(Schulisches) Rechercheprojekt

  • Abend Udo,

    hier muss ich dann wohl weiter ausholen um (weitere) Missverständnisse zu vermeiden.

    G. trat 1933, etwa 1,5 Monate nach seinem Studiumsabschluss, in die SS ein. Nach seinen zwei Jahren Vorbereitungsdienst fand er jedoch als Studienassessor keine bezahlte Stellung (trotz zahlreicher Versuche von ihm als auch der SS), weil die rechtliche Lage es schlichtweg nicht zuließ (Schrumpfungsprozess in höheren Schulen) und unterrichtete längere Zeit unentgeltlich. Schlussendlich gelang es auf Drängen der SS und der Schulleitung auf den Oberpräsidenten zwar ihm eine partielle Stelle (ich meine aus dem Kopf es handelte sich hier um 6 Wochenstunden, genaue Zahlen kann ich nachliefern wenn gewünscht), doch eine unbefristete Vollzeitstelle stand nicht zur Verfügung. Bis Oktober 1938 blieb es dabei, auch wenn die Stundenzahlen regelmäßig erhöht wurden. 1938 wurde er jedoch auf Anweisung einer nicht genannten höheren Ebene an eine andere Schule versetzt und aus der Liste der Studienasssessoren gestrichen, was als Aufnahme in den Beamtenstatus zu sehen ist.

    Zum NSDAP-Eintritt gibt es eine widersprüchliche Angabe. Beantragt sei der Eintritt laut Mitgliedsausweis 1937, aufgenommen wurde er jedoch bereits (ebenfalls laut der Gaukarte) bereits 1935. Die Mitgliedsnummer deutet hier auch auf den Eintritt 1935 hin, möglicherweise wurde die Gaukarte nach Verlust neu ausgestellt (sein ursprünglicher Wohnort 1935 ist z.B nicht aufgeführt, lediglich die Adresse nach seinem Umzug 1936)


    Die Nähe ist definitiv nicht offen. Innerhalb der SS war G. zuständig für die Unterrichtung der Rassenkunde, auch an anderer Stelle, auch in Lobbriefen der SS (um ihn in eine Stellung zu verhelfen) wird immer seine Loyalität und seine Überzeugung genannt, er war definitiv brennender Nazi.


    Der Hinweis auf den Totenkopfring findet sich sofort nach seiner Beförderung zum Untersturmführer 1937. Meiner kurzen Recherche zufolge musste er dafür so oder so eine SS Junkerschule besucht haben.


    Nun, militärische Vorausbildung besaß er definitiv, diese war auch klar enthalten in der SS-Ausbildung. Wenn er jedoch als Unteroffizier eingestellt worden wäre, können wir uns dann hier auf 1939 einigen - 1941 sollte er bereits Leutnant gewesen sein.


    Mit besten Grüßen

    Hades

  • Hallo Hades,


    vielen Dank für die Zusatzinformationen. Noch ein paar Anmerkungen dazu.


    1938 wurde er jedoch auf Anweisung einer nicht genannten höheren Ebene an eine andere Schule versetzt und aus der Liste der Studienasssessoren gestrichen, was als Aufnahme in den Beamtenstatus zu sehen ist.

    Zu dem Zeitpunkt war dann zumeist politisch nicht konformes Personal auch aus dem Lehrbetrieb entfernt worden, so dass man seine Leute überall unterbringen konnte.


    Die Nähe ist definitiv nicht offen. Innerhalb der SS war G. zuständig für die Unterrichtung der Rassenkunde, auch an anderer Stelle, auch in Lobbriefen der SS (um ihn in eine Stellung zu verhelfen) wird immer seine Loyalität und seine Überzeugung genannt, er war definitiv brennender Nazi.

    Ich wollte keinesfalls seine Tätigkeit und Anschauung herunterspielen, auffällig dennoch sein später liebloser (Pflicht)beitritt zur NSDAP. Belobigungsschreiben anderer SS'ler halte ich nicht unbedingt für absolut überzeugend, sind doch eher übliche Standardfloskeln. Auch rassekundlich konnte man ihn nicht irgendwo als wichtigen Referendar bei einem Amt verwenden?

    Zum Vergleich - ein richtig "brennender Nazi", wo es dann mit Karriere in der SS vom ersten Tag an funktioniert hat.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Schwalm



    Der Hinweis auf den Totenkopfring findet sich sofort nach seiner Beförderung zum Untersturmführer 1937. Meiner kurzen Recherche zufolge musste er dafür so oder so eine SS Junkerschule besucht haben.

    Stimmt, der Rang Untersturmführer lässt auf den frühen Besuch einer Junkerschule schließen. Solch früher Besuch befreite dann auch nicht vor dem Wehrdienst, ersparte ihm ggfls. aber auch eine direkte weiterführende Verwendung bei Waffen-SS oder KZ-Mannschaften. Oder kann es auch der SS-Becher gewesen sein, so ein Jedermann-Geschenk bei Trauungen oder anderen Gelegenheiten?

    Kann mir persönlich irgendwie nicht vorstellen, dass ein UNTERführer ohne weitere hauptberufliche Verwendung so eine Auszeichnung erhält. Solch niedrige Chargen wurden doch nicht mal in den DAL-Listen geführt?
    Selbst im Kriegseinsatz hätte ihm zum Anspruch ein Ritterkreuz verliehen werden müssen, um den Ring nachgereicht zu bekommen. Aber als Laie will ich mich dazu nicht weiter festlegen.

    Nun, militärische Vorausbildung besaß er definitiv, diese war auch klar enthalten in der SS-Ausbildung. Wenn er jedoch als Unteroffizier eingestellt worden wäre, können wir uns dann hier auf 1939 einigen - 1941 sollte er bereits Leutnant gewesen sein.

    Da lag ich wohl falsch mit meiner Einschätzung zur Bedeutung der militärischen Ausbildung bei den Junkerschulen.

    Im obigen Link genannter Fritz Schwalm wurde jedenfalls anstandslos bei der Wehrmacht als Leutnant integriert, als wichtige Person jedoch nach kurzer Zeit wieder zur SS abberufen.

    Ansonsten sind 2 Jahre ein gängiger Wert, um vom Offiziersanwärter den Dienstgrad Leutnant zu erhalten. Blieben mit Polen- und Frankreichfeldzug ja genügend Möglichkeiten zur Bewährung.


    Interessant wäre es gewesen, zu erfahren, wie man in den Heereseinheiten dann mit solch überzeugten Kameraden umging. die zumeist ältere Führungsgeneration war eher als konservativ anzusehen,

    wie passten dann braune Fanatiker ins Gefüge der unteren Einheiten? Eher unliebsam geduldete Einzelgänger?



    Grüße

    Udo

  • Moin Udo,


    Hallo Hades,


    vielen Dank für die Zusatzinformationen. Noch ein paar Anmerkungen dazu.


    Zu dem Zeitpunkt war dann zumeist politisch nicht konformes Personal auch aus dem Lehrbetrieb entfernt worden, so dass man seine Leute überall unterbringen konnte.

    Wohl wahr.


    Ich wollte keinesfalls seine Tätigkeit und Anschauung herunterspielen, auffällig dennoch sein später liebloser (Pflicht)beitritt zur NSDAP. Belobigungsschreiben anderer SS'ler halte ich nicht unbedingt für absolut überzeugend, sind doch eher übliche Standardfloskeln. Auch rassekundlich konnte man ihn nicht irgendwo als wichtigen Referendar bei einem Amt verwenden?

    Zum Vergleich - ein richtig "brennender Nazi", wo es dann mit Karriere in der SS vom ersten Tag an funktioniert hat.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Schwalm

    Jein. Rassenkundlich war er oft unterwegs, er leitete z.B allein im Schuldienst mehrfach nationalpolitische und rassenkundliche Unterrichtsreihen, die sich teilweise über fast drei Wochen zogen, zu seiner Beschäftigung innerhalb der SS kann ich leider nichts genaueres sagen (Leider sind die Akten durch Brandeinwirkung unkopierbar), jedoch bezeichnet bzw wird mehrfach als zuständig für die Ausbildung der Rassenkunde bezeichnet. Die SS Belobigungschreiben würde ich auch nicht so ernst nehmen um sichere Rückschlüssse darauf zu schließen, jedoch werden sie immer wieder aufs neue durch Zeugnisse der Schule oder eigene Aussagen G. bekräftigt. Die Thesen, das G. nur Mitläufer und kein brennender Nazi war, habe ich oft selbst gestellt und genauso oft jedesmal widerlegen müssen. Der Verdacht liegt überaus nahe, insbesondere sein Verhältnis mit dem NSLB (G. war ein großer Unterstützer und Verfechter) stützt dies. Schlussendlich machen diese Thesen zeitlich im Kontext seiner Biografie aber keinen wirklichen Sinn, da sie ihm niemals akute Vorteile nebst der weiteren Erfüllung seiner Ideologie erbrachten (wenn auch hier durch den NSLB ein Widerspruch existierte),


    Stimmt, der Rang Untersturmführer lässt auf den frühen Besuch einer Junkerschule schließen. Solch früher Besuch befreite dann auch nicht vor dem Wehrdienst, ersparte ihm ggfls. aber auch eine direkte weiterführende Verwendung bei Waffen-SS oder KZ-Mannschaften. Oder kann es auch der SS-Becher gewesen sein, so ein Jedermann-Geschenk bei Trauungen oder anderen Gelegenheiten?

    Kann mir persönlich irgendwie nicht vorstellen, dass ein UNTERführer ohne weitere hauptberufliche Verwendung so eine Auszeichnung erhält. Solch niedrige Chargen wurden doch nicht mal in den DAL-Listen geführt?
    Selbst im Kriegseinsatz hätte ihm zum Anspruch ein Ritterkreuz verliehen werden müssen, um den Ring nachgereicht zu bekommen. Aber als Laie will ich mich dazu nicht weiter festlegen.

    Da lag ich wohl falsch mit meiner Einschätzung zur Bedeutung der militärischen Ausbildung bei den Junkerschulen.

    Im obigen Link genannter Fritz Schwalm wurde jedenfalls anstandslos bei der Wehrmacht als Leutnant integriert, als wichtige Person jedoch nach kurzer Zeit wieder zur SS abberufen.

    Ansonsten sind 2 Jahre ein gängiger Wert, um vom Offiziersanwärter den Dienstgrad Leutnant zu erhalten. Blieben mit Polen- und Frankreichfeldzug ja genügend Möglichkeiten zur Bewährung.

    Den Besuch der Junkerschule kann ich weder dementieren noch bestätigen, in der Akte wird nur der Lehrgang erwähnt. Den SS-Becher wage ich in Zweifel zu ziehen, da es sich laut allen Hinweisen um eine ernsthafte und persönliche Auszeichnung für besondere Leistungen oder etwas in der Richtung handelte. Seine Stellung in der SS war jedoch ohne Zweifel stark, mehrfach wurde er für vier-fünf Tägige Dienstreisen beurlaubt, seine Krankmeldungen wurden stets von einem oberen SS-Arzt attestiert, nach einer anderen Dienstreise schrieb ihn ein Arzt der LSSAH krank. Eine Aufforderung der SS an die Schule, ihm eine Stellung zu beschaffen, wurde direkt und namentlich vom SS Standartenführer und Reichstagsabgeordneten Zenner angeordnet, Anfang 1934, ohne das irgendeine räumliche Übereinstimmung existieren würde. Die nicht kopierbaren SS-Akten sollen ca 150 Seiten ausmachen, ob das viel oder wenig ist kann ich nicht beurteilen.

    Den gängigen zwei Jahre Wert den du ansprichst kann ich ausschließen: in einem Brief Anfang 1941 wird G. bereits mit Herrn Leutnant angesprochen, Anfang 1939 war er definitiv noch nicht bei der Wehrmacht oder gar im Krieg, am Frankreichfeldzug nahm er laut eigenen Angaben in einem Brief nicht teil, zu Polen finden sich keine Angaben.

    Zu den Junkerschulen kann ich nur das sagen, was ich auf Wikipedia finde, und da ist einiges an militärischer Ausbildung dabei. Ob das ausreicht kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich würde ihn definitiv nicht als Anfänger bezeichnen.


    Mit besten Grüßen

    Hades

  • Hallo Hades,

    Die Thesen, das G. nur Mitläufer und kein brennender Nazi war, habe ich oft selbst gestellt und genauso oft jedesmal widerlegen müssen.

    zumindest ist es in diesem Fall bei einem "Brennen" und der Verbreitung von rasseideologischen Thesen geblieben. Seine Ambitionen, sein Netzwerk oder der Zufall führte dann nicht zu Umsetzungen in der Tat, wie beim o.g. SS-Kollegen Fritz Schwalm im Generalgouvernement.



    Den gängigen zwei Jahre Wert den du ansprichst kann ich ausschließen: in einem Brief Anfang 1941 wird G. bereits mit Herrn Leutnant angesprochen,

    Das mit den 2 Jahren war nur als Beispiel aufgeführt, wie es bei normalen Karrieren im Feldheer möglich war. Habe selber Tagebücher von einem Lehrer, der im September 39 eingezogen wurde und im September 41 Leutnant wurde. Bei deiner Person gehe ich doch davon aus, dass der Wehrdienst unmittelbar im Dienstrang Leutnant erfolgte. Scheint in diesem Falle auch ein komplikationsloser weiterer Verlauf gewesen zu sein, die Auszeichnungen sprechen für eine volle Eignung und Bewährung im Kampfeinsatz.

    Andere militärische bzw. höhere Führer der ersten frühen Divisionsaufstellungen der Waffen-SS waren sehr oft ungeeignet, Kampfeinsätze wurden protzig und ohne Rücksicht auf menschliche Verluste aufgeführt. Bei der Wehrmacht waren konservative Offiziere geradezu entsetzt, wenn sie sture und blutige Aktionen von Waffen-SS Verbänden beobachten konnten. Das änderte sich erst später im Krieg, wo man deutlich mehr Wert auf militärische Kompetenzen legte. Ist sogar anhand von Verlustzahlen nachweisbar, vor wenigen Wochen wurden hier irgendwo Daten pro Division zum ersten halben Jahr des Russlandfeldzuges gepostet.
    Deutlich erkennbar dort die exorbitanten Verluste von Waffen-SS Einheiten. Obwohl Heereseinheiten oftmals mehr Gegenwehr und schwerere Aufgaben erhielten. Aber das nur am Rande erwähnt.


    Ich selber habe mich leider wenig mit der SS beschäftigt, kann also nur allgemein spekulieren und nicht weiter zur Erhellung beitragen.

    Nur vom Lesen der Himmler Biografie (Longerich) ist mir in Erinnerung geblieben, nichts war in diesem "Verein" unmöglich und richtig geregelt, permanentes Regulieren nach Himmlers Gutdünken und spleenigen Ideen.

    Von daher wäre sogar die Ringverleihung möglich, einfach weil er doch ein früher Starter war.


    Grüße

    Udo

  • Hallo Hades,

    erstmal vielen Dank für die Rückmeldung. Wie schaut es denn mit dem Namen des gesuchten aus? Kannst du diesen einstellen? Es könnte auf jeden Fall helfen.

    bevor ich wieder aktiv werde, würde ich gerne eine Rückmeldung zu meiner Frage haben.


    Danke!


    Gruß

    Michael

  • Hi Michael,
    die Rückmeldung bekommst du, sobald ich das (hoffentlich morgen) mit meinem Lehrer geklärt habe. Da hier durchaus noch Verwandte und Enkel leben möchte ich hier nicht mit dem Namen um mich werfen, ohne wenigstens eine zweite Meinung dazu zu haben. In Anbetracht der Tatsache, das ich viel mehr versucht habe einen Weg zu finden, selbst weitere Ansatzpunkte und Informationen zu finden und dieser Thread mehr auf die Quellensuche ausgelegt war, habe ich den Aspekt der Namensnennung garnicht soweit in Betracht gezogen um ihn abzuklären (und da ich seit Freitag krankgeschrieben bin, konnte ich es auch nicht mehr nachholen).


    Mit besten Grüßen

    Hades

  • Kleine Nachkorrektur meinerseits zum Thema militärische Vorausbildung:


    Ich habe aus irgendeinem Grund konsequent vergessen zu erwähnen, das G. seit 1934 jährlich an Kursen, Ausbildungen und Übungen der Wehrmacht teilnahm und ab 1937 auch als Reserveoffizier diente. Wie das meiner Aufmerksamkeit entgehen konnte, ist mir schleierhaft und bitte dafür um Entschuldigung, so hätte das ganze Chaos aufgelöst werden können.


    Hierzu jedoch noch eine Frage: während zwei Wehrmachtslehrgängen wurde G. während diese liefen, von der SS befördert. Er wurde von der SS während dieser Wehrmachtsübungen befördert. Könnte da ein Tippfehler im Führerstammdatenblatt der SS vorliegen oder ist dies das übliche Prozedere?


    Besten Dank,

    H

  • Hallo Hades,


    das sind ja ganz neue Aspekte, welche die Person in anderem Lichte erscheinen lassen. 1934 war das noch die Reichswehr, nicht Wehrmacht. Da hat evtl. jemand überhaupt nicht großartig für die Nazis "gebrannt".

    Deshalb auch der vermutlich widerwillige Späteintritt in die NSDAP. Auffällig ist diese frühe Verbindung mit der Wehrmacht, lässt für mich auf eine konservativ-patriotische Gesinnung schließen.

    Damit sind auch Spekulationen, ob überhaupt eine Junkerschule besucht wurde, neuem Raum gegeben. Wahrscheinlich basiert sein Dienstgrad Untersturmführer nur auf fleiß und Anwartschaft durch SS-Jahre? Oder es wurde mit der Heereskarriere gleichgezogen? Da wollte jemand partout keine große Karriere bei der SS bzw. einem von deren Ämtern einschlagen, es war nur eine Frage der Zeit, bis er zum aktiven Kriegseinsatz wechselte?



    Grüße

    Udo

  • Ich kann dir nur zustimmen. An der Stelle hier auch wieder der Verweis auf seine sehr hartnäckige Unterstützung des NSLBs, der den Nazis immer ein Dorn im Auge war. Interessantes Detail hierzu ist auch seine konsequente Nichtnutzung von Heil-Hitler, die er lediglich (und auch hier erst ab Mitte 1936) in offiziellen Briefen nutze, die an eine höhere Stelle als die Schulleitung gingen. Die konservativ-patriotische Gesinnung ist für mich durchaus plausibel. Ich habe heute nocheinmal den Tag damit verbracht, nach solchen Details zu suchen und bin auf etwas interessantes gestoßen: bis 1935 war er Mitglied im preußischen Philologenverband, was auch für diese Theorie spricht.


    Zum Thema später Parteieintritt: der Zeitpunkt hierfür ist weiterhin nicht geklärt. Mir ist aber aufgefallen, dass das Datum seines Aufnahmeantrages in die NSDAP mitten in einer Wehrmachtsübung gelegen hat, in deren Folge er auch befördert wurde. Folglich könnte die Theorie lauten, das er einem Eintritt während dieser Übung zugestimmt hat, seine Gaukarte jedoch erst zwei Jahre später abgeholt/ausgestellt (bekommen) hat.

    Seinen Dienstgrad Untersturmführer erhielt er nach vier Jahren und 11 Monaten (Befördert 01.04.1938, aufgenommen 01.05.1933), den Besuch einer SS-Junkerschule kann ich aber weder bestätigen noch ausschließen; in den Jahren 37/38 fehlen zahlreiche Angaben in seiner Akte, die dort definitiv hätten sein müssen - angeordnete Beurlaubungen z.B vom Wehrmeldeamt werden dort garnicht mehr aufgeführt, auf sie wird nur in anderen Schriftstücken verwiesen, möglicherweise gingen diese aktuelleren Informationen usw an die Schule, an die er versetzt wurde und es wurden keine weiteren Abschriften angefertigt.


