Feld-Lazarett 682 (mot.)

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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    15.11.1943 - 15.04.1944 - Pavia

    25.04.1944 - 07.06.1944 - Fara

    03.07.1944 - 09.07.1944 - Montecchio

    07.07.1944 - 24.07.1944 - Bologna

    26.09.1944 - 11.11.1944 - Carpi

    17.11.1944 - 00.00.1945 - Bandeno


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    01.11.1943 - 21.11.1943 dem Heeresgruppenarzt B

    22.11.1943 - 24.12.1943 dem Heeresgruppenarzt C

    25.12.1943 - 31.01.1944 der Armee-San.-Abt. 520 (mot.)

    01.02.1944 - 13.04.1944 dem Leit.San.-Offizier bei Armeegruppe von Zangen

    16.04.1944 - 19.06.1944 dem Armeearzt 14. Armee

    20.06.1944 - 31.10.1944 der Armee-San.Abt. 520 (mot.) (14. Armee)

    01.11.1944 - 31.12.1944 der Kr.Transp.Abt. 541 (10. Armee)


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 01.11.1943 - 31.12.1944


    Kriegsrangliste:


    Dienstgrad/
    Stellung
    Name, Vorname Zugang
    woher
    Abgang
    wohin
    Oberarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Berns, Adolf 11.08.1944 Heeres Pi.Btl. 60
    Oberarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Bertl, Artur 08.10. - 31.10.1944 Feld-Laz. 678 Abt. III; 30.10.1944 Tr. Entg.Kp. 643 (mot.)
    Stabsarzt d.R. z.V., Leiter Abt. 1 Dr. Elster, Philipp 13.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg 16.01.1944 - 08.02.1944 Lazarettzug
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Hohlfeld, Werner 13.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg 18.07.1944 Pz.Aufkl.Abt. 26
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. II Mackes, Karl 17.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg 06.08.1944 Heeres Pi.Btl. 60
    Oberstabsarzt d.R., Chefarzt Dr. Martin, Johannes 05.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg
    Unterarzt (Z) d.R., Zahnarzt Leiter Zahnstation Meybehm, Erwin 04.09.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. II u. Truppenarzt Dr. Panzer, Kurt 13.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg 25.10.1944 - 04.12.1944 Stab Gesch.Brig. 242
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Pleuse, Gerhard 27.07.1944 Pz.Aufkl.Abt. 26 01.08. - 12.11.1944 Abt. III Feld-Laz. 194, 683, 667
    Unterarzt (Z) d.R., Zahnarzt Dr. Prenntzel, Günther 16.07.1944 Feld-Laz. 367
    Oberarzt d.R., Zugführer Dr. Schneider, Kurt 15.09.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg 06.10.1943 Res.Laz. Eilenburg
    Unterarzt d.R., leit. Arzt Chirurgie Dr. Siedler, Franz 11.10.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg 11.08.1944 - 31.10.1944 Tr.Entg.Kp 643 (mot.)
    Stabsarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Stuhldreier, Anton 03.12.1944 le.Art.Abt. 502
    Oberapotheker d.R., Leiter Apotheke Fachinger, Edgar 13.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg
    Stabsapotheker, Leiter Apotheke Kapell, Hubert 01.09.1944 Armee Vet.Park 216
    Oberzahlmeister d.R., Dienstellen-Leiter d. Verwaltung Kirsch, Hermann 13.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg
    K.V.I, Zahlmeister Koehler, Herbert 13.08.1943 San.Ers.Abt. 4 Eilenburg
    Gefreiter, Bursche v. Dr. Martin Albrecht, Helmuth
    Obergefreiter Bernt
    Kraftfahrer Grohmann
    Stabsfeldwebel Joel
    Kr.Tr. Kaczinsky, Bruno
    Feldwebel, Kraftfahrer Karnowsky, Walter
    Obergefreiter Kirbach
    Gefreiter, Kraftfahrer Kosian, Arthur
    San.Obergefreiter Schulze, E.
    Unteroffizier Statzke
    Sonstige genannte Personen Name, Vorname Einheit
    Oberfeldarzt,
    berat. Chirurg
    Dr. Bienhold Heeresgruppe
    von Zangen

    Stabsarzt, beratender Internist Dr. Prof. Bock
    Beratender Internist Professor Forster
    Stabsarzt Dr. Krombach 12.08.1944 kdt
    Obersturmbannführer, Chefarzt SS Korpslazarett Liebau SS Korps-
    Lazarett

    Generlsabsarzt, Heeresgruppe B/C Meinardus Heeresgruppe
    B/C

    Oberfeldarztes Dr. Müller Kdr.Kr.Trsp.Abt.
    541

    Unteroffizier (Z) Dr. Oehmichen
    Stabsarzt Dr. Peters Feldlaz. 194;
    05.11.1944
    Feld-Laz. 682
    (mot.) kdt.

    Prof. Scaglietti 09.09.1944
    Oberstarzt Dr. Tönies 22.08.1944
    Oberstarzt Dr. Wehnert 04.11.1944 zu seiner Einheit zurück
    Generalarzt, Armeearzt 14. Armee Dr. Will
    Oberstarzt Kommandeur A.S.A. 520 Dr. Zinsser A.S.A. 520
    Hauptmann, Platzkommandant Chudoba
    Reichsredner Pg. Bürgermeister v. Bückburg Friehe
    Hauptmann, Kommandeur der Gemeinde Fara Heineke
    Generalfeldmarschall O.B.S Kesselring von
    Kommand. General 14. Armee Lemmelsen
    Oberstleutnant, Platzkommandant Riedel


    Dienstgrad/Stellung Name, Vorname Bemerkung und Auszeichnungen
    Oberarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Berns, Adolf Ostmedaille, Infanterie-Sturmabzeichen, E.K.II.Kl., K.V.K.II.Kl.
    Oberarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Bertl, Artur Ostmedaille, K.V.K.II.Kl.
    Stabsarzt d.R. z.V., Leiter Abt. 1 Dr. Elster, Philipp K.V.K.I. u. II.Kl.
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Hohlfeld, Werner 07.02.1944 befördert Ass.Arzt d.R.
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. II Mackes, Karl 01.04.1944 befördert Ass.Arzt d.R.
    Oberstabsarzt d.R., Chefarzt Dr. Martin, Johannes K.V.K.I u. II.Kl., Spange z. E.K.II.Kl., 05.06.1944 Verwundeten Abzeichen schwarz
    Unterarzt (Z) d.R., Zahnarzt Leiter Zahnstation Meybehm, Erwin 01.12.1943 befördert Ass.-Arzt (Z) d.R., 01.07.1944 befördert Oberarzt (Z) d.R.; 30.01.1945 Ostmedaille und K.V.K.II.Kl.
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. II u. Truppenarzt Dr. Panzer, Kurt 01.12.1943 befördert Ass.Arzt d.R., 01.07.1944 befördert Oberarzt d.R.; 01.09.1944 K.V.K.II.Kl.
    Unterarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Pleuse, Gerhard E.K.II.Kl.; 01.07.1944 befördert Ass.Arzt d.R.
    Unterarzt (Z) d.R., Zahnarzt Dr. Prenntzel, Günther K.V.K.II.Kl., 01.09.1944 befördert Ass.Arzt (Z) d.R.
    Unterarzt d.R., leit. Arzt Chirurgie Dr. Siedler, Franz 01.09.1944 K.V.K.II.Kl.; 09.09.1944 befördert zum Ass.Arzt
    Stabsarzt d.R., Hilfsarzt Abt. I Dr. Stuhldreier, Anton E.K.I. u. II.Kl., K.V.K. I. u. II.Kl., Ostmedaille, Sturmabzeichen, Kubanschild
    Oberapotheker d.R., Leiter Apotheke Fachinger, Edgar 20.04.1944 K.V.K.II.Kl.
    Oberzahlmeister d.R., Dienstellen-Leiter d. Verwaltung Kirsch, Hermann 30.01.1944 K.V.K.II.Kl.; 01.05.1944 befördert Offz.i.TSD
    K.V.I, Zahlmeister Koehler, Herbert 30.01.1945 K.V.K.II.Kl.; 01.12.1943 befördert Oberzahlmeister d.R., 01.05.1944 befördert Offz.i.TSD
    Gefreiter, Bursche v. Dr. Martin Albrecht, Helmuth 05.06.1944 gefallen - Partisanenangriff
    Kr.Tr. Kaczinsky, Bruno 12.09.1944 gefallen,
    lt. Volksbund 13.09.1944 gefallen als Kaczynski, Bruno
    Feldwebel, Kraftfahrer Karnowsky, Walter 05.06.1944 gefallen - Partisanenangriff
    Gefreiter, Kraftfahrer Kosian, Arthur 29.08.1944 gefallen - Partisanenangriff
    San.Obergefreiter Schulze, E. 05.06.1944 in Gefangenschaft geraten


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo!


    Fortsetzung


    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267

    Einsatzort in Italien:

    15.11.1943 - 15.04.1944 - Pavia


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    01.11.1943 - 21.11.1943 dem Heeresgruppenarzt B

    22.11.1943 - 24.12.1943 dem Heeresgruppenarzt C


    Kriegstagebuch vom 01.11.1944 - 30.11.1944


    Ereignisse:


    01.11.1943 - 04.11.1943

    Feldlazarett 682 (mot.) erhielt am 31.10.1943 den Befehl zum Abmarsch am 01.11.1943. Es wurde am 01.11.1943 früh 8.00 Uhr mit dem Verladen der Fahrzeuge begonnen und mit der Abfahrt des Zuges um 12.45 Uhr pünktlich beendet.

    Der Zug bestand aus 1 Personenwagen mit 2 II. Klasseabteilen, 3 geschlossenen G.-Wagen und 16 R.-Wagen.

    Die Fahrt führte über Halle, Weißenfels nach Nürnberg, wo wir um 06.00 Uhr anlangten. Nach mehrfachem Umrangieren wurde die Fahrt um 15.45 Uhr fortgesetzt und führte über Ingolstadt, München, Rosenheim zum Brenner; Ankunft 13.00 Uhr. Abfahrt 15.15 Uhr nach Verona, dem vorgesehenen Ausladebahnhof.

    Hier erhielt der Chefarzt Oberstabsarzt Dr. Martin den Befehl zur Fortsetzung der Fahrt nach Pavia. Abfahrt 8.20 Uhr ab Verona über Brescia, Mailand, Pavia;

    Ankunft 21.30 Uhr. Hier wurde der Befehl empfangen, am 05.11. früh auszuladen.


    05.11.1943

    Es wurde um 6.00 Uhr begonnen und um 8.00 Uhr beendet.

    Der Chefarzt bekam von der Platzkommandantur als vorläufige Unterkunft die Caserma Ufficinali zugewiesen, wohin um 10.00 Uhr der Abmarsch erfolgte.

    Während der ganzen Fahrt keine besonderen Vorkommnisse.

    Die Haltung der Truppe war einwandfrei auf Grund der guten Ausbildung während der zweimonatigen Aufstellungszeit in Eilenburg. Die Verpflegung war ausgezeichnet, da auf den eigenen Feldküchen während der Fahrt gekocht wurde.

    Die Kaserne befand sich durch den plötzlichen Abzug der italienischen Truppen (ca. 700 Mann Pionierlehrtruppen) in größter Unordnung. In allen Räumen lagen Ausrüstungsgegenstände der ital. Wehrmacht in großen Mengen umher. Das Mobiliar war zum Teil zerstört und Licht und Telefon ebenfalls z.T. unbrauchbar gemacht.

    Das Zusammenarbeiten mit der Platzkommandantur war das denkbar beste. Auf Grund der Unruhen in Mailand wurden alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen und ein Streifendienst eingerichtet.

    Der Chefarzt nahm die Verbindung mit den vorgesetzten Dienststellen auf und fuhr mit KVI Köhler im Pkw. nach Mailand.


    06.11.1943

    Dort werden Fragen über Feldpost, Verpflegung und Betriebsstoff geregelt.


    07.11.1943

    Chefarzt fuhr zur Heeresgruppe B. Meldung bei Gen. Stabsarzt Meinardus (bzw. Heeresgruppe C)


    08.11.1943

    Auf Grund eines strengen Dienstplanes wurde die Kaserne weiterhin entrümpelt.

    Ein Sonderkommando von 16 Mann fuhr unter dem Befehl eines Hauptmanns der Platzkommandantur im Omnibus mehrere nordöstlich von Pavia gelegene Dörfer in ca. 14 km Entfernung ab. Zweck der Streife war englische Kriegsgefangene, die während des Umsturzes entwichen waren, festzunehmen.

    Unter der tatkräftigen Führung des Unterarztes Dr. Meybehm gelang es, 7 Engländer und 1 Amerikaner festzunehmen, trotz der großen Schwierigkeiten, die durch die falschen Aussagen der italienischen Dorfbewohner entstanden. Es kam vor, dass sich junge Italienerinnen weinend von den Engländern verabschiedeten. Das ganze Unternehmen wurde von uns unter größter Schonung der Bevölkerung durchgeführt. Lediglich ein Schreckschuss wurde abgegeben, um einen fliehenden Engländer zu stellen.


    10.11.1943

    Ein Sonderkommando von 17 Mann, wiederum von der Platzkommandantur angefordert, streift 8 Dörfer südwestlich Pavia nach entwichenen Engländern ab, ohne verdächtige Elemente feststellen zu können. Mehrere Uniformsammelstellen der italienischen Wehrmacht, wurden dabei sichergestellt.

    Ein anderes Kommando fuhr unter Leitung des Chefarztes, vom Platzkommandanten angefordert, zur Ergreifung englisch-amerikanischer Flieger, die mittels Fallschirm, aus einem, von einem deutschen Jäger in Brand geschossenen Flugzeug ausgestiegen waren. Schon vor unserem Eintreffen waren die Flieger von der italienischen Polizei und Soldaten der deutschen Luftwaffe gefangen genommen worden. Drei Flieger wurden tot geborgen.

    Anschließend wurden unter Führung des Hauptmanns Chudoba der Platzkommandantur noch 3 Dörfer durchstreift, jedoch ohne Erfolg.


    11.11.1943

    Fliegeralarm um 11.30 Uhr und 22.00 Uhr. Alles ging in die Luftschutzkeller.


    15.11.1943

    Ospedale Forlanini wird uns zur Einrichtung eines Feldlazaretts zugewiesen. Sofort wurde mit dem Abtransport der italienischen Verwundeten (ca.150 Mann) begonnen und Nachmittag bezieht der 1. Zug Quartier daselbst. Die Aufnahmebereitschaft des Feldlazarettes wurde gemeldet.


    16.11.1943

    Die restlichen italienischen Verwundeten werden mittels Sankas abtransportiert und die gesamte Einheit ins Forlanini verlegt.


    17.11.1943

    Sofort eingestelltes italienisches Hilfspersonal, Männer und Frauen säubert das ganze Haus, Handwerker aller Art setzen die elektrische Leitung, sanitären Einrichtungen und die Zufahrtswege instand.


    18.11.1943

    Eine innere Abteilung, chirurgische Abteilung, Zahnstation mit Prothetik, otologische Abteilung waren in kürzester Zeit eingerichtet, insgesamt 500 Betten.


    22.11.1943

    Die ersten Verwundeten 6 Mann aus Mailand wurden eingeliefert.

    28.11.1943 1. Advent

    Das SS Korpslazarett, Chefarzt Obersturmbannführer Liebau lädt uns zu einem kleinen musikalischen Nachmittag ein. Sämtliche in Pavia liegenden Einheiten mit Offizieren sind erschienen, soweit dienstfrei. In der Pause saßen wir im Führerheim bei Kaffee und Kuchen zusammen. Das Verhältnis zu den Kameraden der SS war äußerst herzlich. Die italienischen Künstler, 3 Damen und 3 Herren boten ein ausgezeichnetes Programm.


    29.11.1943

    In der vergangenen Nacht wurde von unserer Streife auf dem Güterbahnhof ein der Fahnenflucht verdächtiger Wehrmachtsangehöriger festgenommen. Nachdem er auf der Platzkommandantur vernommen und ihm die Papiere abgenommen worden waren, wurde er unserer Wache am Eingang des Lazarettes übergeben. Gegen Morgen (ca. 6.00 Uhr) gelang es ihm den Wachhabenden zu überlisten und sich zu entfernen. Trotz sofort angesetzter Streife gelang es nicht seiner wieder habhaft zu werden.


    30.11.1943

    Heute fand der erste Kameradschaftsabend im Einsatz statt. Von der Küchenverwaltung, Herrn Oberzahlmeister Kirsch, war bestens für Essen und Trinken gesorgt. Einige Gänse waren angekauft worden, außerdem wurden Hasen und Fasanen gereicht, die von einigen eifrigen Jägern der Einheit geschossen worden waren. Getränke gab es nach der Karte und mussten bezahlt werden. Der Ausschank von einem Fass Freibier wurde von allen herzlich begrüßt.

    Geladen waren die Herren der Platzkommandartur, des SS Lazaretts, des Wirtschaftskommandos, der italienische Oberstarzt aller Militärlazarette von Pavia und Umgebung. Für Unterhaltung sorgte die in kurzer Zeit eingespielte Hauskapelle unter Stabführung des Chefarztes. Einige Gesangseinlagen einer italienischen Sängerin und einige Solostücke rundeten den Abend zu einem wohlgelungenen Feste.

    Gewaltig hoch stieg die Stimmung als nach 24.00 Uhr die Beförderung von 5 Unteroffizieren und 1 Feldwebel bekannt gegeben wurde, die nun sofort ihren Einstand bezahlten.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo!

    Fortsetzung


    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267

    Einsatzort in Italien:

    15.11.1943 - 15.04.1944 - Pavia


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    22.11.1943 - 24.12.1943 dem Heeresgruppenarzt C

    25.12.1943 - 31.01.1944 der Armee-San.-Abt. 520 (mot.)


    Kriegstagebuch

    01.12.1943 - 31.12.1943


    Ereignisse:


    04.12.1943

    Von der Kommandantur wird ein Kommando von 16 Mann angefordert zur Ergreifung entwichener Engländer. Um 8.00 Uhr führt ein Kom. nach Varzi und besteigt nach einem langwierigen Anmarsch einen Berg. In einer Berghütte fast 2000 m hoch wurden 15 Engländer überraschend festgenommen und nach Mailand überführt. Hier bewies sich wieder die Härte und Energie des deutschen Soldaten gegenüber den wenig Strapazen gewohnten italienischen Soldaten. Keiner unserer Männer, von denen mehrere über 40 Jahre alt waren, blieb auf dem kaum erkennbaren Weg über Geröll, durch Schlamm und Schnee zurück oder war durch den Nebel und Regen verdrossen, während die Italiener sehr bald abflauten.

    Am Nachmittag wird durch Fernschreiben ein Lazarettzug mit Verwundeten gemeldet.


    05.12.1944

    Abends kommt das Streifenkommando von Varzi zurück. Da der Lazarettzug noch nicht zu erwarten ist, geht der Rest der Einheit am Vormittag ins Kino. Der ital. Militärkommandant lädt zu einer Morgenfeier zu Ehren der Heiligen Barbara in die Pionierfabrik. Stabsarzt Dr. Elster und Oberapotheker Fachinger nehmen daran teil. Sämtliche italienische Offiziere des Standortes sind erschienen. Unter Musikbegleitung wird ein Gottesdienst abgehalten, daran anschließend spricht der ital. Stadtkommandant und der Platzkommandant Oberstleutnant Riedel. Man trinkt ein Glas Wein auf den gemeinsamen Sieg, treue Kameradschaft und das Wohl des Führers.

    Ein Kameradschaftsraum, gleichzeitig Kantine, wird in Betrieb genommen.

    Die Marketenderwaren fanden regen Absatz und noch lange saßen die Männer beim guten italienischen Rotwein zusammen.


    06.12.1944

    Der mehrfach durch Fernschreiben angekündigte Lazarettzug trifft um 21.30 Uhr verspätet in Pavia ein und wird sofort entladen. Der Chefarzt übernimmt von einem ital. Oberarzt den Zug mit 230 Kranken und Verwundeten, davon 200 Liegende, z.T. Schwerstverletzte. Darunter befanden sich 8 Engländer und 2 Italiener als Kriegsgefangene. In stockdunkler Nacht und bei starkem Regen wurde sofort mit dem Entladen begonnen. Der Zug wurde geteilt auf die Ausladegleise geschoben. Inzwischen waren unsere 2 Kr.Kw., die 3 Kom. und 2 Lkw. vorgefahren, um die Verwundeten zu übernehmen. Hierbei entstanden insofern große Schwierigkeiten, dass die großen ital. Holztragen nicht in unsere KrKw. passten. Es wurden daher die Omnibusse und Lkw. für Liegende verwendet, so dass in jedem Fahrzeug 4 Tragen gestellt werden konnten. Das Vorfahren und Entladen vor der Aufnahme ging reibungslos vor sich, da schon lange vorher die Auffahrtwege aufgeschüttet und somit gut befahrbar gemacht worden waren. Es ist das Verdienst des Unterarztes Dr. Panzer als Transportoffizier, diesen, seinen ersten Einsatz so glänzend ablaufen zu lassen.

    In der Aufnahme geschah die Verteilung nach kurzer Sichtung durch den Internisten und den Chirurgen Unterarzt Dr. Siedler.

    So wie auf dem Bahnhof fasste jeder Mann der Einheit, ganz gleich welchen Dienstgrades, kräftig zu. Bei der Vielstöckigkeit des Hauses war es eine große körperliche Anstrengung, da von den vorhandenen Fahrstühlen nur einer in Betrieb war und auch dieser nur für Sitzende benutzt werden konnte. Auf den Abteilungen war alles aufnahmebereit, sodass jeder Verwundete in kürzester Zeit in einem weiß bezogenen Bett lag und etwas Warmes zu essen und zu trinken bekam.

    Auf diese Weise ist es erklärlich, dass dieser grosse Transport in der guten Zeit von 4 Stunden vollkommen abgewickelt war.


    12.12.1943

    Des SS-Korpslazarett lädt uns ein zu einem Bunten Nachmittag. Ein abwechslungsreiches Varietéprogramm wird von ital. Künstlern geboten. Wie auch das letzte Mal, waren alle in Pavia liegende Einheiten vertreten.


    13.12.1943

    In der Nacht vom 13. auf den 14. fährt ein Lkw., der Verpflegung gefasst hat, bei Nebel auf ein ital. Pferdefuhrwerk, das nicht beleuchtet war. Der Fahrer erlitt Hautabschürfungen, der Beifahrer Stabsfeldwebel Joel, Bluterguss im linken Auge. Der Lkw. erlitt Totalschaden und musste abgeschleppt werden.


    14.12.1943

    Unsere Pferde leisten uns bei den Weihnachtsvorbereitungen gute Dienste und halfen Benzin sparen. Eins davon wurde uns von den Italienern aus Heeresbeständen leihweise überlassen, ebenso zwei zweirädrige Karren. Die anderen 4 Pferde waren uns von der Heeresgruppe genehmigt und wurden vom Pferdelazarett Brescia am 11.12.1943 beschafft.


    21.12.1943

    Am Vormittag trifft der Kommandeur Oberstarzt Dr. Zinsser unserer überstellten Armee San.Abt. aus Rovereto zur Besichtigung ein. In seiner Begleitung befindet sich ein Leutnant als Schirrmeister. Er besichtigt unsere Fahrzeuge und stellt den vorzüglichen Zustand des gesamten Kfz.-Parks fest, bestätigt ebenfalls die Fehler an den Pkw 's, die auf Ziehung so reichlich verbrauchter ziviler Kfz. beruhen. Er lobt besonders die sehr reichhaltige Einrichtung der I-Werkstatt, die unter Führung des Schirrmeisters Feldw. Karnowsky und seines ersten Vorarbeiters Uffz. Statzke über den Durchschnitt stehende Arbeit leistet. Insbesondere hat sich das in der Heimat mit großer Mühe beschaffte Werkzeug vorzüglich bewährt. Die Werkstatt sorgt nicht nur für Kfz., sondern für alle techn. Erfordernisse des gesamten Lazaretts und ermöglicht dadurch rascheste Beseitigung von Schäden ohne fremde Hilfe.

    Der Kommandeur spricht sich lobend über unsere Aufbau- und Organisationsarbeit aus.

    Ein kleines Konzert unserer Hauskapelle unter Stabführung des Chefarztes findet seinen begeisterten Beifall.

    Die Erweiterung der Luftschutzmaßnahmen wird eingehend besprochen und, soweit überhaupt bei der ungünstigen Lage des großen alleinstehenden Gebäudes möglich, sofort durchgeführt.

    Durch Aufstellung von noch mehr Sandkisten auf den Gängen und Einrichtung des unterirdischen Ganges nach der Poliklinik als Luftschutzraum werden die Luftschutzmaßnahmen unverzüglich erweitert.

    Durch den ital. Pionierpark werden LS-Geräte besorgt.

    Auf jedem Stockwerk werden Spitzhacken, Schaufeln, Schanzspaten und Äxte verteilt.

    Die 4 Laternenkästen vom Satz "D" stehen den Abteilungen als Notbeleuchtung zur Verfügung.

    Auf den Treppen, die am Ende der Gänge in den Keller führen, werden kleine Laternen mit Stearinkerzen aufgestellt, um Unfälle der Leichtverwundeten und gehfähigen Kranken zu verhüten.

    Im LS-Befehl ist festgelegt, dass beim Fallen von Bomben auf telef. Anruf bei der Poliklinik sofort der Strom und der Dampf abgestellt werden.

    In dem als Luftschutzraum vorgesehenen unterirdischen Gang werden Klappbetten und Bänke aufgestellt. Eine behelfsmäßige Beleuchtung mittels Edison-Sammler wird eingerichtet.

    Für die Kfz.-Wache und Posten wurden an drei verschiedenen Stellen Splittergraben ausgehoben. Eine grössere Anlage von Splittergräben war nicht möglich, da der Untergrund aus Sand besteht und in ca. 1 m Tiefe das Grundwasser auftritt.

    Der Luftschutz-Befehl ist als Anlage beigefügt.

    Ein abends plötzlich angesetzter Probealarm fiel zur vollsten Zufriedenheit aus. Luftschutzmäßig betrachtet ist dieses sonst so ideale Krankenhaus äußerst ungünstig, weil keinerlei Kellerräume vorhanden sind und die ganze Südfront aus einer Veranda aus Glas besteht. Überhaupt sind die in jedem Raum reichlich vorhandenen großen Fenster eine große Gefahr für bettlägerige Verwundete. Schon bald wurde deshalb an eine Ausweichmöglichkeit gedacht. Als besonders günstig stellte sich das Collegio Gisleri heraus. Dieses uralte, in der Stadt gelegene palastartige Gebäude wurde von der SS-Standarte Adolf Hitler als Korpslazarett eingerichtet. Hier befinden sich unter dem ganzen Gebäude-Komplex ausgedehnte Tonnengewölbe, die teilweise als Wohnräume ausgebaut sind und zur Unterbringung und Einrichtung einer chirurg. Station ideal wären. Das Ergebnis unserer Besichtigung wurde auch dem Oberstarzt Dr. Zinsser mitgeteilt und dem Heeresgruppenarzt über eine beabsichtigte Teilung des Feldlazarettes Meldung gemacht.


    22.12.1943

    Nach dem Mittagessen, um 13.00 Uhr, fährt der Kommandeur wieder ab.


    24.12.1943

    Heiligabend findet für die Verwundeten und für das ital. Personal ein kleines Konzert mit einer Ansprache des Chefarztes statt.

    Inzwischen wurden auf den Abteilungen die Zimmer ausgeschmückt und die Gabenteller verteilt. Jedermann im Lazarett bekam einen Stollen und einen Teller mit Äpfeln, Gebäck und Zuckerwaren.

    Um 20.30 Uhr war ein Kameradschaftsabend festgesetzt.

    In dem weihnachtlichen ausgeschmückten Kameradschaftsheim wurden Weihnachtslieder gesungen und ein ausgezeichneter Grog ausgeschenkt.


    25.12.1943

    Am 1. Weihnachtstag folgen 30 Mann der Einheit einer Einladung der Faschistischen Partei ins Soldatenheim. Nach einem sehr reichlichen und vielseitigen Abendessen läuft ein abwechslungsreiches musikalisches Programm ab.


    26.12.1943

    Im Kameradschaftsheim findet ein Bunter Abend des "Dopolavore" statt, der von den Kranken und Verwundeten des Lazarettes mit reichlichem Applaus begrüßt wird. Als Abschluss wurden Liebesgaben verteilt. Die ital. Offiziere und Vertreter der Behörden wurden zu einem Glase Wein ins Casino geladen.


    31.12.1943

    Sylvester wird ganz zwanglos im Kameradschaftsheim nach dem gemeinsamen Abhören der Rede des Reichsministers Dr. Goebbels gefeiert. Die Offiziere verbringen im Casino mit einigen Gästen die letzten Stunden des alten Jahres.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    15.11.1943 - 15.04.1944 - Pavia


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    25.12.1943 - 31.01.1944 der Armee-San.-Abt. 520 (mot.)

    01.02.1944 - 13.04.1944 dem Leit.San.-Offizier bei Armeegruppe von Zangen


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 01.01.1944 - 15.02.1944


    Ereignisse:


    06.01.1944

    Wie schon öfter sind wir Jäger, Herr Oberstabsarzt, Oberapotheker Fachinger und Fw. Oehmichen zur Jagd bei Conte Morelli eingeladen. Zusammen mit noch einigen Herren durchstreifen wir das wildnisartige Gehege und haben bei dem Wildreichtum eine schöne Strecke an Hasen und Fasanen. Der Conte gibt uns 5 Hasen und 5 Fasanen als Jagdbeute mit. Das Wildbret wurde zur Verbesserung der Fleischration der Einheit zugeführt. Nach einer Liste wechseln die Teilnehmer an diesem Essen laufend, sodass eine gleichmäßige und gerechte Verteilung gewährleistet ist.


    09.01.1944

    Der Chefarzt hat Geburtstag.

    Schon um 08.00 Uhr ertönt ein Ständchen der Hauskapelle.

    Anschließend überbringen die Herren im Casino ihre Glückwünsche. Nach dem Kaffee übermittelt je eine Arbeiterin und Angestellte sowie die Mannschaft ihre Glückwünsche und überreichen herrliche Blumen und Geschenke.

    Herr Oberstabsarzt ist gerührt von soviel Anteilnahme.

    Es ist sein 10. Geburtstag im Kriege und auch der schönste.

    Am Nachmittag lädt die Faschistische Frauenschaft zu einem Klavierkonzert mit Tanzeinlagen für die deutschen und italienischen Offiziere. Erschienen waren ein Großteil der deutschen Offiziere aber nur wenige, meist ältere Offiziere der ital. Armee. Den größten Teil der Zuhörer bildeten Damen der ital. Gesellschaft. Auffallend an einem solchen offiziellen Tag ist die ausgesprochene Höflichkeit und Liebenswürdigkeit, mit der man von allen Italienern begrüßt und unterhalten wird. Wie gesagt, sind aber immer nur dieselben älteren Offiziere mit ihren Familien anwesend. Obwohl man in der Stadt viele jüngere Offiziere sieht, scheint doch kein Zusammenhang im Offz.-Korps zu herrschen.

    Recht eigenartig mutet es an, wenn man auf der Straße von ital. Mannschaften und Offizieren nicht gegrüßt wird. Oft kann man sich des Eindruckes nicht erwähren, dass der Betreffende sich schämt, meine Bekanntschaft gemacht zu haben und sie in der Öffentlichkeit verbergen möchte. Dieses Verhalten lässt sich nur so deuten, dass wir ihnen als Besatzung höchst unlieb sind und der einzelne im stillen auf die Engländer hofft. Dies bestätigen auch die Gerüchte, die von den ital. Angestellten und Arbeitern mit in das Lazarett gebracht werden. Die ganze Stimmung steht jedenfalls unter dem Einfluss der feindlichen Propaganda, deren Sender eifrig abgehört werden.

    Wenn man auch im allgemeinen sagen kann, dass das ital. Volk im Grunde genommen unpolitisch ist, so ist es doch von einer kleinen Clique leicht zu lenken. In dieser Beziehung hat auch der Faschismus in 22 Jahren nichts zu ändern vermocht. Oft hört man sagen: "Warum hat der Führer nicht das Regime auch in Italien übernommen? Ihr habt große Schlachten gewonnen, ihr seid korrekt und tapfer!"

    Das Volk ist zwar von einer großen Idee begeistert, aber den heiligen Ernst, sie bis zum Einsatz des eigenen Lebens zu verfolgen, bringt es nicht auf, abgesehen von wenigen Ausnahmen. Diese Männer sieht man mit dem Winterfeldzugband, dem EK II. und I. Klasse geschmückt.


    11.01.1944

    Nachmittag kommt der Befehl, sofort soviel wie möglich Schwerverwundete mit 2 Pendelwagen nach Verona zur Kranken-Sammelstelle abzutransportieren. Die beiden Wagen sind ital., gut eingerichtete Lazarettwagen, je zwei Liegende auf bequemen Tragen übereinander. Einzelne Abteile sind für Sitzende bequem eingerichtet. Die Patienten waren schon in der vorhergehenden Nacht begeistert über die Aussicht, nach Deutschland zu kommen. Die Auswahl der Verwundeten erfolgte nach dem Prinzip des Rücktransports solcher Verwundeter, die frühestens in 4-6 Monaten oder überhaupt nicht wieder einsatzfähig werden.

    Bis in die Nacht hinein wird fieberhaft gearbeitet, neue Verbände angelegt und Krankengeschichten abgeschlossen.


    12.01.1944

    Um 12.30 Uhr sind die letzten Vеrwundeten, ungefähr 65 Mann, zum Bahnhof transроrtiert. Unterarzt Mackеs begleitet den Transport als Transрortführeг.

    Sitzende Verwundete wurden mittels Straßenbahn unmittelbar vor den Zug gefahren, die gеringe Anzahl Liеgender in Sankas. Dаs Gepäck wurde mit unseren Pferdefahrzeugen gefahren, sodass zu dem ganzen Transport nur etwa 10 Liter Benzin gebraucht wurden.


    16.01.1944

    Durch Fernschreiben wird für den Lazarettzug Nr. 155 ein Сhefarzt angefordert, zur Vertretung des plötzlich in Urlaub gefahrenen Stabsагztes. Stabsarzt Dr. Ester wird sofort in Мarsch gesetzt und mit dem Wagen nach Voghera gefahren. Als langjähriger Chefarzt dеs Res.Laz. in Eilenburg ist er der gеeignete Mann in dieser Stellung, da аlle übrigen Ärzte noch ganz junge Unterärzte sind.


    23.01.1944

    Am Sonntag wird ein Lazarettzug gemeldet mit 214 Маnn. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich diese Nachricht und sроrnt allе zu größten Eifer an. Schon vorher sind zahlreiche Entlassungen durchgeführt wогden und dadurch die notwendigen Betten freigewоrden.

    Unglücklicherweise wird das Feldröntgen-Gerät in dieser Zeit defekt. Durch die starken Stromschwankungen des Ortsnetzеs und die wechselnde Frequenz wird die Röhre beschädigt und der Einstelltransformator brennt durch. Der sofort erschienene Röntgenfachmann vom Агmее Sanitäts Park 531 beseitigt den Schaden und sagt, dass weder im Armeе Sanitäts Park noch im Hauptsanitätspark, Berlin Röntgengeräte oder Ersatzteile vorrätig sind. Um möglichst schnell Ersatz zu schaffen entschließt sich der Chefarzt einen Röntgenapparat anzukaufen. Es gelingt Oberapotheker Fachinger auch am nächsten Tag einen guten Apparat in Mailand ausfindig zu machen und vom Hauptsanitätspark Außenstelle Italien anfordern zulassen. Da unser Internist ein bewährter Röntgenologe für Mаgen- und Niеrenaufnahmen schon längst einen größeren Apparat benötigte, wurde ein anderes Gerät mit vielen Zahlstellen gewählt.


    26.01.1944

    Der vоr drei Tagen gemeldete Lazarettzug aus Pistoia trifft ein mit 214 Veгwundeten und Kranken. Durch feindliche Bombenangriffe waren die Eisenbahnstrecken zerstört, sоdass zum Teil Nebenstreсken befahгen werden mussten.


    29.01.1944

    Es wird wiederum ein Lazarettzug mit Leichtverwundeten gemeldet. Die Ankunft verzögert sich aber, da inzwischen heftige Bombenangriffe auf die Bahnhöfe von Bolognа und Veronа stattgefunden haben.


    30.01.1944

    Der Chefarzt gibt den Befehl sofort das von der SS geräumte ehemalige Kоrpslazarett der SS-Standarte Adolf Hitler in Colegio Ghislieri für 150 Mаnn Leichtverwundete Aufnahmebereit zu machen. Der anordnende Lazarettbefehl No. 25/44 wird als Anlage beigefügt.

    Um 11.00 Uhr wird ein Appell der Einheit und der gehfähigen Verwundeten auf dem Sonnendach des Hauses аngesetzt. Der Chefarzt würdigt in einer Ansprache die Leistungen des Dritten Reiches und führt die Notwendigkeit dieses Krieges jedem klar vor Augen.

    Um 12 Uhr wird im Gemeinschaftsempfang die Rede des Führers gehört.


    03.02.1944

    7 Schwestern des italienischen Roten Kreuzes treffen ein.

    Um die Sanitätsdienstgrade der Einheit zu entlasten und zur besseren Pflege der zahlreichen Verwundeten hatte der Chefarzt schon vor längerer Zeit beim Leitenden Sanitätsoffizier der Militärkommandantur in Mailand diese Schwestern angefordert. Davon waren 5 schon in den vorhergehenden Wochen angekommen, eine musste wieder entlassen werden, da sie Di-Bazillen-Träger war, sodass jetzt insgesamt 11 Schwestern im Lazarett eingesetzt sind. Es handelt sich durchwegs um gut ausgebildetes und im Umgang mit Verwundeten erfahrenes Personal, lediglich die Unkenntnis der deutschen Sprache bildete anfangs ein Hindernis im flotten Arbeitsbetrieb. Es wurde daher ein Deutsch Unterricht für die italienischen Schwestern und Angestellten eingeführt. Ein italienischer Unterricht für die Angehörigen der Einheit läuft schon seit einigen Wochen.


    08.02.1944

    Stabsarzt Dr. Elster kommt von seiner Kommandierung zum Lazarettzug zurück. Mittags erfolgt von Mailand, wo Alarm gegeben wurde, für Pavia Voralarm.

    Fast gleichzeitig fordert die Platzkommandantur ein Sonderkommando an, für die hiesige Seidenfabrik, wo ein Streik ausgebrochen ist. Innerhalb 15 Minuten startet ein Omnibus mit 24 Mann mit voller Bewaffnung. Die Ursache des Streiks waren nicht eingehaltene Versprechungen der Werksleitung, ein politischer Hintergrund bestand nicht. Da in letzter Zeit sehr viele neue Arbeitskräfte eingestellt worden waren, blieb ungeklärt, inwieweit Verhetzung vorlag.


    09.02.1944

    Durch die Platzkommandantur wird wiederum ein bewaffnetes Sonderkommando angefordert. Während der feierlichen Vereidigung der 1.500 faschistischen Miliz wurden die Zugangsstraßen zu dem Aufstellungsplatz gesichert.


    15.02.1944

    Ein Lazarettzug mit 180 liegenden Verwundeten und 14 Kranken trifft ein.

    Um 19.30 Uhr wurden die ersten Verwunden entladen und um 1.00 Uhr war der letzte Verwundete untergebracht. Die Unterbringung einer derart großen Zahl Schwerverwundeter war nur dadurch möglich, dass alle Leichtkranken in das Teillazarett Collegio Ghislieri verlegt wurden.

    7.00 Uhr wird durch die Platzkommandantur Alarm gegeben. Die vorbereiteten Maßnahmen für den Alarmfall wurden schnellstens und zur vollen Zufriedenheit des Platzkonmandanten durchgeführt. Nach kurzer Besprechung mit dem Chefarzt war der Probealarm beendet.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    15.11.1943 - 15.04.1944 - Pavia

    Das Feld-Lazarett unterstand vom

    01.02.1944 - 13.04.1944 dem Leit.San.-Offizier bei Armeegruppe von Zangen


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 16.02.1944 - 15.04.1944


    16.02.1944

    Ein Pendelwagen mit 23 Verwundeten und Kranken trifft ein.


    20.02.1944

    25 Kranke und Verwundete aus Forli treffen ein.


    21.02.1944

    125 Leichtkranke und Verwundete von der Krankensammelstelle Forli treffen ein.

    Die geistige Betreuung der Truppe und der Verwundeten wurde im Laufe der Zeit immer weiter betrieben. Wenn im Anfang nur Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung standen, so wurde durch allmähliche Beschaffung einer großen Anzahl Radioempfänger in fast jedem Zimmer die Möglichkeit zum Anhören des Rundfunkprogramms gegeben.

    Für die Leichtkranken und gehfähigen stand in der Stadt Kino und Theater zur Verfügung.

    Auch einige sehr schöne Opern wurden gegeben.

    Im Hause selbst war es zuerst die ital. Feierabend-Einrichtung Dopolavoro, welche mit leichter Kunst schöne abwechslungsreiche Stunden für die Verwundeten brachte.

    Durch den deutschen Betreuungsoffizier in Mailand wurden uns später jede Woche eine kleine Truppe Deutscher Künstler geschickt, einmal sogar 2 Finninen, die Lieder zur Laute sangen.


