Straßenbau

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    262. Infanterie Division

    Ia/Stomarsch


    Ortsunterkunft, den 21.09.1942


    Instandsetzung und Haltung der Straßen und Wege und Aussteckung für den Winter


    Ab 01.10.1942 hat die beiderseitige Aussteckung der Straßen und Wege laut vorausgegangenem Befehl bezüglich Zuständigkeit für die Betreuung durch die Ortskommandanturen, für den Winter zu beginnen. Die Stangen müssen 3 m hoch sein und in einer Entfernung von 20 m ausgesteckt werden. Die Straßen Nr. 51, 52, 53, a, b, müssen für Kfz. und für Panje- und Kettenfahrzeuge gesondert ausgesteckt werden. Die Beschilderung ist entsprechend höher zu setzen.


    In Ortschaften wo keine Ortskommandanturen sind, sind die Bürgermeister innerhalb ihrer Ortsgrenzen für Instandsetzung, Instandhaltung und Aussteckung der Straßen zuständig zu machen und diesbezüglich durch die zuständigen Kommandanturen fachmännisch zu belehren und zu kontrollieren. In jeder Ortschaft muss ein Straßenwärter ernannt werden, der für den befahrbaren Zustand der Straßen und Wege Sorge trägt.


    Um ein schnelleres Abfließen des Regen- und Tauwassers zu gewährleisten, sind die Straßen und Wege beidseitig durch Gräben zu begrenzen. Diese Gräben können mittels Ackerpflug hergestellt werden. Beidseitig sind an den Straßen und Wegen Sickerlöcher zu graben.


    In sämtlichen Ortschaften sind Schlammkratzer und Schneepflüge laut an die Ortskommandanturen ergangenen Skizzen herzustellen und einsatzbereit zu halten. Desgleichen sind in den Ortschaften eine genügende Anzahl von Schneewänden aus Holz, Stroh- oder Weidengeflecht herzustellen und bereitzuhalten, um sie an Stellen, die einer besonders starken Schneeverwehung ausgesetzt sind, aufstellen zu können. An Fluß- und Bachübergängen sind neben den Brücken Furten für Kettenfahrzeuge herzustellen, auszustecken und zu beschildern.


    Termin der Beendigung dieser Arbeiten 01.11.1942.


    Für die Richtigkeit der Abschrift


    Saffran

    Oberleutnant und Ordonnanzoffizier


    gez. Scholz

    Generalmajor

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier gerne auf den folgenden Bereich verweisen, wo es auch um das Thema Schneezäune geht:



    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Armee-Oberkommando 18

    Armee-Pionier-Führer


    Armee-Gefechtsstand, den 11.03.1943


    Behelfsmäßige Instandsetzung von Straßen und Wegen


    I. Schotterstraßen


    A) Schlaglöcher, Spurrinnen, kleine Granattrichter und dgl.


    1) ausheben 10 - 15 cm tief (rechteckig), dabei flache Ränder beseitigen, Wände senkrecht halten.


    2) ausfüllen mit Schotter (kleingeschlagene Bruch- oder Findlingssteine, Ziegelschlag nur als Notbehelf) bis zur Oberkante der Straßendecke,

    keinesfalls mit Humus, Lehmboden oder reinem Sand.


    3) abdecken der Schotterschicht nach Möglichkeit mit leicht lehmhaltigem Kies oder Sand unter Zusetzung (Zuführung) von Wasser.


    4) feststampfen oder festwalzen der Ausfüllung (Schotter, Kies und Sand) unter weiterer Zusetzung von Wasser, Kies und Sand, mittels Stampfer (Rundholzklotz) oder einer leichten Walze.


    Bei Fehlen von Schotter:


    a) aushacken etwa 20 cm tief (rechteckig), dabei flache Ränder beseitigen, Wände senkrecht halten,


    b) einbringen einer 5 cm hohe Kies- oder Sandschicht.


    c) einsetzen von Rundholzklötze als Pflaster (Rundholzklötze von 15 - 20 cm Ø rd. 15 cm Höhe).


    d) ausfüllen die Zwischenräume mit Kies oder Sand.


    e) festrammen die Rundholzklötze mit einer Pflasterramme (mit Eisen beschlagener Holzstampfer).


    B. Wellenbildung


    1. vereinzelte, kleinere Wellen beseitigen wie bei I. A).


    2. stärkere, ausgedehnte Wellen


    a) vorübergehende Behebung durch


    aa) Ausfüllen der Täler (Vertiefungen) mit Faschinen oder Strauchwerk.


    Abdecken der Faschinen bzw. des Strauchwerkes mit Kies oder Sand,

    keinesfalls mit Humus oder Lehmboden.


    bb) oder durch Ausfüllen der Täler mit Kies oder Sand,

    Legen von Knüppelteppichen oder Spurtafeln,

    Abdecken der Knüppelteppiche mit Kies oder Sand.


    b)

    gründliche Ausbesserung womöglich durch Fachkräfte zumindest aber unter Anleitung Fachkräften durch:

    • Aushacken der Schotterdecke 10 - 15 cm tief in den Tälern. Schotter zur Wiederverwendung sortieren.
    • Ausgleichen der Täler mit Packlage aus Bruchsteinen bzw. Schotter.
    • Aufbringen einer 8 - 12 cm hohen Schotterschicht.
    • Abdecken wie bei I. A).
    • Feststampfen wie bei I. A).
    • Abwalzen wie bei I. A).

