Militärische Laufbahn

  • Hallo, ich hatte mich schon kurz vorgestellt und suche nun hier im Forum
    eine Antwort oder Erklärung zur milit. Laufbahn eines Soldaten im Krieg.


    Es handelt sich um meinen Vater, Jahrg.`20, die Frage ist sicher nicht für diesen Fall zubeantworten, aber ähnliches gab es sicher auch noch.
    Die Zeit des Krieges war er bei der Infantrie. Ich weiß keine Einheit oder sonstiges. Vorher noch was zu seiner Laufbahn, die ich anhand der vorhandenen Bilder(leider wenige beschriftet) nachvollzogen habe.


    Bis 1939 bei`m RAD, dann
    Foto 1939, Polen in Uniform ohne Abzeichen, Armbinde -Deutsche Wehrmacht
    Foto 1941 Januar Frankreich, Gefreiter
    Fotos 1940 Bulgarien, 1940/41 Serbien, Rangzeichen nicht erkennbar
    Foto 1941 Rußland, bei Kiew u. Charkow, Rangzeichen nicht erkennbar
    Bilder in Uniform als Unteroffizier, Strohgedeckte Häuser
    Foto 1944 April in Konstantinbad, Hauptlazarett, Unteroffizier
    Gefangennahme 1944 durch die Briten in einem Lazarett an der Nordsee
    1948 entlassen
    14 Tage vor dem Kessel ist er verwundet worden und ausgeflogen.
    Erzählt hat er sehr wenig, freudiger Empfang in der Ukraine, auf Melonen
    schießen in der Freizeit, Kämpfe in Charkow.


    Meine Fragen: Wie konnte man Unteroffizier werden ohne Schule?
    Gab es mal nicht mehr genügend Unteroffiz. und es genügte
    die Kampferfahrung. Es gab ja noch einige Ränge unter dem Uffz.,oder mußten die nicht sein?
    Den Winterorden hatte er wohl auch, der Spange nach, und dieses Band im Knopfloch, EK II oder KVK.
    Auf einem Bild ist er im Mantel, ohne Abzeichen, mit einer Pistole am Gürtel zusehen. Hatten Infantristen auch Pistolen?
    Sicher gibt es da Wissende und Auskunftfreudige für diese Fragen.
    Einen Suchantrag bei der WASt. habe ich auch gestellt.


    Dank und Gruß, Christian

  • Hallo Christian,


    den wichtigsten Schritt hast Du bereits schon getan. Der Suchantrag bei der WASt kann Dir sicher schon sehr viele Fragen wie z.b Einheit, Militärischer Werdegang etc. beantworten.


    Anhand Deiner Angaben kann man natürlich jeztzt nur grobe Rückschlüsse ziehen. Eigentlich ein typischer Werdegang. 1939 wohl eingezogen, RAD Polen, Westfeldzug, interessanterweise dann bei den Truppenverbänden auf dem Balkan 1941. Ab dann Rußland mit dem schweren Winter 41/42 (Angabe der Ostmedaille deinerseits )und dann wohl im Südabschnitt der Ostfront. Ich denke mit dem Kessel meinst Du den Kessel von Stalingrad.
    Dein Vater wurde ja nach Rangliste, nach einem Jahr Gefreiter. Zum Unteroffizier konnte man schon durch Befähigung befördert werden.
    Aber erst Obergefreiter, evtl.Hauptgefreiter.


    Zur Pistole kann man auch nur Vermutungen anstellen. Die Schützengruppe, also die kleinste Einheit der Infanterie bestand aus 10 Mann. Einem Unteroffizier und 9 Mannschaftsdienstgraden. Zumindestens war das am Anfang des Krieges so. Später fielen die Mannschaftsstärke ab.
    Da konnte dann auch schon ein erfahrener Obergefreiter eine Gruppe führen.
    Also der Schütze 1 und 2 ( Bedienung des MG 34 und später MG 42) waren die einzigen beiden Soldaten der Schützengruppe, die eine Pistole trugen.
    Vielleicht gehörte Dein Vater zu der MG Bedienungen.


