Einsatzort Belle Fontaine/Bellefontaine (1944)

  • Liebe Foristen,


    ich brauche dringend (die Abgabefrist ist schon am Freitag) eure Hilfe.


    Ich bin auf der Suche nach dem "richtigen" Belle Fontaine/Bellefontaine (sprich, die korrekte Lage). In diesem Ort bzw. ganz in der Nähe fiel am 7. August 1944 der Major und Ritterkreuzträger Ferdinand Schneider-Kostalski, Abteilungskommandeur III./Panzer-Regiment 3 (2. PD), als er „während einer Spähfahrt mit dem Krad" auf eine Mine fuhr.


    Ich habe die verschiedensten Schreibweisen des Ortes und seiner Lage in der Literatur und im Internet gefunden (siehe Anhang)! Offenbar hängt die Bestimmung auch von dem jeweiligen Unternehmen/der jeweiligen Operation ab. Meine Vermutung ist: Unternehmen Lüttich! Andere Angaben deuten dagegen auf ein Bellefontaine weiter nördlich hin (z. B. † bei Bellefontaine, 14500 Vire-Normandie, Frankreich, nahe La Lande Patry).


    Kann mir bitte jemand von euch helfen, das richtige Belle Fontaine/Bellefontaine zu finden?


    Herzliche Grüße,


    Alex

  • Hallo Alex,


    na das ist ja mal wieder eine Herausforderung. ;) Freitag ist ja erst übermorgen, also noch massenhaft Zeit. :D


    Wobei unser Uli ja der Experte für solche Sachen ist, werde ich später mal schauen, ob ich etwas finden kann.


    Lg

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Alex,


    06.08. - 11.08.1944: Angriffskämpfe auf Avranches


    Kartenskizze 30, 35


    Von der oberen Führung wurde in diesen Tagen der Plan erwogen, auf Avranches durchzustoßen, um dort dem Amerikaner „die Tür zuzuschlagen", durch die er seine Truppen laufend schleuste, um die deutschen Verbände vom Westen und Süden her zu umfassen, was ihm schließlich mehr auf Grund seines ungeheueren Kräftepotentials gelang als durch eine überlegene Führung, ohne daß deren Leistung hier herab gesetzt werden soll. Bei Besprechungen wies die Division darauf hin, daß die für den Stoß auf Avranches vorgesehenen Kräfte zu schwach wären, um den Plan erfolgreich durchführen zu können. Die Stärke der Division betrug noch etwa 60 Prozent der Sollstärke, dabei ca. 60 Panzer und 15 Jagdpanzer.


    Für den am 06.08.1944 ab Mitternacht angesetzten Vorstoß auf Avranches war die 2. Panzer-Division wie folgt gegliedert:


    rechts:

    • Panzer--Grenadier-Regiment 304
    • und je eine Panzer-Abteilung der 2. und 116. Panzer-Division,

    links:

    • Panzer--Grenadier-Regiment 2,
    • Teile Panzer-Regiment 3,
    • Panzer-Teile der LAH und
    • Jagd-Panzer der Panzer-Jäger-Abteilung 38 (SF).


    Es war befohlen, ohne Artillerievorbereitung überraschend die feindliche Sicherung zu durchbrechen und rücksichtslos auf Le Mesnil Adelée durchzustoßen. Diese Absicht gelang zunächst. Nach kurzem Kampf wurden die amerikanischen Sicherungen vernichtet und dabei Waffen (Pak) und Kraftfahrzeuge erbeutet, ohne daß eigene Verluste eintraten.


    Der vorderste Jagdpanzer erhielt zwar einen Paktreffer, aber die Granate riß nur dem Kommandanten die Mütze vom Kopf und blieb zwischen den Gepäcksäcken liegen; der Jagdpanzer blieb einsatzbereit.


    Ein zweiter wurde durch Minen an der Kette beschädigt; nach wenigen Stunden Arbeit der Instandsetzungs-Dienste war er wieder gefechtsklar. Dieser durch das verspätete Eintreffen der Panzer der LAH erst gegen 2.00 Uhr gestartete Nachtangriff gelang ohne eigene Verluste.


    Erst in den Morgenstunden entwickelten sich schwere Kämpfe bei St. Barthelemy, das sich als stark feindbesetzt erwies. Dort waren gut versteckt mehrere 90 mm Pak eingebaut, die uns schwere Verluste zufügten.


    Erst beim zweiten Anlauf, nachdem einer unserer Jagdpanzer zwei dieser Pak vernichtet hatte, gelang es, in den Ort einzudringen und diesen beim Hellwerden zu säubern, wobei über 100 Gefangene eingebracht wurden. Es gelang noch, über einen Kilometer weiter nach Westen vorzustoßen, dann machten feindliche Panzer, starke Luftangriffe sowie schwere Artillerie-Feuerüberfälle ein weiteres Vordringen auf Juvigny unmöglich.


    Obwohl für diese Kämpfe eigene Luftwaffenunterstützung zugesagt war, es sollten - 100 eigene Jäger angreifen, wurde an diesem strahlenden Sommertag (07.08.1944) kein eigenes Flugzeug gesehen.


    Späteren Gerüchten zufolge sollen die eigenen Jäger auf ihren Flugplätzen bei Paris oder bei Luftkämpfen in deren Nähe vernichtet worden sein. Diese Vermutung ist durch andere Berichte erhärtet worden. Tatsache war jedenfalls, daß die verzweifelt kämpfenden Erdverbände bei Tage nicht die geringste Entlastung durch die eigene Luftwaffe erfuhren, sondern ganz auf sich allein gestellt einem übermächtigen Gegner gegenüber schwerste Verluste hinnehmen mußten.


    Die Division hatte gehofft, im ersten Anlauf Le Coudray zu erreichen und in der nächsten Nacht auf Avranches vorzustoßen. Dies wäre wohl auch gelungen, wenn die versprochene eigene Luftwaffenunterstützung zur Stelle gewesen wäre.


    Für die 116. Panzer-Division war Brezey als erstes Angriffsziel bestimmt worden, doch kam diese Division infolge der heftigen feindlichen Gegenwehr und der Luftangriffe kaum einen Schritt vorwärts.


    Die linke Angriffsgruppe der 2. Panzer-Division lag vor La Valle fest, nur die rechte Angriffsgruppe im Raume Le Mesnil Adelee und Mesnil Tove zeigte wie ein drohender Finger auf Avranches.


    Offenbar hatte der Gegner jetzt die Gefahr erkannt, denn die feindliche Luftwaffe griff nun in pausenlosen und sich an Heftigkeit steigernden Einsätzen diese vorgestoßenen Teile der Division an. Als gegen 14.30 Uhr auch stärkere feindliche Panzer- und Infanterie-Verbände Le Mesnil Tove angriffen, mußte der Ort geräumt werden.


    In diesem Raume und Le Roussel Surce Gemeinde Tove entwickelten sich an diesem und an dem folgenden Tage (08.08.1944) schwere und verlustreiche Kämpfe, die dazu führten, daß die eigenen Verbände wieder auf ihre Ausgangsstellungen zurückgenommen werden mußten. (Hier fiel am 08.08.1944 im feindlichen Artilleriefeuer der vielen bekannte alte Abteilungs-Angehörige Leutnant Franke als Führer eines Jagdpanzerzuges. Alle Offiziere der 3. Kompanie wurden verwundet.


    Beim Panzer-Regiment 3 fiel bei Gemeinde Tove Major Schneider-Kostalsky.) Damit war der Angriff auf Avranches gescheitert! Doch selbst bei seinem Gelingen hätten die eigenen Kräfte nie dazu ausgereicht, einen solchen Erfolg zu sichern.


    Die angreifenden Verbände der Division hatten in diesen Tagen ca. 60 Prozent ihrer Stärke verloren, sie waren völlig erschöpft und ausgeblutet.


    Auch in diesem Kampfgebiet spielten die feindlichen Luftangriffe die Hauptrolle. Am Tage wurde jede Bewegung fast zur Unmöglichkeit. Die englischen Raketen werfenden „Taifun-Jäger" sind, wie schon bei La Desinière (29./30.07.1944), am 07. und 08.08. für die 2. Panzer-Division besonders in Erscheinung getreten. Sie hatten eine kaum für möglich gehaltene Treffsicherheit, und es gelang ihnen, auch schwerste Panzer zum völligen Ausfall zu bringen.


    Quelle: Divisionschronik der 2. Panzer Division


    Gruß

    Antje


    P.S. Auch wenn in diesem Bericht und in den Karten dein gesuchter Ort nicht namentlich erwähnt wurde, kannst du sicher im Auschlussverfahren das richtige Bellefontaine finden. Ich denke Bart hat recht mit seiner Annahme.

  • Liebe Antje,


    vielen, vielen Dank!


    Aber etwas kann da nicht stimmen!


    Das Panzergrenadier-Regiment 3 unterstand nie der 2. Panzerdivision, sondern der 3. Panzerdivision! Steht das so im Original? Gemeint ist sicherlich das Panzer-Regiment 3!


    Danke auch an Bart!


    Herzliche Grüße,


    Alex

  • Lieber Alex,


    du hast so recht, natürlich handelt es sich um das Panzer-Regiment 3 ich habe es korrigiert. Entschuldige bitte =O


    Lg

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: