Willi Fiebig, Unterfeldwebel

  • Hallo :)


    Ich habe im Forum gelesen, das die Meldung vom 21.12.1943 folgend lautet:

    1 Sanitätskompanie 335 -Kriegsgräberstätte in Kirowograd.


    Laut Meldedaten vom 15.08.1944 war unser Opa Willi Fiebig, geb. 27.01.1915

    Kr.Kw.Zug 1/335.

    Und laut DRK-Suchdienst von 1967 verstarb er in Gefangenschaft.


    Nun die Frage : kann es sein, dass er trotzdem In Kirowograd bestattet liegt?


    Danke

    Gruß Ralph

  • Hallo Ralph,


    willkommen in diesem Forum!


    Ich habe mal beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gesucht und dort gilt ein Willi Fiebig seit 01.07.1944 als vermißt.

    Er hat das gleiche Geburtsdatum wie dein Großvater, ob die Personen identisch sind, weiß ich leider nicht.

    Das könntest du nur über den Volksbund in Erfahrung bringen.

    Der Ort Kirowograd wird nicht sein Bestattungsort sein, denn dort war die Einheit 1943.

    Das Rote Kreuz müsste in ihrem Schreiben drin stehen haben, wann und wo er ungefähr in Gefangenschaft geraten ist.

    Wenn er in Russischer Gefangenschaft verstorben ist, lohnt es sich vielleicht noch einmal, eine Anfrage beim Roten Kreuz zu stellen, denn sie haben vor einigen Jahren die Gefangenschaftsdokumente der Sowjets erhalten. Vielleicht gibt es neue Erkenntnisse? Was wurde euch denn überhaupt vom Roten Kreuz mitgeteilt?

    Kannst du das Dokument mal für uns einstellen?

    Du solltest aber die Sachbearbeiter-Daten schwärzen.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Ralph,


    hier noch allgemeine Informationen zur 335. Infanterie-Division.


    Die 335. Infanterie-Division wurde im August 1944 von der Roten Armee in der

    Kesselschlacht Jassy-Kischinew im heutigen Moldawien vernichtet.

    Kirowograd liegt ca. 560 km von dort entfernt.


    Anbei noch eine Kriegsgliederung der 335. Infanterie-Division von 1941.


    Gruß

    Antje

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für deine Bemühungen. Ich bin im moment noch Laie, was das Suchen in diesem Bereich angeht.

    Für meine Schwiegermutter (78) wäre es eine Freude,viell. noch erfahren zu dürfen-wo ihr Vater begraben ist.

    Ihre Mutter verstarb schon 1963 im ungewissen:(

    Soo..also anbei ist das, was ich hier habe.

    Die Feldpostnummern habe ich auch, wenn das was bringt.


    Feldpostnummer


    1. Kranken-Kraftwagen-Zug 335 FPN 41582 ab 11.1942 bis 12.1943


    2. Kranken-Kraftwagen-Zug 335 FPN 17299 ab 1942 bis 12.1943


    Kranken-Kraftwagen-Kompanie 335 FPN 41582 ab 12.1943 bis 01.1945


    Quelle: privat

  • Hallo,

    Für meine Schwiegermutter (78) wäre es eine Freude,viell. noch erfahren zu dürfen-wo ihr Vater begraben ist.

    es gab erst vor wenigen Jahren ein Russisch-Deutsches Projekt, wo man alle vorhandenen russischen Aktenbestände zu deutschen Kriegsgefangenen erfasst hat.

    Diese Arbeit ist abgeschlossen, sofern der Sterbeort damals erfasst wurde, lohnt eine aktuelle Anfrage.


    Grüße

    Udo

  • Hallo Ralph,


    schön zu lesen, dass es jetzt mit der Beitragserstellung geklappt hat. Auf Basis deiner eingestellten Unterlagen gehe ich davon aus, dass die Zerschlagung der Division im August 1944 das wichtige bzw. richtige Zeitfenster ist. Über diese Ereignisse gibt es nur sehr wenig zu berichten, weil es nur wenigen dt. Soldaten gelungen ist, wieder zu den eigenen Linien zu gelangen. Das Gros der Division kam bei diesem Angriff um oder wurde gefangengenommen. Ich habe aber einige Berichte, die von sogenannten Rückkämpfern der Division verfasst wurden und werde dir dazu einige Beispiele einstellen.


    weiteres folgt..........


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    anbei ein erster Bericht von einem Hauptmann Friedrich Förster, der über die Kämpfe der Division zwischen dem 22.08 - 27.09.1944 berichtet.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo Udo und Michael,


    danke für eure Antworten:) . Ihr wisst schon echt viel und was ihr alles zusammengetragen habt *staun*


    Zu deiner Antwort Udo habe ich die Frage : Das Russisch-Deutsches Projekt -wer hat das gemacht?


    Gruß Ralph

  • Hallo Ralph,

    Kann ich das irgendwie ausdrucken?, am Bildschirm ist es schwer zu lesen.

    dass wäre nur über Umwege möglich. Am besten die Seiten runterladen und dann auswählen bzw. drucken.


    Gruß

    Michael


    PS: Achte bitte immer beim schreiben auf eine Anrede bzw. eine abschließende Grußformel, danke!

  • Hallo Ralph,


    ich beiße zwar nicht Udo, aber ich kann dir deine Frage auch beantworten.


