Kurt Knispel, Feldwebel

  • Hallo Wirbelwind,

    dass aber die Abschusszahlen überhaupt keine rolle gespielt haben, schwer vorstellbar.

    also ein Punkt scheint mir hier sehr wichtig in diesem Zusammenhang zu sein. Das Oberkommando führte ja Listen, um die Vernichtungserfolge zu überwachen bzw. auszuwerten. Dafür war eine entsprechende Weiterleitung bestimmt unerlässlich. Mich stört hier aber wie bereits gesagt, diese Pauschalaussage. Ich bin mir sehr sicher, dass ich div. Soldaten der Panzertruppe benennen könnte, die nicht für eine Einzeltat das RK erhalten haben, sondern für die Anzahl der erbachten Abschüsse.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    mich wundert deshalb ebenfalls diese Pauschalaussage von Dr. Töppel. Keine Ahnung, was ihn zu dieser Aussage veranlasste. Vielleicht wäre es sinnvoll, sofern auch von ihm gewünscht, ihn danach zu befragen. Mir erscheint es immer noch strigent, dass Knispel aus Missgunst und Neid einfach das RK nicht erhielt. In meinem Hinterkopf spukt immer noch das Propagandabild, auf dem Knispel das ihm verliehene DKiG falsch trägt. Das sagt für mich viel zu seiner Person aus.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    wie Michael schon erwähnt hat waren die gemeldeten Panzer-Abschusszahlen eine wichtige Berechnungsgrundlage für Schätzungen über z.B. die beim Feind vorhandenen Panzer-Reserven, Panzer-Neuproduktion, etc. Hierzu ein Ausschnitt aus einen Vortrag ("Vermutliche Panzer- und Sturmgeschützlage der SU") datiert am 27.05.44, Quelle BAMA:


    RUS_0412.jpgRUS_0414.jpgRUS_0416.jpgRUS__0418.jpg


    Und zum Thema Knispel hier der Wehrmachtsbericht vom 25.04.44 (Quelle NARA):


    Knispe-0266.jpg


    Grüße

    Jairo

  • Hallo Wirbelwind,

    mich wundert deshalb ebenfalls diese Pauschalaussage von Dr. Töppel. Keine Ahnung, was ihn zu dieser Aussage veranlasste. Vielleicht wäre es sinnvoll, sofern auch von ihm gewünscht, ihn danach zu befragen. Mir erscheint es immer noch strigent, dass Knispel aus Missgunst und Neid einfach das RK nicht erhielt. In meinem Hinterkopf spukt immer noch das Propagandabild, auf dem Knispel das ihm verliehene DKiG falsch trägt. Das sagt für mich viel zu seiner Person aus.

    es ist wirklich schwer einzuschätzen, was ihn zu dieser Annahme verleitet hat. Der Beitrag über das Panzergefecht hat mir eigentlich gezeigt, dass er das Thema Recherche sehr ernst nimmt und dies auch aufzubereiten weiss. Dennoch glaube ich, dass sich vieles nicht mehr eindeutig klären lasst und man sich sehr schnell im Bereich der Fiktion bewegen kann.

    In meinem Hinterkopf spukt immer noch das Propagandabild, auf dem Knispel das ihm verliehene DKiG falsch trägt. Das sagt für mich viel zu seiner Person aus.

    wie hatte er denn das DK auf dieser Aufnahme getragen?


