Späßchen unter Landsern :)

  • Hallo.


    Eine Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: Der Freiwillige 1987


    Tausche Panzer gegen Wodka.


    Diese überaus lustige Geschichte bringen wir um den Humor zu huldigen, nicht etwa um eine Armee herabzusetzen. Schließlich ist so etwas im unterschiedlichen Grad überall möglich und auch bei uns nicht unbekannt, weil Soldaten eben Menschen sind. Es gab schon immer drei grobe Sortierungen.


    Die erste: Trinkfeste, die fröhlich wurden und laut aber falsch sangen … , wenn sie sogar gekonnt und richtig sangen, waren sie sogar beliebt;


    die zweite: Trinkfest, aber zunehmend schläfrig — die Harmlosen die selbst nicht Auffielen und andere nicht in Verlegenheit brachten;


    die letzte: die stänkerigen Typen — man setzte sie an die frische Luft und machte sie nicht gerade zu Vorgesetzten.


    Es war ein brauchbarer Test, der schon deshalb effektiv war, weil betrunkene Männer sich selten verstellen. Zugleich wird hier ein erstes Beispiel der Möglichen Abrüstung im konventionellen Bereich demonstriert, wirksamer auf jeden Fall als Massendemonstrationen für dieses Ziel.


    Und nun die Geschichte:

    Als sich beim Manöver der sowjetischen Truppen in Ostböhmen ein Panzer verirrte, war es kalt, es regnete, dazu fiel gegen Abend Nebel. Der Wodka ging den vier Panzersoldaten aus; die Rationen waren im Rahmen des Kampfes gegen den Alkoholismus fast auf Null herabgesetzt worden.


    Gegen neun Uhr, da war es schon dunkel, fuhr der verirrte Panzer in ein Dorf ein, wo die einzige Kneipe noch offen war. Die sowjetischen Panzersoldaten fuhren hinter das Haus und versteckten den Panzer in der Scheune. Weiter hätten sie sowieso nicht fahren können, denn der Sprit ging zur Neige. Die Kneipe war leer; der alte Wirt räumte gerade auf. Die vier Panzersoldaten legten ihre tschechischen Kronen zusammen und stellten fest, dass sie gerade noch für eine Flasche Wodka reichten. Für die zweite Flasche Wodka wollten die Soldaten mit einer sowjetischen Armbanduhr Marke „Pobjeda“ („Sieg“) bezahlen. „Für diese Uhr geb ich höchstens ein Bier“ , sagte der Wirt, und fügte hinzu: „Aber nicht voll eingeschenkt.“ Darauf zog Arkadi Dschumbadse, der Armenier, seine Pistole.


    Sein Vorgesetzter, Segeant Nikolai Andrejewitsch, riss ihm die Waffe aus der Hand: „Wir sind bei Freunden und einem Kulturvolk!“, sagte er, zog vom Finger seinen Ehering und legte ihn auf die Theke. „Echtes sibirisches Gold, Genosse. Gib drei Flaschen Wodka her!“ Die drei Flaschen waren bald leer. Gegen elf Uhr verlangte Segeant Nikolai Andrejewitsch weitere vier Flaschen Wodka, dazu noch saure Gurken und Heringe.


    Das Ende der Geschichte ist im Protokoll der Kommandantur der ostböhmischen Polizei nachzulesen: Gegen 23.15 Uhr verließen vier sowjetische Soldaten mit zwei Kasten Wodka, zwei Kilogramm Gurken und einem Kilogramm Heringe die Kneipe in Richtung Nachod. Die Polizei fand sie erst am zweiten Tag darauf in einem Wald schlafend. Auf die Frage: „Wo ist der Panzer?“ konnten die sowjetischen Soldaten weder der tschechischen Polizei noch der sowjetischen Militärpolizei eine Antwort geben. Nach zehn Tagen meldete der Leiter der staatlichen Sammelstelle für Altmetall der Polizei, dass ein Wirt namens Josef Nowak seit einigen Tagen hochwertigen, mit einem Schweißbrenner zersägten Stahl zum Kauf anbiete und für den Zentner 120 Kronen kassiere. Das war eine Spur.


    In der Scheune des Wirtes fand man den schon übel zugerichteten sowjetischen Panzer. Zu seiner Verteidigung führte der Wirt an, er habe den Panzer von vier sowjetischen Soldaten für 24 Flaschen Wodka gekauft; die Gurken und die Heringe habe er aus Liebe zu den Sowjetmenschen nicht berechnet.




    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,


    Hier eine Anekdote (gleichzeitig auch Quelle) aus:

    Heiteres aus dem Brotbeutel gekrümelt.


    Frei-Schwimmer


    Sommer 1942 in Frankreich. Feldübung des SS-Kradschützen-Bataillons "Das Reich" mit Bildung eines Brückenkopfes über einen Fluss.


    Ein Kradschützen-Spähtrupp klärt gegen den Feind auf und kommt an eine Brücke. Der Gruppenführer will eben die Brücke überqueren, als der Chef-Schiedsrichter, Standartenführer "Käpt'n Schuldt" , Feind und lieber Gott zugleich, angefahren kommt und dem Gruppenführer zuruft:


    "Nehmen Sie an, die Brücke ist gesperrt und liegt unter feindlichem Artilleriefeuer!"


    Der Gruppenführer gibt das Zeichen zum Absitzen, um zu Fuß in Abständen über die Brücke weiter vorzugehen. Da kommt schon wieder von "Käpt'n Schuldt" die neue Einlage:


    "Nehmen Sie an, die Brücke ist gesprengt!"


    Der Gruppenführer schaut zunächst verdutzt, denn das bedeutet, dass er mit seinen Männern durch den Fluss waten oder schwimmen soll. Aber da erhellt sich plötzlich sein Gesicht. Er beginnt mit seinen Armen Schwimmbewegungen zu machen wie bei einem "Trockenschwimmkurs" , befiehlt seinen Männern, das gleiche zu tun, "rudert" strahlend mit seiner Gruppe am Schiedsrichter vorbei und ruft ihm zu:


    "Standartenführer, nehmen Sie an, wir schwimmen!"


    Und so gewinnt die Gruppe, über die Brücke gehend, das andere Ufer.


    - OW -



    Gruß Marga

  • Hallo Horst,


    Ja, das tut es. Es ist so ein anderer Humor als heutzutage und es erinnert mich an die Anekdoten und Landserwitze, die mein Vater und Großvater immer zum Besten gegeben haben. Meisten haben sie selbst am lautesten darüber gelacht. Heute stimmt es mich wehmütig und froh zugleich diese Possen zu lesen und mich zu erinnern. Wie gut ist es doch zu wissen, dass unsere Väter sich trotz aller Widerwärtigkeiten ihren Humor zu erhalten wussten. Mir hat, als ich noch recht jung war, jemand ins Poesie Album geschrieben: "Humor ist der Schwimmgürtel des Lebens" . Da ist was wahres dran.


    Herzliche Grüße

    Marga

  • Liebe Marga,


    ja, der Humor hat sich sicherlich verändert. Leider ist Humor im guten Sinne sehr schwer zu finden. Die heutige Form von Klamauk oder Comedy ist nicht immer mein Fall.

    Ich erinnere mich aber immer wieder gern an meine sehr lange Dienstzeit bei der Bundeswehr, wo wir ähnliche Anekdoten und Späße erlebt und gehört haben, wie im Buch beschrieben. Meine ganz alten Vorgesetzten waren z.T. noch kriegsgedient und wußten viele derartige Sachen zu erzählen.

    Wir Jüngeren haben oft gelacht und uns so manche Anekdote bildlich vorgestellt. Auch wenn nicht alles der Wahrheit entsprach, so konnte man doch darüber lachen. Leider hat mein Vater in meinem Beisein keinerlei Erlebnisse oder Anekdoten aus seiner Zeit als Soldat erzählt.


    LG Horst

  • Guten Tag zusammen,



    Noch etwas zum schmunzeln : Quelle : der Freiwillige

    Abschrift und Bearbeitung



    Der R.A.O. = Rattenabwehr - Offizier


    Jeder kennt das geflügelte Wort: „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“. Bei uns auf der „Tirpitz“ war ab April 1944 die reinste Ratten-Invasion. Ich nehme an, dass die täglich wechselnden Fracht- und Werkzeug-Dampfer diese mitbrachten.


    Die Plage wurde schließlich so groß, dass man sich entschloss, einen R.A.O.= Ratten-Abwehr-Offizier zu ernennen. Dieser hatte die Aufgabe, jedem Bord-Angehörigen, der einen Rattenschwanz brachte, eine Flasche Wein auszuhändigen. Schaffte es jemand, 3 Rattenschwänze abzuliefern, erhielt er eine Flasche Schnaps.


    Für diese Aufgabe war gerade ein geeigneter junger Leutnant zu uns kommandiert worden. Für ihn war es ein Straf-Kommando, weil er sich bei seiner früheren Einheit „Bolzen“ geleistet hatte, die geahndet werden mussten. Es war ein Ostpreuße mit heiteren Grundstimmung, der etwas von einem „Hans im Glück“ an sich hatte. Von dem Ernst des Krieges und des Daseins hatte er sich offenbar noch nicht beeindrucken lassen. Gern erzählte er wunderschöne Geschichten von seinen früheren Kommandos, die ihn die meiste Zeit hatten an Land verbringen lassen, von seinen Abenteuern mit dem schwachen Geschlecht. Wie meist im Leben war bei ihm das schwache das starke Geschlecht. Sein Wappenspruch hätte sein können:


    „Gott Amor kennet meinen Sinn

    und weiß aus vielen Proben,

    wie schwach ich bin.“


    Unser harter Alltag verschlug diesem liebenswürdigen „Taugenichts“ schier die Sprache. In der Offiziers-Messe fand er nicht den richtigen Kontakt. So verbrachte er seine freie Zeit am liebsten mit uns Oberfähnrichen.


    Die erfolgreichsten Rattenfänger waren unsere volksdeutschen Kameraden aus dem Osten. Wenn ich nachts als Leutnant der Wache meine Runde durch das Schiff drehte, musste ich unter den Hängematten mich durchzwängend — bei der bekannten Nachtbeleuchtung von Schott zu Schott stolpern. Das Schiff war nämlich überbelegt, da seit 1943 eine erhebliche Anzahl nicht vorgesehener Flak-Waffen hinzukam, deren Bedienung mit unterzubringen war. So lagen manchmal 3 Matrosen in Hängematten übereinander. Die Rattenfänger lagen dann in Spanten und fingen die Ratten mit der Hand. Sie kannten anscheinend sogar die Durchschlüpfe und Schleichwege, denn der Anfall an Schwänzen war groß. An manchen Tagen wurden bis zu 50 Schwänze abgeliefert.


    In den fahlem Licht der Decks war wegen des Verschluss-Zustandes eine drückende Luft, die nur durch die Schlaf- Geräusche etwas Lebendiges bekam. Aber ich empfand eine Spannung — ich wusste nicht woher sie kam. Die schlafenden Matrosen haben von der erfolgreichen Jagd ihrer Kameraden nichts bemerkt.


    Keiner von uns Fähnrichen hatte dies Talent. Aber Dreistigkeit und Unbekümmertheit unserer Jugend kam uns zu Hilfe. Schließlich wollten wir auch mal feiern und zu einem Zusatz-Schluck kommen.


    Der Leutnant B. hatte das Lager der gesammelten Rattenschwänze in der Schreibtisch-Schublade seiner Kammer. Diese waren säuberlich in Briefumschlägen geordnet und die Anzahl der darin befindlichen Schwänze sichtbar aufgeschrieben. Da der Leutnant sich oft in unserer Runde sehen ließ, war es auch ein Leichtes, ihn in seiner Kammer zu besuchen und sich geschickt in den Besitz einiger Briefumschläge zu bringen.


    Ein bis zwei Tage später kam dann mit einem strahlenden Unschulds-Gesicht einer der Unseren zu ihm und präsentierte seine Trophäen. Es wechselten Glückwünsche und Erlebnisberichte. Ein lebendiges Seemanns-Latein zauberte eine gelöste Stimmung. Wir haben es dann auch als eine Ehre angesehen, Leutnant B. zur Feier von Großmutters Geburtstag in unserer Runde einzuladen.


    Unser Ruf als erfolgreiche Rattenfänger ließ die höheren Dienstgrade neidvoll auf uns herabblicken.


    In den letzten Monaten auf dem Schiff wurde dieser Spaß nicht mehr praktiziert. Vielleicht haben die Ratten doch das Schiff verlassen, als sie spürten, dass soviel Pulver in der Luft war. Wir hatten uns — Seeleute sollen ja abergläubisch sein — an der Gegenwart der Ratten zuversichtlich aufgehängt. Auch hier half uns der Glaube — oder Aberglaube — unseren guten Mut nicht zu verlieren.


    Unser Selbstbewusstsein gipfelte in dem gegenseitigen Zuspruch:


    „Wer will uns der Himmel rauben!“


    W.V. Leutnant zur See a.D.




    Herzliche Grüße

    Marga





    ( unter dem Text steht: der Himmel)





  • Guten Tag zusammen,


    nun ja, hier noch etwas aus ....

    Quelle: Der Freiwillige

    Abschrift und Bearbeitung


    Der vermisste Dienstgrad


    Wir kamen mit ein paar Hanseln, darunter auch unser Freund Rudolf Pramme, als junger Spritzer vom E-Haufen nach Holland zum Nachrichtenzug Gosepath. Gleich in den ersten Tagen hatte unser Kamerad Pramme Vermittlungsdienst und da er weder den Namen des Regimentkommandeurs noch sonst eines Führers kannte, mag es ihm wohl etwas warm ums Herz und flau in der Magengegend gewesen sein. Als guter Soldat wusste er jedoch, dass zu jedem Namen ein Dienstgrad gehört und darauf hoffte und verließ er sich. Aber gerade das wurde dann die Ursache zu seinem Missgeschick.


    Kaum saß Pramme am Klappenschrank, wurde für den Kommandeur eine Verbindung bestellt. Mit Feuereifer ging Rudi an die Ausführung, und als er nach kürzester Frist den gewünschten Teilnehmer am Apparat hatte, klingelte er zum Kommandeur zurück. Dort meldete sich mit sehr ruhiger Stimme unser Papa Klingemann kurz und sachlich: "Klingemann". Aber das genügte unserem Pramme nicht, er wollte auch wissen, ob er den Kommandeur an der Strippe habe und fragte schnell: "Wer Klingemann?" um so den Dienstgrad zu erfragen. Leider hatte er damit bei der Ruhe unseres "Alten" wenig Glück und so kam es aus dem Hörer wieder ganz einfach: "Hier Klingemann".


    Das war denn doch zuviel und mit Prammes Ruhe war es endgültig vorbei, als er in die Muschel rief: "Wer Klingemann? Kaminkehrer Klingemann??" Das wiederum brachte selbst unseren gutmütigen Kommandeur aus der Ruhe und führte zu einer schnelleren und vielleicht auch im Ton schärferen Antwort, als er rief: "Hier ist Klingemann! Klingemann! Klingemann! Wer ist dort am Apparat?!"


    Pramme war, wie gesagt, ein guter Soldat und Nachrichtenmann. Aber das hatte er in seiner Ausbildung nicht gelernt und das hatte er auch noch nicht erlebt, dass sich da einer ohne Dienstgrad meldete. So schaltete er schnell im "oberen Stübchen" und dann brüllte er zurück: "Hier ist Pramme! Pramme! Pramme!



    Gruß Marga

  • Hallo Marga,


    diese Episoden liebe ich, vielen Dank!


    Da würde mich jetzt tatsächlich die Reaktion des Kommandeurs interessieren! Aber die wirst Du sicher nicht haben, oder?


    LG

    Horst

  • Guten Morgen Horst,


    nein, leider habe ich die nicht, sonst hätte ich die Antwort hinterher geschrieben. Aber wir verlassen uns mal auf unsere Phantasie. Immerhin war Klingemann ja anscheinend ein besonnener Kommandeur.


    Ich wünsche dir einen schönen Tag.


    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung,

    Quelle: aus "Heiteres aus dem Brotbeutel gekrümelt


    Rabatte


    Kompanieabend in Frankreich. Sketch in Berliner Milieu:


    Zum Schuster kommt Görings Kammerdiener. Lässt Stiefel reparieren. Schreibt der Schuster auf die Sohlen "HJ -- SS -- SA -- BDM -- NSDAP."


    Fragt der Kammerdiener, was das heißen solle.


    Sagt der Schuster: "Hermann Jöring seine Stiebel. Sohlen, Absätze, bis Dienstagmittag, nich so deuer, alter Parteigenosse.



    Gruß Marga