Wernher Janz, Oberpionier

  • Auf der Todes-Anzeige meines gefallenen Onkels steht:

    „Am 13. Februar 1943 gab in den Kämpfen südlich von Orel bei Beresowka unser lieber Sohn und Bruder Burckhard Wernher Oscar Janz (stud.phil.nat., Oberpionier in einem Panzer-Pionier-Regiment mit nahezu 21 Jahren sein junges Leben.“

    Nun liegen aber zwischen Orel (Russland) und Beresowka (Ukraine) über 900 km. Berechnen Panzer-Regimente so großzügig eine Entfernung? Ließe sich noch herausfinden, welches Panzer-Regiment am 13. Februar 1943 um Orel oder Beresowka in Kämpfe verwickelt war?

    Vielen Dank für jede weiterführende Information!

  • Hallo Brand,


    herzlich willkommen in diesem Forum.


    Zu deiner Frage. es gibt einen Ort namens Orel in der Ukraine und er liegt ca. 112 km westlich von Beresowka. Ob es noch ein Dorf dieses Namens gibt, weiß ich nicht.


    Gibt es irgendwelche Informationen die du uns zu deinem Onkel mitteilen kannst? Evtl. Magst du auch die Todesanzeige mit uns teilen? Dann könnten wir uns näher an die Panzer-Truppe herantasten.


    Beim Volksbund in der Onlinesuche konnte ich deinen Onkel leider nicht finden, um weitere Recherchen durchzuführen müsste ich es über das Geburtsdatum versuchen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen


    Willkommen im forum


    Der vermisste Onkel ist beim Volksbund gelistet.

    Dienstgrad: Oberpionier

    Truppenteil: Pionier Bataillon 752 1.Kompanie

    Gefallen am 13.02.1942

    Ort: Beressowka ost. der Straße Orel - Fatesh

    Der Ort Beresowka liegt nördlich von Fatesh, siehe Anhang


    Quelen:


    Dienstgrad und Truppenteil Ancestry.de

    Karte Y53 Orel 1:300.000

  • Hallo Uli,


    wenn ich natürlich nach 1943 suche kann ich ihn ja nicht finden. Darauf, dass ein Schreibfehler im Text ist, bin ich natürlich nicht gekommen.


    Hier der Auszug vom Volksbund.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Brand,


    auch ein herzliches Willkommen von meiner Seite hier im Forum. Wie ich sehe, wurde ja bereits eine entsprechende Einheit identifiziert:


    Pionier-Bataillon z. b. V. 752


    1. Aufstellung:


    * 13.11.1939 in Glauchau, WK IV, zu 3 Kompanien als Minier-Pionier-Bataillon 752 (bespannt) seit 9.12.1940.


    2. Unterstellung:


    Heerestruppe: Westen (7. Armee Bordeaux); Rußland,

    1942 2. Panzerarmee (Heeresgruppe Mitte).

    1944/45 1. Fallschirm-Armee Niederrhein


    3. Ersatz:


    14 Weißenfels. WK IV; 26.6.1942 E 4 Magdeburg, WK XI


    Quelle: VMD


    Da es sich hier vermutlich um sogenannte Heerestruppe (meist mit ständig wechselnder Unterstellung) handelt, könnte es schwierig und vorallen zeitaufwendig werden, dazu passende Informationen zu finden. Ich habe deine Anfrage jetzt erstmal in das Personenregister verschoben.

  • Hallo Antje und alle anderen


    Sorry, mein Fehler, hätte es posten sollen.


    Hab mir angewöhnt erst beim Volksbund und seit einiger Zeit dann bei Ancestry nachzusehen, ob jeweils dort was zu finden ist.

    Wenn ich mir die Lage im februar 1942 um Fatesh ansehe, lag dies Gebiet hinter der HKL. Es könnte sich also um einen Unfall oder

    anderes handeln.

    Da es sich um eines Heerestruppe handelt wird die Such nicht einfach.

    Wenn etwas in Frage kommt, dann die Rollen/KTB des LV.Korps (T314 R1370 und weitere). Diese sind nicht verfügbar und die Nara in den Staaten ist weiterhin im Lockdown.

  • Hallo Uli,


    kein Problem. Ich schaue auch immer zuerst beim Volksbund, das habe ich mir schon angewöhnt aber ich habe kein Konto bei Ancestry und kann infolgedessen dort nicht suchen.


    LG

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen


    antje


    kein Problem, einer guckt da und der andere dort :thumbup:


    Anbei ein Auszug aus der Lagekarte vom 13.02.1942.

    Dies Beresowka ist zwar nicht drin, habe es mal ungefähr markiert. Eventuell war dort ja der Verbandsplatz.