    Später im Kriege wurden dann gerne auch mal Pistolen eigenständig "organisiert". Das war dann nicht vorschriftsmäßig, wurde aber angesichts der schweren Lage an der Front schon mal von Vorgesezten toleriert.


    Wenn es für Dich in Ordnung ist, stell doch mal das Foto im Mantel mit Pistole oder ein evtl Portraitfoto aus Unteroffizier ein. Vielleicht kann man daraus noch mehr Rückschlüsse ziehen


    Gruß
    Martin

  • Hallo Christian und willkommen im Forum,


    anbei mal etwas zu Thema der Trageberechtigten im Heer (Pistolen).


    http://www.wehrmacht-lexikon.d…g/allgemeine/pistolen.php


    Wohl gemerkt das hier war die Norm, die Realität gegen Kriegsende sah bestimmt anderes aus. Im folgenden Link siehst Du z.B. auch mal einen Obergefreiten der LW der im Erdeinsatz wegen Tapferkeit vor dem Feind außerplanmäßig zum Unteroffizier befördert wurde, auch das kam vor.


    http://www.wehrmachtlexikon.de…/details.php?image_id=170


    Gruß
    Michael


    PS. Bilder könnten wirklich ggf. noch weitere Aufschlüsse geben, achte bitte nur dann darauf das NS-Symbole verdeckt sind, sofern vorhanden OK?


    Ich werde jetzt zudem dieses Thema in das Personenregister verschieben.

  • Hallo Martin !!!


    Pistolen konnten auch privat beschafft werden ( wie Du schreibst ), und durften dann getragen werden . Auch vom normalen Schützen .
    Die Waffe wurde im Soldbuch eingetragen mit einem Vermerkt .



    Hallo Christian !!!


    Die Fotos hier einstellen , wäre sicher interessant . Vieleicht kann der
    eine oder andere etwas erkennen .


    Ansonsten wird alles eine pure Raterei , die Anfrage bei der WASt. ist immer das Beste .


    MfG Andreas

  • Hallo und danke für die raschen Antworten.


    Soweit ist es wohl geklärt. Vieleicht bringt die Suche bei der WASt.
    noch ein genaueres Ergebnis. Mir ist nur noch nicht die Bedeutung
    der Armeeuniform mit der Wehrmachtsarmbinde klar. Wurde dort in
    Polen gearbeitet oder gekämpft?
    Ich habe Bilder, da steht er an einem abgestürzten Flugzeug. Ich stelle die mit ein, auch das mit der Pistole und das Unteroffiziersbild aus dem Lazarett April 1944.
    Bilder habe ich auch von Soldatengräbern in Rußland, ohne genaue Angabe,
    und eins beschrieben, -Panschewo 1941-
    Alles schön hergerichtete Grabstellen, mit Kreuzen und Blumen. Namen sind
    leider nicht, auf einem Bild eventuell bei guter Vergrößerung, zuerkennen.
    Gibt es da auch ein Interessenforum?


    Nochmals Danke und freundliche Grüße, Christian

  • Zitat von Forscher;7636

    Hallo und danke für die raschen Antworten.



    Ich habe Bilder, da steht er an einem abgestürzten Flugzeug. Ich stelle die mit ein, auch das mit der Pistole und das Unteroffiziersbild aus dem Lazarett April 1944.


    Hallo Christian,


    das Portraitfoto Deines Vaters zeigt ihn als Unteroffizier der Infanterie mit dem Band vom Kriegsverdienstkreuz im Knopfloch. Die kleine Feldspange zeigt die Ostmedaille, das bedeutet, dass er wie bereits vermutet den schweren Winter 1941/42 in Rußland mitgemacht hat.


    Das Bild an dem abgestürzten deutschen Bombers zeigt ihn als angehörigen des RAD. Allerdings fehlt das Abzeichen am Schiffchen. Zu dem Bombertyp sollen sich die Experten der "Luftwaffe" mal äußern. Denke ist eine He 111.


    Das Bild mit Mantel und Pistolentasche finde ich auch nicht ganz eindeutig.
    Auf dem Mantel fehlen die Rangabzeichen ( so wie ein RAD Mantel).
    Aber ich glaube nicht, das er hier noch beim RAD ist.(Keine RAD Kennung auf dem linken Oberarm).