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    üblicherweise wurde ja das DKiG auf der rechten Brusttasche der Feldbluse getragen. Knispel aber trug das ,,Spiegelei" oberhalb der rechten Brusttasche, so dass der ,,Pleitegeier" fast verdeckt war. Das Bild entstand wohl im Rahmen eines Propagandafilms im Sennelager/Paderborn der Ausrüstung s. Pz.Abt.503 1944 mit ,,Königstigern". Knispel schaut dabei aus der Kommandeursluke,

    Was die Äußerung Rubbels gegenüber Töppel betreffs der nicht erfolgten RK-Verleihung an Knispel betrifft, so kann es vielleicht daran liegen, dass Leutnant Rubbel wohl nicht so ganz von Knispel als Richtschütze angetan war. Knispel soll den einen oder anderen Befehl zur Wartung des Panzers nicht immer widerspruchslos ausgeführt haben. So jedenfalls las ich in einem Post aus dem Jahre 2013. Was daran wirklich wahr ist, kann ich nicht beurteilen. Im Buch zur schweren Panzer-Abteilung 503 konnte ich bisher nichts dazu lesen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    habe soeben eine Antwort auf meine Anfragen von Dr. Toeppel erhalten. Er verweist darauf, dass Leutnant Rubbel Ordonnanzoffizier in der schw. Pz.Abtl. 503 war. Der hatte einen Überblick, was den Schriftverkehr in der Abteilung betraf. Daher wäre es ihm aufgefallen, wenn der Kommandeur Knispel zum Ritterkreuz eingereicht hätte. Nichts dergleichen geschah lt. Rubbel. Töppel geht davon aus, dass Kurowski die abgelehnten Anträge auf Verleihung des Ritterkreuzes an Knispel einfach erfand, um seine Bücher aufzupeppen. Diese Masche verdichtete sich im Laufe seines Schaffens immer mehr. So hat er wohl Rubbel Zitate in den Mund gelegt, die dieser nie äußerte. Na ja, durchaus möglich. Irgendwer muss ja diese abgelehnten Vorschläge ins spiel gebracht haben. Rubbel meinte auch, dass Knispel hätte nie Kommandant werden dürfen. Warum konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Lt. Rubbel war Knispel ein liebenswerter Rabauke, der geführt werden musste. Vorstellbar schon. Knispel mit 1,60 m relativ klein. Kleine Leute, so meine Erfahrung neigen dazu, dies oft durch übersteigertes Selbstbewußtsein zu kompensieren und über die sogenannten Stränge zu schlagen.

    Vielleicht findet sich ja dazu im Interview, dass Dr. Töppel mit Rubbel geführt hat, noch Weiterführendes.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Michael,

    eher wohl nicht. Er ist halt zeitlich stark eingebunden. Mal sehen, ob er sich auf einen weiteren Austausch einlässt. Ansonsten verweist Dr. Töppel auf seine Publikationen zu Kurowski und Panzerasse. Bei seinen Auslassungen zu Kurowski kommt Rubbel nur allgemein zu Wort. Die andere Publikation konnte ich bisher nicht lesen. Direkt scheint ja das besagte Interview nirgendwo bei ihm zu lesen zu sein. Nehme an, dass er es allgemein verwertet hat.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    noch ein paar Dinge zu K. Knispel. Bin mit dem Buch zur schweren Panzerabteilung 503 durch. Dessen Seiten konnte ich entnehmen, dass Rubbel von August 1944 bis zu seiner Wiederkehr am 06.01.1945 durch seinen Lehrgang an der Oberfähnrich-Schule in Krampnitz bei Potsdam und seine Malariaerkrankung (Lehrgangswiederholung) abwesend von seiner Abteilung war. Frühestens ab 06.01.1945 kann er deshalb Ordonnanzoffizier gewesen sein. Ursprünglich erfolgte seine Versetzung zur 3. Kompanie als Zugführer des 2. Zuges in der schweren Panzerabteilung 503. Diese war inzwischen in ,,Feldherrenhalle" umbenannt worden. Stellt sich für mich die Frage, ob Rubbel trotz Abwesenheit bis zu diesem Datum über alle wichtigen Dinge in der Abteilung unterrichtet war. Das Interview Rubbel-Töppel fand am 25.06.2011 statt, Rubbel zu diesem Zeitpunkt bereits hochbetagt (89 Jahre). Ob er sich da noch an alles erinnern konnte, keine Ahnung. Hab mir jetzt über Fernleihe A. Rubbels Buch:

    ,,Im Panzer IV und Tiger an der Ostfront" bestellt. Vielleicht finden sich in dem darin veröffentlichten Kriegstagebuch von Rubbel noch Hinweise. Dr. Töppel hat bisher nicht mehr geantwortet. Er arbeitet zur Zeit an einer Edition über von Manstein.

