Hafthohlladung

  • hallo Antje,

    das ist in meinen Augen ein besonderes ,,Schmankerl", was Du da in den Thread gestellt hast. Holzverkleidung an Panzern bzw. gepanzerten Fahrzeugen war mir bisher nicht untergekommen. Schürzen und zusätzliche Bleche/Panzerung schon. Holz macht natürlich Sinn, wenn es gilt, magnetische Hafthohlladungen abzuwehren.

    MfG Wirbelwind

  • Guten Tag zusammen,



    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    K.Gef.Std., den 03.08.1941


    Anleitung

    für die Verwendung und Bedienen von H-Ladungen n/A



    I. Beschreibung


    1. H-Ladungen n/A (neuer Art) sind ein Sondersprengmittel der Pioniere. Sie dienen zum Durchschlagen von Panzerkuppeln und Panzerplatten in Befestigungswerken. Durch ihre Wirkung soll die Besatzung und Bewaffnung außer Gefecht gesetzt und und Öffnungen geschaffen werden, durch die andere Angriffsmittel wie z.B. Handgranaten wirksam angewandt werden können.


    2. H-Ladungen n/A haben als Sprengstoff ein Gemisch aus Hexogen mit Fp. 02. Der Sprengstoff wird durch eine Blechhülle umschlossen.


    Den Aufbau der H-Ladung zeigt Anlage 1) im Schnitt und Anlage 2) in der Aufsicht am Boden. Anlage 3) zeigt die Wirkung.


    Die H-Ladung hat die Form einer Halbkugel, in deren Boden eine halbkugelige Höhlung größeren Durchmessers eingearbeitet ist. In die Höhlung ist eine stärkere halbkugelige Wandung aus Stahlblech eingeschweißt.


    Im Scheitel der H-Ladung befindet sich die Übertragungsladung mit Vorrichtung zum Befestigen der Zündmittel. Am Boden der Ha-Ladung sind 3 anklappbare Tragefüße befestigt. Die Tragefüße bestehen aus 2 Teilen, die ineinanderschiebbar sind.


    Zum Tragen dient ein Tragegurt, der an der Seite der H-Ladung angebracht ist. Das Gewicht der H-Ladung beträgt 14 kg. Das Sprengstoffgewicht beträgt 9 kg.



    II. Anwendung


    3. Die Tragefüße der H-Ladung n/A werden aufgeklappt und auf volle Länge ausgezogen. Die H-Ladung n/A wird auf die zu sprengende Panzerkuppel oder - Platte aufgesetzt und mit dem vorher eingeschraubten Sprengkapselzünder geeigneter Länge gezündet.



    III. Wirkung


    4. Durch die Detonation der H-Ladung n/A werden die in die Höhlung eingelegten Bleche zusammengepresst und wie ein Geschoss durch die Panzerkuppel bzw. Platte getrieben.


    Bei Panzerkuppeln und - Platten bis 30 cm Stärke entstehen Löcher, durch die Stielhandgranaten und Eihandgranaten bequem eingeworfen werden können.


    Durch die Wirkung der bei der Sprengung eindringenden Druckwelle, wird die Besatzung des betreffenden Kampfraumes kampfunfähig. Durch die hineingeschleuderten Sprengteile getroffene Waffen können außer Gefecht gesetzt werden.


    5. Die Wirkung an einer Panzerkuppel von 30 cm ist in der Anlage 3) schematisch dargestellt.



    IV. Sicherheitsmaßnahmen


    6. Friedensmäßig gelten die Sicherheitsbestimmungen der Heeres-Druckvorschrift 220/4, soweit sie nicht durch Sonderverfügung erleichtert sind.


    7. Kriegsmäßig ist zu berücksichtigen, dass mit Splitterwirkung wenig zu rechnen ist. Bei der Berechnung der Zündzeit braucht im wesentlichen nur die Wirkung der Detonationswelle berücksichtigt zu werden.



    Oberkommando des Heeres

    Ch H Rüst u. BdE


    Amtsgruppe für Entwicklung und Prüfung

    Im Auftrage


    gez. Unterschrift




    Anlagen nächste Seite


    Gruß Marga