    Bei den KTB's bin ich noch nicht fündig geworden, teilweise stehen sie mir auch nicht zur Verfügung.

  • Hallo zusammen und vielen Dank für Ihre hilfreichen Bemühungen!

    Ich habe die Todesanzeige hochgeladen. Wenn ich mich recht erinnere, werden am 13.02.1943 (das Datum müsste stimmen) wohl keine größeren Kampfhandlungen statt gefunden haben. Denn meine Großmutter erzählte, dass ihr Sohn Wernher von einem Scharfschützen, der in einem Baum saß, erschossen wurde. Das hätte ihr ein Kamerad von Wernher erzählt. Diese Schilderung klingt eher nach einem Partisanen-Kampf als nach einer Schlacht. Und wenn in Februar 1943 wegen größerer Verluste verschiedene Truppenteile zusammengelegt wurden, lässt sich wohl auch nicht mehr herausfinden, zu welchem Panzer-Pionier-Regiment mein Onkel Wernher Janz als Oberpionier gehörte...


    Quelle: Eigentum


    Gruß, Brand

  • Hallo Brand



    Laut Volksbund und Ancestry ist das Datum an dem der Gesuchte gefallen ist 1942 .

    Da sowohl Volksbund und Ancestry das Datum 1942 nennen, geh ich nicht von einem Fehler aus.

    Ist das Geburtsdatum von Werner bekannt?


    Ist es möglich, dass das Bild vom Jahresamt stammt?

    Ansonsten im Bundesarchiv und auch beim Volksbund mal nachfragen.



    Ergänzung:


    Anbei eine Lagekarte vom 13.02.1943. Man kann sehen ,dass Fatesh bereits hinter der Frontlinies liegt. Somit ist eigentlich klar, dass das Todesdatum so nicht stimmig ist.

    Es sei denn, er wäre in Gefangenschaft geraten.

  • Hallo zusammen und vielen Dank für die Infos!

    Verstehen kann ich jedoch nicht, wie sich mein Großvater, Friedrich Janz, als Pfarrer in Frankfurt, auf der Todesanzeige seines Sohnes im Jahr irren konnte? Nun habe ich aber den Geburtstag meines gefallenen Onkels ermitteln können: der 30. Mai. - aber noch nicht sein Geburtsjahr. Auf der Anzeige heißt es: er sei 1943 kurz vor seinem 21. Lebensjahr gestorben. Daraus ergäbe sich 1922 als sein Geburtsjahr - oder 1921, wenn er 1942 gefallen sein sollte...

    Die Auskünfte vom Volksbund und Ancestry waren mir bisher nicht bekannt.

    Mit herzlichem Gruß, Brand

  • Hallo Brand,


    ich versuche gerade mal einen anderen Ansatz zu prüfen. Ich habe jetzt das Bataillon in einer Aufstellung der 2. Panzer-Armee für die Zeit vom 01.01. - 13.08.1943 gefunden. Passend dazu habe ich die Armee-Meldungen vom 13.02.1943 eingestellt. Hieraus ergeben sich auf jeden Fall schon mal Aktivitäten der Standort-Kommandantur Orel. Im nächsten Schritt wäre es jetzt wohl erstmal angebracht, diese ganzen Meldungen mit der gesuchten Ortschaft auf Übereinstimmungen abzuprüfen.


    Gruß

    Michael


    Quelle: Nara T-313 R-153


    PS:

    Verstehen kann ich jedoch nicht, wie sich mein Großvater, Friedrich Janz, als Pfarrer in Frankfurt, auf der Todesanzeige seines Sohnes im Jahr irren konnte?

    ich kann mir das eigentlich auch nicht vorstellen aber möglich wäre es natürlich trotzdem.

  • Hallo Allerseits,


    die eingestellten Dokumente von Michael mit dem Datum 13.02.1943 beweisen, dass Truppen auf jeden Fall in Bandentätigkeiten in dem gesuchten Bereich Fatish-Orel tätig waren.


    Ich stelle dazu noch einmal die Belegseite ein, die betreffende Stelle habe ich markiert.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Antje

  • Hallo Michael,

    vielen Dank für die Armee-Meldungen vom 13.02.1943! Ich wusste nicht, dass diese interessanten Meldungen für Suchende überhaupt zugänglich sind. Erstaunlich, wie genau die militärische Situation beschrieben ist. Hatte die Kommandantur, in diesem Fall von Orel, auch die Namen der verletzten und gefallen Soldaten notiert und zwischen Vermissten und Beerdigten unterschieden?

