Hallo Antje,
Betreff der Bewährungskarten werde ich beim Bundesarchiv anfragen.
Gruß
André
Hallo Michael,
Danke für den Hinweis auf das Buch.
Gruß
André
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Hallo Antje,
Betreff der Bewährungskarten werde ich beim Bundesarchiv anfragen.
Gruß
André
Hallo Michael,
Danke für den Hinweis auf das Buch.
Gruß
André
Hallo Allerseits,
Ich frage mich ob diese Strafversetzung zur Bewährungseinheit meines Urgroßonkels wirklich nur aufgrund der Lues zustande kam?
Es gab doch sicher andere Strafen?
Urlaubssperre, Arrest für einige Tage oder siehe unten 2-3 Jahren Bau im Härtefall (wenn es bekannt war dass die Frau eine Geschlechtskrankheit hatte). etc.
Ich bin bei meinen Nachforschungen auf folgenden Text gestoßen: Es ist ein Textauszug aus dem Spiegel 45/1977.
"Allein das deutsche Heer registrierte über die Dauer des Krieges nahezu eine Million Erkrankungen an Tripper, Schanker und Syphilis, die grassierten wie Ohrenleiden oder Kreislaufschwächen.
Zeitweise kam auf zehn Verwundete ein Fall von »GK« (Geschlechtskrankheiten), ständig waren Landserscharen in Stärke von vierzehn Bataillonen für den Krieg nicht zu gebrauchen. In vielen Krankenhäusern mußten weniger wichtige Stationen, wie etwa Entlausungsabteilungen, für die Einrichtung von GK-Stationen (Land-
* Franz Seidler: »Prostitution, Homosexualität, Selbstverstümmelung. Probleme der deutschen Sanitätsführung 1939-1945. Kurt Vowinckel Verlag. Neckargmünd; 323 Seiten; 48 Mark.
serjargon: »Ritterburgen") geräumt werden.
Mit Androhung von Strafen bis zu drei Jahren Bau (für den Verkehr mit einer als geschlechtskrank bekannten Frau) und mit regelmäßig zu wiederholenden »Belehrungen« versuchten die Militärs, »in hohem sittlichem Ernst«, der heimtückischen Gefahr vorzubeugen. Die größten Hoffnungen setzte die Heeresleitung jedoch in wehrmachtseigene Bordellbetriebe, die schließlich allen Truppenteilen geradezu »als Patentlösung empfohlen« (Seidler) wurden."
Unter anderem bin ich auf golgende Literatur gestoßen welche sicher sehr interessant wäre;
"Ein(ver)nehmen: Sexualität und Alltag von Wehrmachtsoldaten in den besetzten ...von Laura Fahnenbruck
Gruß
André
Hallo André,
ich kann dir nicht sagen, warum dein Verwandter zu dem Strafbataillon kam.
Meine Aussage war nur, dass solche Erkrankung eine Bestrafung nach sich zogen, aber nicht wie diese Aussah.
Gruß
Antje
Hallo Antje,
Das herauszufinden warum und wieso wäre wahrscheinlich wie ein 6er im Lotto.
Aber einmal schauen ob es eine Antwort Betreff der Bewährungskarten gibt oder vielleicht öffnet sich andersweitig eine Quelle.
Gruß
André
Hallo André
ich frage mich ob diese Strafversetzung zur Bewährungseinheit meines Urgroßonkels wirklich nur aufgrund der Lues zustande kam?
Es gab doch sicher andere Strafen?
für eine erste Einschätzung zu deiner Frage ist folgende Aussage sehr wichtig:
Mit Führerbefehl vom 21.12.1940 war bereits die Bewährungstruppe 500 aufgestellt worden. Hier wurden Soldaten versammelt, die normale kriminelle Delikte begangen hatten aber politisch unbedenklich waren. Das war zu der Zeit wichtig. Die 500er wurden nur an der Ostfront eingesetzt. Personen, die als Kommunisten oder aus als Sozialdemokraten verurteilt waren, galten als unzuverlässig und sollten nicht in den 500er Einheiten dienen weil man annahm, dass sie die anderen Soldaten aufhetzen würden.
Quelle: Hoidal - Dt. Erkennungsmarken
Gruß
Michael
Hallo Michael,
Deshalb kann die politische Gesinnung für die Strafversetzung im Prinzip ausgeschlossen werden.