    Bei axis steht ein Bericht drin, dass Knispel in der Nacht vom 27. auf den 28.04.45 durch Artilleriebeschuss jenen Granatsplitter abbekam, der letztendlich zu seinem Tod führte. Muss mir das nochmals genauer anschauen. Wenn dies zutrifft, wäre er ja dann nicht in einem Panzergefecht verwundet worden. wie ich bisher immer annahm.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    vielen Dank für diese überaus interessanten Neuigkeiten.

    Stellt sich für mich die Frage, ob Rubbel trotz Abwesenheit bis zu diesem Datum über alle wichtigen Dinge in der Abteilung unterrichtet war.

    diesen Punkt würde ich ebenfalls sehr kritisch sehen. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass zu diesem Zeitpunkt des Krieges noch so ein umfangreicher Informationsaustausch stattgefunden hat.

    Das Interview Rubbel-Töppel fand am 25.06.2011 statt, Rubbel zu diesem Zeitpunkt bereits hochbetagt (89 Jahre). Ob er sich da noch an alles erinnern konnte, keine Ahnung.

    auch diesen Punkt sehe ich ebenfalls sehr kritisch. Ich selbst kann mir das eigentlich nicht vorstellen.

    Hab mir jetzt über Fernleihe A. Rubbels Buch:

    ,,Im Panzer IV und Tiger an der Ostfront" bestellt. Vielleicht finden sich in dem darin veröffentlichten Kriegstagebuch von Rubbel noch Hinweise.

    das freut mich zu hören, halte uns dazu bitte auf dem laufenden.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    danke für die ,,Blumen". Bin selbst gespannt, ob sich die Geschichte mit den Vorschlägen zur RK-Verleihung an Knispel noch klären lässt. Was mich ein wenig wundert, dass Dr. Töppel das Buch: ,,Erinnerungen an die Tigerabteilung 503" nach seiner Aussage unbekannt ist. Kenne ihn eigentlich als jemanden, der sich auf Recherche versteht. Siehe ,,Kursk 1943; Die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges" oder der Aufsatz ,,Panzerschlacht von Prochorowka" bzw. ,,Panzerschlacht von Dubno" .

    Ich werde ihn zur gegebenen Zeit mit meinen Erkenntnissen/meiner Auffassung zur Problematik RK-Vorschlag Knispel konfrontieren. Mal sehen, was dann dabei rüber kommt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    wie angekündigt, habe ich im Buch ,,Im Panzer IV und Tiger an der Ostfront" von A. Rubbel gelesen. Was mich ein wenig erstaunte, A. Rubbel war erst ab März 45 bis Kriegsende Ordonnanzoffizier in der schweren Panzerabteilung ,,Feldherrenhalle".

    Außerdem schreibt Rubbel, dass es Reibereien zwischen der 1. und 3. Kompanie gab. Rubbel fungierte ab Januar-Februar 45 als Zugführer in der 3. Kompanie. Er gehörte bis zu seiner Abkommandierung zu den Offiziersnachwuchslehrgängen ab April 44 genau wie Knispel zur 1. Kompanie. Also steht auch hier für mich die Frage im Raum, ob A. Rubbel bis zu seinem Antritt als Ordonnanz tatsächlich über alle Vorgänge in der Abteilung vollumfänglich informiert war. Erst 8 Monate abwesend und danach noch 2 Monate im Zugführerdienst eingesetzt. Das sind für mich starke Indizien dafür, dass Knispel trotzdem für das RK eingereicht worden sein könnte. Sein Verhalten in den verschiedenen Gefechten bot jedenfalls Anlass dafür. Rubbel selbst bestätigte, dass Knispel selbst unter widrigsten Gefechtsbedingungen kämpfte, auch wenn er allein auf sich gestellt, die Kameraden nie im Stich ließ. So manches Gefecht entschied K. Knispel durch seinen Einsatz. Dazu kamen noch seine Abschusszahlen. Ich habe Herrn Dr. Töppel darüber informiert. Mal sehen, ob er sich erneut dazu positioniert.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    vielen Dank für diese überaus interessanten Informationen. Ich bin gespannt wie sich Dr. Töppel dazu äußern wird.


