Pferde (Allgemeines)

  • Reiterliche Grundbegriffe



    1.) Takt

    Ein Pferd geht im Takt, wenn die kreuzweisen Beinpaare gleichzeitig ab- und wieder auffußen.


    2.)

    Ein Pferd hat sich losgelassen, wenn es


    a) taktmäßig, ohne zu eilen, ruhig vorwärts geht,


    b) wenn es Hals und Kopf nach vorwärts streckt und die abwartende Hand sucht,


    c) wenn es lose federnd aus dem Rücken schwingt, sodass der Reiter weich und bequem sitzen kann,


    d) wenn es den Schweif ohne Spannung trägt und


    e) wenn man keine harten Bewegungen mehr hört.


    3.) Anlehnung

    Die weich federnde Verbindung zwischen Hand und Maul nennt man Anlehnung. Sie beginnt an den Gesäßknochen, sobald der Reiter weich und bequem sitzen kann, setzt sich fort an den Schenkeln, wenn der Sitz des Reiters durch den Pferdeleib ausgefüllt ist, sodass er treiben kann und endet als Ergebnis davon in den passiven Händen, wenn Pferde, Hals und Gebissmuskeln sich an das Gebiss heranstrecken.


    4.) Schwung

    Unter Schwung versteht man das sichere Auffußen und federnde Abfußen der Beine. Vorbedingung für den Schwung ist der zwanglos schwingende Rücken, der nur bei einem völlig gelösten Pferde vorhanden ist.


    5.) Pferde an die Zügel

    heißt, Pferde von hinten nach vorn derart vorwärtsschieben, dass im Halten wie im Gange eine sichere und leichte Verbindung zwischen Maul und Hand hergestellt ist.


    6.) Überstreichen

    ist eine nachgebende Zügelhilfe, die Hand geht vor unter bewusster Aufgabe der Zügelanlegung im Pferdemaul.


    7.) Herauskauen

    Diese Lektion wird größtenteils nur im Schritt und im Aufsitzen im Arbeitstrab ausgeführt, der Reiter treibt weiter mit angezogenem Kreuz, öffnet die Hand, sodass das Pferd die Zügel herauskauen kann. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Nase nach dem Herauskauen vor die Senkrechte kommt, der Hals möglichst lang und die Pferdenase möglichst tief kommt. Bei der ganzen Ausführung muss das Pferd den Takt ohne zu eilen beibehalten. Diese Lektion kann auch bei fortgeschrittenen Pferden im Arbeitsgalopp ausgeführt werden.




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  • Merkpunkte für die Reitausbildung



    1.) Weshalb muss ein Pferd zu - bzw. angeritten werden?


    2.) Es genügt daher nicht nur eine Gewöhnung an Sattel und Reiter?


    3.) Wie ist die Vorhand belastet?


    4.) Wie lange dauert die normale und die Kriegsausbildung?


    5.) Was ist die Grundlage für gute Reiterei?

    — Sattelung, Trense und Zäumung.

    — Grundsatz:Viel Pferd vorn, wenig Pferd hinten.


    6.) Sitz des Reiters: Beschreibung, Oberkörper (Kopf) Mittelpositur, Beine.


    7.) Einwirkungen des Reiters bzw. Hilfen: Gewicht, Gesäß, Kreuz, Schenkel, Sporen, Gerte, Zügelführung.


    8.) Nach welchen Grundsätzen fasse ich ein Pferd an und was habe ich zu berücksichtigen: Gebäude, Gänge, Temperament, Springen, Geländesicherheit als Endziel.


    9.) Grundbegriffe des Reitens: taktische Gelassenheit, Anlehnung, Schwung, Pferde an die Zügel stellen, überstreichen, Hand-Kauen.


    10.) Welches sind Untugenden, die sich am meisten herausstellen? Steigen, Sattelzwang, Schenkelfaulheit und -empfindlichkeit, dto. Sporenempfindlichkeit, hart und überempfindlich im Maul, Öffnen des Maules, Zunge heraus überm Gebiss, Pferd geht über dem Zügel, hinter dem Zügel, auf dem Zügel und überzäumt sich.


    11.) Abstellen der Mängel.


    12.) Springen und Gewöhnung, Bügel kürzer.


    13.) Bahnen und Reitplätze:

    — Sprünge mit Fängen

    — Geläuf

    — Abmessung 22 x 44


    14.) Gelände: Bügel kürzer, Abreiten im Schritt, Verhalten im Gelände, auf Straßen und Sandboden (erst erkunden bei feuchtem Geläuf) Schritt zurück, trocken im Stall.


    15.) Marsch, Biwak, Ortsunterkunft, Sattelung, sorgfältig.


    16.) Beschreibungen der Lektionen: Vorhand, Wendungen im Gang, Durchreiten der Ecken, Reiten auf Zirkel, VoLTE, Hinterhandswendungen, Schlangenlinien, Paraden, Rückwärtsrichten, Geraderichten, Schenkelweichen, Viereckverkleinern und -vergrößern.


    17.) Reitlehrer: Kommandosprache, Programm, Verpassung von Reiter auf Pferde, Verteilung der Pferde in der Abteilung, Umsetzen von Reitern, Platz des Lehrers.


    18.) Aufbau der Reitstunde.



    Fortsetzung folgt.



    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,



    Weiter geht es mit Fahrvorschriften für das Fahren vom Bock.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Einleitungsvortrag


    Die Grundsätze für das Fahren vom Bock sind in der Fahrvorschrift niedergelegt. Die Notwendigkeit einer Fahrvorschrift und die Ausbildung der Fahrer vom Bock zeigte uns der vergangene Weltkrieg.


    Vor dem Kriege hatte man in der Armee für jede Waffengattung besondere Spezialfahrzeuge, welche vier- bzw. sechsspännig vom Sattel in Kumtbeschirrung gefahren wurden. Eine Vorschrift für das Fahren vom Bock fehlte. Nur beim Train waren einige kurze, aber ungenügende Hinweise gegeben.


    Nach den Erfahrungen von zwei Kriegsjahren, also 1916, stellte man als Ersatz für die vielen verschiedenen Fahrzeuge, wo irgend möglich den heutigen leichten Feldwagen ein, statt der Kumtbeschirrung lieferte man das Sielengeschirr . Ferner ging man 1916 , vor allem in den vielen notwendig gewordenen Nachschubkolonnen, zum zweispännigen Zug, dem Fahrer zum Bock über, weil man erkannt hatte, dass 3 Zweispänner in leichten Feldwagen bei gleichem Kräfteverbrauch mehr Nutzlast befördern als ein Sechserzug vom Sattel gefahren. Jetzt trat aber ein Mangel an ausgebildeten Fahrern vom Bock ein. 1917 gaben die Armee „Mackensen“ und das Gardekorps Richtlinien heraus, die aber unvollkommen waren, ferner fehlte es an Zeit zum Ausbilden.


    Die Statistik weist nach, dass durch Unkenntnis im Umgang mit Pferden, schlechten Verpassen von Geschirren, Zugausgleich, Belastungsfragen, schlechter Leinenführung usw. während des Krieges etwa 480 000 Pferde verloren gingen.


    Um eine Wiederholung solcher Verluste unmöglich zu machen, gab man im Jahre 1922 die erste Fahrvorschrift heraus, die sich auf den Grundsätzen des Altmeisters B. v. Achenbach aufbaute.


    Wesentliche Teile der Wehrmacht sind auch heute noch auf das Pferd angewiesen, deshalb ist die Ausbildung von Fahrern eine dringende Notwendigkeit. Der Fahrer vom Bock muss vor allem sehen lernen. Ernmuss feststellen können, wienkann ich dem Zugpferde die Arbeit erleichtern, die Sicherheit des Gespannes erhöhen und die Leistungsfähigkeit steigern.



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  • Erfahrungen über das Pferd im Ostfeldzug


    (Name des Autors fehlt)


    Mein Gesamturteil darf ich kurz vorwegnehmen: Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Kathastrophe, die wir erlebt haben, daran darf nichts beschönigt werden.


    Allein in unserer Division sind 5. 500 Ausfälle gemeldet. Bei der günstigen Gelegenheit ein tot geschundenes Pferd sofort wieder am Wege zu ersetzen, glaube ich, dass wenigstens die gleiche Zahl nicht gemeldet wurde.


    Durch Feindeinwirkung ist der kleinere Teil ausgefallen, die meisten Pferde haben wir durch eigene Schuld verloren.


    Unausgebildete Fahrer, zu denen vielfach die dümmsten für besonders geeignet gehalten wurden, nicht genügend erfahrene Offiziere und Futtermeister, das sind wohl die Hauptursachen. Diese Unerfahrenheit, teilweise unverantwortliche Interesselosigkeit wirkte sich in verschiedenster Hinsicht aus, was ich wohl im einzelnen nicht aufzuzählen brauche.


    Am besten hat sich wohl auch unter den russischen Verhältnissen das edlere, harte deutsche Warmblutpferd, insbesondere der Ostpreuße, bewährt.


    Der Aufbau der hiesigen Pferdezucht muss meines Erachtens mit ostpreußischen Hengsten und den vorhandenen mehr oder weniger brauchbaren Panjestuten durchgeführt werden.


    Die deutschen Geschirre können wesentlich vereinfacht werden. Die einfachsten Panjegeschirre aus einem Stückchen Gurt und zwei Stricken, über die wir zunächst lachten, haben die wenigsten Druck- und Scheuerstellen hervorgerufen.


    Unsere Militärfahrzeuge haben fast alle Konstruktionsfehler, die erst hier Unterboden ungünstigen Verhältnissen sich auswirken. Unser Hf. 1 trägt z. B. bei gleichmäßiger Beladung etwa 89% auf der Hinterachse, während zur leichteren Überwindung von tiefen Löchern beim Anfahren usw. die größere Last auf der Vorderachse liegen müsste. (Ausprobieren mitbedachte Handwagen).


    Bei der üblichen Verfütterung von ungequetschtem Hafer werden täglich einige tausend Dutzend unverdaut den russischen Spatzen überlassen, wir könnten sie, glaube ich, besser für Haferflocken für unsere Kinder gebrauchen.


    Bei den meisten Pferden von Infanterie-Offizieren sollte man nicht von Reitpferden, sondern von Tragtieren sprechen.



    Fortsetzung folgt.



    Gruß Marga

  • Fortsetzung



    Merkpunkte


    1.) In bespannten und berittenen Einheiten muss der „Geist der Motorisierung“ in „Achtung vor der Kreatur“ umgewandelt werden.


    2.) Das Pferd ist als Helfer und Freund anzusehen und nicht als Maschine. Liebe und Verständnis für das Pferd und seine Belange müssen geweckt und anerzogen werden.


    3.) Auch in diesem Kriege ist der Verlust an Pferden, der durch Unkenntnis und unsachgemäße Behandlung entstanden ist, weit höher als der durch Feindeinwirkung.


    4.) Jeder Ausfall von Pferden beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Truppe und kostet Menschenleben.


    5.) Jeder Soldat muss wissen, was ein Pferd zu leisten im Stande ist, er muss den Grad der Beanspruchung bzw. Überanstrengung beurteilen können.


    6.) Jeder Soldat muss selbst Futtermeister sein, er muss wissen, wann, wie oft, mit was ein Pferd zu füttern und zu tränken ist. Er muss erfinderisch sein im Besorgen von Futtermitteln, Stall- , Unterstell- und Einstreumöglichkeiten.


    7.) Möglichst viele Mannschaften müssen reiten können, wer nicht reiten kann, kann auch nicht vom Sattel fahren.


    8.) In der Kolonne ist auf größte Marsch- und Verkehrsdisziplin zu achten. Bei Rast scharf rechts heranfahren, Verkehrsposten aufstellen am Anfang, am Ende und je nach Länge der Kolonne auch Zwischenposten zur Regelung des Gegenverkehrs.


    9.) Bei Rast den Pferden möglichste Erleichterung durch Lockern der Gurte, Halskoppel, Stränge oder, wenn möglich, durch Absatteln und Abschirren verschaffen, eventuell grasen lassen.


    10.) Es ist darauf zu achten, dass auch das Handpferd sich gleichmäßig am Zuge beteiligt, eventuell antreiben. Von Zeit zu Zeit ist das Handpferd als Sattelpferd umzuspannen, damit das Sattelpferd Erleichterung bekommt und geschont wird.


    11.) Ausländische Geschirre und Sattelzeuge sind zu Lehrzwecken anzufordern, damit daran die Unterschiede erkannt, das Verpassen gelehrt und Nachteile durch unsachgemäße Verwendung vermieden werden können (zu kurze Tauträger — zu niedrige Kammern).


    12.) Es muss gelehrt werden, wie mit den primitivsten Mitteln, Riemen, Tauen, Gurten eventuell Draht oder Ketten ein Pferd angespannt und zum Zuge gebracht werden kann.


    13.) Wenn beim Verladen von Pferden in Waggons Halfter, Trensen o. ä. nicht zur Verfügung stehen, sind die Pferde am besten lose in die Waggons zu sperren und nicht etwa mit Stricken durchs Maul oder Draht um den Hals zu binden.


    14.) Bei behelfsmäßigem Anspannen eines dritten Pferdes neben einem Zweigespann ist der Zug des nebengespannten Pferdes nicht auf ein Vorderrad, sondern an ein Hinterrad anzubringen.


    15.) Es ist zu unterrichten, wie behelfsmäßig Halfter oder Zaumzeuge aus Stricken oder Gurten in der Art eines Kapzaumes hergestellt werden können. Bei einer solchen Zäumung darf nicht geritten werden, sondern müssen die Pferde geführt werden.


    16.) Es muss unterrichtet werden über Vorspanndienst bei schwierigen Geländestrecken, Anhöhen, Morast usw. Vor solchen Strecken ist Vorspanndienst einzurichten und nicht zu warten, bis die ersten Wagen festsitzen. Der Vorspann ist so zu organisieren, dass ein Pferdepaar mit verlängerten Tauen (von einem dritten Gespann) jeweils vorgespannt wird.


    17.) Kaltblüter sind nur im Gelände im Reiten und Fahren zu Schulen, alles andere ist überflüssig. Mit Kaltblütern sind nur Schritt- und kürzere Trabreprisen, kein Galopp unter dem Reiter zu üben. Galopp kommt für den Kaltblüter nur in Ausnahmefällen, beim Überwinden von Anhöhen o. ä. in Frage.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,


    Fortsetzung aus der oben stehenden Akte

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    Auszug aus den Richtlinien für die Ausbildung im Ersatzheer, herausgegeben vom Chef H. Rüst u. BdE



    g) Reit- und Fahrausbildung, Ausbildung mit dem Bergreitpferd, dem Tragtier und am Karren


    Erziehung zu gewissenhaftester Fürsorge für das Pferd ist wichtigste Voraussetzung für die Erhaltung des kostbaren Pferdematerials. Dazu gehört genaue Kenntnis der Zäumung, Sattelung und des Geschirres, ihrer Pflege, richtigen Verpassung und Instandsetzung.


    Der Schwerpunkt der gesamten Reitausbildung liegt beim Reiten im Gelände. Sobald die Sitzgrundlagen und die erste richtige Einwirkung auf das Pferd sichergestellt sind (nach ungefähr 4 Wochen), ist die Ausbildung durch viel Einzelreiten mit kleinen Aufträgen und Überwindung von Geländehindernissen zu fördern.


    Bei der Fahrausbildung ist neben der richtigen Leinenführung und Hilfegebung die Kenntnis des Zugausgleichs eines Gespannes durch Leinenverschnallung von besonderer Bedeutung. Die Kenntnis des Fahrzeuges, seiner Pflege und Instandhaltung gehört zur Ausbildung des Fahrers.


    Längere Märsche, auch bei Dunkelheit, sind zur Ausbildung der Reiter und Fahrer vor allem auch in der Fürsorge für das Pferd wie z. B. richtige Wahl der Rastplätze, Grundsätze des Fütterns und Tränkens und Schonungsmaßnahmen auszunutzen.


    Der Reit- und Fahrausbildung der Offiziere und des Offizier-Nachwuchses ist besonderes Augenmerk zu schenken. Sie muss bei den Besichtigungen besonders überprüft werden.



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  • Erfahrung über Pferdematerial, Beschirrung und Ausrüstung



    Pferdetyp:


    Reitpferde

    Warmblutpferd, nicht zu großen plumpen und knochigen Bau, da schlechte Futterverwerter. Einige wenige starke, kräftige Pferde in den Batterien für Scherenfernrohr, Richtkreis usw. genügen.


    Zugpferde

    Schwerer Warmbluttyp — Oldenburger, Ostfriesen bzw. Kaltblut mit Warmbluteinschlag. Reiner schwerer Kaltblutschlag nicht vorteilhaft, da zwar Zugleistung gut, aber Herz und Lunge den großen Anstrengungen meistens nicht gewachsen sind. Zudem zu hoher Verbrauch von Hafer und Rauhfutter. In Russland infolge Nachschubschwierigkeiten meist sehr beschränkter Futterersatz. Als Stangenpferde sind immer besonders kräftige gut eingezogenen Pferde zu verwenden, da die Last des Anzugmomentes meistens bei den Stangenpferden liegt. Ersatz: Infolge Pferdeausfälle mussten russische Panjepferde meistens als Ersatz benutzt werden. Nur wenige russische Panjepferde konnten als Zugpferde benutzt werden, da diese zu klein und schwach. Außerdem Schwierigkeiten mit der Beschirrung — diese zu groß. Russische Panjepferde ziehen im allgemeinen leichte Fahrzeuge gut. Sind zäh, ausdauernd und genügsam. Doch fast nie in der Lage, ohne zugkräftige Stangenpferde den Anzugsmoment der verhältnismäßig schweren 1.F.H. 18 (mit Beladung etwa 70 Ztr.) zu überwinden. Bleiben meistens verprellt stehen, schlagen und beißen. Für Panjewagen und Schlitten dagegen ausgezeichnet zu verwenden. Hierbei landesübliche Beschirrung (Kummet) bewährt.


    Beschirrung

    Das heeresübliche Sielengeschirr 25 hat sich im allgemeinen bewährt. Kammkissen für Handpferde genügen. Kandaren für die Zugpferde — auch für Warmblutpferde — meist überflüssig. Zu schwer, stören beim Tränken. Doppelringtrensen für Zugpferde genügen im allgemeinen. Reitpferde mit Kandare. Nötig, da viele Reitpferde nicht eingeritten und Ersatz im Reiten nicht genügend ausgebildet. Zugtaue müssen genügend auch als Ersatz vorhanden sein (besonders zum Vorspann), da viele reißen und Nachschub äußerst schwierig. Stahlzugtaue haben sich bewährt. Doch muss bei empfindlichen Pferden (Scheuerstellen) stets Umhüllung aus Leder rechtzeitig (vor Einsatz) angefertigt werden. Rechtzeitiges Einfetten, damit Zerreißen bzw. Aufrauhen der Drähte vermieden wird. Fahrerpeitschen notwendig, für rechtzeitigen Ersatz Sorge tragen. Durch Abmagerung beim Sattel oft Widerristdrücke. Stets Sattellage prüfen. Verbindungsriemen zwischen Halskoppel und Kammkissen bzw. Sattel nicht zu stramm.


    Allgemeine Ausrüstung

    Außer den üblichen Futterbeuteln und Wassertragen aus Zeltstoff für jedes Fahrzeug drei Wassereimer sowie drei Haferkrippen aus Holz sehr zweckmäßig und bewährt (Wassereimer gleichzeitig zum Waschen). Mit Wassereimern bedeutend schnelleres und besseres Tränken möglich. Zumal Rastdauer meistens sehr kurz und beschränkt. Schonung der Futterbeutel aus Stoff (Gasschutz). Wassereimer lassen sich ohne Schwierigkeiten ineinander gestellt unter jedes Fahrzeug anbringen. Holzkrippen ineinander gestellt genau so.


    Allgemeines

    Fahrzeuge besonders Geschütze infolge der befohlenen Mitnahme von Futterrationen meist zu schwer beladen. Dadurch hochstehende Deichsel und schlechter Zug. Abstellung durch Verstärkung des Protzhakenkeils. Durch die schwere Beladung leiden auf den schlechten Straßen meistens das Material der Fahrzeuge beträchtlich. Daher Vermehrung der Hf. 2 — Wagen bzw. Panjefahrzeuge erforderlich. Als Muni-Wagen sind Hf. 2 besser als Af. 2 . Letztere schlecht fahrbar besonders im Winter bei Glatteis. Schleudern. Als 2. Muni-Staffel Hf. 2 empfehlenswert. Panjefahrzeuge stets bewährt. Bremsen für Panjefahrzeuge zweckmäßig. Für schwieriges Gelände besonders Schlammperiode äußerst bewährt zweirädrige Karren für Funkgeräte. Besonders für A.V.Ko. und V.B. Viel besser als Satteltragegestell. Da bei Karren bzw. leichtes Panjefahrzeug Ausrüstung, Decken, Mäntel, Lebensmittel ohne Schwierigkeiten mitgenommen werden können.


    Fahrtechnisches

    Fahrer bei jeder Rast, bei jedem Halt automatisch absitzen. Brustblatt auswischen (Essig), Pferde oft auswechseln (bei angehender Schwellung bzw. Hitzepickel). Reitpferde Umtausch bzw. vom Bock fahren. Sattellage prüfen, Woilachdecken hoch, Umgang hoch. Fahrer tragen Gewehrmündung nach links. Führen der Pferde ! Nicht zu lange Fahrer fahren lassen, da sonst Übermüdung und keine Einwirkung auf Pferde. Bei schwierigen Wegstrecken Fahrer aufgesessen lassen. Vorspann (8 bzw. 10 Zug) stets bewährt. Beim Führen der Pferde stets darauf achten, dass auch Handpferde im Zug sind, dementsprechende Hilfen geben.


    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

  • Fortsetzung



    Erfahrungsbericht

    eines Infanterie-Kommandeurs in Bezug auf Fahrausbildung und Pferdepflege im Osteinsatz


    1.) Die Wegeverhältnisse in Russland erfordern eine Vermehrung des Wagen- und Pferdebestandes, der bei der Zusammensetzung eines Infanterie-Bataillons nach der Kriegsstärkenachweisung nicht vorgesehen ist. Alle Fahrzeuge müssen vierspännig gefahren werden. Zur Entlastung der schweren Gefechtsfahrzeuge ist die Einstellung weiterer landesüblicher Fahrzeuge notwendig. Es fehlt hierfür an Fahrern und Pferdepflegern.


    2.) Die Fahrer und Pferdepfleger sind mit den besonderen Schwierigkeiten der russischen Wege nicht genügend vertraut. Sie können nicht beurteilen:


    — a) was ein Pferd ziehen kann, d. h. wie schwer für das betreffende Gespann das von diesem zu ziehende Fahrzeug beladen werden kann,


    — b) wann es notwendig ist, einem gesunden Pferde Ruhe und Ausspannung zu verschaffen,


    — c) wann Pferde unbedingt gefüttert und getränkt werden müssen,


    — d) was an Futter in Frage kommt, wenn Hafer, Häcksel und Heu nicht zur Verfügung stehen,


    — e) wann Pferde wegen Erschöpfung oder wegen Krankheitserscheinungen ausgespannt werden müssen,


    — f) wie schwierige Geländestrecken am besten überwunden werden, ob z. B. ein Sandweg besser mit äußerster Anspannung der Pferde genommen wird ohne zu halten oder ob die Pferde auf halben Hang verschnaufen sollen, ob Vorspann notwendig ist oder nicht, ob es besser ist zu warten bis das vordere Fahrzeug eine schwierige Steigung überwunden hat, ob man derartige Geländeschwierigkeiten nach kurzem Halt im Trab überwinden soll usw.,


    — g) wie Pferde, die requiriert werden, behelfsmäßig angeschirrt werden können, welche Eigenarten russische Pferde und Geschirre haben. Die Leistungsfähigkeit eines zu requirierenden Pferdes muss beurteilt werden können.


    3.) Von den Offizieren ist ebenfalls eine größere Kenntnis der Leistungsfähigkeit der Pferde zu fordern. Jeder Offizier muss in der Lage sein, Vorgesetzten gegenüber begründete Vorstellungen zu erheben, wenn seine Pferde überbeansprucht werden. Der Adjutant oder Ordonnanz-Offizier des Bataillons muss mehr von Pferden verstehen als sein Führer des Gefechtstrosses. Er muss beurteilen können, ob der schlechte Zustand einzelner Pferde auf einem Verschulden der Fahrer beruht oder nicht. Er muss mehr Kenntnisse vom kranken Pferd besitzen, da im Ortseinsatz die Zuziehung eines Veterinärs oft auf Schwierigkeiten stößt. Bei Märschen und Versammlungsbefehlen wird den Schwierigkeiten der pferdebespannten Fahrzeuge nicht genügend Rechnung getragen.


    4.) Wünschenswert wäre es, einem Bataillons-Stab Offiziere zuzuteilen, (z. B. als Ord.-Offiziere), die aus landwirtschaftlichen Kreisen stammen oder bei der Kavallerie ausgebildet sind. Kavallerie-Offiziere, die sich bei motorisierten Einheiten befinden, könnten mit Infanterie-Offizieren ausgetauscht werden, die technische und sonstige Motoren-Kenntnisse besitzen. Ein Bataillon im Einsatz hat durchschnittlich 150 Pferde und sehr oft nicht die Offiziere, welche die hierfür notwendigen Erfahrungen oder Kenntnisse besitzen.


    Eine Infanterie-Kompanie hat:

    — 3 Gefechtsfahrzeuge

    — 1 Verpflegungsfahrzeug

    — 1 Küche

    — 1 Munitionsfahrzeug

    — 1 Panjefahrzeug für Pferdefutter usw.


    Der Bataillon-Stab hat:

    — 1 Nachrichtenfahrzeug

    — 1 Schanzfahrzeug

    — 1 Schmiede

    — 1 Küche

    — 1 Verpflegungsfahrzeug

    — 1 Sanitätsfahrzeug

    — 1 Waffenmeister-Wagen

    — 1 Panjefahrzeug.


    Drei Schützenkompanien und der Stab zusammen also 29 Fahrzeuge, zum größten Teil vierspännig, also 100 — 112 Pferde, dazu die 21 Fahrzeuge der MG-Kompanie, insgesamt also 160 — 180 Pferde. Rechnet man bei den 50 Fahrzeugen eines Bataillons bei der Überwindung eines Hanges die Entstehung eines Durchschnittabstandes von Fahrzeug zu Fahrzeug von 20 m, so betragen diese Zwischenräume allein bereits 1 km oder 15 Minuten Wegestrecke.


    Erfahrungsgemäß hat sich herausgestellt, dass eine Steigung von 15 bis 20 m eine Verzögerung des Vormarsches um 3/4 Stunde bis zu 1 Stunde herbeiführen konnte. Mehrere derartige Hindernisse am Tage brachten demzufolge eine Verzögerung des Marsches um ebenso viel Stunden. Wurden die durch vorausmarschierende Einheiten entstehenden Verzögerungen nicht berücksichtigt, so konnte es vorkommen, dass bei der Versammlung mit einem stundenlangen Warten begonnen wurde. Stundenlanges Warten während des Marsches war fast die Regel. Da es jeden Augenblick weitergehen konnte, war selbstständiges Rasten verboten.


    Schwierigkeiten ergaben sich auch bei den Rastplätzen. Da bei den schlechten und wenigen russischen Wegen oft ein Regiment oder eine ganze Division auf eine schlechte Vormarschstraße angewiesen war, um den mot.-Fahrzeugen die Straße frei zu machen, wurde häufig eine Rast zu einer bestimmten Stunde z. B. von 12.00 bis 15.00 Uhr an einer Vormarschstraße angeordnet. Zahlreiche Teile der Kolonnen waren dann ohne Wasser für die Pferde. Unter allen Umständen mussten die wenigen Brunnen für die Pferde durch Posten gesichert werden. Das Waschen der Leute musste verboten werden. Mitunter entstand durch das Steckenbleiben eines einzigen Fahrzeuges ein Abreißen der Kolonnen. Mehr vorausschauende Fürsorge bei Beginn des Marsches in Bezug auf die in der Leistungsfähigkeit nachlassenden Gespanne könnte derartige Vorkommnisse verhüten.


    5.) Bei der Ausbildung auch bei den Ersatz-Einheiten ist die Ausbildung in schwierigem Gelände notwendig. Außer der Technik ist auch hier die Beurteilung wesentlich, wo eine Überanstrengung der Pferde und Fahrzeuge anfängt. Das Gleiche gilt von der notwendigen Abhärtung der Pferde. Die Leistungsfähigkeit der Kaltblüter ist eine andere hinsichtlich Zugfähigkeit und Ausdauer als die der russischen Pferde. Die Kaltblüter haben sich bei den Schützenbataillonen nicht bewährt.


    6.) Die Truppe ihrerseits muss auch dahin ausgebildet werden, zerfahrene und versumpfte Wegestellen durch Reisig, Bohlen usw. für Pferde und Fahrzeuge gangbar zu machen. Es muss bei allen Wegeerkundern, sowohl bei Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften mehr Verständnis dafür abverlangt werden, wie Untergrund und Steigung eines Weges sich bei den Pferden auswirken. Die Pferde im russischen Kriege verdienen überhaupt mehr Rücksicht als der Mensch, der sich selber helfen kann.



    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,



    Heeres-Verordnungsblatt vom 27.05.1943

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    298. Anbauverbot von Akazie, Eibe, usw. auf heereseigenen Liegenschaften


    Der Anbau von Akazie, Eibe, Buchsbaum, Goldregen und Oleander wird auf sämtlichen heereseigenen Liegenschaften ab sofort verboten, da diese Holzarten schädliche Stoffe enthalten, die bei Pferden nach der Aufnahme zu Vergiftungen führen können.


    Die Anpflanzung der gesamten Holzarten in eingefriedeten Gärten, Parkanlagen usw. ist nur dann erlaubt, wenn die Möglichkeit des Abfressens durch Pferde ausgeschlossen ist.


    Auf Heeres-Druckvorschrift 11/2 Heft II vom 14.07.1938 Ziffer VC Nr. 218 wird verwiesen.


    O.K.H. (Ch. H Rüst u. BdE), 20.5.43



    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Div.Gef.St., den 09.03.1943


    332. Inf. Division

    Divisionsveterinär


    Betr. : Verfütterung von Ersatzfuttermitteln


    Gemäß B.A.V. Nr. 30 vom 07.03.1943 Ziffer IIb wird die zur Ausgabe gelangende Herzfutterration zu 1/3 aus Hafer und zu 2/3 aus Ersatzfuttermitteln wie Gerste, Roggen, Weizen, Hirse usw. bestehen. Es ist notwendig, den Übergang von der reinen Haferfütterung auf die gemischte Fütterung von Hafer mit Ersatzfuttermitteln allmählich vor sich gehen zu lassen. Zur Gewöhnung der Pferde sind zunächst nur geringe Mengen Ersatzfuttermittel zu geben, später darf das Ersatzfuttermittel den Haferanteil übersteigen. Schon jetzt ist eine Haferreserve anzulegen, um dem Haferersatz stets anteilmäßig reinen Hafer beimischen zu können. Wenn auch die Ersatzfuttermittel nie den Hafer ersetzen können, so ist es doch möglich, die Pferde mit richtig zusammengestellten Ersatzfuttermitteln voll leistungsfähig zu erhalten.


    Als Haferersatz kommen in Frage:


    Gerste

    Die Gerste ist ein recht guter Haferersatz, hat aber ein sehr hartes Korn und soll daher grob gebrochen und mit Häcksel vermischt gefüttert werden, um eine volle Ausnützung zu erzielen. Bei Gerste kann nach mehreren Tagen 1/3 , nach weiterer Gewöhnung die Hälfte des Hafers ersetzt werden. Nur im äußersten Notfall darf die ganze Haferration durch Gerste ersetzt werden. Bei Gerstenfütterung ist besonders zu beachten, dass keinesfalls nach dem Füttern getränkt wird, es sei denn, dass mehrere Stunden dazwischen liegen. Infolge des hohen Quellungsvermögens der Gerste besteht ständig die Gefahr der Magenzerreissung.


    Mais

    Der Mais ist der Gerste gleichwertig, aber noch härter als diese und soll daher grob gebrochen mit Häcksel verfüttert werden. Für das Tränken gilt das bei Gerste Gesagte. Stehen Quetschen zum Brechen der Maiskörner nicht zur Verfügung, so kann durch Einweichen im Wasser eine leichtere Verdaulichkeit erzielt werden. Zu bedenken ist aber, dass die Erweichung bei Kälte erst nach 12 bis 14 Stunden erfolgt.


    Roggen und Weizen

    Roggen und Weizen sind das am wenigsten bekömmliche Körnerfutter, da sie infolge des hohen Nährstoffgehaltes besonders bei Kaltblutpferden leicht zu Erkrankungen wie Kreuzverschlag, Hufrehe und Koliken führen. Allerdings sinkt die Anfälligkeit mit erhöhter Arbeitsleistung. Bei Zufütterung von Roggen oder Weizen sind Zwischenmahlzeiten einzulegen, um die Tagesration auf 4 bis 5 Mahlzeiten zu verteilen. Häckselbeifütterung ist zur besseren Vorverdauung besonders zweckmäßig. Beide Getreidearten können durch Quetschen, Brühen oder Einquellen bekömmlicher gestaltet werden.


    Buchweizen

    Buchweizen ist normalerweise kein Pferdefutter, weil nach der Buchweizenfütterung unter Einwirkung des Sonnenlichtes Hautausschläge entstehen, die mit Allgemeinstörungen verbunden sind. Geringe Mangen bis 1 1/2 kg werden gut vertragen.


    Hirse

    Hirse kann ohne schädigende Wirkung bis 1 1/2 kg täglich verabreicht werden.


    Bohnen und Erbsen

    Erbsen und Bohnen sind infolge ihres hohen Eiweißgehaltes ein vorzügliches Kraftfuttermittel, haben aber eine stopfende und blähende Wirkung und können daher in größerer Menge nicht als Haferersatz dienen. Dagegen haben bei längerer Verabreichung einige Hände voll auf jedes Futter gegeben, eine ausgezeichnete kräftigende Wirkung. 3/4 kg pro Tag ist als Höchstmenge zu betrachten. Zur leichteren Verdaulichkeit sind Erbsen und Bohnen geschrotet oder eingeweicht zu verabreichen.


    Zusammenfassend sei gesagt, dass bei Fütterung von Ersatzfuttermitteln diese gemischt und mit Hafer versetzt gegeben werden.




    ………………………………………………………



    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,


    Teilabschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Div.St.Qu., den 06.10.1943

    112. Inf.Division


    Pferdeverlust durch Feindeinwirkung


    Die Pferdeverluste in letzter Zeit wurden zum größten Teil durch Bomben und Bordwaffen verursacht.


    Es sind folgende Schutzmaßnahmen zu treffen:


    a) Im Feuerbereich der feindlichen Artillerie dürfen nur die unbedingt benötigten Pferde stehen. Sie sind splittersicher unterzubringen oder einzugraben.


    b) Weitgehende Auflockerung in den Unterkünften, sorgfältige Tarnung gegen Fliegersicht.


    c) Abschieben aller nicht unbedingt notwendigen Pferde in das rückwärtige Divisionsgebiet.



    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,



    O.K.W. vom 20.09.1942


    Teilabschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    D. Materielle Bestimmungen


    — Pferde —


    1. Neuzuweisungen von Pferden beantragt der Reichsminister der Luftfahrt u. Oberbefehlshaber der Luftwaffe bei O.K.H. (Chef H Rüst u. BdE) In 3, desgleichen die Zuweisung von Fohlen für luftwaffeneigene Gutsbetriebe. Ein selbstständiger Ankauf von Pferden und Fohlen durch Luftwaffeneinheiten, Dienststellen usw. findet nicht statt.


    2. Pferdeersatz wird für alle Luftwaffeneinheiten, Dienststellen usw. auf Anfordern des territorial zuständigen Luftgaukommandos durch die örtliche Kommandobehörde des Heeres (Feld- und Ersatzheer) gestellt.


    Die von den Befehlshabern in den besetzten Westgebieten, den W. Kdos. und W.B. Prag als Ersatz abgegebene Pferde sind zum 10. jedes Monats zahlenmäßig für den vergangenen Monat an O.K.H. (Chef H Rüst u. BdE) In 3 zu melden.


    3. Entbehrlich werdende Pferde sind der territorial zuständigen Kommandobehörde des Heeres (Feld- und Ersatzheer) anzubieten.


    4. Die Verwertung nicht mehr verwendbarer Pferde regeln die Luftgaukommandos im Benehmen mit der territorialen Kommandobehörde des Heeres.


