Strategien und Taktiken der Roten Armee

  • Hallo,

    wenn das zutraf, muss es sich ja wohl um Kontaktgift gehandelt haben, was über die Haut in den Organismus gelangt. Wie ,,erfolgreich" die Methode gewesen ist, geht aus dem Dokument nicht hervor. Kann mir schlecht vorstellen, dass der Landser in Feindesland plötzlich im Gelände ein dort befindliches Handtuch aufhebt. Zumal es sicherlich mehrere gewesen sein dürften, die dort herum lagen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    Wie ,,erfolgreich" die Methode gewesen ist, geht aus dem Dokument nicht hervor. Kann mir schlecht vorstellen, dass der Landser in Feindesland plötzlich im Gelände ein dort befindliches Handtuch aufhebt. Zumal es sicherlich mehrere gewesen sein dürften, die dort herum lagen.

    ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sich hier um eine erfolgreiche Taktik gehandelt haben kann. Auf der anderen Seite zeigt mir dieser Bericht aber auch, dass die RA offensichtlich nichts ausgelassen hat.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    81. Infanterie-Division

    Abteilung Ib


    Divisions-Stabsquartier, den 14.09.1942


    Besondere Anordnungen für die Versorgung Nr. 59/42


    I. Allgemeines:

    a) Vorsicht bei Fundsachen


    Es ist festgestellt worden, dass der Feind durch Fallschirmspringer mit Sprengstoff gefüllte Damenhandtaschen auslegt, die beim Öffnen explodieren.


    Die Truppe ist zu erhöhter Vorsicht anzuhalten.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    da wird es noch mehr solche ,,Überraschungen" gegeben haben. Infos über mit Kontaktgift (Lost) versetzte Handtücher wurden ja schon gepostet. Könnte mir auch bspw. als Sprengfallen getarnte Zigarettenetuis vorstellen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    81. Infanterie-Division

    Abteilung Ib


    Divisions-Stabsquartier, den 22.11.1942


    Besondere Anordnungen für die Versorgung Nr. 73/42


    1. Allgemeines:


    b) Auffinden von Leichtmetallphiolen „Marschgetränk“


    Im Bereich eines Armee-Oberkommandos wurden silbergraue Leichtmetallphiolen mit der Aufschrift „Marschgetränk“, wie sie im Sommer an die Truppe ausgegeben worden sind, aufgefunden. Nach Öffnung des Deckels, der leicht abzuheben war, erfolgte eine Explosion, die zu einer Handverletzung führte.


    Es muss angenommen werden, dass der Gegner solche Phiolen auch anderwärts abwirft.


    Die Truppe ist entsprechend zu belehren!


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Wirbelwind,


    dazu müssten wir die Alliierten-Meldungen auswerten und speziell mir mangelt es da an den Fremdsprachen. =O


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Wirbelwind,


    die Frage ist sehr berechtigt! Auch ich habe mich das in ähnlichen Fällen bereits gefragt!

    Ich glaube, dass wenn die Wehrmacht ähnliche Mittel im Kampf eingesetzt hätte, wäre das schon bekannt geworden. Vielleicht hat es in vereinzelten Fällen derartige "Kampfmittel" gegeben, aber ich glaube nicht, dass die Wehrmacht dies in ähnlicher Weise praktiziert hat, wie die Rote Armee.


    Gruß

    Horst

  • Guten Abend zusammen,


    Hier ein längerer Bericht über den Einsatz von Scheinnebel durch die Sowjets.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    Abschrift

    H.Qu., den 15.08.1943


    Oberkommando des Heeres

    GenStdH/Gen d Nbl Tr b Ob d H (Ib)

    Nr. 2400/43 geh.


    Betr.:

    Verhalten der deutschen Truppen bei der Verwendung von künstlichen Nebel durch die Sowjets (nach russischen Angaben).


    Aus einem erbeuteten russischen Erfahrungsbericht, der in wesentlichen Punkten in der Anlage mitgeteilt wird, geht hervor, dass die Sowjets verschiedentlich mit gutem Erfolg künstlichen Nebel eingesetzt haben, um schwierige Gefechtsaufgaben zu lösen (Angriffe, Loslösen vom Feind) oder um durch Scheinnebel unser Feuer abzulenken und zu zersplittern. In der sowjetischen Schrift wird insbesondere mehrmals betont, dass unser Abwehrfeuer zu spät eingesetzt und schlecht gelegen hat.


    Daraus sind folgende Folgerungen zu ziehen:


    1.) Jede feindliche Nebelentwicklung ist sofort durch zusammengefasstes Feuer aller Waffen auf die Entwicklungsstelle des Nebels zu bekämpfen. Durch Verluste in der feindlichen Nebelbedienunngsmannschaft kann die weitere Nebelentwicklung unterbunden oder wenigstens gestört werden.


    2.) Auf die hinter der Nebelwand vermuteten (Gelände- und Karten- Studium !) Bereitstellungen oder Bewegungen feindlicher Kräfte ist das Feuer aller Waffen zusammenzufassen. Mit Feuerüberfällen oder Vernichtungsfeuer sind alle Angriffsabsichten des Gegners zu zerschlagen.


    3.) Die an die Nebelwand angrenzenden Geländeteile sind scharf zu beobachten und die Nachbarabschnitte zu alarmieren, um im Fall von Scheinnebel die wirklichen Angriffe frühzeitig erkennen und bekämpfen zu können. Durch Verlegen der B. -Stellen aller Waffen und Beobachtung aus den Nachbarabschnitten wir es oft möglich sein, Einblick hinter die Nebelwand zu erhalten.


    4.) Der Munitionsaufwand zu Nr. 1 und 2 muss sich der örtlichen Munitionslage anpassen.


    5.) Besondere Erfahrungen über den Einsatz von künstlichem Nebel durch die Sowjets sind zu melden, insbesondere über eine allenfalls eintretende Änderung der Grundsätze der Nebelverwendung (z. B. stärkere Betonung von Scheinvernebelungen.)



    gez. Zeitzler




    Anlage zu OKH/ GenStdH/ GendNblTrbObdh (Ib)

    Nr. 2400/43 geh. vom 15.08.1943



    Anwendung der Vernebelung bei der Erdtruppe zu Tarnzwecken


    (Aus russischen „Unterlagen zum Studium der Kriegserfahrung“, Heft 2 1942, Herausgegeben vom Generalstab der Roten Armee).


    Die russische Schrift behandelt die Grundsätze für den Einsatz von Nebeltöpfen, Nebelhandgranaten und Nebelsprühfahrzeugen auf Grund der Erfahrungen an verschiedenen Frontabschnitten und hebt die Vorteile, welche der Nebeleinsatz bei den Kampfhandlungen gebracht hat, klar heraus, wobei die von den Deutschen gemachten Fehler erwähnt werden.


    1.) Die Vernebelungen wurden mit folgendem Gerät durchgeführt:


    — a) Nebeltöpfe, Gewicht 2,2 kg, Brenndauer 30 - 60 Sek., entwickeln bei mittleren Wetterbedingungen eine Nebelfahne von etwa 150 - 200 m Länge für die Dauer von 5 - 7 Minuten.


    — b) Nebelhandgranaten, Gewicht 510 - 520 g, entwickeln bei günstigen Wetterbedingungen eine 15 - 20 m lange Nebelwand für die Dauer von 1,2 - 1,5 Minuten.


    — c) Sprühfahrzeuge ARS, BChM und chemische Panzer ChT 26 und ChT 130 als fahrbare Nebelquellen. Das Fahrzeug BChM (Tankinhalt 550 1 Nebelsäure) kann z. B. eine Nebelfahne von 1000 m Länge, 150 - 200 m Breite für etwa 50 - 65 Minuten erhalten.


    2.) Nach russischen Erfahrungen sind die Nebeltöpfe wegen ihrer großen Wirksamkeit und der einfachen Anwendbarkeit das brauchbarste Vernebelungsmittel. Sie werden je nach Gelände 100 - 500 m vor der HKL., 50 - 75 m hinter den Gefechtsvorposten in Zwischenräumen von 25 - 150 m entweder in der Nacht oder im Schutze einer kleineren Vernebelung aufgestellt.


    Sprühfahrzeuge werden zum Vernebeln von wichtigen Bauten (z. B. Brücken) eingesetzt und beginnen nach Alarmierung von einer 4 - 5 km abgesetzten B- Stelle 3 - 5 Minuten vor dem Erscheinen der Feindflieger mit dem Nebelablassen. Beim Angriff liegengebliebene Panzer werden unter dem Schutze von Nebel, welcher entweder aus einigen Nebelhandgranaten oder aus Nebeltöpfen entwickelt wird, zurückgezogen.




    Fortsetzung folgt.


    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung:


    3.) Im einzelnen wurden von den Sowjets beim Nebeleinsatz folgende Erfahrungen gemacht:


    I.) Nebelanwendung beim Angriff


    a) Angriff des Regt. wurde durch eine 500 m lange Nebelwand verschleiert, welche aus 400 Nebeltöpfen entwickelt wurde. Mit Beginn der Vernebelung feuerten die Deutschen mit Gewehr und M.G. 30 Minuten überhaupt nicht.


    Die angreifende Truppe ging hinter der Nebelwand sehr langsam vor und legte zu dieser Zeit 500 - 700 m ohne irgendwelche Verluste zurück.


    Erst 30 Minuten nach Beginn der Vernebelung eröffneten die Deutschen ein starkes Granatwerfer- M.G.- und Gewehrfeuer auf die Nebeleinsatzlinie. Am gleichen Tage wurde die Vernebelung etwas später im gleichen Abschnitt zur Verschleierung des Angriffs des Bataillons wiederholt. Die Vernebelung erfolgte in 300 m Frontbreite mit 125 Nebeltöpfen.


    Die Deutschen brachen das Feuer zu Beginn der Vernebelung ab und erneuerten es erst nach 20 Minuten. Die Infanterie passierte den Abschnitt ohne Verluste.


    b) Am 05.07.1942 blieb unser Angriff im Gefechtsstreifen der 61. Armee (Westfront) im starken Feindfeuer liegen. Im Angriffsstreifen der 122. S.D. wurde zur Verschleierung eine Nebelwand mit Nebeltöpfen in 2 km Frontbreite bei Nordwestwind von 2 - 3 m/sek. durchgeführt.


    Mit Beginn der Vernebelung brachen die Deutschen das Feuer ab. Die Einheiten der 122. S.D. erneuerten den Angriff, schnitten die Drahthindernisse durch und warfen die Deutschen zurück.


    Mit Beginn der Vernebelung griffen die Gefechtsvorposten der Deutschen unsere Nebelmänner an, doch konnte der Angriff mit Handgranaten und Gewehrfeuer abgeschlagen werden. Die Vernebelung wurde dadurch nicht unterbrochen. Verluste bei den Nebeltruppen 4 Mann.


    c) In der Nacht vom 22. zum 23. Oktober begannen Teile der 86. S.D. bei Newskaja - Dubrowka mit dem Übergang über die Newa. Die Deutschen hatten den Angriff erwartet und konnten ihn durch zusammengefasstes Feuer abschlagen. Daraufhin fasste die Führung des Truppenverbandes Newa den Entschluss, den Flussübergang am Tage unter dem Schutze von Nebel zu erzwingen.


    Die Vernebelung erfolgte von 2 Stellen aus mit Hilfe von 5 Sprühfahrzeugen für die Dauer von 6 Stunden. Die Vernebelung kam für die Deutschen vollständig überraschend.


    Die Deutschen eröffneten erst 40 - 45 Minuten nach Beginn des Nebelablassens auf die Übersetzstelle nicht gezieltes und nicht zusammengefasstes Feuer, das unseren Truppen keine nennenswerten Verluste zufügte. Teile der Division setzten mit bedeutend geringen Verlusten auf das linke Ufer über als bei den vorangegangenen Übersetzversuchen der Nacht.



    II. Nebelanwendung zur Tarnung von Bereitstellungen und beim Rückzug


    a) Am 05.10.1941 führte die Gasschutz-Kompanie der 108. SD. (Leningradfront) eine Vernebelung mit Nebelköpfen durch, um den Anmarsch der Panzer aus Moskowskaja-Slawianka in die Bereitstellung auf der Straße zu verschleiern. Die Deutschen hatten sich aus dem Raume von Puschkin gut auf die Straße eingeschossen. Es wurden 400 Nebeltöpfe zu je 5 innerhalb von 10 Minuten entzündet. Der Wind stand schräg zu dem zu verschleiernden Abschnitt mit einer Geschwindigkeit von 3 - 4 m/sek.


    Die Panzer erreichten die befohlene Bereitstellung ohne Verluste. Der Feind eröffnete das Feuer auf die Nebeleinsatzlinie erst nach 20 Minuten.


    b) Am 01.09.1941 wurden an der Murmanfront bei dem Rückzug unserer Truppen unter dem Schutze der Vernebelung 12 Kfz. aus dem Feindfeuer herausgebracht.



    III. Scheinvernebelungen


    a) Im August 41 griffen die Truppen einer Marine-Infanterie-Einheit der Nordfront zweimal eine namenlose, den Flussübergang beherrschende Höhe am südlichen Wasserfall der Sap. Liza vergeblich an. Bei dem 3. Angriff wurde zur Ablenkung des Feindes mit 52 Nebeltöpfen eine 30 Minuten lang anhaltende Scheinvernebelung durchgeführt. Mit Beginn der Vernebelung eröffneten die Deutschen ein starkes Feuer auf die Scheinnebelwand. Inzwischen griff der an einer anderen Stelle vorgehende Schützenzug die Deutschen plötzlich an und besetzte die Höhe.


    Die Deutschen ließen 2 Funkgeräte, 1 MG., Gewehre und Tote zurück.


    b) Am 12.07.1942 war ein Angriff von Teilen der 33. Armee (Westfront) auf das Dorf Wassolowka im starken Feindfeuer liegen geblieben. Auf Befehl des Divisions-Kommandeurs wurde eine Scheinvernebelung durchgeführt. Frontbreite der Nebelwand 1 km, bei Südwind von 2 - 3 m/sek. Der Nebel wurde durch Einsatz von 200 Nebeltöpfen 15 - 20 Minuten erhalten.


    Die Deutschen nahmen an, dass hinter der Nebelwand neue Kräfte vorgingen und verlegten das gesamte Feuer auf die Vernebelungslinie, während unsere Truppen von der Flanke her Wassolowka ohne große Verluste besetzten konnten.


    c) Am 14.08.1942 während eines deutschen Angriffs auf Höhe 253,3 bei Skorokino (61. Armee) täuschte ein Kommissar des 94. Panzer-Regiments durch Herauswerfen von 2 Nebelgranaten aus seinem Panzer einen Brand vor, worauf die Deutschen den Beschuss abbrachen.




    Gruß Marga

  • Hallo,

    das späte Einsetzen des dt. Abwehrfeuers bei Vernebelung kann ich mir nicht so recht erklären. Am ehesten fällt mir dabei Munitionsmangel oder Sparen an Munition ein. Was denkt ihr darüber?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    mir geht es darum, warum das dt. Abwehrfeuer so spät einsetzte, nachdem sich die Nebelwand bildete.

    also richtig kann das wirklich nicht gewesen sein. Entweder hing es (wie du bereits gesagt hast) mit dem Munitionsstand zusammen oder es gab eine fehlerhafte Kommunikation. Das ist zumindest meine Vermutung.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    wenn ich alles richtig gelesen habe, so führte der besagte Partisan ein Telefonkabel, was den Stab mit einer dt. Fronteinheit verband, zu den russ. Linien. So etwas ist mir noch nicht unter gekommen. Da dürften ja die beiden Linien nicht allzu weit auseinander gelegen haben. Wie ließe sich sonst ein feindliches Telefonkabel über weite Strecken ziehen/transportieren? Anzapfen von Telefonkabeln und Mithören sind mir geläufiger.


    MfG wirbelwind