Forschung zu den Kämpfen im Elsass in Frankreich im Juni 1940.

  • Hallo, ich suche Informationen über die deutschen Truppen, die in den Schlachten im Juni 1940 am Ballon d'Alsace in Frankreich gekämpft haben, genauer gesagt während der Schlachten von Bärenkopf am 21. Juni 1940. Ich versuche herauszufinden, welche Einheiten in der Gegend anwesend waren, damit ich einen Kampfbericht finden kann.

  • Moin!


    Du meinst bestimmt nicht Bärenkopf, sondern Baerenkopf (siehe Anhang). Auf die Schnelle konnte ich einen Soldaten identifizieren, der dem Inf.Rgt 318 (213. ID) angehörte und am 22.06.1940 in Bussang, ca. 30 km nördlich des Berges fiel. Es kann also sein, dass Einheiten der 213. ID dort im Raum kämpften.


    Gruß,


    Alex

  • Moin!


    Ich habe ein wenig im Bundesarchiv recherchiert:


    Zu den beiden Regimentern gibt es fast keine Akten, schon gar nicht für deinen Zeitraum!


    Bei den Divisionen sieht es ein ganz wenig besser aus, aber insgesamt kann die Aktenlage für diese zwei Divisionen als äußerst desolat bezeichnet werden.


    213. ID


    RH 37/7066

    ''Einsatz des Regiments im 2. Weltkrieg'' (Leider lässt sich nicht feststellen, wie umfangreich die Akte ist, und ob sie auch den Westfeldzug ausreichend abdeckt.)


    RH 26-213/34

    Tätigkeitsbericht IVd (kath.)

    1. Nov. 1939 - 30. Juni 1940


    RH 26-213/33

    Tätigkeitsbericht IVd (ev.)

    1. Juni - 3. Juli 1940


    RH 26-213/19

    Kriegstagebuch Ib

    1. - 24. Juni 1940


    RH 26-213/20

    Anlagen zum Kriegstagebuch Ib

    1. - 24. Juni 1940


    239. ID


    RH 26-239/9

    Befehle, Meldungen, Berichte, Einzelerlebnisse

    25. Aug. 1939 - 13. Okt. 1940


    RH 26-239/10

    Fronterlebnisberichte aus dem Westen von den unterstellten Einheiten

    1940


    RH 26-239/11

    Einzelerlebnisberichte und zusammenfassende Darstellungen von unterstellten Truppenteilen am Oberrhein

    14. - 26. Juni 1940


    RH 26-239/6

    "Die 239. Inf. Div. während des Feldzuges im Westen, Mai - Juli 1940".- Zusammengestellt vom Stab der 239. Inf. Div. als Erinnerungsgeschenk an den Div. Kdr. Gen. Maj. Neuling

    1940


    Enthält u.a. :

    Lage im Mai und Juni 1940;

    Stellenbesetzung der 239. Inf. Div.;

    Darstellung der Operationen der Division;

    die Truppen im Einsatz;

    Karten und Skizzen, Fotografien

    Bemerkung

    Benutzung nur nach Rücksprache mit dem Fachreferat; Rücklaufkontrolle durch Benutzersaal


    RH 26-239/39

    Vorausabteilung zur burgundischen Pforte, 15. - 20. Juni 1940. [...] Das könnte für dich interessant sein!


    RH 26-239/27

    Tätigkeitsbericht IVd (kath.)

    26. Aug. 1939 - 12. Juli 1940


    RH 26-239/28

    Kriegstagebuch Ib Nr. 2

    1. Mai - 3. Aug. 1940


    Enthält u.a. :

    Besondere Anordnungen für die Versorgung;

    Erfahrungsberichte, Meldungen, Tätigkeitsberichte der Unterabt. III, IVa, IVb, IVc

    RH 26-239/29

    Tätigkeitsbericht IVa

    1. Juni - 4. Juli 1940


    Sämtliche Akten liegen in Freiburg und liegen (noch) nicht digitalisiert vor.


    Gruß,


    Alex


    Nachtrag: Ich möchte anmerken, dass es noch viel mehr Einheiten und Verbände gab, die an diesen Kämpfen teilgenommen haben, aber diese muss ich noch identifizieren!

  • Hallo PirO03 ,


    es gibt noch eine Nara-Rolle der 556. Infanterie-Division deren Inhalt du dem Anhang entnehmen kannst. Sie könnte für dich hilfreich sein.


    Gruß

    Antje


    --


    Abschrift und Bearbeitung!