Gruß
André
Hallo André,
Deshalb kann die politische Gesinnung für die Strafversetzung im Prinzip ausgeschlossen werden.
genau, dass wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Ich bin mir sehr sicher, dass ich dieses Themengebiet etwas für dich eingrenzen kann. Ich melde mich wieder.
Gruß
Michael
Hallo André,
Ich bin mir sehr sicher, dass ich dieses Themengebiet etwas für dich eingrenzen kann. Ich melde mich wieder.
in dem von mir genannten Buch gibt es ein ganzes Kapitel zu diesem Thema. Wenn du dich schon für einen Kauf entschieden hast, würde ich ggf .von einer entsprechenden Aufstellung absehen, da diese sehr umfangreich ist aber Du entscheidest !
Gruß
Michael
Hallo Zusammen,
Auf der 2. Karteikarte siehe oben im Anhang ist ja dokumentiert " v.W.G.A. Torgau Zinna.
Vermutlich ist damit Fort Zinna gemeint... 1941 war diese Anstalt eine Zwischenstation, viele Verurteilte, die von hier aus zu Strafbataillonen weitertransportiert wurden, verbrachten eine gewisse Zeit in Torgau.
Ferner gab es noch 2 provisorische militärische Gefangeneneinrichtungen: Feldstraflager I und Feldstraflager II.
Im Internet konnte ich nachlesen dass deutsche und ausländische Häftlinge hier inhaftiert waren. In dem Gefängnis litten Kriegsdienst- Befehlsverweigerer, Deserteure und wegen krimineller Delikte verurteilte Soldaten der Wehrmacht. Ebenso waren Angehörige des deutschen Widerstands im Fort Zinna inhaftiert.
Gruß
André
Hallo Antje, Hallo Michael,
Betreff der Bewährungskarten habe ich das Bundesarchiv nochmals angeschrieben und ebenfalls einen Antrag an das DIZ Torgau abgeschickt für die Recherche von Hermann Weber .
Ich rechne mir einmal nichts aus aber nach dem Motto "fragen kostet nichts" gibt es ja nichts zu verlieren.
Das Buch der von Hans Peter Klausch "Die Bewährunstruppe 500" ist gestern schon mit der Post gekommen, auf den ersten Blick eine prima Lektüre für meine Thematik.
Gruß
André
Hallo André,
super, dann hoffen wir mal, dass du neue Erkenntnisse aus deinen Anfragen bekommst und du sie auch noch mit uns teilst.
Grüß
Antje
Hallo zusammen,
Dank dem Ratschlag von Michael für das Buch "Die Bewährungstruppe 500" konnte ich zumindest anhand eines dort abgebildeten Diagramms höchstwahrscheinlich nachvollziehen "welchen Weg Hermann Weber gegangen ist".
Ich kann entnehmen dass er zu den militär-gerichtlich verurteilten Soldaten gehörte.
Sein Weg führte ihn vermutlich über ein Gefängnis in ein Wehrmachtgefängnis oder eine Feldstrafgefangenenabteilung zu einem Feldstraflager anschließend gelangte er zur - "Überprüfung" ins Wehrmachtgefängnis Torgau Fort Zinna (wo er sich laut Karteikarte auch befand),
Danach kam er zur sogenannten Bewährungstruppe 500.
Die beiden anderen Möglichkeiten könnten wie folgt gewesen sein:
Gefängnis - Feldstraflager - Wehrmachtgefängnis Torgau Fort Zinna - Bewährungstruppe 500 oder
Gefängnis - Emslandlager oder Zuchthaus(Ausnahme) der Reichsjustizverwaltung - Wehrmachtgefängnis Torgau Fort Zinna - Bewährungstruppe 500.
Gruß
André
Hallo zusammen,
Ich habe online noch etwas gefunden...
Torgau als Zentrum der Militärjustiz im Zweiten Weltkrieg
"Torgau entwickelte sich während des Zweiten Weltkrieges zum Zentrum der militärischen Justiz, die von den Nationalsozialisten parallel zur zivilen Strafjustiz geschaffen wurde.
Die Militärjustiz war ein wichtiges Instrument der Nationalsozialisten um Kriegsgegner und Widerstandsangehörige zu verfolgen.
In Torgau befanden sich zwei von insgesamt acht Wehrmachtgefängnissen im Deutschen Reich - Fort Zinna und Brückenkopf.
Das Reichskriegsgericht als oberstes militärisches Gericht verlegte 1943 seinen Sitz nach Torgau.
Zu den Gefangenen gehörten Befehlsverweigerer, Deserteure und wegen "Wehrkraftzersetzung" Verurteilte. Außerdem wurden Angehörige des deutschen und europäischen Widerstandes als Zivilisten in Torgau inhaftiert. Von Wehrmachtgerichten wurden bis Kriegsende mehr als eine Millionen Wehrmachtangehörige verurteilt. 20000 von ihnen wurden hingerichtet. Auch in Torgau wurden mehrere hundert Todesurteile vollstreckt".
Gruß
André
Hallo André,
es freut mich zu lesen, dass deine Nachforschungen Fortschritte machen. Diese Doku hier fand ich persönlich sehr interessant und könnte auch etwas für dich sein.
Quelle: YouTube
Gruß
Michael
Hallo zusammen.
Hermann Weber war laut der Todesanzeige (siehe oben) Inhaber zahlreicher Auszeichnungen; diese musste er sicherlich "abgeben" als er nach Torgau Fort Zinna bzw. zur Bewährungseinheit kam, oder?
Wurde der Erhalt von Auszeichnungen von dokumentiert?
Der Erhalt von Auszeichnungen ist auf keiner der beiden Karteikarten vom Bundesarchiv dokumentiert.
Gruß
André
Hallo André,
ich habe dazu folgendes gefunden:
Die Einheit habe " in keiner Weise den Charakter einer Straftruppe". Bei Beförderungen sollte ein strengerer Maßstab angelegt werden, da bereits die zur Bewährung ausgesetzte Strafe eine Auszeichnung darstellte. Orden wurden keine verliehen, nur das Sturmabzeichen, das Verwundetenabzeichen und das Kriegserinnerungsabzeichen wurden verliehen. Urlaub gab es erst nach der Frontbewährung.
Quelle: https://www.lexikon-der-wehrma…inheiten/Gliederung-R.htm
Ist zu diesem Thema nichts im o.g. Buch zu finden?
Gruß
Michael
Hallo Michael,
Ich vermute dass er die erwähnten Auszeichnungen vor seiner Zeit als Soldat bei den "500ern" erhielt.
Soll ich nochmal an das Bundesarchiv schreiben und explizit nach Akten, Dokumenten oder Notizen fragen?
-Er nahm an den Feldzügen in Polen, Belgien, Holland, Frankreich und im Osten Teil dazu war er an den Einmärschen in Österreich und in der Tschechei beteiligt.-
Bis ich das Buch gelesen habe wird es noch ein wenig dauern da ich viel zu tun habe.
Gruß
André
Hallo André,
Ich vermute dass er die erwähnten Auszeichnungen vor seiner Zeit als Soldat bei den "500ern" erhielt.
davon könnte man ggf. ausgehen.
Soll ich nochmal an das Bundesarchiv schreiben und explizit nach Akten, Dokumenten oder Notizen fragen?
dieser Datenbestand könnte ggf. noch für dich interessant sein:
https://www.bundesarchiv.de/DE…g-orden-ehrenzeichen.html
Bis ich das Buch gelesen habe wird es noch ein wenig dauern da ich viel zu tun habe
es wäre schlimm, wenn du das ganze Buch lesen müßtest, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Ich verwende, die meisten meiner Bücher nur als Nachschlagewerk aber ich habe deine Frage bereits auf anderem Weg für dich beantwortet, siehe Anlage.
Quelle: Merkblatt 15/5 Orden und Ehrenzeichen
Gruß
Michael
Hallo zusammen,
Ich habe beim Versuch das Schicksal von Hermann Weber zu recherchieren nun noch an das DIZ Emslandlager geschrieben, da es sein kann dass er vor dem "Aufenthalt" in Torgau Fort Zinna dort gewesen ist.
Gruß
André
Hallo André,
hast du dir das Video, dass Michael hier eingestellt hat schon angesehen? Wenn nicht, mach das mal. vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten wo die Akten lagern könnten.
Ich habe hier auch noch ein YT Video, es ist eine Diskussion, aber sie haben ein Lager mit Unterlagen entdeckt. Vielleicht kannst du dich mal dorthin wenden.
Gruß
Antje
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