Kampfsteigernde Mittel

  • Hallo zusammen,


    Für den Frankreichfeldzug wurde allein für die 1. Panzerdivision in den ersten drei Tagen 20.000 Tabletten Pervitin auf Veranlassung von General Graf von Kielmansegg ausgegeben. Selbst der berühmte Autor und Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll, damals noch Schütze bei der Infanterie, schwärmt von den Pervitintabletten: "Die Musik ist manchmal ein großer Trost für und im übrigen Pervitin nicht zu vergessen. Das ganz besonders nach Nächten mit Alarm wunderbare Dienste tut. Denkt bitte daran, daß ihr mir bei nächster Gelegenheit, möglichst in einem Kuvert, Pervitin schickt"


    Quelle: Norman Ohler Der totale Rausch


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo,

    wo es auf Schnelligkeit, Ausdauer ankam, war wohl oft Pervitin im Spiel. Gerade die Luftwaffenpiloten griffen darauf zurück. Auch in den anderen Wehrmachtsteilen wird es in besonderen Situationen Pervitin oder andere Stimulanzien gegeben haben.

    Ob im gleichen Ausmaße wie bei der Luftwaffe, kann ich nicht beurteilen, weil mir kein Vergleichsmaterial vorliegt.

    Die von mir gestellte Frage, ob Scharfschützen ebenfalls Pervitin nahmen, würde ich mittlerweile ebenfalls mit ,,Nein" beantworten. Die zu erwartenden Nebenwirkungen waren, wie schon von anderen beschrieben, einfach in dem Falle zu riskant.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    wirbelwind ich schaue in besagtem Buch mal nach, ob da auch etwas zu Scharfschützen zu finden ist.


    Zur Luftwaffe liegen da leider keine Statistiken vor. Aber die Einnahme von Pervitin in der Luftwaffe ist (auch in em Buch) anhand von vielen Briefen und Schilderungen belegt.
    Der beratende Wehrpsychologe Dr. Otto Ranke hatte ursprünglich für die Feldzüge gegen Polen, Frankreich und Großbritianien 35 Millionen Dosierungen für Luftwaffe und Heer geordert.


    Quelle: Norman Ohler Der totale Rausch


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo,


    da ich mich hauptsächlich mit der Panzerwaffe beschäftige kann ich aus meinen Recherchen bestätigen dass vor allem 1940 (Westfeldzug) bei diese Waffengattung die Einnahme von Pervitin, wie aus vielen persönlichen Erfahrungsberichten hervorgeht, extrem verbreitet war. Hier ein typisches Beispiel:


    pervitin_001.jpg


    Ich habe in Erinnerung, leider weiß ich nicht mehr die Quelle, dass Pervitin angeblich die Sehfähigkeit bei Nacht extrem verbessert haben soll (?) und daher auch vor Nachtangriffen bei den Panzegrenadieren verteilt wurde.


    Über die Folgen (Sucht) des Pervitin-Konsums in der Heimat kann man im 'Kriminalpolizeiblatt' unter der Rubrik 'Rauschgiftvergehen' lesen wie verbreitet der Fall von Rezeptfälschungen war, hier nur drei Beispiele (NARA T175 R438):


    pervitin_009.jpg

    pervitin_007.jpg

    pervitin_008.jpg


    Grüße

    Jairo

  • Hallo,

    wie wie verhielt sich das denn nach dem II. WK mit den Leuten, die ,,auf Pervitin" waren? Kalter Entzug? Während des Krieges wird es ja auch Entzug von einer Pervitin-Abhängigkeit gegeben haben. Wie verlief die denn?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Jairo,


    herzlichen Dank für deine aufschlussreichen Dokumente!


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: