Kurt Knispel, Feldwebel

  • Guten Abend Antje,



    vielen Dank auch von mir für diesen Beitrag. Das kannte ich echt noch nicht. Werde mich morgen gleich damit beschäftigen.


    Herzliche Grüße

    Marrga

  • Hallo,

    dank Antjes Hinweis bin ich bei YouTube auch auf Gefechtsberichte der s. Panzerabteilung 503 gestoßen. Leider habe ich gerade wenig Zeit mir diese anzuschauen/anzuhören. Hole das nach. Vielleicht ist ja auch was zu Knispel zu erfahren in diesen Berichten.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,

    ob der Richtschütze ohne Anweisung schießen durfte hing unter anderem auch von dem Kommandanten ab und das Vertrauen was man zueinander hatte.

    hierzu habe ich noch etwas von Wittmann gefunden:


    Das Schießen ohne Zielansprache gab es deshalb oft, weil keine Zeit mehr für eine Unterhaltung war, wie Michael Wittmann es oft ausdrückte und Bobby Woll das Ziel ebenso schnell erfaßt hatte, wie der Kommandant oder wir beide im Untergeschoß, Fahrer und Funker.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Wirbelwind,

    Übrigens lt. Kurowski soll Knispel seinen Distanzschuss von 3000 m Entfernung im Juli 1943 (18.07.1943?) im Rahmen der ,,Operation Zitadelle" abgeben haben. Vielleicht steht ja auch dazu etwas im Buch über die schwere Panzerabteilung 503, später ,,Feldherrenhalle"?

    zu derartigen Distanzschüssen habe ich bei Wittmann folgenden Hinweis gefunden:


    Das Scherenfernrohr war Bestandteil unserer Ausrüstung, denn wir hatten nicht wenige Abschüsse auf 3000 m und dies sogar auf fahrende Ziele mit der Sprenggranate mit Verzögerung erzielt. Dies war keine Spezialität von Wittmann sondern das Sparen an Panzergranaten, weil das 3000 m und mehr schießen dem 8,8 cm Artillerie-Einsatz entsprochen hat und dazu auch die Kanone geeignet war.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    also waren dererlei Distanzschüsse keine alleinige ,,Spezialität" von Knispel. Ob Wittmann allerdings auch Panzer auf diese Entfernung mit Sprenggranaten vernichtete, geht für mich nicht zweifelsfrei aus dem letzten Post hervor. Das extra ein Scherenfernrohr mit geführt wurde, um diese Distanzschüsse durchführen zu können, war mir bis dato nicht bekannt. Gehe davon aus, dass die mit dem Scherenfernrohr ermittelten Werte für das Anrichten benötigt wurden.

    Übrigens soll lt. Kurowski Knispel mit dem ,,Köti" im Oktober 1944 in Ungarn weitere russische Panzer aus mehr als 3000 m Entfernung abgeschossen haben. Ob er dabei auch ein Scherenfernrohr benutzte, wird nicht erwähnt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    also waren dererlei Distanzschüsse keine alleinige ,,Spezialität" von Knispel.

    ich würde das auch so einordnen.

    Ob Wittmann allerdings auch Panzer auf diese Entfernung mit Sprenggranaten vernichtete, geht für mich nicht zweifelsfrei aus dem letzten Post hervor.

    auch wenn es aus dieser Passage nicht eindeutig hervorgeht, so würde ich dennoch davon ausgehen. Das ist zumindest meine Meinung, weil es sonst wohl kaum Erwähnung gefunden hätte.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    traue Wittmann schon erfolgreiche Distanzschüsse zu. Was mich allerdings ein wenig verwundert, dass er Panzer mit Sprenggranaten abschoss. Nahm immer an, dass dafür Panzergranaten verwendet wurden. Bin allerdings kein Fachmann, was die Unterschiede der jeweiligen Granatenart angeht. Nehme nur an, dass es bei der Sprenggranate darum ging, unter anderem eine möglichst große Splitterwirkung zu erzielen während die Panzergranate vorwiegend bei der Vernichtung sogenannter ,,harter Ziele" Verwendung fand.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    Was mich allerdings ein wenig verwundert, dass er Panzer mit Sprenggranaten abschoss. Nahm immer an, dass dafür Panzergranaten verwendet wurden.