    Aufällig ist jedoch in besonderem, das er fünf Tage nach dem NSDAP Parteitag befördert wurde (und die unbekannte Auszeichnung erhielt) und weitere fünf Tage später zu einer mehrwöchigen Übung der Wehrmacht einberufen wurde, ohne jede Vorankündigung - G. informierte die Schulleitung ausdrücklich sofort nach dem Erhalt dieser Informationen - zwei Tage vor dieser Übung habe er diesen Befehl erhalten. Kleine Klarstellung: zehn Tage nach dem Parteitag begann diese Übung, zwei Tage vor der Übung wurde er über sie informiert.

    Es wirkt so ein bisschen, als sei hier von einer omniösen höheren Stelle ein bisschen was an der eigentlichen Planung geändert worden. Ein weiteres Beispiel dafür findet sich in einer Übung von 1937, bei der G. erst im Sinne des Schuldienstes zurückgestellt wurde, jedoch nicht viel später diese Zurückstellung ohne Angabe von Gründen zurückgezogen wurde.

    Weiteres potenziell wichtiges Detail: G. wurde von der SS zum Parteitag eingeladen. Nicht wurde er dorthin befohlen oder abgeordnet, er wurde von der SS eingeladen und bat den Oberpräsidenten aufgrund dieser Einladung höflichst ihn zu beurlauben.


    Zum aktiven Kriegsdienst habe ich auch noch etwas: G. befand sich (mit der Wehrmacht) 1938 im Sudetenland (zeitlich ähnlich zu einer ausgedehnten Übung an der er teilnahm fand der Einmarsch statt), jedoch war das Bataillion, dem er zur Übung zugeordnet war, nicht im Sudetenland eingesetzt. Er kehrte aber definitiv in den Schuldienst zurück, ich kann diese Information nicht einschätzen. Möglicherweise handelt es sich hier auch um eine Falschinformation, im Abschiedsbrief des Kollegiums an G. wird hierrauf verwiesen.


    Ich hoffe das hilft!

  • Hallo Hades,


    Aufällig ist jedoch in besonderem, das er fünf Tage nach dem NSDAP Parteitag befördert wurde (und die unbekannte Auszeichnung erhielt) und weitere fünf Tage später zu einer mehrwöchigen Übung der Wehrmacht einberufen wurde, ohne jede Vorankündigung

    Nicht so viel Augenmerk auf die Datierung von Auszeichnungen oder Beförderungen legen. Diese werden irgendwie und irgendwann bearbeitet und weitergereicht. Unabhängig, an welchem Ort oder bei welcher Tätigkeit/Organisation sich der Empfänger gerade befindet.




    Ein weiteres Beispiel dafür findet sich in einer Übung von 1937, bei der G. erst im Sinne des Schuldienstes zurückgestellt wurde, jedoch nicht viel später diese Zurückstellung ohne Angabe von Gründen zurückgezogen wurde.

    Es wirkt so ein bisschen, als sei hier von einer omniösen höheren Stelle ein bisschen was an der eigentlichen Planung geändert worden.

    Ich sehe da keinen Widerspruch, scheint sich um ganz normales Kompetenzgerangel, Streitigkeiten und Eitelkeiten zwischen SS, Schulbehörde und Wehrmacht zu handeln.
    Keiner will irgendwie übergangen werden oder alle wollen sich an ihrer Schaltstelle wichtig machen. Reservepersonal der Wehrmacht musste sich unter Garantie auf kurzfristig anberaumte Einsätze/Übungen einstellen.




    Weiteres potenziell wichtiges Detail: G. wurde von der SS zum Parteitag eingeladen. Nicht wurde er dorthin befohlen oder abgeordnet, er wurde von der SS eingeladen und bat den Oberpräsidenten aufgrund dieser Einladung höflichst ihn zu beurlauben.

    Hm, ohne Amt und offizieller Anstellung bei der SS ist er auch kein offizieller Pflichtteilnehmer bei den Parteitagen. Natürlich darf er bei einer Einladung nicht den Schuldienst schwänzen, das muss höflich und formal beantragt werden. Sehe ich als normalen Vorgang an.



    Mir scheint, die Person wurde von der SS nach Möglichkeiten unterstützt, im Schulbetrieb unterzukommen. Mit gewissem Interesse "lauschte" man im überschaubaren SS-Kreis evtl. seinen rassekundlichen Kenntnissen/Thesen. Das war es dann aber auch. Keine besondere Befähigung und Ehrgeiz für eine Karriere mit Unterbringung im SS-Schulbetrieb oder eines der SS-Ämter. Keine Förderung und Unterbringung durch Himmler persönlich. Die Person hielt der Wehrmacht die Stange, alle fehlenden Zeiträume, Belobigungen oder Kurzaufenthalte sorgen nur für Verwirrung oder öffnen unnötig neue Fässer?


    6 Jahre SS-Mann als Studierter(!) und dann mit Ach und Krach nur Untersturmführer (d. Reserve?) ?


    Grüße

    Udo

  • Nicht so viel Augenmerk auf die Datierung von Auszeichnungen oder Beförderungen legen. Diese werden irgendwie und irgendwann bearbeitet und weitergereicht. Unabhängig, an welchem Ort oder bei welcher Tätigkeit/Organisation sich der Empfänger gerade befindet.

    ich hatte da kurz die Hoffnung gesehen, in seinem Leben könnte mal etwas wirklich interessantes passiert sein und er nach dem Parteitag befördert und ausgezeichnet werden, weil er dort den richtigen Leuten vorgestellt wurde. Alle anderen Beförderungen sind jedoch zeitlich immer perfekt zu Lehrgängen und Kursen eingetragen wurden, weshalb es mir plausibel erschien das auch hier eine mindestens Ähnlichkeit herrscht, meistens (bis auf den Fall immer) auf den letzten Tag eines solchen Lehrgangs datiert ist.




    Hm, ohne Amt und offizieller Anstellung bei der SS ist er auch kein offizieller Pflichtteilnehmer bei den Parteitagen. Natürlich darf er bei einer Einladung nicht den Schuldienst schwänzen, das muss höflich und formal beantragt werden. Sehe ich als normalen Vorgang an.

    Ich bezog mich viel eher auf die Ehre, eine offizielle persönliche Einladung zur erhalten, die doch sehr wahrscheinlich nicht jeder SS-Mann oder Parteimitglied erhielt. Entsprechend musste er natürlich Urlaub beantragen, ja. Aber die Tatsache das er überhaupt eine Einladung erhielt, ist für mich ausschlaggebend gewesen. Verschiedene andere Faktoren (Auszeichnung ohne in seiner Biografie aktuellen Grund abgesehen vom Parteitag, Behandlung durch LSSAH Arzt z.B) sprechen immer wieder aus meiner Sicht dafür, das er nicht ganz so eine schlechte Karriere hingelegt hat und durchaus Ansehen erhielt.


    Ja, er wurde definitiv von der SS mehr als nur tatkräftig unterstützt. Zu den rassenkundlichen Thesen kann ich leider nichts sagen.

    Zu der Sache mit Talent und Befähigung:

    Formulieren wir es mal so, G. war alles andere als ein Überflieger. Sein bestes Ergebnis war in ganzem gut (2- bzw 2,3), aber grundsätzlich immer in ganzem befriedigend (3-/3,3). Seine Doktorarbeit reichte nicht für einen Dr. rer. nat., also wurde ein dreißigseitiger historischer Teil dranhängt und er promovierte stattdessen zum Dr. phil (und auch das reichte nur für ein rite).

    Lobend zu erwähnen ist jedoch sein Sportunterricht, er nahm regelmäßig an (teilweise militärischen) Sportkursen teil, bei denen er nicht nur regelmäßig hervorragende Bewertungen erhielt sondern vorallendingen auch immer weiter für weitere, höhere Lehrgänge empfohlen wurde. So nahm er schließlich an Kursen teil, aus den (bis auf die 15 im Kurs) alle anderen Sportlehrer der gesamten Provinz ausgelesen wurden. Ähnlich verhielt es sich militärisch, er wurde bereits in seiner erstem Lehrgang als Führungskraft und zur Offizierslaufbahn empfohlen. Wieso er dieses Angebot nicht annahm oder es von höherer Ebene abgelehnt wurde, lässt sich ohne militärischen Akten nicht zurückschließen. Könnte jedoch die er möchte keine SS-Karriere, sondern nur die Jobvorteile Thesen unterstützen, Möglichkeiten zum Aufstieg hatte er schließlich allemal.

  • Hallo Hades,

    (Auszeichnung ohne in seiner Biografie aktuellen Grund abgesehen vom Parteitag, Behandlung durch LSSAH Arzt z.B) sprechen immer wieder aus meiner Sicht dafür, das er nicht ganz so eine schlechte Karriere hingelegt hat und durchaus Ansehen erhielt.

    trügerisch - man darf sich nicht verleiten lassen, bestimmte Vorkommnisse überzubewerten. Selbstverständlich gab es unter "Vereinskollegen" bestimmte Vorzüge, man nutzte oftmals aber auch nur Versorgungsberechtigungen und Beziehungen unter seinesgleichen. Wahrscheinlich ist der Anspruch auf einen greifbaren SS-Arzt (in diesem Fall LSSAH Arzt, unmittelbare Nähe zur Garnison?) vollkommen regulär gewesen, sieht dann nur als Fundstück enrom "wichtig" aus? Aus all dem lese ich persönlich keine besondere Wichtigkeit oder Wertschätzung heraus, ein ganz normales Miteinander im eigenen "Doktoren-Clan". Hierzu müsste man vergleichend auf mindestens 10 ähnliche Karrieren mit vollständigen Tagebuchaufzeichnungen zurückgreifen, um auf Besonderheiten schließen zu können.



    Alle anderen Beförderungen sind jedoch zeitlich immer perfekt zu Lehrgängen und Kursen eingetragen wurden, weshalb es mir plausibel erschien das auch hier eine mindestens Ähnlichkeit herrscht, meistens (bis auf den Fall immer) auf den letzten Tag eines solchen Lehrgangs datiert ist.

    So viele Beförderungen bei der SS waren es ja jetzt nicht, es blieb in vielen Jahren beim untersten Offiziersgrad. Für mich eine Katastrophe für einen Promovierten, ein Klempner oder Maurer hätte mit dem Rang zufrieden sein können. Natürlich können die Beförderungen im Zusammenhang mit Weiterbildungen stehen, wollte ja nahezu jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas erreichen, vorankommen.


    Ja, er wurde definitiv von der SS mehr als nur tatkräftig unterstützt.

    Das lässt sich so nicht endgültig beweisen, viele Zeiträume bleiben nebulös und konkretes zu seinen Tätigkeiten fehlt nach wie vor.

    Finde Dankesschreiben von Hochkarätern aus der KZ-Welt, einen Hauskauf zum Spottpreis von Juden, etc.

    Bei ihm mag ein unbekanntes, ambivalentes Verhältnis zwischen SS und Wehrmacht vorgelegen haben, nach Aktenlage wäre diese Person bei Kriegsende dennoch direkt amnestiert und sofort entlassen worden.

    Ohne Einsicht in seine persönlichen Aufzeichnungen oder weiteren Schriftverkehr kann hier kein besonders bösartiges Agieren in der SS-Welt attestiert werden.

    Ähnlich verhielt es sich militärisch, er wurde bereits in seiner erstem Lehrgang als Führungskraft und zur Offizierslaufbahn empfohlen. Wieso er dieses Angebot nicht annahm oder es von höherer Ebene abgelehnt wurde, lässt sich ohne militärischen Akten nicht zurückschließen

    Die Reichswehr wollte ihn direkt in Vollzeit für eine Offizierskarriere?

    auf wie viele Monate SS-Betrieb (Vollzeittage) und normale Schulbetriebstage kam er denn in all den Jahren vor Kriegseintritt?

    Sieht mir nach patriotischem Vollblutlehrer aus, der sich die SS mit halbherzigen Einsatz warm hielt. War wohl auch kein richtiger Platz, keine richtige Verwendung für ihn hauptberuflich aufzutreiben.

    Da dürfte er nicht der Einzige gewesen sein?



    Grüße

    Udo

  • Hallo Hades,


    ich bin jetzt gerade dabei die Kampfhandlungen der Division weiter rauszuschreiben. Damit die Inhalte nicht getrennt veröffentlicht werden, bin ich gerade dabei meinen Beitrag mit der Nr. 4 weiter auszubauen. Ich habe jetzt beim 26.12.1941 wieder aufgesetzt, weiter Daten werden folgen.


    Gruß

    Michael


    PS: Im übrigen würde es mich sehr freuen, wenn du konsequent mit einer Anrede und einer Grußformel schreiben würdest, danke!

  • Guten Morgen Udo,

    Hallo Hades,

    trügerisch - man darf sich nicht verleiten lassen, bestimmte Vorkommnisse überzubewerten. Selbstverständlich gab es unter "Vereinskollegen" bestimmte Vorzüge, man nutzte oftmals aber auch nur Versorgungsberechtigungen und Beziehungen unter seinesgleichen. Wahrscheinlich ist der Anspruch auf einen greifbaren SS-Arzt (in diesem Fall LSSAH Arzt, unmittelbare Nähe zur Garnison?) vollkommen regulär gewesen, sieht dann nur als Fundstück enrom "wichtig" aus? Aus all dem lese ich persönlich keine besondere Wichtigkeit oder Wertschätzung heraus, ein ganz normales Miteinander im eigenen "Doktoren-Clan". Hierzu müsste man vergleichend auf mindestens 10 ähnliche Karrieren mit vollständigen Tagebuchaufzeichnungen zurückgreifen, um auf Besonderheiten schließen zu können.

    Zum LSSAH Arzt: Jein. Das Aufällige hier aus meiner Sicht ist, das G. auf einer Dienstreise von besagtem LSSAH-Arzt in Berlin behandelt wurde. Die beiden stammten zwar aus tatsächlich zwei benachtbarten Dörfern, die damals eng verbunden waren, einen Hinweis auf Bekanntschaft zwischen den beiden gab es aber nicht, wobei dieser durchaus naheliegt ("geringer" Altersunterschied von 12 Jahren, selbe SS-Standarte und ähnliches). Meine These war aber an der Stelle, das nicht jeder SS-Mann auf eine relativ kurze, zweitägige Dienstreise nach Berlin (was verdammt weit weg ist) geschickt wurde, noch von sich behaupten kann ein Arzt in solcher Stellung habe ihn daraufhin dort behandelt und ein Attest ausgestellt. Auch weit hergeholt, aber in der Theorie möglich


    . Die Reichswehr wollte ihn direkt in Vollzeit für eine Offizierskarriere?

    Soweit ich das beurteilen kann: Ja. Auch wenn es nicht ausdrücklich dort steht, nehme ich an das eine solche Belobigung gleichzusetzen mit einem Jobangebot sei, seine Qualifikation usw wird ja besonders hervorgehoben.


    So genau kann ich das alles leider nicht sagen, da ab der "kritischen Phase" 37/38 kaum noch Unterlagen in der Akte gesammelt wurden, in der aber besonders viele Übungen oä stattfinden würden. Mir liegt dahingehend nur die Personalakte vor, durch schwankende Beschäftigungsverhältnisse und unleserliche handschriftliche Dokumente, die solche Informationen enthalten könnten, verhindern das ganze weiter effektiv. Ich würde aber mindestens von 1/4 des gesamten Schuljahres ausgehen, die er nachweislich bei Übungen und Ausbildungen bzw Kursen verbrachte. Für die Situation seiner Beschäftigung hätte die SS aber auch Schulen bombardieren können mit Briefen, eine Anstellung wäre im gesamten Gebiet nicht zu finden gewesen, die Liste der offenen Festanstellungsplätze für Lehrer lagen bis 1938 bei exakt 0 und Studienassesoren wurden nach Geburtsjahr auf freie Stellen in anderen Regionen aufgeteilt. Die SS verschaffte ihm jedoch hier vier Stellenangebote, von denen er zwei ablehnte, eine gestrichen wurde und die vierte Stelle durch den Oberpräsidenten (bzw seine Versetzung/Entlassung) nicht genehmigt wurde. Wie die fünfte Stelle, für die er empfohlen wurde, zustande kam, lässt sich von der Aktenlage nicht beurteilen.


    Danke dir!


    Tut mir leid, ich schreibe die Beiträge meistens nicht von Zuhause, sondern aus dem Zug heraus, da vergesse ich das immer wieder gerne mal.


    Mit besten Grüßen

    Hades

  • Hallo Hades,


    bedenke immer bei allen Vermutungen, das die Allgemeine SS lange Jahre ein unstrukturierter Haufen mit unterschiedlichsten Schulungsstätten war. Neben Junkerschulen gab es doch etliche andere Schulen, Seminare, etc.

    Warum sollte einer, der durch ständige Übungen bei der Wehrmacht praktisch als "verloren" galt, parallel dazu für die Nazis brennen oder eine großartige Karriere bei der SS machen?

    Ich erkenne eine mäßige Unterstützung bei dem Versuch, im Schulwesen als Lehrer Fuß zu fassen, sonst sehe ich da nichts von Bedeutung. Außer, dass es dann in späteren Jahren klappte, mit einer Unterbringung.

    Solch Klüngelei ist aber längst nicht eine Erfindung der Nationalsozialisten. Eher ein Glücksgriff bei den Beziehungen.

    Auf keinen Fall irgendwelche Vermerke, Kontakte oder Einladungen dramatisieren, all das schienen mir normale Begebenheiten unter "Vereinskollegen" zu sein.

    Warum erfolgte dann keine Karriere und ein Einsatz im militärischen Bereich der SS? Nicht mal im Sudetenland war er bei seiner SS zur überwachenden Tätigkeiten.

    Der Mann verschwand sang- und klanglos zur Wehrmacht und in den Kriegseinsatz. Bereits vorher existierten nur mäßige Gefälligkeiten und Verwendungen durch die SS.


    Fehler wird sein, man ist einfach zu sehr durch die mediale Vereinfachung des Komplexes "SS" vorbelastet und hat ständig den bösartigen und erfolgreichen Heydrich im Hinterkopf.

    So dass man unbewusst bereits alles in Richtung "Besessenheit" interpretieren will.

    Ein Wochenendseminar macht noch lange keinen Fanatiker im offiziellen Amtsbetrieb der SS. Bis auf eine Gefälligkeitsbeförderung und Höflichkeitsreisen mit Vorträgen schien der Mann nicht großartig brauchbar zu sein.

    Die breite Masse der Allgemeinen SS verschwand 1939 einfach sang- und klanglos zur Wehrmacht.


    Grüße

    Udo

  • Hallo Hades,

    ich habe jetzt die Truppenbewegungen bis zum 16. Januar im o.g. Beitrag ergänzt. Ist das Zeitfenster für dich ausreichend oder soll ich noch etwas nachtragen?


    Bitte um Rückinfo!

    trotz längerer Anwesenheit von dir habe ich bisher zu meiner Frage keine Rückmeldung erhalten. Ich gehe daher davon aus, dass diese Angaben wohl für dich ausreichend sind. Zum Abschluß habe ich dir jetzt noch eine sehr detaliierte Umgebungskarte von Kaluga eingestellt, die dir bestimmt nützlich sein wird.


    Quelle: siehe oben


    Gruß

    Michael