    Heeresgruppe C

    Ia

    Nr. 1179/40


    Hauptquartier, den 21.06.1940


    Heeresgruppenbefehl für Weiterführung der Operationen


    1. Feind

    Die Angriffe des gestrigen und heutigen Tages haben zum Zusammenbruch starker Teile des Feindes geführt. Der Gesamtwiderstand ist in einzelne Widerstandsgebiete auseinandergebrochen.


    Bei 1. Armee hat sich der Gegner heute zum Teil in geschlossenen Kolonnen unter Führung seiner Offiziere ergeben.


    Bisher wurden eingebracht:

    Von Gruppe Guderian: 100 000 Gefangene,

    von 16. Armee: noch nicht zu übersehen,

    von 1. Armee: 120 000 Gefangene,

    von 7. Armee noch nicht zu übersehen.


    2. Es haben erreicht:

    Gruppe Guderian: Straße Giromagny - St. Maurice - Vagney südwestlich Le Tholy - Ostrand Forst D'Épinal - Châtel.

    16. Armee: Mirecourt - westlich und nördlich Vezelice - Mosel bei Bayon.

    1. Armee: Mosel südlich Charmes - nördlich Châtel - südlich Forst de Romont - Senones - Dagsburg - nördlich Molsheim.

    7. Armee: Hohwald (westlich Barr) - Breuschtal bei Pleine - Bourg Buche - Lusse - Laveline (westlich Col de St. Marie) - Corcieux - Wegegabel 10 km westlich Col de la Schlucht – La Bresse – Oderen – Urbeis – Oberbruck – Grossmagny – Münsterol.


    3.

    Heeresgruppe C bemächtigt sich der noch bestehenden Widerstandsnester und breitet sich weiter in südwestlicher Richtung aus. Die Linie Laferté - Vesoul - L'Isle-le-Doubs ist von 16., 1. und 7. Armee zunächst nicht zu überschreiten.


    Bei den noch folgenden Kämpfen sind größere Verluste zu vermeiden. Vielfach wird der Gegner übergabebereit sein oder durch Hunger hierzu gezwungen werden können.


    Die Angriffe gegen die Maginotlinie sind einzustellen. Jedes weitere Opfer dort hat seinen Zweck verloren. Sofern sich die Werke weiterhin nicht ergeben sollten, genügt Bewachung.


    4. Trennungslinien

    Zwischen Heeresgruppe A und 16. Armee: Neufchâteau (ausschließlich) - Gray (einschließlich)

    Zwischen 16. und 1. Armee: Charmes (1) - Dompaire (1) - Fonteney le Château am Kanal Le Coney (1) - Ussey (16).

    Zwischen 1. und 7. Armee: Wie bisher, dann Fougerolles (1) - Luxeuil (1) - Vesoul (7).

    Zwischen 7. Armee und Gruppe Guderian: Straße Delle - Montbéliard - L'Isle-s.-le-Doubs. (Straße und Ort für Gruppe Guderian.)

    Zwischen Gruppe Guderian und Heeresgruppe A: Gray - Fraisans (20 km südwestlich Besançon) - Schweizer Grenze bei Morez (Orte zu A).


    5.

    Gruppe Guderian weicht entsprechend dem Vorwärtskommen der 16., 1. und 7. Armee nach Süden aus.


    Straße St. Maurice - Belfort steht nur für die an dieser Straße liegenden Verbände der Gruppe Guderian zur Verfügung.


    Die Stadt Belfort ist für 7. Armee baldmöglichst freizugeben.


    Ein Übertritt französischer Truppen in die Schweiz ist zu verhindern.


    6.

    16. Armee meldet, von wann ab XVII. Armee-Korps nicht mehr benötigt wird.


    7.

    1. Armee umstellt von allen Seiten den Höhenblock des Donon und erledigt den hier haltenden Gegner. Die Armee dringt in den übrigen Kampfraum nordostwärts der Mosel unbeschadet der Grenze zwischen 1. und 7. Armee nach Südosten vor, bis sie mit Truppen der 7. Armee oder der Gruppe Guderian zusammentrifft, wobei die Grenze unmittelbar örtlich zu regeln ist. Im übrigen ist in südwestlicher Richtung vorzugehen.


    8.

    7. Armee: Bezüglich Zusammenwirken mit 1. Armee siehe Ziffer 7.


    Es wird erneut betont, über Belfort baldigst Raum nach Westen zu gewinnen.


    Der Oberbefehlshaber


    gez.

    v. Leeb


    Quelle: Dokumente zum Westfeldzug 1940