Hallo zusammen,
während meiner Recherche wurde ich auf ein Projekt der Deutschen Kriegsgräberfürsorge aufmerksam.
Das Projekt "Todesbenachrichtigungen".
Alles anzeigen...Im Rahmen eines Sächsischen Pilotprojekts wurden 11.000 Briefe mit Anfragen zu solchen Zeitdokumenten verschickt. Und immerhin ca. 4% (mehr als 400) der Angeschriebenen meldeten sich mit Dokumenten zurück. Auf dieser Grundlage wird es im kommenden Jahr eine Aussendung an weitere 110.000 Haushalte geben. Aber natürlich kann man seine Unterlagen auch unabhängig von einer schriftlichen Anfrage einsenden!
Die so gesammelten Unterlagen sollen im Rahmen eines Dissertationsprojektes ausgewertet werden, das Prof. Dr. Sönke Neitzel, Professor für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam, betreut. Die oft geschönten amtlichen Schreiben, sollen u.a. in ein realistisches Licht gesetzt werden. Dabei können z.B. auch Schreiben von Kameraden helfen. Auch soll es um den "Wandel von Sinnstiftungen des Soldatentodes" 1914-1918 und 1939-1945 gehen.
Haben Sie offizielle Todesbenachrichtigungen oder Mitteilungen von Vorgesetzen und Kameraden zum Tod Ihrer Vorfahren oder Verwandten zuhause? Dann zögern Sie nicht, dieses tolle Projekt mit Ihrer Einsendung (gerne auch in Kopie) zu unterstützen!
Gesucht werden:
- amtliche Mitteilungen (Truppenteile/Standesämter/Versorgungsbehörden/Parteidienststellen etc.)
- persönliche Mitteilungen von Vorgesetzten und Kameraden,
- Selbstzeugnisse zur Wahrnehmung des Todes von Sohn/Vater/Bruder,
- Berichte über die Zustellung und (deren Wahrnehmung) durch Pfarrer, Bürgermeister, NSDAP-Funktionäre
Da ich mit meinen Jungs eine ganz spezielle Ecke in diesem Thema belege habe ich die Scans zu Schulz u. Miegel dort hingeschickt.Letztendlich sollen die Unterlagen ja auch "arbeiten". Nur faul im Schrank herumliegen und im Internet kaum beachtet könnten
sie nun eine wertvolle Bereicherung sein. Obwohl ich ja nicht zu einer der beiden Gruppen gehöre die angeschrieben wurden fand ich das diese spezielle Gruppe auch beachtung finden sollte.
Da die Benachrichtigungen doch anders verliefen als gewöhnlich. Mal schauen, was die damit machen.
In einer automatisch generierten E-Mail schrieb Dr. D.Reitz in seiner Antwort:
...Nachdem das Projekt bereits in der ersten Welle (2022), die sich mit 11.000 Briefen auf Sachsen beschränkte, eine enorme Resonanz mit grossem Rücklauf von Dokumenten und teils sehr persönlichen Anschreiben fand, sahen wir uns darin bestärkt, eine zweite Welle bundesweit an 100.000 Empfänger zu versenden (Okt. 2023).
Auch hier ist der Rücklauf schon nach wenigen Tagen gleichermassen beachtlich, wie vielversprechend....Zum weiteren Verlauf:
Folgendes ist geplant: im Laufe des Wintersemesters 2023/24 erfolgt die Aufbereitung der digital und analog (jeweils ca. 50 Prozent) eingehenden Unterlagen, und ab Sommer 2024 beginnt die wissenschaftliche Bearbeitung.
Wie bei Dissertationsprojekten üblich, darf mit einem Ergebnis (Buch) in 3 bis 5 Jahren, also ab 2027ff., gerechnet werden.......
Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: wir rechnen zum Ende der Datenerfassung mit einem Bestand von ca. 40 Leitzordnern in Papierform und einem entsprechenden Äquivalent digitaler Dokumente.
Jedenfalls ein Projekt das wir im Auge behalten sollten.
Gruß Wolfgang