    Gruß, Brand


    Hallo Antje,

    vielen Dank für die Belegseite über die Bandentätigkeiten (könnte man sie auch Partisanen nennen?) im Raum Fatish-Orel! Die Bezeichnung „Nara“ als Quelle sagt mir leider nichts. Da mein Onkel Wernher Janz, so die Erinnerungen aus dem Frankfurter Pfarrhaus, durch den feindlichen Beschuss wahrscheinlich recht schnell starb, werden sich wahrscheinlich keine Ergebnisse bei den Recherchen über die Kriegslazarette in Bromberg und Königsberg finden lassen. Dennoch vielen Dank für Ihre Bemühungen!

    Gruß, Brand

    Einmal editiert, zuletzt von Brand () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Brand mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Uli,

    vielen Dank für den Screenshot aus der Gräberkartei. Leider kann ich aber den Namen meines Onkels nicht identifizieren. Wurden die Namen abgekürzt? Es wäre wohl sehr hilfreich, beim Bundesarchiv in Berlin einen kompletten militärischen Werdegang von Wernher Janz anzufordern. Könnten Sie das mit dem Hintergrund des Wehrmachts-Forums anregen oder dürften sich auch Privatpersonen darum bemühen?

    Gruß, Brand

  • Hallo Brand,


    ja Banden sind gleichzusetzen mit Partisanen. Ein hoher Regierungsmann (Namen habe ich zu meiner Schande vergessen) wollte das im Laufe des Krieges unbedingt geändert haben. Denn das dazugehörige Abzeichen heißt ja Bandenabzeichen.


    Nara ist die Abkürzung für National Archives and Records Administration; mit anderen Worten die Amerikaner haben die Beutedokumente nach Amerika geschafft und dort digitalisiert und das ist das Archiv.


    Folgende Information kann ich dir noch geben: Der Wernher ist durch ein Infanterie-Geschoss am Kopf und Brust getroffen worden. Das Dokument führt mit Sicherheit die Namen die auch beim Volksbund notiert sind. Ob die gleiche falsche Schreibweise verwendet wurde, weiß ich nicht. Die Quelle der Datei müsste Ancestry sein und durch die unübersichtliche Datenlage hat der Forenbetreiber Anhänge dieser Art hier im Forum nicht erlaubt. Dazu müsstest du dich mit Uli per Privatnachricht austauschen.


    Einen Antrag beim Bundesarchiv kann jede Person stellen. Ich habe dir den Link eingebunden. Wichtig zu wissen ist,

    • Der Nutzungsantrag und
    • Rechercheantrag müssen ausgefüllt sowie
    • der Personalausweis in Kopie werden benötigt.

    Eine Bearbeitung dauert ca. 2 Jahre in dem Link sind die beiden Anträge zu finden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für die erklärenden Hinweise auf Nara und den Link zum Bundesarchiv. Dass das letztere eine Bearbeitungszeit von ca. 2 Jahren benötigt, klingt nicht unbedingt nach zügiger Arbeitsweise – aber wahrscheinlich nach vielen Anfragen.


    Während wir, in der Familie, bisher immer von einer Gewehrkugel eines Partisanen ausgegangen waren, hatten Sie die folgende interessante Information gefunden: „Wernher ist durch ein Infanterie-Geschoss am Kopf und Brust getroffen worden. Das Dokument führt mit Sicherheit die Namen, die auch beim Volksbund notiert sind“.

    Stammt diese Information von Ancestry und sollte ich mich deshalb an Uli wenden?


    Beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge tauchte bei meinen Recherchen der Name meines Onkels noch nicht einmal auf…


    Gruß,


    Brand

  • vielen Dank für den Screenshot aus der Gräberkartei. Leider kann ich aber den Namen meines Onkels nicht identifizieren. Wurden die Namen abgekürzt?

    Hallo Brand,


    hier ergänzend der obere Teil der Gräberkarte. Dort ist der Name deines Onkels ersichtlich.


    VG

    Martin

  • Hallo Brand,


    ich hatte dir im Post Nummer 4 den Link zum Volksbund eingefügt, der führt direkt zu deinem Onkel allerdings ist das Todesjahr mit 1942 angegeben und die Vornamen sind in falscher Schreibweise. Aber die falsche Schreibweise ist nichts ungewöhnliches.


    Ja genau die Information stammt von Uli, von der Gräberkartei., diese ist von Ancestry. Er kann sie dir per PN zukommen lassen.


    Ich habe die Abkürzungen hier noch einmal mit der Erklärung aufgeführt:

    • I.G. = Infanterie-Geschoss
    • K. = Kopf und
    • Br. = Brust.

    Es tut mir leid, dass ich die Abkürzungen direkt übersetzt hatte.


    Ja die Anfragen an das Bundesarchiv (BA) sind enorm.


    Gruß

    Antje

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