfordernisse für den ,,Tiger I" erfüllt haben musste. Schließlich hatten die Ketten des Tigers I ca 12 t mehr zu bewegen als der ,,Panther". Gerade auch, wenn die Fahrbahn bzw. das Gelände abschüssig und vereist war. Habe in einem anderen Forum einen auf dem Turm liegenden Tiger gesehen, mitten im Winter. Da er kaum äußere Schäden aufweist, könnte ihm eine zu steile, vereiste Auffahrt zum Verhängnis geworden sein, da es sich um eine Winteraufnahme handelt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Jairo,

    der ,,Panther" und der ..Tiger I" unterschieden sich rein schon gewichtsmäßig. Daher ist für mich vorstellbar, dass die Kette im Winter nicht unbedingt die Erfordernisse für den ,,Tiger I" erfüllt haben musste. Schließlich hatten die Ketten des Tigers I ca 12 t mehr zu bewegen als der ,,Panther". Gerade auch, wenn die Fahrbahn bzw. das Gelände abschüssig und vereist war. Habe in einem anderen Forum einen auf dem Turm liegenden Tiger gesehen, mitten im Winter. Da er kaum äußere Schäden aufweist, könnte ihm eine zu steile, vereiste Auffahrt zum Verhängnis geworden sein, da es sich um eine Winteraufnahme handelt.

    MfG Wirbelwind

    Hallo Wirbelwind,


    wenn wir über Winterbeweglichkeit sprechen müssen wir unterscheiden zwischen Geländegängigkeit auf Schlamm bzw. Schnee (spezif. Bodendruck, Bodenfreiheit, Motorleistung) und Lenkfähigkeit auf vereisten Gelände (Griffigkeit der Kette).


    Die Geländegängigkeit des Tigers auf weichen Boden war dank seine überbreiten Ketten (725 mm) und der daraus folgenden niedrigen spezif. Bodendrucks erstaunlich gut und fast vergleichbar mit die des Panthers oder T-34. Wie aus Truppenberichten hervorgeht war man mit der Geländegängigkeit des Tigers auf weichen Boden mehr als zufrieden. Hier einen Auszug aus einen Bericht der 13. Kp. des Pz.Rgt. GD:


    270343_GD_04.jpg


    Was beim Tiger I genauso wie beim Panther anfangs kritisiert wurde war die unzureichende Griffigkeit der Kette auf vereisten Boden. Die Einführung der Gleitschutzpickeln hat mit Sicherheit die Griffigkeit auf Eis deutlich verbessert (vor allem in Kombination mit die abnehmbaren Eisstollen beim Tiger bzw. Mittelstollen beim Panther), sonst hätte man diese, erstmals beim Panther eingeführt, nicht beim Tiger I und später Tiger II übernommen. Ich zumindest habe in Truppen-Berichten über Tiger/Panther, anders als z.B. beim Panzer IV oder Jagdpanzer 38, ab Winter 1943/44 keine Kritik mehr in diese Richtung finden können.


    Nur als Referenz, in YouTube kann man ein schönes Video sehen wie sich die vergleichbaren leichten britischen Sherman's auf ebenen, vereisten Straßen verhielten: https://www.youtube.com/watch?v=1HISjVJ51-k :thumbdown: :thumbdown:



    Grüße

    Jairo

  • Hallo Jairo,

    als Nichtfachmann für Panzertechnik bin ich nicht so versiert wie Du. Daher auch sicherlich mein Gedankenfehler was die Panzerketten von ,,Tiger I" und ,,Panther" betrifft. Deine Argumente leuchten mir ein. Wie es ohne Eisstollen bzw. Gleitschutzpickeln an der Panzerkette aussehen kann, zeigt das von Dir eingestellte Kurzvideo eindringlich. Die Rutschpartie der Shermans scheint kein Ende zu nehmen. Ich gehe mal davon aus, dass die Alliierten sich haben noch etwas einfallen lassen. Spätestens, als sie die Eisstollen auf den Panzerketten der ,,Tiger-Familie" sahen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Jairo,

    als Nichtfachmann für Panzertechnik bin ich nicht so versiert wie Du. Daher auch sicherlich mein Gedankenfehler was die Panzerketten von ,,Tiger I" und ,,Panther" betrifft. Deine Argumente leuchten mir ein. Wie es ohne Eisstollen bzw. Gleitschutzpickeln an der Panzerkette aussehen kann, zeigt das von Dir eingestellte Kurzvideo eindringlich. Die Rutschpartie der Shermans scheint kein Ende zu nehmen. Ich gehe mal davon aus, dass die Alliierten sich haben noch etwas einfallen lassen. Spätestens, als sie die Eisstollen auf den Panzerketten der ,,Tiger-Familie" sahen.

    MfG Wirbelwind

    Hi Wirbelwind,


    soviel ich weiß haben Amerikaner, Briten, Kanadier und Australier in die letzte Phase des Krieges jeder für sich unterschiedlichen Lösungen entwickelt um die Geländegängigkeit des Shermans auf weichen und vereisten Boden zu verbessern (unterschiedliche Ausführungen von Kettengliedern sowie abnehmbaren Verbreiterungen). Die Ketten des Sherman's sind anscheinend eine Welt für sich, ich habe keine Übersicht (ich kann nur kanadische Sherman's unterscheiden da diese anscheinend die typischen deutschen Kettenglieder nachgebaut haben).


    Grüße

    Jairo

  • Hallo zusammen,


    anbei mal wieder ein Zufallsfund zum Thema Tiger. Hierbei handelt es sich um einen Hinweis zu einer beabsichtigten Sprengung von zwei Tigern der schweren Panzer-Abteilung 502 ostwärts Porkusi. Derartige Belege habe ich in der Vergangenheit (so glaube ich) keine zwei mal gesehen. Sie zeigen mir zudem auch, dass die benötigen Sprengtrupps wohl jeweils von den Panzer-Abteilungen gestellt wurden aber schaut am besten selbst.


    Quelle: Nara T-315 R-802


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    von diesen Sprengkommandos habe ich in der Tat auch noch nichts gelesen. Bin bisher immer davon ausgegangen, dass der ,,Tiger" bei Bedarf selbst von der Besatzung gesprengt werden konnte. Irgendwo habe ich gelesen, dass die entsprechende(n) Sprengladung(en) bereits an Bord des ,,Tigers" waren.

    Schöner Fund.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    von diesen Sprengkommandos habe ich in der Tat auch noch nichts gelesen. Bin bisher immer davon ausgegangen, dass der ,,Tiger" bei Bedarf selbst von der Besatzung gesprengt werden konnte. Irgendwo habe ich gelesen, dass die entsprechende(n) Sprengladung(en) bereits an Bord des ,,Tigers" waren.

    Schöner Fund.

    MfG Wirbelwind

    Hi,


    ab Anfang 1943 waren alle Panzerfahrzeuge mit sogenannten Z-Sprengpatronen ausgestattet: 1x Sprengpatrone Z-85 zum Zerstören des Motors und 1x entsprechende Z-Patrone (abhängig vom Kaliber, beim Tiger eine weitere Z-85 Patrone) zum zerstören des Rohres. Diese Mitteln dienten also "nur" dafür die Fahrzeuge unbrauchbar zu machen, gesprengt im eigentlichen Sinne wurden diese aber nicht. Die Anbringung und Zündung der Z-Patronen durch die Besatzung auf dem Schlachtfeld war oft unmöglich und so hat man diese Aufgabe Sprengkommandos überlassen (wenn möglich sollten diese zusätzlich das Funkgerät sowie die Optiken in Sicherheit bringen).


    Grüße

    Jairo

  • Hallo zusammen ,

    die zwei Tiger von der 502. mit dem Gren.Rgt,32 hatten wir schon mal 2021 kurz erörtert. Das Dokument von Michael ist die Bestätigung . Tigerpanzer waren wertvolle Gefechtsfahrzeuge .

    Aber man mußte Sie richtig einsetzen und mit geschulten Personal führen . Verluste auf Grund von Befehlsstrukturen waren 1943 an der Tagesordnung .Interessantes findet man auch im Netz

    (Tiger Tanks in the Baltik States) . Tiger waren Trophäen , für die Gegner aber nur Schulungsmaterial . Die Bergung und Transport war auch für Sie mit Problemen verbunden .

    MfG April45

  • Hallo,

    immer wieder imposant für mich, Bilder vom ,,Tiger" zu sehen. Gerade auch, wenn es um Instandsetzung geht. Bleibt für mich die Frage, wie wurde der abgebildete Kran eigentlich bedient?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind ,

    elektrisch , in den Büchern (deutsch) Tiger im Kampf III und Panzertaktik (englisch) von W.Schneider ist die Tigerinstandsetzung und Ausrüstung umfassend erklärt .In lezteren ,

    gibt es Maßzeichnungen vom 3t , 16t und Bergepanther G , (1:35 , 1:50 und 1:40 )

    mfG April 45

  • Hallo April 45,

    bedeutete dann wohl, dass immer ein elektrischer Anschluss vorhanden sein musste oder im Feld ein Notstromaggregat.

    Eine andere Frage in dem Zusammenhang treibt mich auch noch um. Warum gab es eigentlich offiziell keine Bergetiger?

    MfG Wirbelwind

  • moin zusammen,

    war es beim Tiger nicht so, das andere Panzer nicht abgeschleppt werden durften?

    Ausserdem könnte ich mir vorstellen,

    das die Fahrgestelle zu wertvoll waren, um diese als Schlepper zu "verschwenden".

  • Hallo April 45,

    bedeutete dann wohl, dass immer ein elektrischer Anschluss vorhanden sein musste oder im Feld ein Notstromaggregat.

    Eine andere Frage in dem Zusammenhang treibt mich auch noch um. Warum gab es eigentlich offiziell keine Bergetiger?

    MfG Wirbelwind

    Hallo,


    die Tiger-Einheiten waren grundsätzlich mit Bergepanther ausgestattet, diese konnten die ausgefallenen Tiger zumindest aus der unmittelbare Gefahrenzone abschleppen. Es gab Pläne einen Bergetiger auf Tiger Ausf. B Fahrgestell zu entwickeln (siehe hier) aber dieses Fahrzeug ging nicht in die Serie, wahrscheinlich weil der deutlich einfacher und günstiger Bergepanther mit die neuen Umlaufseitevorgelegen in der Lage war auch den Tiger II über längere Strecken zu schleppen (diese Spezialfahrzeugen standen aber nie in ausreichende Menge zur Verfügung, so waren z.B. in Dezember 1944 nur 2/3 der Berpanther-Produktion mit Umlaufseitenvorgelege ausgestattet).



    Grüße

    Jairo

  • Hallo zusammen,


    zum Thema Bergung möchte ich gerne mal auf diesen Bereich verweisen:



    Gruß

    Michael