    ich glaube, dass ist schon die Antwort auf deine Frage:

    sondern das Sparen an Panzergranaten

    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    dies muss ja funktioniert haben, sonst würde nicht darauf verwiesen worden sein. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der Abschuss eines Panzers mit einer Sprenggranate unter Umständen anders ablief, als mit einer Panzergranate.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    Allerdings kann ich mir vorstellen, dass der Abschuss eines Panzers mit einer Sprenggranate unter Umständen anders ablief, als mit einer Panzergranate.

    davon ist klar auszugehen, dass Schadensbild wäre vollkommen anders aber das scheint nicht der Hauptgrund gewesen zu sein. Es sieht wohl so aus, dass die Sprengranate bei so großen Entfernungen auch in erster Linie zum einschießen verwendet wurde. Bei deren Verwendung konntest du verständlicher Weise die Einschläge besser sehen bzw. einordnen, siehe auch:


    Quelle Tigerfibel


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    Deine Antwort kann ich voll nachvollziehen. Neben dem Einspareffekt ging es vor allem auch, sich richtig und schnell einzuschießen. Die geschilderten Verfahren lt. ,,Tigerfibel" leuchten mir weitestgehend ein. Nehme mal an, dass Knispel oder Woll keine 4 Schüsse brauchten, um den jeweiligen feindl. Panzer zu knacken.

    Beim Durchstöbern des mir zugänglichen Materials zu Knispel bin ich auf ein für mich interessantes Detail gestoßen. Die Kompanie, in der er diente (wahrscheinlich 3. Kompanie, 4. Panzerregiment in der 13. PD) soll im Frühjahr 1942 auf die verbesserte Ausführung des Panzerkampfwagens IV in Burg umgerüstet worden sein. Mit Burg wird höchstwahrscheinlich das Heereszeugamt Königsborn gemeint sein, welches neue und reparierte Panzer den entsprechenden Verbänden zur Verfügung stellte. Machte auch in soweit Sinn, weil Krupp Magdeburg den Panzer IV herstellte. Wobei die Langrohr-Variante erst ab Sommer 42 in MD produziert wurde. Königsborn befindet sich unweit der Stadt Burg bzw. Magdeburg.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    anbei ein neuer Zufallsfund aus YouTube:


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    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    interessant das Video von bacuffz über Knispel. Leider ist mir immer noch nicht bekannt, ob das Buch über Knispel nun in der Tschechei erschienen ist. Von dem ehemaligen Besatzungsmitglied R. Barth habe ich auch nichts weiter gehört. Die Kontaktaufnahme zu seinem Enkel scheiterte seinerzeit.

    Was mich verwunderte, ist der Tatbestand, dass es im Gefecht nicht unüblich war, dass der Kommandant mit offener Kommandantenluke fuhr. Dadurch sollte es ihm ermöglicht werden, dass Gefechtsfeld besser überblicken zu können. Erhöhte natürlich das Risiko, aufrecht stehend, ungeschützt getroffen zu werden. Knispel hatte an dem Tag, als er fiel, gleich zweimal Pech. Beim ersten Mal traf ihn, als er offen in der Kommandantenluke stand, eine MG-Garbe und beim Abtransport Minensplitter. Er muss nach Abtransport ins Lazarett noch ein paar Stunden gelebt haben. Als man ihn 2013 fand, waren seine sterblichen Überreste in ein Lazaretthemd gekleidet.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    Was mich verwunderte, ist der Tatbestand, dass es im Gefecht nicht unüblich war, dass der Kommandant mit offener Kommandantenluke fuhr. Dadurch sollte es ihm ermöglicht werden, dass Gefechtsfeld besser überblicken zu können. Erhöhte natürlich das Risiko, aufrecht stehend, ungeschützt getroffen zu werden.

    diese Taktik war mir bereits bekannt aber vermutlich hatte jeder Kommandant seine eigene Meinung dazu.