    Das Deutsch-Russische-Projekt


    Über das Projekt

    „Im Ergebnis des Sieges der Länder der Anti-Hitler-Koalition wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg Akten des Deutschen Reiches in verschiedene Länder, einschließlich Russland verbracht. Die umfangreichsten Sammlungen dieser sogenannten Trophäendokumente befinden sich in den verschiedenen Föderalen Archiven der Russischen Föderation (Staatsarchiv der Russischen Föderation – GARF, Russisches Staatsarchiv für sozialpolitische Geschichte – RGASPI, Staatliches Militärarchiv der Russischen Föderation – RGVA) sowie im Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation – CAMO Auf Initiative der Administration des Präsidenten der Russischen Föderation wurde 2011 ein wissenschaftliches Projekt zur Digitalisierung der in Russland aufbewahrten deutschen Dokumente begonnen. An dem Vorhaben sind die Föderale Archivagentur der Russischen Föderation, das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, die Russische Historische Gesellschaft sowie das Deutsche Historische Institut in Moskau beteiligt. Das Projekt wird unter der Leitung eines Koordinierungsrates umgesetzt, an dessen Spitze der Vorsitzende der Russischen historischen Gesellschaft Sergej J. Naryschkin steht.“


    Die Kriegsgefangenenunterlagen wurden separat zu den deutschen Akten geführt und an das Bundesarchiv und Rote Kreuz übergeben.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Ralph,

    Zu deiner Antwort Udo habe ich die Frage : Das Russisch-Deutsches Projekt -wer hat das gemacht?

    es gab bzw. gibt mehrere gemeinsame Projekte. Die der Kriegsgefangenenakten sollte jedoch seit einiger Zeit abgeschlossen sein.

    Wenn also in Unterlagen der Sterbeort vermerkt wurde, sind diese abrufbar. Bin leider nicht bewandert, wo diese Auskünfte angefordert werden müssen.

    Ich vermute, erneut beim DRK.



    Über diese Ereignisse gibt es nur sehr wenig zu berichten, weil es nur wenigen dt. Soldaten gelungen ist, wieder zu den eigenen Linien zu gelangen.

    Wehrmachtlexikon

    Das dürfte in diesem Fall egal sein, Berichte über den Weg zurück zu den eigenen Linien. Besagter Vorfahr ging ja 2 Monate lang den entgegengesetzten Weg in anderer Richtung.

    Und darüber wurde viel geschrieben., z.B. Opfergang in Rumänien, Kurt Schiebold. Ist aber keine leichte Kost, das elendige Massensterben in den Lagern. Z.b. in Focșani.
    Aber genau das könnte ein potentieller Sterbeort im Oktober 44 gewesen sein, so viele wurden noch nicht weit nach Russland verfrachtet, zehntausende starben kurzfristig in der Gefangenschaft direkt vor Ort in Rumänien oder in der Ukraine (Donezbecken)


    Grüße

    Udo

  • Hallo Michael,


    mein Literaturtipp bezog sich auf das Elend und die möglichen Umstände/Sterbeorte von gefangenen Teilnehmern aller Heeresdivisionen beim Untergang der 6. Armee in Rumänien.

    Also etwas sehr realistisches für Augsut + September + Oktober, dem Sterbemonat.


    Der Autor stammt von der 294. Infanterie-Division, ist aber volkommen egal, weil dort fast allen das gleiche Schicksal ereilte.

    Ich denke mal, die Schwiegermutter interessiert es nicht die Bohne, wie sich einige von der Division in 14 Tagen zurückgekämpft haben. Sie will wissen, wie und wo im September und Oktober dort gestorben wurde?



    Grüße

    Udo

  • Hallo Udo,

    mein Literaturtipp bezog sich auf das Elend und die möglichen Umstände/Sterbeorte von gefangenen Teilnehmern aller Heeresdivisionen beim Untergang der 6. Armee in Rumänien.

    Also etwas sehr realistisches für Augsut + September + Oktober, dem Sterbemonat.

    alles klar verstanden. Ich glaube, dass liegt immer im Auge des Betrachters. In dieser Suchanfrage sind Detailinformationen bestimmt immer ein wissenswerter Faktor aber manchmal ist es auch die Kombination aus beidem.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    war auch nur als mögliches "Sahnetüpfelchen" angemerkt. der Literaturhinweis. Leider eine sehr grausame Schilderung der Monate, mit Hitze, Seuchen und Unterversorgung in den Sammellagern.

    Die Sterberate war fast ähnlich hoch wie bei den Gefangenen von Stalingrad. Also nur ausleihen, wen es wirklich interessiert und wer das Grauen verträgt.


    Gruß

    Udo

  • Hallo an Alle nochmals die bisher hier die Antworten gegeben haben,


    vielen Dank für eure Hinweise, Bemühungen und Unterstützungen :)


    Ich werde jetzt zunächst die Wast und das DRK nochmals anschreiben und schauen, ob diese noch was Näheres haben.

    Beim VDK (der Link von Antje)-habe ich gelesen und so verstanden, dass der Name im Gedenkbuch des Friedhofes Sologubowka

    vermerkt ist, dass ist doch schonmal wenigstens etwas :)


    Wünsche Allen ein schönes Wochenende


    Gruß Ralph

  • Hallo Ralph,


    wie gesagt, wenn es sich um deinen Verwandten handelt. Dazu könnte dir der Volksbund nähere Auskunft geben.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen,


    ich habe noch einen weiteren sehr passenden Bericht zu diesen Kampfhandlungen gefunden. Hierbei handelt es sich um die Aufzeichnungen des Hauptmanns Jordan vom Grenadier-Regiment 684 aber lest am besten selbst.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    Ich habe noch einen weiteren passenden Bericht gefunden. Hier wurde ein Oberwachtmeister Adolf Dieterich vom Artillerie-Regiment 335 vernommen. Das besonders interessante an diesem Bericht ist, dass er zum besagten Zeitpunkt wegen Malaria in das Feld-Lazarett der 2./Sanitäts-Kompanie 335 eingeliefert wurde.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael