Probezeit von SS-Bewerbern der Allgemeinen-SS und der Totenkopfverbände.

  • Moin Michael,


    besten Dank für die Rückantwort.


    Ich persönlich habe noch gar nichts gesichtet, leider. Bei Weitze habe ich einmal eine Box mit diversen Unterlagen (Originale, alle, da mit Zertifikat) erstanden.


    Unter anderem war da auch eine vom Pers. Stab RFSS beglaubigte Ablichtung des Tagebucheintrags Himmlers und diverse Standartenbefehle der Reichsführung-SS. Da ich also noch nichts eingesehen habe (bis dato fand ich auch keinen Grund dazu), kann ich leider nicht sagen, ob es nur ein Auszug ist oder der ganze Eintrag. :(


    Ich kann zudem auch bestätigen, dass man Passagen vor allem an jenen Stellen wiederfindet, an denen man sie am wenigsten vermutet.


    Aber ich bin weiter auf der Suche. Grund: Die Wikipedia-Einträge "SS-Bewerber" und "SS-Anwärter", die ich beide zwar (anhand von Literatur) initiiert habe, die aber dann in der Folgezeit dermaßen verschlimmbessert wurden, dass sie eigentlich nichts mehr aussagen und zum Teil sogar URV darstellen.


    Anhand der Originalbefehle, abgedeckt mit entsprechender Literatur, wollte ich die beiden Artikel neu verfassen. Und seit dem suche ich die Passagen mit dem SS-Bewerber und seiner Probezeit.


    Ich weiß noch, dass ich die Dauer in einer Fußnote gesehen habe. Aber ich kann mich nicht mehr an den Titel des Buches erinnern. Zudem kommt noch, dass ich inzwischen umgezogen bin und ich aus Platzgründen einige Fachliteratur verkauft habe. Wenn ich Pech habe, was ich nun verstärkt vermute, dann war unter diesen verkauften Exemplaren auch jenes Buch mit der Fußnote. DAS wäre dann äußerst blöd gelaufen...


    Ansonsten frage ich mich durch diverse Kameradschaftskreise der Waffen-SS durch. Viele der frühen VT-Männer sind ja als Angehörige der A-SS zur VT gekommen, um deren Stamm zu bilden: SS-PB Brandenburg aus Stabswache Berlin und den Sonderkommandos Zossen und Jüterbog (spätere LAH), SS-PB München bzw. SS-PB 1 im OA Süd, SS-PB Württemberg oder SS-PB 2 im OA Südwest (Ellwangen, Wolterdingen) und zuletzt die SS-PB Sachsen bzw. SS-PB 3 im OA Mitte. Daneben noch zahlreiche SS-Sonder- und Vorkommandos im Norden und Westen Deutschlands, wie die kurzfristig aufgestellten Politischen Bereitschaften SS-PB Hamburg und SS-PB Hessen (Arolsen), die zur Standarte Germania zusammengefasst wurden.


    Neben den Kameradschaftskreisen ist Literatur meine nächste Quelle. Neben meinen Bücher durchstöbere ich verstärkt Google-Books. Hin und wieder findet man da auch etwa brauchbares. Ansonsten diverse Online-Archive in den USA, wo viele Originaldokumente gelistet werden.


    Da aber diese Angelegenheit nicht dringend ist (die WP-Artikel sind schon so lange falsch, dass es auf einige Wochen/Monate mehr auch nicht mehr ankommt), gehe ich die Sache sehr entspannt an. :)


    Liebe Grüße an alle Mitlesenden!

    Michael

    3 Mal editiert, zuletzt von MicBy67 () aus folgendem Grund: Vergessen, Vorkommendes gab es auch noch, *grummel* *grummel2*

  • Hallo Michael,

    Ich persönlich habe noch gar nichts gesichtet, leider.

    alles klar, danke für die Rückmeldung. Im Bereich von Nara gibt es ja schon unzählige Rollen die man sichten könnte aber das brauch natürlich seine Zeit. Ich bleibe auf jeden Fall am Ball und melde mich wieder sobald es neue Erkenntnisse gibt.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    danke Dir für die Datei. So geht es schon einmal in die richtige Richtung!


    Über das WE werde ich versuchen, die eine oder andere Online-Quelle diesbezüglich auszuwerten.


    Liebe Grüße

    Michael

  • Hallo in die Runde,


    habe mich heute mit einem ehemaligen Mitarbeiter der ehemaligen Truppenverwaltung T.-Div. Dachau in Verbindung gesetzt.


    Dieser hat einiges an Unterlagen aus der Zeit 1933 bis 1944 retten können bzw. besitzt beglaubigte Abschriften der selben. Dieser Mitarbeiter meint auch, dass allgemein in der SS-TV (und der A-SS) es so war, dass es in den "alten" Totenkopfstandarten, die im Sommer 1937 gebildet wurden und die den alten Wachtruppen entstammen, bis Kriegsende sechs Monate Probezeit für Bewerber galten. Das soll daher kommen, da die ersten drei Totenkopfstandarten (Oberbayern, Brandenburg und Thüringen) als Traditionsstandarten gewertet wurden und dass dort hauptsächlich auf den späteren Lagerdienst ausgebildet wurde.


    Desgleichen habe auch die Probezeit in den T-Standarten IV und V eine Probezeit von sechs Monaten gegeben. Grund: Das KZ Mauthausen war ursprünglich verwaltungstechnisch dem KZ Dachau zugeteilt und so habe die Standarte Ostmark als Nebenverband der Dachauer Standarte gegolten. Bei der Standarte Dietrich Eckhardt habe es sich um die Neuaufstellung der Standarte Brandenburg gehandelt, deren Stamm-Mannschaft von dort kamen.


