Verlade-Offiziere - Dienstanweisung

  • Guten Abend zusammen,



    Hier habe ich noch ein Merkblatt für den Verlade-Offizier gefunden. Leider fehlt ein Datum, aber ich vermute 1942 .


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Merkblatt für den Verlade-Offizier


    I.

    Vorbereitung der Verladung: Genaues Festlegen der Transportstärke einschließlich des Gerätes, der Fahrzeuge und Pferde. — Änderungen sofort melden — Vorbereiten und Sicherstellen des Verladegerätes (Bindestricke, Klauenbeile oder Behelfsgerät zum Einschlagen von Nägeln) — Einteilen der Verladekommandos und Rampentrupps (Stärke richtet sich nach Verladeart, feste oder fahrbare Verladerampe) — Sicherstellung von Kreide zur Beschriftung des Zuges (hierbei dürfen nur die Trittbretter, nicht die Wagenwände bezeichnet werden; keine Kompanie-, Bataillons- Regimentsnummern anschreiben, es genügt z. B. „12.“ oder „Stab III.) — Sobald Verladebahnhof bekannt, Verbindung mit Fahrdienstleiter aufnehmen — festlegen des Verladeortes und der Verladezeiten — Weg dorthin (Dunkelheit !) — Abstellplatz für Einheiten erkunden (Fliegerschutz — meiden von verkehrsreichen Straßen und Plätzen).


    II.

    Verladeoffizier (nach der Verladung Transportoffizier) :

    Anzug: Dienstanzug, weiße Armbinde am linken Oberarm.


    Vorbereitung der Verladung durchführen — Übernahme des Zuges mit dem Zugführer (Schäden z. B. zerbrochene Fensterscheiben usw. sofort schriftlich festlegen und durch Zugführer anerkennen lassen) — Überprüfen, ob Beleuchtung und im Winter, ob die Heizung in Ordnung ist. — Einteilen des Zuges — Einteilung und Überwachung der Verladung — Überprüfung der Verladung (Sitz und Festigkeit der Bindestricke und Klötze) — Meldung der erfolgten Verladung dem Transportführer.


    Transportoffizier: Unterstützen des Transportführers beim Transport.


    III.

    Verladekommando: Einteilung und Stärke richtet sich nach Verladeart — wird von Fall zu Fall vom Bataillon befohlen. —


    Allgemein: Anzug: Rüstung und Waffen (aber nicht Gasmaske) ablegen lassen (Wache einteilen) — immer einen Führer einteilen, der allein kommandiert, sonst hat bei der Verladung niemand zu sprechen — Kräftige Leute einstellen.


    IV.

    Zugwache: Kompanie bestimmen, die Zugwache stellt (zweckmäßig sorgt diese Kompanie für Mitnahme der Schilder)


    Anzug: Dienstanzug, Stahlhelm, Gewehr.

    Stärke: 1 Uffz., 3 Posten, 1 Hornist

    Platz: im Wagen des Transportführers

    Aufziehen: sobald die Einheiten verladen sind

    Schilder: Transportführer (zweimal) — Zugwache (zweimal) — Sanitäts-Uffz. (zweimal), letzteres ist mit einem roten Kreuz zu versehen.


    Aufgaben: Überwachung des Verladens und des Transportes — kein Aussteigen dulden (Posten gehen auf beiden Seiten des Zuges, Vorsicht bei Nebengleisen !) — Durch- und Weitergeben von Befehlen — bei längerem Halt, besonders auf Bahnhöfen verstärkte Aufsicht.


    V.

    Transport nach der Verladung: Ein- und Aussteigen nur auf Befehl oder Signal des Transportführers. Selbständiges Verlassen eines Wagens streng verboten. Kein Schreien oder Singen beim Durchfahren von Bahnhöfen. Anzugsfrage (offene Röcke usw.). Einteilung von Wagenältesten.


    VI.

    Luftschutz: wird vom Bataillon befohlen.


    VII.

    Bei Pferdeverladungen besonders beachten: kein Anschreien, Schlagen oder Zerren der Pferde — viel Ruhe und gutes Zureden hilft mehr — Futterschwinge muss beim Verladen bereitstehen — bei schwierigen Pferden zuerst ein ruhiges Pferd in den Wagen führen, das andere Pferd „ anhängen“. Hilft dieses Mittel nicht, dann einen Woillach lang falten, als Umhang um das Pferd legen und Pferd in den Wagen schieben — auf Streuen der Verladerampe achten (Sand oder Stroh) — Beim Einladen der Pferde beachten, dass sich die Pferde nicht an der Wagentüre verletzen.


    VIII.

    Transportscheine: Zahlmeister sorgt für rechtzeitiges Ausstellen der Transportscheine, und für Abgabe des Teil I auf dem Abgangsbahnhof und des Teil II auf dem Ankunftsbahnhof.



    Gruß Marga