Guten Tag zusammen,
Abschrift und Bearbeitung, aus Mitteilungen für die Truppe vom Dezember 1941
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Quelle: germandocsinrussia
Die Lottas
Die deutschen Soldaten werden schon von den Lottas gehört haben. Viele Kameraden, die zusammen mit den finnischen Verbündeten eingesetzt waren, haben sicher auch Gelegenheit gehabt, die Lottas persönlich kennenzulernen. Es sind Frauen und Mädchen des finnischen Volkes, welche in allen Einheiten bis hin zur vordersten Kampffront Dienst tun. Die Finnen haben sie eingesetzt, weil bei dem Kampf gegen den übermächtigen Feind kein Gewehrträger zu irgendeinem anderen Dienst entbehrlich ist. So wird z. B. die Verpflegung der finnischen Soldaten durch die Lottas besorgt. Aber auch viele andere Dienstverrichtungen nehmen sie in vorbildlicher Weise wahr.
Der deutsche Soldat kann von dieser finnischen Einrichtung manches lernen. Es ist ein ehernes Gesetz im finnischen Heer und eine Ehrenfrage für jeden finnischen Mann, diese Lottas unter den besonderen Schutz des Soldaten zu stellen. Kein Vater und keine Mutter braucht auch nur einen Augenblick Bedenken zu haben, die Tochter in den Wehrdienst zu schicken. Denn jede Frau und jedes Mädchen steht unter dem Schutz der Ritterlichkeit der gesamten wehrfähigen Mannschaft.
Diese Haltung ist in jeder Hinsicht vorbildlich. Unsere Nachrichtenhelferinnen und Rotekreuzschwestern tun ja auch einen Dienst, den man in mancher Hinsicht mit dem der Lottas vergleichen könnte. Können wir ebenso, wie es in Finnland selbstverständlich ist, dafür geradestehen, dass unsere Frauen und Mädels mit absoluter Sicherheit unter dem Schutz aller deutschen Soldaten stehen? Dass sie weder mit Worten noch mit Blicken oder Handlungen belästigt werden?
Die allermeisten Soldaten wissen ja wohl vom Elternhaus her, was sich schickt. Aber es gibt eine ganz bestimmte Klasse von Kostgängern, die meinen, beim Anblick eines netten Mädchens müsse unbedingt eine dreckige Bemerkung starten. Wahrscheinlich wollen diese komischen Figuren damit den Nachweis ihrer Männlichkeit erbringen. In Wirklichkeit ist das furchtbar witzlos. Wo ein ordentlicher Kamerad in der Nähe ist, müsste er mit einer kurzen, groben Bemerkung solch einem sexuellen Hanswurst das Handwerk legen.
Das hat nichts zu tun mit Muckerei. Im Gegenteil. Ein schönes Mädchen ist der entzückendste Anblick, den es gibt. Wie wird sich so mancher Soldat, der endlich aus der Front zurückkommt, danach sehnen ! Aber gerade weil wir als fröhliche Menschen wissen, wie schön die Beziehungen der Geschlechter zueinander sind, dürfen wir es nicht leiden, dass irgendeine klebrige Seele das reine Bild dieser Beziehungen trübt und beschmutzt.
Es hängt für die Zukunft unseres Volkes außerordentlich viel davon ab, dass das junge Deutschland, und zwar beide Geschlechter, aus diesem Krieg blitzsauber hervorgeht. Beide Teile müssen sich darauf freuen, nachher gesunde und starke Familien zu gründen und sich an fröhlichen Kindern zu erfreuen. Das ist aber eine Frage der inneren Zucht und der guten Erziehung. Sage keiner, die Frage sei schwer zu lösen. Sie ist im Grunde genommen ganz einfach. Man braucht nur zu den Mädchen des eigenen Volkes so manierlich zu sein, wie man wünscht und hofft, dass die eigene Mutter oder Schwester, Frau oder Braut von anderen Kameraden behandelt werden. Die Lottas in Finnland geben ein gutes Beispiel.
Gruß Marga