    C) Frostaufbrüche


    1. vorübergehende Behebung durch:


    a) Abdecken mit Faschinen, Kies, Sand,


    b) Legen von Knüppelteppichen oder Spurtafeln.


    2) gründliche Ausbesserung womöglich durch Fachkräfte zumindest aber unter Anleitung von Fachkräften durch:


    a) Aushacken der Fahrbahn, den Schotter zur Wiederverwendung sortieren und Lagern,


    b) Aufnehmen der Packlage, wo vorhanden und zum Wiedereinbau lagern,


    c) Ausheben des lehmigen Bodens bis zu einer Tiefe von 1,00 - 1,50 m, womöglich Entwässerung der Grube durch Schlitze (Gräben).


    d) Einlegen eines Knüppelrostes falls Untergrund in dieser Tiefe nicht tragfähig ist.


    e) Ausfüllen der ausgehobenen Grube mit Kies oder Sand,


    f) Setzen einer 20 cm hohen Packlageschicht mit der erforderlichen Querneigung (2 - 3%),


    g) Abschlagen der Spitzen der Packlage.


    h) Aufbringen einer 8 - 12 cm hohen Schotterschicht,


    i) Feststampfen oder Walzen des Schotters unter Zusetzung von leicht lehmigem Kies oder Sand sowie von Wasser.


    II. Pflasterstraßen


    A) Schlaglöcher, Spurrinnen, kleine Granattrichter usw.


    a) Instandsetzung mit Steinen durch:

    • Herausnehmen der versackten Steine,
    • Einbringen von Sand oder Kies,
    • Einsetzen der Steine mit einer kleinen Überhöhung,
    • Ausfüllen der Fugen (Zwischenräume) mit Kies oder Sand unter Zusetzung von Wasser.
    • Festrammen der Steine, solange der Kies oder Sand noch feucht ist mittels Pflasterramme oder eines mit Eisen beschlagenen Holzstampfers,
    • Eindecken der ausgebesserten Pflasterstellen mit Sand.

    b)

    • Instandsetzung mit Rundholzklötzen wie unter II. A) a).


    B) Lockerung oder Fehlen der Randsteine


    beseitigen durch:


    a) Setzen schwerer Randsteine wie unter II. A) a).


    b) Hinterfüllen der Randsteine mit Schotter oder Kies (Sicherung),


    oder:


    1) Verlegen eines Holzbalkens, der durch Pfähle befestigt wird (alle 1,0 - 2,0 m),


    2) Ausgleichen der Fahrbahn mit Sommerweg (Bankett) durch Schotter, Kies oder Sand.


    III. Unbefestigte Straßen


    A) Schlaglöcher, (Unebenheiten), Spurrinnen, kleinere Granattrichter usw.


    Ausfüllen:

    • mit Kies, Sand,
    • notfalls mit Humus oder Lehmboden,
    • nicht mit Steinen sonst vor und hinter den ausgebesserten Stellen in kurzer Zeit neue Schlaglöcher,

    Feststampfen oder Festwalzen der Ausfüllung mit Holzstampfer oder leichten Walzen (Handwalzen).


    B) Wellen


    Abtragen der Wellenberge:


    Ausfüllen

    • der Wellentäler mit Kies oder Sand,
    • notfalls mit Humus oder Lehm,
    • nicht mit Steinen oder Knüppeln.

    Feststampfen oder Festwalzen wie bei III. A).


    IV. Knüppeldämme


    A) lockere Knüppe:

    • Nachziehen der Rödelung,
    • Anbringen neuer Rödelung,

    gegebenenfalls:

    • Ersetzen der Rödelung durch Schlagen von Pfählen,
    • Anbringen von seitlichen Begrenzungsbalken gegen seitliches Herausrutschen der Knüppel.

    B) beschädigte Knüppel, Rödelbalken usw.:

    • Auswechseln beschädigter Knüppel (Rödelbalken) nach Lockerung der Rödelbunde,
    • Festkeilen der neuen Knüppel,
    • Achten auf sattes Auflagern der Rödelbalken.

    C) Verschlammung:

    • Abziehen des Schlammes mit Schaufeln, Schlammkratzern usw.
    • Entwässern durch Schaffung von Abzugsgräben zu den seitlichen Entwässerungsgräben.

    nötigenfalls:

    • Aufnehmen der Knüppel,
    • Verstärken des Unterbaues,

    oder, falls der Knüppeldamm zu tief liegt: Auflegen eines neuen Knüppeldammes auf den alten.


    V. Teer- und Asphaltstraßen (Schwarzdecken)


    Schlaglöcher, Spurrinnen, kleinere Granattrichter und dgl.


    a) wenn kein Teer (Asphalt) und Splitt vorhanden wie bei I. A).


    b) wenn Teer (Asphalt) und Splitt vorhanden nur unter Anleitung von Fachkräften durch:


    1) Aushacken der schadhaften Stellen wie bei I. A).

    2) Ausfüllen der schadhaften Stellen wie bei I. A).

    3) Feststampfen oder Festwalzen der schadhaften Stellen wie bei I. A).

    4) Zusetzen von flüssigem Teer oder Asphalt.

    5) Abdecken mit Splitt (kleingebrochener Hartstein-Schotter bis zu einer Größe von 30 m/m.

    6) Feststampfen oder Walzen der Ausfüllung.


    Quelle germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: