Manfred Blümel, Gefreiter

  • Die Buchvorstellung(en) übernehme ich dann wenn die beiden Bücher eingetroffen sind :)

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo zusammen,


    kurzer Zwischenstand zu den Büchern: Das über die 134. ID ist letzte Woche eingetroffen. Das Kapitel über das letzte halbe Jahr (Januar 1944 bis zum Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte Ende Juni), in dem auch mein Großvater in dieser Division diente, ist naturgegeben etwas kürzer geraten als die anderen Zeiträume. Das ist ja aber auch verständlich, da zu dieser Zeit eine perfekte Dokumentation sicherlich nicht allzu weit oben auf der Prioritätenliste der Chronisten stand.
    Das Buch "Halten oder Sterben" wird am Samstag bei mir eintreffen, ich konnte es auf Ebay ersteigern.

    Auch wenn der gesuchte Zeitraum relativ kurz gehalten ist, so konnte ich doch die letzten Monate dieser Division ziemlich genau nachverfolgen. Besonders interessant war der Bericht über den Ausbruch aus Bobruisk am 28. und 29. Juni 1944 da hier explizit auch ein Hauptmann Zorn genannt wird der auch das Div.Btl.134 führte in dem mein Opa war. Rittmeister Aumüller, der das Infanterie-Sturmabzeichen und das Verwundetenabzeichen unterzeichnete, war zu diesem Zeitpunkt bereits gefallen.

    Dieser Herr Zorn führte eine kleine Kampfgruppe an welche in der Nacht auf den 29. aus Bobruisk ausbrach.
    An anderer Stelle wird noch einmal explizit das Div. Btl. genannt (Verlust der beiden Schwadronchefs Thieme und Kolbe). Auch Oberstleutnant Klasing, ebenfalls vom Div. Btl. 134, wird in diesem Zusammenhang erwähnt.
    Speziell diese Ausbrüche aus der eingekesselten Stadt werden auf gut zwei Seiten relativ ausführlich dargestellt. Ich bin mir daher recht sicher, dass mein Großvater in einer dieser Kampfgruppen dabei war.

    Auch konnte ich nachvollziehen, wo er am 22. Februar 1944 verwundet wurde. Dies müsste etwa zehn Kilometer südlich von Paritschi passiert sein. Da die Front zu diesem Zeitpunkt recht ruhig war, ist es möglich, dass er während eines Aufklärungskommandos angeschossen wurde.
    Erste Kampferfahrung sammelte mein Opa wohl auch bei den Kämpfen um die Stadt Korma Ende Januar/Anfang Februar.

    Viele Grüße,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,

    Die Buchvorstellung(en) übernehme ich dann wenn die beiden Bücher eingetroffen sind

    vielen Dank für deine angekündigten Zeilen. ;) Ich bin mir sehr sicher, dass dies auch für andere Suchende sehr interessant sein wird.


    Gruß

    Michael


    PS: Auf das Feeback zum zweiten Buch bin ich ebenfalls schon sehr gespannt.

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich jetzt am Wochenende auch das Buch "Halten oder Sterben" über die 129. ID. durchgeackert habe, kann ich eine kleine, subjektive, Bewertung abgeben.

    Das Buch "Geschichte der 134. Infanterie-Division" von Werner Haupt ist DinA5 groß und hat 240 Seiten; ist also mehr ein kurzer Abriss von mehr als 4,5 Jahren Divisionsgeschichte. Gut fand ich, dass sehr viele einzelne Einheiten inkl. den Namen der Kommandanten erwähnt werden. Auf der letzten Seite ist auch eine Auflistung von Soldaten welche eine Auszeichnung erhalten haben.

    Das Buch "Halten oder Sterben" von Heinrich Boucsein ist, glaube ich, etwas größer als DinA4 und fast 500 Seiten stark inkl. über 30 Karten.
    Es wird hier sehr genau der Weg der Division nachgezeichnet; fast jeder Ort wird erwähnt. So konnte ich die Divisionsbewegungen sehr gut über Google Maps nachverfolgen.

    Neben der reinen Darstellungen der Bewegungen sind auch sehr viele Zitate in den Fließtext eingebaut, was einerseits schön für den Lesefluss ist. Auf der anderen Seite macht es natürlich das Leid der Soldaten nochmals etwas greifbarer.

    Ich habe nun den Weg meines Großvaters auf 26 Seiten zusammengeschrieben und kann den Text nun an Tanten und Mutter weitergeben. Falls irgendjemand daran Interesse hat, kann ich ihm oder ihr das auch gerne zusenden.


    Gerne kann ich heute Abend oder morgen die Inhaltsverzeichnisse der beiden Bücher hier hochladen. Falls auch noch jemand Fragen zu den beiden Divisionen hat, kann ich künftig gerne einen Blick in die Bücher riskieren.


    Viele Grüße,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,


    erstmal vielen Dank für dieses zweite Feedback. In vielen Punkten teile ich auf jeden Fall deine Meinung.

    Ich habe nun den Weg meines Großvaters auf 26 Seiten zusammengeschrieben und kann den Text nun an Tanten und Mutter weitergeben. Falls irgendjemand daran Interesse hat, kann ich ihm oder ihr das auch gerne zusenden.

    also ich würde mich auf jeden Fall über eine entsprechende Zusendung freuen. Je nachdem per Nachricht oder auch mail, siehe Impressum, danke!


    Gruß

    Michael

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich eine E-Mail vom Bundesarchiv erhalten.

    Es ging sogar relativ schnell; den Antrag habe ich am 15. Mai 2020 geschickt.


    Sein letzter Dienstgrad war übrigens Gefreiter.


    Folgende Daten sind für mich neu:
    Beginn des Gewahrsams: 02.05.1945. Melnik/CSR = etwas nördlich von Prag
    12.05.1945 bis Oktober 1945: Fußmarsch nach Sagan = etwa 70 Kilometer nördlich von Görlitz

    Dezember 1945 bis August 1947: Lager Memel

    August 1947 bis Dezember 1949: Lager 7 Pichotni/Moskau


    Der Ort des Beginn des Gewahrsams irritiert mich etwas. Mein letzter Stand war ja, dass er am 30.04. in Ostpreußen gefangen genommen wurde. Zumindest kämpfte seine letzte Einheit dort.

    Kann es sein, dass man durch einen Gefangenentransport innerhalb von drei Tagen von Ostpreußen bis fast nach Prag geschafft wurde?

    Nach einer ersten kurzen Recherche müsste das o.g. Lager Memel das Lager mit der Nummer 57 Klaipeda sein.
    Zum Lager 7/Pichotni/Moskau habe ich leider auf die Schnelle (bin gerade noch auf der Arbeit) noch nichts gefunden.
    Weiß da zufällig jemand aus dem Stegreif mehr?

    Viele Grüße,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,


    das sind ja erfreuliche Nachrichten. Zum Lager Memel/Klaipeda habe ich folgendes gefunden:

    "Nach Übernahme der Stadt durch die Rote Armee am 19. Januar 1945 wurde Memel mitsamt dem ehemaligen Memelgebiet in die Litauische SSR eingegliedert und mit ihrem 1422 erstmals erwähnten kurischen Namen Klaipėda benannt. In der nach der Flucht bzw. Vertreibung der deutschen Einwohner fast menschenleeren Stadt wurden neben Litauern viele Angehörige anderer Nationalitäten der Sowjetunion angesiedelt, insbesondere Russen. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 57 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 2652, Šilutė, versorgt."


    Quelle: wikipedia


    Horrido


    Daniel


    P.S.: Ich habe den Dienstgrad in dem Titel geändert.

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Hallo zusammen,


    hier noch eine ZK vom Bundesarchiv.
    Hier stehen noch mal die Truppenteile. Die Angaben bei "Eingegangene Meldungen" kann ich leider nicht lesen. Ein Wort könnte "Kleinfinger" bedeuten. An jenem wurde auch mal an anderer Stelle eine Verwundung notiert.

    Auf der zweiten Seite steht etwas von "B. befindet sich: 20.07.44 Major Grosslaub"

    Übersehe ich hier etwas wichtiges bzw. etwas, was ich vorher noch nicht erwähnt habe?


    Quelle: Eigentum


    Viele Grüße,

    Christian

  • Hallo Christian,


    folgendes lese ich daraus:


    Truppenteil: 1./Füsilier-Bataillon 129; Ersatz-Truppenteil Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 3 Göttingen


    Dienstgrad: Ober-Reiter / Gefreiter 18.06.1957


    11.12.1944| 21.08.1944 Wola Zanbrowska leichte Verwundung Durchschuss linker kleiner Finger; abgegeben Haupt-Verband-Platz 129 S. Verwundeten Buch 10 laufende Nr. 119


    28.06.1957| Kriegsgefangenen-Entschädigungs-Antrag liegt vor


    07.02.1963| Auf Antrag des Blümel vom 25.02.1962 Wehrmachtszugehörigkeit bestätigt.


    30.08.1982| In Abwicklung erfaßt Karteivermerk: Blumel befindet sich: 20.07.1944 „Major Grosslaub“; Diensteintritt nicht vermerkt.


    20.09.1982| Antrag vom 14.04.1982 Dienstzeitbescheinigung (04.08.1943 / 02.01.1950 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen) RAD negativ. 5 Anlagen Fotokopien


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für die schnelle "Übersetzung".

    Wola Zambrowska liegt tatsächlich auch nur wenige Kilometer südlich von Zambrow entfernt wo mein Opa auch nach meinen (bzw. Michaels) Nachforschungen zu diesem Zeitpunkt stationiert war.
    Er kam am 18.08.1944 zur 129. ID und war gleich darauf ab dem 21.08. bei der Abwehr eines russischen Großangriffs beteiligt.
    So fügt sich wieder ein kleines Detail (Ort und Zeitraum einer Verwundung) ins große Bild ein.

    Dankeschön!

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Michael,


    danke für den Tipp, werde ich mir auf jeden Fall mal genauer ansehen.

    Bzgl. des Lagers Lager 7 Pichotni/Moskau konnte ich bisher leider so gut wie gar nichts herausfinden; weiß da vielleicht jemand noch mehr?

    Bzgl. des Lagers Memel/Litauen habe ich eine interessante Abhandlung gefunden. Hier der Link dazu: https://annaberger-annalen.de/…ch/2016/05TininisAA24.pdf


    Viele Grüße,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Christian,


    zu den sowjetischen Kriegsgefangenenlagern scheint es nicht mehr zu geben. Ein Link den ich mal dazu hatte ist mittlerweile inaktiv.


    Was ich herausfinden konnte ist, dass die Nummer 7 für die Moskauer Zentralstelle für Kriegsgefangenenlager war, und die anderen Außenlager waren.


    Evtl. gibt es dazu Hinweise beim DRK oder dem BA?


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für die Info.

    Dachte mir schon, dass Pichotni wohl eine Art Außenlager in der Nähe Moskaus war.

    Meine Tante meinte letztens mal, dass mein Opa erwähnt hätte, am Wiederaufbau des Bolschoi-Theaters mitgearbeitet zu haben.

    Deckt sich also wiedermal :)
    Vom DRK warte ich auf eine Rückmeldung.


    Viele Grüße,
    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Hallo Chris,


    solltest du Langeweile haben, schau mal hier rein. Vielleicht ist da etwas verwertbares dabei.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Michael,


    das ist interessant; vielen Dank!

    Gruß aus Würzburg!

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.

  • Guten Abend zusammen,

    gestern hatte ich Post vom Roten Kreuz.

    Darin die Gefangenenakte aus der Sowjetunion; natürlich komplett in Russisch , aber mit einem sehr freundlichen Anschreiben und einer Übersetzungshilfe.
    Eine Arbeitskollegin meiner Freundin wird die Akte übers Wochenende freundlicherweise übersetzen.

    Am Montag oder Dienstag werde ich hier Bericht erstatten.


    Viele Grüße aus Würzburg,

    Christian

    Ich interessiere mich vor allem für die 134. Infanterie-Division zwischen Januar und August 1944 und für die 129. Infanterie-Division ab August 1944.
    Insbesondere für die Füsilier-Bataillone.