    Gruß

    Michael


    PS:

    Leider ist mir immer noch nicht bekannt, ob das Buch über Knispel nun in der Tschechei erschienen ist.

    helfe mir bitte mal aber welchen Hintergrund hatte diese Frage?

  • Hallo Michael,

    bei der ,,Konkurrenz" habe ich gelesen, dass ein Buch über Knispel in der Tschechei veröffentlicht werden sollte. Wohl unter Mithilfe des ehem. Besatzungsmitglied R. Barth. Leider habe ich davon nichts mehr weiter gelesen bzw. gehört. Die Angaben über K. Knispel sind recht spärlich und nur aus einigen Werken herzuleiten. Kurowski ist dabei keine große Hilfe.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    bei der ,,Konkurrenz" habe ich gelesen, dass ein Buch über Knispel in der Tschechei veröffentlicht werden sollte. Wohl unter Mithilfe des ehem. Besatzungsmitglied R. Barth.

    gehört hab ich davon auch noch nichts aber danke für den Hinweis.

    Die Angaben über K. Knispel sind recht spärlich und nur aus einigen Werken herzuleiten. Kurowski ist dabei keine große Hilfe.

    da gebe ich dir vollkommen recht. Die Datenlage ist wirklich überschaubar, leider!


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    danke Michael für das Einstellen des Grabbildes von K. Knispel. Wie es scheint, ist sein Grabkreuz aus Holz. Leider ist damit zu rechnen, dass dieses relativ schnell verwittert, abhängig von der Holzart, die verwendet wurde. Mir ist nicht bekannt, inwieweit die Deutsche Kriegsgräberfürsorge des Volksbundes in die Betreuung des Brünner Militärfriedhofes involviert ist. Mir ist nur erinnerlich, das es wohl mal Bestrebungen gab, die sterblichen Überreste von Kurt Knispel nach Deutschland zu überführen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    beim Herumstöbern im Internet bin ich auf folgendes gestoßen. Beim Auffinden seiner sterblichen Überreste am 09. April 2013 trug er am rechten Arm eine halbe Erkennungsmarke aus Edelstahl und sein Gesicht war mit Resten eines Druckverbandes bedeckt. Erkennungsmarken aus Edelstahl wurden wohl an Flugzeug-und Panzerbesatzungen ausgegeben, da dieses Material auch großer Hitze widersteht. Nach Entfernung der Überreste des Druckverbandes wurde eine schwere Schädelverletzung bei ihm festgestellt. In der Schädelhöhle steckte ein Stahlsplitter, der von einem Schrapnell stammte. Dieser verursacht letztendlich ein Ansteigen des Hirndrucks, was die Todesursache war. Warum keine schnelle OP zur Senkung des Hirndrucks durchgeführt wurde, kann ich mir nur so erklären, dass das im Behelfslazarett in der Schule von Vrobec nicht vorgenommen werden konnte.

    Bei der Bestattung von Kurt Knispel auf dem örtlichen Friedhof soll auch sein ehemaliger Kommandeur, Alfred Rubbel, anwesend gewesen sein. Das stimmt mich doch etwas nachdenklich. Schließlich überlebte Rubbel Krieg und Gefangenschaft.

    Wieso gelang es dann erst am 09.04.2013 das Grab von K. Knispel ausfindig zu machen? Zumindest der Ort war doch seit April 45 bekannt.

    Gibt es denn irgendeine Erklärung dafür, warum sein Grab in Brünn nur ein Holzkreuz erhielt und keinen Stein?

    MfG Wirbelwind