    Gruß

    Michael


    PS:

    Das sind für mich starke Indizien dafür, dass Knispel trotzdem für das RK eingereicht worden sein könnte.

    Diesen Ansatz finde ich ebenfalls nicht abwegig.

  • Hallo,

    ob sich Dr. Töppel auf eine weitere Diskussion einlässt und antwortet, werde ich sehen. Beim Stöbern im Internet bin ich auf eine weitere, interessante Info in diesem Zusammenhang gestoßen. Lt. eines Offiziersbriefes aus der 1. Kompanie der ,,503."soll Hans Fendesack und sein Richtschütze Kurt Knispel für ihren 86.bzw.99. Abschuss zum RK eingereicht worden sein. Das betraf wohl ihren Einsatz in Wotylewka, HG ,,Süd" am 05.02.1944. Fendesack wurde daraufhin im Ehrenblatt des Deutschen Heeres genannt und bekam die Ehrenblattspange. Kurt Knispel erhielt nichts.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    soll Hans Fendesack und sein Richtschütze Kurt Knispel für ihren 86.bzw.99. Abschuss zum RK eingereicht worden sein.

    sehr interessant, vielen Dank für diese Info. Dann sind wir mal wieder bei dem Thema von Verleihungen auf Basis der Abschusszahl und nicht einer Einzeltat.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    wie so oft im Leben, wird die Wahrheit in der Mitte liegen. Bei der einen RK-Verleihung in der Panzerwaffe spielten die Abschusszahlen eine wichtige Rolle, bei anderen nicht. Mich stört dann immer die Absolutheit, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Herr Töppel ist ja ein Verfechter der These, dass Abschusszahlen bei RK-Verleihungen in der Panzerwaffe keine Rolle spielten, da auch teilweise schwer überprüfbar. Nun gut, das wird so gewesen sein. Auch bei der DKM mussten sich die Vorgesetzten auf die gemeldeten Zahlen der versenkten Tonnage erst einmal verlassen. Bei den Panzergefechten kam meines Erachtens hinzu, dass mit bestimmten Abschüssen auch Panzergefechte entschieden wurden. Da gingen Abschuss und gefechtsentscheidende Einzeltat dann zusammen.

    Bei meiner Suche, ob es weitere Informationen zu Vorschlägen betreffs der Beleihung K. Knispels mit dem RK gibt, bin ich nochmals fündig geworden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Informationen aus dem Kurowski-Büchern: ,,Panzer Aces" stammen. Vielleicht kann das ja jemand überprüfen, der diese Bücher besitzt oder gelesen hat. So soll Hptm. Scherf K. Knispel für seine Leistungen beim Rückzug aus Tscherkassy über Winniza zum RK eingereicht haben. Scherf bekam es am 23.02.1944 selbst dafür. Er führte zu diesem Zeitpunkt eine Gruppe von Panzern der ,,503". Oberstleutnant Bäke, Führer des gleichnamigen Panzerregimentes, dem Panzer der ,,503" zeitweise unterstellt waren, soll Knispel bevor er im Wehrmachtsbericht am 25.04.1944 genannt wurde, zum RK vorgeschlagen haben. Am 20.05.1944 bekam K. Knispel das DKiG dann verliehen. Sozusagen als ,,Ersatz". Der letzte Abteilungskommandeur, Hptm. von Diest-Koerber soll K. Knispel nach seinem 126. Abschuss im Okt./Nov. 1944 in Ungarn erneut zum RK eingereicht haben. Leider gibt es keine Dokumente, die diese Annahmen bestätigen können. Nur eben die Aussagen von A. Rubbel.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese Informationen aus dem Kurowski-Büchern: ,,Panzer Aces" stammen. Vielleicht kann das ja jemand überprüfen, der diese Bücher besitzt oder gelesen hat.