    Bei allen anderen NACH 1937 aufgestellten SS-T-Standarten habe schließlich eine Probezeit von drei Monaten bestanden, die letztendlich auch auf die späten Standarten der A-SS übertragen wurden. Grund: Aufgrund der Kriegsvorbereitungen wurde die Ausbildung in den Bewerberzügen und in den Lehrstürmen auf das Wesentliche beschränkt, um die Angehörigen dort frontverwendungsfähig bzw. für den Polizeidienst geeignet zu machen bzw. um Reservisten militärisch nachzuschulen.


    In 3-4 Wochen will er mir Bescheid geben, ob es diesbezüglich auch eine schriftliche Anweisung vonseiten der Reichsführung-SS bzw. der IKL gegeben hat.


    Liebe Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,


    das ist ja mal cool! Dann hoffen wir mal, dass es die Aussagen schriftlich gibt. Aber die Erklärung klingt logisch.


    LG

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    auch ich war überrascht, dass ich in kurzer Zeit eine so große Menge an Neuinformationen erfahren habe!


    Die Begründungen und Ausführungen dieses ehemaligen Mitarbeiters in der damaligen Truppenverwaltung (er war dort Verwaltungsführer) sind inhaltlich plausibel und erklären insgesamt die große Diskrepanz in den literarischen Auslegung der Probezeit der SS-Bewerber. Ich denke, es kommt darauf an, welche Quellen aus welchem Jahr ausgewertet wurden: Waren es Quellen vor Sommer 1937, dann galt das halbe Jahr Probezeit, waren es Quellen nach Sommer 1937, dann galten die drei Monate.


    Die SS-Standarte Dietrich Eckhardt war bis zum Schluss für die Ausbildung der reichsdeutschen Lager-SS in den Übungslagern Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald zuständig. Daher erklärt es sich, dass dort das halbe Jahr Probezeit beibehalten wurde. Ich vermute, dass dort in den ersten drei Monaten unter den Bewerbern und Anwärtern selektiert wurde: wer von ihnen war für die Lager-SS (also für den Einsatz im Schutzhaftlager) geeignet und wer nicht. Die als "für den Lagerdienst nicht geeignet" eingestuften Angehörigen wurden dann den Wachbataillonen, Begleitkommandos und der Postenwache usw. zugeteilt.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn diese Kontaktaufnahme diesbezüglich zur erfolgreichen Beantwortung meiner Frage beitragen würde!


    Daher lasse ich mich überraschen. Und wenn nicht, dann bin ich auch nicht enttäuscht, dann ich habe bei meiner Recherche einen ganz lieben und aufgeschlossenen Menschen kennengelernt!


    Liebe Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,

    habe mich heute mit einem ehemaligen Mitarbeiter der ehemaligen Truppenverwaltung T.-Div. Dachau in Verbindung gesetzt.

    nur der Neugier halber aber wie alt ist denn der Herr?

    In 3-4 Wochen will er mir Bescheid geben, ob es diesbezüglich auch eine schriftliche Anweisung vonseiten der Reichsführung-SS bzw. der IKL gegeben hat.

    Dieser hat einiges an Unterlagen aus der Zeit 1933 bis 1944 retten können bzw. besitzt beglaubigte Abschriften der selben. Dieser Mitarbeiter meint auch, dass allgemein in der SS-TV (und der A-SS) es so war, dass es in den "alten" Totenkopfstandarten, die im Sommer 1937 gebildet wurden und die den alten Wachtruppen entstammen, bis Kriegsende sechs Monate Probezeit für Bewerber galten. Das soll daher kommen, da die ersten drei Totenkopfstandarten (Oberbayern, Brandenburg und Thüringen) als Traditionsstandarten gewertet wurden und dass dort hauptsächlich auf den späteren Lagerdienst ausgebildet wurde.

    meinen Glückwunsch, dass sind doch schon sehr hoffnungsvolle Aussichten.


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    in einer Nara-Rolle über SS-Ergänzungsstellen, habe ich noch eine sehr umfangreiche Bestimmung zu diesem Thema gefunden. Da ich aber alle Seiten überarbeiten muss, werde ich die betr. Seiten jetzt nach und nach einstellen.


    Quelle: Nara T-354 R-552


    Gruß

    Michael

  • nur der Neugier halber aber wie alt ist denn der Herr?

    Hallo Namensvetter,


    da muss ich leider gestehen, dass wir uns darüber eigentlich gar nicht ausgetauscht haben. Nur grobe Anspielungen wie: "1943 war ich selbst in den Mit-Vierzigern ...". Daher denke ich, dass der Herr Jahrgang 1898 bis 1900 sein müsste.


    Gezielt nachgefragt habe ich nicht, war ja froh, dass ich jemanden gefunden hatte, der mir evt. weiterhelfen könnte. ;)


    Ich werde ihn fragen, wenn wir nächstes Mal wieder telefonieren.


    Bis dahin

    Liebe Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,


    stimmt. NOCH sind die Angaben schwammig. Ich werde ihn fragen, welcher Jahrgang er ist. Er war Verwaltungsführer auf der Stufe eines Sturmbannführers. Diese Stellung nahmen ja nicht 20-Jährige ein. ;)


    Von daher denke ich, dass er so 43 oder 44 gewesen sein muss in 1943.


    Aber wie gesagt, ich mach mich schlau!


    Liebe Grüße,

    Michael

  • Nachtrag:


    Michael,


    ist toll, was Du schon an Unterlagen ermittelt hast!


    Ich hab es auf NARA versucht, bin aber anscheinden zu blöd dafür ... meine Trefferquoten liegen de facto immer bei Null.


    Nun denn, dafür habe ich andere Qualitäten! ;)


    Gruß,

    Michael