Reiterliche Grundbegriffe
1.) Takt
Ein Pferd geht im Takt, wenn die kreuzweisen Beinpaare gleichzeitig ab- und wieder auffußen.
2.)
Ein Pferd hat sich losgelassen, wenn es
a) taktmäßig, ohne zu eilen, ruhig vorwärts geht,
b) wenn es Hals und Kopf nach vorwärts streckt und die abwartende Hand sucht,
c) wenn es lose federnd aus dem Rücken schwingt, sodass der Reiter weich und bequem sitzen kann,
d) wenn es den Schweif ohne Spannung trägt und
e) wenn man keine harten Bewegungen mehr hört.
3.) Anlehnung
Die weich federnde Verbindung zwischen Hand und Maul nennt man Anlehnung. Sie beginnt an den Gesäßknochen, sobald der Reiter weich und bequem sitzen kann, setzt sich fort an den Schenkeln, wenn der Sitz des Reiters durch den Pferdeleib ausgefüllt ist, sodass er treiben kann und endet als Ergebnis davon in den passiven Händen, wenn Pferde, Hals und Gebissmuskeln sich an das Gebiss heranstrecken.
4.) Schwung
Unter Schwung versteht man das sichere Auffußen und federnde Abfußen der Beine. Vorbedingung für den Schwung ist der zwanglos schwingende Rücken, der nur bei einem völlig gelösten Pferde vorhanden ist.
5.) Pferde an die Zügel
heißt, Pferde von hinten nach vorn derart vorwärtsschieben, dass im Halten wie im Gange eine sichere und leichte Verbindung zwischen Maul und Hand hergestellt ist.
6.) Überstreichen
ist eine nachgebende Zügelhilfe, die Hand geht vor unter bewusster Aufgabe der Zügelanlegung im Pferdemaul.
7.) Herauskauen
Diese Lektion wird größtenteils nur im Schritt und im Aufsitzen im Arbeitstrab ausgeführt, der Reiter treibt weiter mit angezogenem Kreuz, öffnet die Hand, sodass das Pferd die Zügel herauskauen kann. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Nase nach dem Herauskauen vor die Senkrechte kommt, der Hals möglichst lang und die Pferdenase möglichst tief kommt. Bei der ganzen Ausführung muss das Pferd den Takt ohne zu eilen beibehalten. Diese Lektion kann auch bei fortgeschrittenen Pferden im Arbeitsgalopp ausgeführt werden.
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