    dieses Buch hatte ich mal aber ich bin mir nicht sicher ob es noch irgendwo liegt. Ich werde auf jeden Fall die Augen offenhalten aber das wird leider immer schwieriger, weil mir jeglicher Lagerplatz ausgegangen ist.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    nun, wie versprochen, einiges zu Kurt Knispels letztem Gefecht. Ob alles, was ich dazu im Internet fand, historisch verbürgt ist, kann ich nicht beurteilen. Viel gibt es zu K. Knispel nicht, was mit harten Fakten belegt ist. Bevor ich zu Kurts letztem Kampf komme, kurz die Ausgangslage. In dem Raum, in der die schwere Panzerabteilung ,,Feldherrenhalle", ex ,,503." Ende April 45 stand, operierte das 27. Garde-Schützenkorps der Roten Armee mit der 275., der 72. Garde-u. 141. Schützendivision der RA. Am 26.04.1945 griffen sie die vor ihnen liegenden deutschen Verteidigungsstellungen an. Dabei drangen sie in das Dorf Pasohlavky, Südmähren, ein. Ansonsten machten sie wenig Fortschritte.


    Am gleichen Tag wurde die s.Pz.Abtl. ,,Feldherrenhalle" alarmiert. Um 07.30 Uhr am 26.04.45 griffen Teile der 27. Selbstständigen Garde-Panzerbrigade, nach 30 minütigen Artilleriefeuer auf die dt. Stellungen, südlich von Brünn aus dem Raum Musau (Musov) über Wostitz (Vlastice) in nordwestlicher Richtung an. Gleichzeitig nahm die Panzerkompanie des rumänischen 2. Panzerregiments an dem Angriff teil. Dabei eroberte die 409. Schützendivision der RA das Dorf Pasohlavky. Im gleichen Zeitraum wurde der taktisch wichtige Hügel 222, 2km von Pasohlavky entfernt, von der sowjet. 72. Gardeschützendivision im Zusammenwirken mit der 27. Selbstständigen Gardepanzerbrigade der RA eingenommen.


    700 m westlich des Hügels trafen die Sowjets auf die Königstiger der ex,,503.". Bei diesem Kampf verlor die 27. selbstständige Garde-Panzerbrigade 1 T-34/85, welcher ausbrannte sowie 2 JSU-122 Selbstfahrlafetten, wovon 1 ausbrannte. Die dt. Seite verlor bei diesem Kampf 3 Geschütze, 8 MGs und 4 Fahrzeuge lt. Angaben der 27. Selbstständigen Garde-Panzerbrigade.

    Die Frontlinie verlief zwischen Ivan und Pasohlavky in der Zeit vom 26.-28.04.1945 lt. Gefechtsbericht der besagten Panzerbrigade. Deren Panzer wurden ab 27.04.1945 in der Nähe des Hügels 222, auch als ,,Rimsky vrch" bekannt, stationiert. Besagter Hügel befindet sich östlich von Pasohlavky. Auf dem Hügel befanden sich im angegebenen Zeitraum sowjetische und rumänische Panzer des rumänischen 2. Panzerregimentes und andere Truppen.