    5. Das gleiche gilt hinsichtlich trächtiger Stuten und Fohlen.



    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,



    noch ein Fund aus den Allgemeinen Heeresmitteilungen vom 07.Oktober 1942


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    867. Pferdebespannte Panzerjägerkompanien


    Infanterie-Panzerjägerkompanien, die nur aus pferdebespannten Teileinheiten nach den Kriegsstärken-Nachweisungen 188b, 188c und 188d bestehen, erhalten als Gruppe Führer, die K.St.N. 188a, (Teileinheit) Führ.Inf.Panz.Jäg.Kp. (tmot) mit folgenden Abweichungen:


    1. Der mittlere Personenkraftwagen mit Kraftwagenfahrer entfällt.


    2. Die große Feldküche wird statt auf Lkw., der mit Kraftwagenfahrer entfällt, 4spännig gefahren. Dafür stehen 2 Fahrer vom Sattel St.Gr.-M-, 2 leichte und 2 schwere Zugpferde zu. Die große Feldküche kann durch 2 kleine 2spännige Feldküchen ersetzt werden



    O.K.H. (Chef H Rüst u. BdE), 3.10.42



    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen



    Aus den H.M. v. 07.03.1942

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    217. Pferdeausrüstung


    Während des Krieges treten folgende Vereinfachungen in Kraft:


    a) Es werden nicht mehr gefertigt und ausgegeben:

    ObergurteH 16 151
    AnbinderingeH 16 051
    VierspännerleinenH 16 138
    ViererringeH 15 341
    Peitschenschläge für
    Viergespanne
    H 16 164


    Obergurte sind, wenn die Handpferde mit breiten Kammkissen anstatt mit Sätteln ausgestattet werden, entbehrlich. Bei einem notwendigen Ersatz in Verlust geratener oder unbrauchbar gewordener Obergurte für Handpferde, die noch mit Sätteln ausgestattet sind, kann anstatt eines Obergurtes der Deckengurt zum Festlegen der Satteltaschen usw. verwendet werden.


    Beim Nichtvorhandensein von Vierspännerleinen, die bisher Sechsgespannen und Viergespannen in einem gewissen Umfange zur Schonung der Sattelpferde bei längeren Märschen mitgegeben wurden, müssen die Fahrer im Bedarfsfalle neben den Vorderpferden bzw. Vorder- und Mittelpferden gehen und sie am Trensenzügel führen.


    b) Bei allen vom Bock gefahrenen und mit Bremse versehenen Zweispänner, die mit heeresüblicher Geschirrausstattung ausgestattet oder noch auszustatten sind, fallen mit sofortiger Wirkung fort:


    Umgang,

    Hinterzeug mit den 4 Schweberiemen,

    Verbindungsriemen zwischen Halsriemen bzw. Kammkissen und Hinterzeug.


    Bei Neuaufstellungen, Umstellungen und Ersatzanforderungen werden die Stücke nicht mehr ausgegeben.


    Alle Einheiten des Feldheeres im Westen und des Ersatzheeres geben sie möglichst bald an das nächstgelegene Gerätlager bzw. an das zuständige Heereszeugamt ab.


    Alle übrigen Einheiten des Feldheeres, die diese Stücke für ihre Zweispänner besitzen, können sie im Gebrauch behalten.


    O.K.H. (Ch H Rüst u. BdE), 4.3.42



    Gruß Marga

  • Guten Abend zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    V.Bl. vom 20.08.1943

    Quelle: germandocsinrussia


    841. Futterzustand der Pferde


    Die Knappheit der Futtersätze macht es erforderlich, dass jede Möglichkeit zur Hebung des Futter- und Kräftezustandes der Pferde ausgenutzt wird.


    Hierzu wird angeordnet:


    1. Alle in den Truppenunterkünfte und auf den Übungsplätzen zur Verfügung stehenden Grünflächen — soweit letztere nicht verpachtet sind — sind zur Futtergewinnung auszunutzen. Hierzu wird hier und dort auch in vorgeschrittener Jahreszeit noch Möglichkeit bestehen.


    Bei Zweifel an der Bekömmlichkeit des Futters sind die diensttuenden Veterinär-Offiziere (Vertragstierärzte) zuzuziehen.


    2. Auf die in der Heeres-Druckvorschrift 86/1, Ziffer 60, gegebene Möglichkeit, für nicht empfangenes Heu oder Stroh Futterrüben, Grünfutter oder Grünpressfutter für Rechnung der Verwaltung selbst zu beschaffen, wird hingewiesen. Frisches Grünfutter kann etwa zur Hälfte des Rationsteils als Heuersatz gegeben werden. Das Grünfuttergewicht soll möglichst das Vier- bis Fünffache des Heugewichts betragen.


    3. Pferde, die bei den Pferdebesichtigungen durch ihren schlechten Futterstand auffallen, sind eingehend auf Zahnfehler, Magen- und Darmparasiten und andere schleichend verlaufende Krankheiten zu untersuchen. Zahnkranke Pferde sind nötigenfalls zwecks Zahnbehandlung den Pferdelazaretten zuzuführen.


    4. Durch sorgfältige individuelle Fütterung ist dafür zu sorgen, dass auch die großrahmigen und hochbeinigen (schwerfuttrigen) Pferde voll arbeitsfähig bleiben.


    5. Bei älteren Pferden, bei Pferden mit unkorrigierbaren Zahnfehlern sowie bei Pferden, die zu schnell und ohne genügend zu kauen, ihr Futter aufnehmen, ist weitgehend von der Möglichkeit zur Fütterung von gequetschten Körnerfutter Gebrauch zu machen.


    Entsprechende Vorschläge machen die diensttuenden Veterinär-Offiziere nach gründlicher Untersuchung der betreffenden Pferde. Die Kosten für das Quetschen des Körnerfutters trägt Kap. VIII E 230 Absatz 4 .


    6. Die Kommandeure prüfen die Möglichkeit, zum Zwecke der Pferdeschonung Verbote für die Wirtschaftsfahrzeuge zu erlassen, höheres Tempo als Schritt zu fahren.


    IVc. 6.8.43.


    Gruß Marga