    Mal sehen, was die Kollegen sagen.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Christian !!!!


    Gerade für die Grabstellen gibt es ein sehr gutes Forum , hier der link .


    http://www.gedenk-tafel.de/forum/


    Könntest Du bitte mal eine Vergrößerung des Koppelschlosses mit
    der Pistolentasche machen ?



    Hallo Martin !!!


    Ich würde auch sagen , RAD Mantel . Auch das KS ist doch ein RAD , ich
    sehe doch den Spaten . Oder täusche ich mich ?


    Die Pistolentasche ist ja "etwas" klein geraten , was für ein Modell
    sollte das sein ? Ist das eigentlich eine Pistolentasche ?


    MfG Andreas

  • Hallo Andreas,

    ich denke das Problem ist, daß die Raster innerhalb des Bilder nicht ausreichen um diesen Bereich schärfer zu vergrößern (gesondert zu scannen). Da der Scanner auch nur Farbpunkte abtastet wird hier nicht viel rauszuholen sein.

    Einen Versuch ist es zwar immer Wert, aber die Chance hier etwas brauchbares zu erreichen ist, denke ich, sehr gering.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Guten Abend, die Abbildung wird wohl mit dem Scanner nicht besser.


    Ich könnte es ja auch mal bei einem Fotografen versuchen. Der kann vieleicht
    besser vergrößern.


    Aber gibt es denn kein Verzeichnis aller Koppelschlösser, so viel verschiedene
    wird es wohl nicht geben. Den Schwung vorn kann man ja erkennen.
    Da könnte man ja vergleichen.


    Mit freundlichem Gruß, Christian

  • Hallo Micha,

    die DPI Zahl erhöhen bringt nichts, denn die Grundschärfe wird dadurch nicht angetast. Das Bild wird nur in mehr digitale Bildpunkte zersetzt.
    Was man versuchen könnte ist die Kontraste beim Scannen zu varrieren oder Staubentfernung ect. zu aktivieren.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Christian,


    ja ist schon richtig aber wenn das hier die Ausgabegröße war dann hat er ja die Auflösung noch garnicht angehoben. Also ich habe mal zu Testzwecken ein Portrait gescannt, da lag ich am Ende bei ca. 250 MB. Da kann man zommen ohne Ende. Eine nachträgliche Bildbearbeitung via Photoshop würde sich natürlich immer noch anbieten.


    Gruß
    Michael


    PS: Ich glaube er hat die Einstellungen belassen und nur den zu scannenden Ausschnitt verändert.

  • Hallo,


    ich hab noch mal vergrößert, besser wird es nicht. Aber ich glaube
    Sturmboot-Kommando hat recht, da ist ein Spaten zu erkennen.
    Die gerade unten mit dem Knubbel und dann der Schwung nach oben.
    Direkt nach dem Vergrößerungsscann ist es noch deutlicher zusehen.
    Nach dem abspeichern ist das Bild schlechter. die Vorlage ist ja auch nicht toll.


    Hiermit sind wir wohl am Ende angelangt. Danke für die Mühe.
    Sollte bei der WAst. etwas rauskommen schreibe ich noch mal.


    Mit freundlichem Gruß


    Christian

  • Hallo Sturmboot-Kommando,


    wie schon geschrieben, auf dem Originalscann bei mir ist ist das KS besser zu
    erkennen. Es sieht doch wie ein Spaten aus. Ich möchte es jetzt auch dabei
    belassen, zumal auch der Mantel nicht nach einer Uniform aussieht.


    Der Jahreszeit nach ist es Herbst und ich habe noch Bilder wo junge Soldaten
    im Schnee stehen. Dass ist dann wohl der der Winter`39/40. Auf einem
    Foto ist auch mein Vater zu sehen. Ab da waren sie dann richtig bei der Armee. Foto Frankreich Frühjahr 1940 in Uniform.


    Danke nochmal für die Auskünfte.


    Mit freunlichem Gruß


    Christian