    Zurück zum 26.04.1945. Um 22.00 Uhr an diesem Tag näherte sich der sowjet. Angreifer mit Teilen der 27. Garde-Schützendivision der Straßenkreuzung östlich von Wostiz (Urbovec). Unmittelbar vor der Kreuzung, 2 km nordwestlich der Höhe 222, waren sie bereits um 14.00 Uhr am 26.04.1945 auf das Abwehrfeuer von Königstigern der schweren Panzerabteilung ,,Feldherrenhalle" gestoßen. Es waren vermutlich 2 Königstiger besagter Abteilung, die die sowjet. Panzer an der Stelle zurück schlugen und den Angriff stoppten.


    In der Nacht vom 26. auf den 27.April 1945 gelang es 7 Panzern und 10 Schützenpanzerwagen der Panzerdivision ,,Feldherrenhalle II", darunter 2 Königstigern der ex ,,503.", einer davon unter dem Panzerkommandanten K. Knispel ( Turmnummer 132, der andere könnte unter dem Kommando von Heinrich Skoda gestanden haben), den weiteren sowjetischen Angriff zu stoppen. Danach starteten sie am 27.04.45 um 04.45 Uhr einen Gegenangriff. Dabei drängten sie in nur 15 Minuten die Teile des sowjet. 27. Garde-Schützenkorps und der sowjet. 27. selbstständigen Garde-Panzerbrigade in südöstlicher Richtung zurück.


    Am 27.04.45, kurz nach 05.00 Uhr errichteten die in 2 Gruppen aufgeteilten sowjet. Panzer die Verteidigung auf dem Hügel 222. 6 Panzer nahmen an den nordöstlichen Hängen des Hügels Feuerstellungen ein, um die Straße von Neudorf (Nova ves) nach Musau (Musov) zu sperren. Weitere 10 Panzer und Selbstfahrlafetten nahmen eine Hinterhangstellung an den südwestlichen Hängen der Höhe 222 ein, um den deutschen den Weg nach Osten abzuschneiden. Diesen war es in der Zwischenzeit gelungen, Pasohlavky zurück zu erobern.


    Im Bereich der Höhe 222 hatten die Sowjets bis 10.00 Uhr 3 deutsche Gegenstöße abgewehrt. Es gelang ihnen, die Deutschen aufzuhalten. Diese zogen sich zurück.


    Von den Königstigern wird berichtet, dass sie am 26.+27.April 45 insgesamt 6 Panzer abschossen. 5 davon werden auch von sowjet. Quellen bestätigt. Mindestens 2 gehen davon auf Knispels Konto. Es dürften seine 2 letzten gewesen sein, Nummer 167+168.


    Seine schwere Kopfverwundung, an der er letztendlich starb, zog er sich in der Morgendämmerung/ am Morgen des 27.04.1945 zu. Das Ganze lief folgendermaßen ab. Knispel beobachtete zu diesem Zeitpunkt, es war noch dunkel, das ihn umgebende Gefechtsfeld aus der offenen Kommandantenluke seines Panzers und sprach mit denen auf seinen Panzer befindlichen Panzergrenadieren. Er hatte dabei keinen Stahlhelm auf. Plötzlich detonierte in seiner unmittelbaren Nähe eine Mörsergranate. Ein Splitter drang in seinen Kopf ein. Ob beim Abbergen des schwerverwundeten K. Knispel ihm zusätzlich noch eine MG-Garbe in den Unterleib traf, lies sich bei der Bergung seines Skelettes nicht mehr feststellen. Die Weichteile hatten sich nach so langer Zeit zersetzt. Knispel wurde zwar nach Urbau ins Lazarett gebracht, doch dort konnte ihm leider keiner mehr helfen. Nur durch eine sofortige Kopfoperation, um den Kopfinnendruck zu senken, hätte ihm noch eine Chance gegeben. So erlag er am 28.04.1945 seiner schweren Kopfverletzung und wurde daraufhin bestattet.


    Soweit, was ich bis jetzt finden konnte. Vielleicht gibt es ja noch mehr oder bessere Infos darüber. Was mit dem Panzer von H. Skoda bzw. mit ihm konkret selbst geschah, muss erst einmal offen bleiben.

    MfG Wirbelwind