    27.02.1944

    Ein Pendelwagen bringt 27 Verwundete aus Forli. Das Lazarett ist jetzt bis zum letzten Bett belegt insgesamt über 600.

    Die Ärzte und das San. Personal leistet eine ungeheure Arbeit. In diesen Tagen wird bis in die Nacht hinein operiert und Verbände gewechselt. Besonders unangenehm macht sich hierbei die Kommandierung von Ärzten und Soldaten bemerkbar, die zu Gas- und Malariakursen abwesend sind.


    06.03.1944

    Der Beratende Chirurg der Heeresgruppe von Zangen Oberfeldarzt Dr. Bienhold besichtigt die Verwundeten und kündigt einen Lazarettzug an, der nach Deutschland geht. Er spricht sich sehr lobend aus über die gewaltige Arbeitsleistung und den guten Zustand der Verwundeten.


    09.03.1944

    Ein Pendelwagen bringt aus Forli 29 Verwundete.


    25.03.1944

    Unteroffizier (Z) Dr. Oehmichen wird zu einem Unterführerlehrgang für ROA kommandiert für 2 Monate.


    27.03.1944

    Zwei Pendelwagen aus Forli bringen 67 Mann Verwundete und Kranke.


    29.03.1944

    Der Beratende Internist Professor Forster besichtigt die inneren Kranken. Er ist mit dem Zustand und den Behandlungsmethoden zufrieden, dringt nur auf noch raschere Entlassung.


    01.04.1944

    Ein Pendelwagen aus Forli bringt 20 Leichtverwundete und 4 Liegende.


    02.04.1944

    Durch Fernschreiben der Heeresgruppe wird in Kürze die zu erwartende Verlegung des Lazaretts mitgeteilt.

    Der Chefarzt gibt sofort seine Anordnungen zur Vorbereitung.

    Aus dem Arsenal werden große Kisten besorgt zur Verpackung des vielen zusätzlich herangeschafften Gerätes und der Wäsche. Das große Röntgengerät wird auf Befehl des Heeresgruppenarztes an den Armee Sanitätspark 531 Alessandria abgegeben, da es nicht mit dem Aggregat betrieben werden kann und auch für einen längeren Landmarsch zu schwer ist.


    03.04.1944

    2 Lastkraftwagen die z.Zt. zu einer Transportkolonne abkommandiert waren kommen mit 4 Mann zurück.


    04.04.1944

    Die restlichen 2 Lastkraftwagen kommen mit je 2 Mann zurück. Der Zweck die noch sehr unerfahrenen Fahrer auszubilden und gleichzeitig der Front zu helfen wurde voll erreicht.


    05.04.1944

    Ein Pendelwagen aus Forli bringt 10 Verwundete.


    08.04.1944

    Ein Vorkommando des Kriegslazarettes der Luftwaffe, welches uns ablösen soll, trifft ein. Es besteht aus 1 Oberzahlmeister und 1 Oberarzt.


    09.04.1944

    Auf Grund der bevorstehenden Verlegung werden drei der größten Schweine geschlachtet, welche aus Kantinenmittel angekauft und weitergefüttert worden waren.

    Am Abend findet in Ghislieri der letzte Kameradschaftsabend statt. Die ital. Angestellten haben mit viel Fleiß ein kleines Ballett einstudiert und bringen auch Einzeltänze und Gesangsvorträge. Zwischendurch die Hauskapelle unter Stabführung des Chefarztes. Sämtliche Offiziere und Schwestern des Luftwaffenlazarettes nehmen daran teil, ebenso einzelne Herren von ital. Dienststellen mit denen wir häufig zu tun hatten.


    13.04.1944

    In der Nacht ist der Zug mit dem Kriegslazarett aus Kielce in Polen angekommen. Insgesamt sind es 32 Waggons die entladen werden. Die ganze Lazaretteinrichtung mit Betten, Stühlen, Schränken, Regalen ist vorhanden.

    Heute erfolgt auch die ordnungsgemäße Übergabe des Lazarettes.

    Um 21.00 Uhr ist eine Übungsfahrt angesetzt mit sämtlichen Fahrzeugen beladen mit dem notwendigsten Material für den Fronteinsatz. Im Nachtmarsch wird mit Tarnscheinwerfern z.T. auch ohne Licht gefahren und wertvolle Erfahrungen für den bevorstehenden Landmarsch gesammelt


    15.04.1944

    Zum allerletzten Male versammelt der Chefarzt alle Herren des Feldlazarettes und des Kriegslazarettes in Ghislieri. Im altehrwürdigen Saal der päpstlichen Residenz Pius V. sitzt man fröhlich beisammen bei Wein und Gesang und tauscht Kriegserlebnisse aus.


    Quelle: germandocsinrussia


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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    25.04.1944 - 07.06.1944 - Fara


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    16.04.1944 - 19.06.1944 dem Armeearzt 14. Armee


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 16.04.1944 - 31.05.1944


    Ereignisse:


    16.04.1944

    Nach einigen Tagen der Ruhe kommt der Verladebefehl.

    Um 14.00 Uhr rollen die ersten Fahrzeuge auf die bereitgestellten Güterwagen.

    Um 18.00 Uhr ist sämtliches Material verladen. Reibungslos und ohne den geringsten Unfall ging alles glatt vonstatten. Die Ausfahrt aus dem Bahnhof ist für 22.00 Uhr vorgesehen. Einige Kilometer außerhalb bleibt der Zug die Nacht über stehen.


    17.04.1944

    Um 6.30 Uhr erfolgt die Abfahrt in Richtung Piacenza. Jeder ist gespannt wohin es nun geht. Aber nichts ist zu erfahren. Anfangs geht die Fahrt flott voran. Bald werden aber die Aufenthalte auf kleinen Stationen immer größer.


    18.04.1944

    11.30 Uhr verlässt der Zug Fidenza nach längerem Aufenthalt. Die Strecke ist nur eingleisig befahrbar, da besonders größere Stationen schwer bombardiert sind.


    20.04.1944

    Nach einem 36 stündigen Aufenthalt kurz hinter Bologna kommen wir 6.40 Uhr in Florenz an, wo sofort mit dem Entladen begonnen wird. Der Bahnhof weist schwere Zerstörungen auf und bald wird auch Alarm gegeben. Einige Jabos kreisen über der Stadt ohne anzugreifen.

    Jetzt klärt sich die Lage für uns endgültig. Es stellt sich als unmöglich heraus all das überplanmäßige Material mitzunehmen, zumal die Lastkraftwagen überladen sind. Es werden daher die Verpflegungsvorräte soweit entbehrlich im Feldlazarett 678 abgestellt, ebenso große Mengen Wäsche und San. Material.

    Uns steht ein Landmarsch von ca. 300 km bevor, der nur nachts zurückgelegt werden darf. Nachdem die Lastkraftwagen zum Teil neu beladen worden sind, gibt der Chefarzt um 21.15 Uhr den Befehl zum Start.

    Jetzt wird auch der Bestimmungsort Fara in Sabina bekannt.

    In 10 km Tempo geht es eine gute Straße zunächst in östlicher Richtung dann scharf südlich. Wegen des starken Kolonnenverkehrs und dem geringen Licht der Marschscheinwerfer ist die Orientierung einzelner Fahrzeuge, wenn die Kolonne manchmal abreißt sehr schwierig. Mitunter muß gewartet werden bis alle Fahrzeuge wieder aufgeschlossen sind.

    Es geht über Pontesiave [muss lauten: Pontassieve] nach Arezzo.

    Da die Hauptstrasse unterbrochen ist muss die Fahrt über eine steile Serpentinenstraße, eng und von schlechter Beschaffenheit fortgesetzt werden.


    21.04.1944

    Als gegen 4.00 Uhr der neue Tag zu dämmern beginnt, wird nach 121 km Marsch nach einem geeigneten Quartier gesucht und in einen kleinen weit verstreuten Ort bei Arezzo gefunden. Die Fahrzeuge werden gut getarnt auf den einzelnen Gehöften verteilt, da gerade hier fast täglich die Jabos die Rollbahnen mit MG Feuer beharken. Jeder sucht sich sofort ein ruhiges Plätzchen und schläft zunächst mal tüchtig aus. Gegen Mittag fassen die einzelnen Kommandos das ausgezeichnete Essen und anschließend widmet man sich wieder der Ruhe.


    22.04.1944

    Um 20.00 Uhr erfolgt der Abmarsch am Trassimenischen See [richtig: Lago Trasimeno] vorbei über Perugia nach Assisi. Da es noch hell ist geht die Fahrt schnell vonstatten im Durchschnittstempo von 30-40 km. Erst mit Einbruch der Dunkelheit wird das Tempo verlangsamt, denn es ist für die Fahrer schwer Fliegermarschtiefe einzuhalten bei teilweise völliger Verdunkelung. So wurden in dieser Nacht 105 km zurückgelegt. Bei Morgengrauen kamen wir in Assisi an, wo Quartier bezogen wird und der Sonntag als Ruhetag eingelegt wird.

    In der ehemaligen Krankensammelstelle findet die Einheit unterkunft, während die Fahrzeuge gut getarnt in der näheren Umgebung untergestellt werden.

    In dem berühmten Wallfahrtsort gibt es sehr viel zu sehen. Wohl jeder hat sich das Kloster der Franziskaner und die Kirche der Heiligen Anna angesehen. Interessant ist die Unterhaltung mit deutschen Mönchen, die schon seit vielen Jahren hier im Kloster leben.


    23.04.1944

    Um 19.00 Uhr fährt die Kolonne in Assisi ab und in flotter Fahrt geht es bei guter Straße weiter über Terni, Mantalupo [richtig Cantalupo], Passo Corese dem Endziel zu, eine Strecke von 155 km.


    24.04.1944

    Gegen 7 Uhr früh kommen wir in Fara an. Das Lazarett, ein ehemaliges Heim für tuberkulose Kinder liegt auf einem Berg, der sich fast 400 m steil aus der Ebene erhebt. Es besteht aus zwei Häusern, die in Chirurgische und Innere Abteilung eingerichtet werden. Die Häuser sind baulich in gutem Zustand, elektr. Licht und fließend Wasser ist vorhanden. Betten und Möbel sind nur wenig vorhanden und dienen zunächst der Einheit als Unterkunft.

    Hier unterstehen wir dem Armeearzt 14. Armee der in Rom sitzt ca. 45 km entfernt. Es werden uns sofort Betten und Arbeitskräfte zugewiesen. Mit der Einrichtung der einzelnen Abteilungen wird sofort begonnen. Für die Entlausung werden 3 Baracken aufgebaut und ein ital. Feldbrausebad darin montiert.

    Für die ausgedehnten Gartenanlagen werden ital. Hilfskräfte eingestellt und der Gemüseanbau munter vorangetrieben.

    Auch luftschutzmäßig werden die Häuser gesichert. Auf allen Dächern werden rote Kreuze gemalt und vorhandene Keller ausgebaut. Wo keine Verdunkelung möglich ist, werden die Birnen blau gefärbt. Auf strengste Durchführung der Verdunklung wird geachtet.

    Täglich führen anglo-amerikanische Bombengeschwader Angriffe auf Straßen und Bahnhöfe in der Umgebung durch. Sogar ein kleiner Ort von ca. 500 m Entfernung wird mit Bomben belegt.


    04.05.1944

    Vom Arbeitsstab Graziani werden uns 23 ital. Arbeiter zugewiesen, die als Arbeitskräfte im San.Dienst und im Außendienst eingesetzt werden.


    05.05.1944

    Zu einem einfachen Kasinoabend sind der Stab einer in Fara liegenden Nachschubkolonne als Gäste eingeladen. Der Kommandeur, Hauptmann Heineke, ist gleichzeitig Ortskommandant der kleinen Gemeinde Fara in Sabina. Dienstlich ist sehr gutes Arbeiten mit ihm. Durch Zuweisung von Betten und Unterkunftsgerät wird der Ausbau des Lazaretts sehr erleichtert. Sogar ein Tonfilmvorfuhrgerät wird uns zur Verfügung gestellt, sodass regelmässig Kinoabende stattfinden können.


    12.05.1944

    Der Armeearzt der 14. Armee Generalarzt Dr.Will kommt zur Besichtigung des Lazarettes. Er ist mit der Einrichtung und schnellen Bettenmeldung sehr zufrieden, er erkennt die großen Schwierigkeiten an, welche die Beschaffung von Unterkunftsgerät und Verpflegung bereitet. Die mückenfreie Lage wird als besonders günstig zur Einrichtung einer Malaria Abteilung erkannt.

    Inzwischen laufen ständig kleine Transporte mit Verwundeten ein, darunter auffallend viele Lungenschüsse. Auch die übrigen Verwundeten sind durchwegs schwerer und schwerster Art.

    Jetzt trifft auch der Befehl des Armeearztes zur Errichtung einer Malariastation ein. Es werden sofort noch mehr Räume verdrahtet und Schleusen aus Mückengaze vor die Türen der Krankenzimmer gebaut.


    27.05.1944

    Auf der Zufahrtsstraße nicht weit vom Eingang des Lazaretts wird ein Sanka mit Verwundeten aus Tivoli beschossen. Der Fahrer wird durch einen Streifschuss am Kopf verwundet, während ein Verwundeter tödlich getroffen wird.

    Die Krankensammelstelle in Tivoli hatte bei der restlosen Verwüstung der Stadt durch anglo-amerikanische Bomber in der vergangenen Nacht einen Volltreffer erhalten. Daher wurden zahlreiche Verwundete zu uns verlegt.


    30.05.1944

    Das Feldlazarett 194, das auf dem Rückzug ist, wird bis zur Erkundung eines günstigen Einsatzortes gastlich von uns aufgenommen.

    Die Unterbringung gestaltet sich besonders in den folgenden Tagen schwierig, da laufend Verwundetentransporte, z.T. von den Hauptverbandplätzen, eintreffen. Wir transportieren laufend ab zur Krankensammelstelle Assisi.


    Quelle: germandocsinrussia


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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo!


    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    25.04.1944 - 07.06.1944 - Fara

    08.06.1944 - 30.06.1944 - Transport


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    16.04.1944 - 19.06.1944 dem Armeearzt 14. Armee

    20.06.1944 - 31.10.1944 der Armee-San.Abt. 520 (mot.) (14. Armee)


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 01.06.1944 - 30.06.1944


    03.06.1944

    Die Lazarette in Rom werden geräumt und ein Großteil der Verwundeten zu uns verlegt. Bei Tag und Nacht treffen Sankas und Omnibusse ein.

    Via Salaria wird dauernd mit Bomben und Bordwaffen von Jabos belegt und auch auf Sankas keine Rücksicht genommen.


    04. 06.1944

    Eine große Kom.Kolonne bringt die letzten Verwundeten aus Rom. Alle Betten sind belegt und auf den Gängen und in den Baracken liegen die Verwundeten auf Strohsäcken. Heute wird die Höchstbelegung mit 700 Mann erreicht.


    05. 06.1944

    Der Chef wird zur Armee befohlen und fährt schon sehr früh ab.

    Fahrer Feldwebel Karnowsky und sein Bursche Gefr. Albrecht begleiten ihn.


    06.06.1944

    Noch 300 größtenteils Schwerverwundete müssen abtransportiert werden. Zur Verfügung steht uns nur der eigene Transportraum 3 Koms. und einige ankommende Sankas, die zum Tanken vorfuhren. 7 Sankas der 92. I.D. wurden uns zugewiesen vom Armeearzt, diese wurden nach Perugia in Marsch gesetzt, einer davon zur Pendelfahrt nach Rieti Feldlazarett.

    Gegen 10.00 Uhr erreicht uns der Armeebefehl vom 05.06.1944, dass das Feldlazarett beschleunigt zu räumen hat und sich dann in Marsch zu setzen hat nach Acquasparta. 2 andere uns zur Verfügung stehenden Kom. Kolonnen konnten, da sie zersprengt wurden, uns auch keine Verwundeten abnehmen.


    07.06.1944

    Die Verwundeten sind bis auf 65 Mann abtransportiert. Bis Mittag ist auch ein Rest von 20 Mann durch den Hauptverbandplatz 2/33 nach Rieti Ortslazarett abtransportiert worden.

    Sämtliches Gerät sowie Waffen und Munition werden mitgeführt und überzähliges unterwegs an Einheiten ausgegeben. Ein Teil der Fahrzeuge war schon am 06.06. früh mit wichtigsten Gerät nach Assisi in Marsch gesetzt worden, um dieses dem Zugriff des Feindes zu entziehen. Nach Eintreffen des schon erwähnten Armeebefehls wird ein weiterer Teil der Fahrzeuge nach Acquasparta in Marsch gesetzt.

    Der aus Acquasparta befehlsgemäß zurückkehrende Schirrmeister überbringt eine noch unbestätigte Meldung, dass der Wagen des Chefarztes durch Tiefflieger angegriffen worden ist, der Chefarzt verwundet, Fahrer und Beifahrer tot.

    Um 17.30 Uhr erfolgte nach Abtransport aller Verwundeten und vollständiger Räumung des Lazarettes der Abmarsch der restlichen Einheit.

    Bei der Ankunft in Acquasparta erreicht uns durch die Platzkommandantur die Meldung, dass unser neuer Einsatzort Siena sei. Durch den Transportführer des Vorkommandos Ass.A. (Z) Meybehm wird dieses sofort dorthin geleitet.

    Er selbst fährt nach Assisi um auch dieses Vorkommando nach Siena in Marsch zu setzen.


    08.06.1944

    Ankunft in Assisi 6.10 Uhr.

    Stabsarzt Dr. Elster geht sofort zum Feldlazarett 669 und meldet Oberstabsarzt Dr. Martin das Eintreffen von 6 Fahrzeugen.

    Jetzt bestätigt sich die Nachricht, dass der Wagen des Chefarztes auf der Fahrt nach Otricoli von Tieffliegern angegriffen wurde und verbrannte.

    Oberstabsarzt Dr. Martin konnte beim Angriff in ein Deckungsloch springen und erhielt nur eine kleine Splitterverletzung im Rücken.

    Der Fahrer, Feldw. Karnowsky und Gefreiter Albrecht der Bursche des Chefarztes wurden ca 3 und 6 Meter vom Wagen entfernt von einer MG-Garbe erfasst.

    Feldw. Karnowsky erhielt einen Herzschuss und einen Schuss durch die Hand und war sofort tot. Gefr. Albrecht erhielt einen Kopfschuss, der ihn auf der Stelle tötete. Mit Hilfe von Kameraden eines anderen vorüberfahrenden Personenkraftwagen wurden die zwei Gefallenen bestattet.

    Der Chefarzt ließ sich nach Perugia fahren.


    09.06.1944

    Um 2.30 Uhr setzte sich die Einheit in Marsch, Richtung Chiusi.

    Auch das Feldlazarett 669 hat inzwischen Befehl erhalten, heute zu räumen.

    Am Trasimenischen See (südlich) wird über Tag gerastet.

    Abends geht die Fahrt weiter über Chiusi, Chianciano nach Siena.

    In Chianciano erhält der Chefarzt den Befehl vom Armeearzt sich im Raum Modena-Parma in Ortsunterkunft zu begeben und weitere Befehle zum Einsatz abzuwarten.


    10.06.1944

    7.30 Uhr Ankunft der Wagenkolonne in Siena.


    11.06.1944

    Ein Tag Ruhe in Siena (Lazarettstadt) zwecks Instandsetzung von Fahrzeugen. Schwere Gewitter ab Mittag und Platzregen bis Abend.


    12.06.1944

    Gegen 2.00 Uhr Ankunft in Florenz.

    Beim Feldlazarett 678 wird Quartier bezogen.

    Kleine Reparaturen an Fahrzeugen werden ausgeführt.

    Von der A.S.A. 520 wird der Vorschlag gemacht, dass wir in Kolonial med. Sonderlazarett O.K.H. eine Leichtkranken-Abt. mit ca. 500 Betten einrichten sollen. Es soll dadurch vermieden werden, dass allzu viel Leichtverwundete in den Lazaretten liegen und noch weiter nach hinten abtransportiert worden. Da wir aber in dem augenblicklichen Zustand nicht einsatzfähig sind, wird dieser Plan wieder fallen gelassen.

    Es wird noch Benzin und Verpflegung gefasst. Leider ist es nicht möglich von der Kommandantur oder der A.S.A. Ersatz für unsere verbrannten Fahrzeuge zu erhalten.

    Um 21.00 Uhr fährt der Chefarzt zum Quartiermachen nach Loiano voraus.

    Das Gros der Einheit startet um 23.00 Uhr.


    13.06.1944

    Nach glatter Fahrt über den 900 m hohen Futa-Pass wird Loiano gegen 3.30 Uhr erreicht. Die Fahrzeuge werden sofort an ihre getarnten Halteplätze eingewiesen, während sich die Männer ausruhen.

    Um 19 Uhr fährt der Chefarzt zum Quartiermachen ab, über Bologna nach Sassuolo. Unterwegs werden noch einige Orte besichtigt, ob sie sich als Ortsunterkunft eignen. In Sassuolo wird für die Offiziere und Mannschaften in der Unterkunft der Flak Erg.Abt. 2 für die Nacht Quartier gemacht.


    14.06.1944

    Gegen 3.00 Uhr früh kommen die Fahrzeuge wohlbehalten an.

    Nur der schon seit Fara geschleppte BMW wird durch plötzliches Bremsen der vor und hinter ihm fahrenden Lkw. stark beschädigt und erst am nächsten Tag abgeschleppt .

    Für die Mannschaften wird die Schule als Unterkunft zugewiesen, während die Offiziere Privatquartiere beziehen.

    Die Fahrzeuge werden in der ehemaligen Markthalle am Rande der Stadt untergestellt. In einer in der Nähe befindlichen Werkstatt werden alle Wagen gründlich überholt.

    Der Chefarzt meldet seinen Aufenthaltsort über "General Flak Süd" an den Armeearzt.


    17.06.1944

    Auf Grund eines Sonderbefehls des Chefarztes wird eine Gesamtbestandsaufnahme des Feldlazarettes gemacht.

    Sämtliche Fahrzeuge werden entladen und wieder neubeladen, nachdem das Material gesichtet worden ist. Eine Aufstellung des durch Feindeinwirkung in Verlust geratenen Gerätes liegt als Anlage bei.


    22.06.1944

    Heute kommt der am 06.06. in Terni wegen Motorschadens liegengebliebene Verpflegewagen Nr. 3 an. Dem großen Verantwortlichkeitsgefühl des Kf. Grohmann und seines Beifahrers OGfr. Bernt, der die Verpflegungsausgabe hat, ist es zu danken, dass das Fahrzeug samt seiner wertvollen Ladung, nicht verloren ging.

    Oft lagen sie 3 Tage an einem Ort bis ein Lkw. oder eine Zugmaschine sie weiterschleppten.

    Der Kommandeur der A.S.A. 520 Oberstarzt Dr. Zinsser, dem wir während des Einsatzes in Pavia unterstellt waren, trifft zu einer Besprechung mit dem Chefarzt ein. Er befiehlt den sofortigen Einsatz des Lazarettes in Montecchio. Dieser Ort war vor einiger Zeit als sehr günstig erkundet worden. Es besteht dort die Möglichkeit in einer Schule 300 Betten aufzustellen und in 4 km entfernten Montecchiorogulo [Ort konnte nicht ermittelt werden] weitere 150 Betten einzurichten. Es war schwierig ein geeignetes Gebäude zu finden, wo 500 Betten eingerichtet werden konnten. Täglich war der Chefarzt selbst zur Erkundung unterwegs und besichtigte Collegs, Krankenhäuser und Schulen in der Umgebung bis zu 30 km Entfernung von der Ortsunterkunft.


    23.06.1944

    Chefarzt fährt nach Montecchio um die Einrichtung der Schule als Lazarett selbst zu betreiben. Er beschafft auch Quartier für die Offiziere und Mannschaften und beauftragt die OT mit den baulichen Arbeiten.


    24.06.1944

    Auf Grund eines Sonderbefehls wird ein Vorkommando nach Montecchio entsandt.


    25.06.1944

    Der Rest der Einheit fährt nach M. und trifft dort gegen 7 Uhr ein.

    Die Lkw. werden entladen und fahren dann zum getarnten Parkplatz.

    Es werden Arbeitskommandos eingeteilt zum Aufbau einer Inneren und einer Chirurgischen Abteilung. Die OT stellt uns 56 ital. Arbeiter, Maurer und Installateure zur Verfügung, die Kanalisation und Licht legen.

    Im Op. Saal werden Wasseranschlüsse gelegt und Wände gezogen. Es sollen 300 Betten für Malaria und 200 Betten für Verwundete eingerichtet werden. Die Beschaffung derselben gestaltet sich äußerst schwierig.


    29.06.1944

    Generalarzt Will kommt frühmorgens überraschend zur Besichtigung des Lazaretts. Er glaubt das Lazarett aufnahmebereit zu finden und ist erstaunt über die gewaltigen Vorarbeiten.

    Da er dringend Betten braucht und das Lazarett einsetzen will, sucht er in Bologna ein geeignetes Haus. Da auch die landwirtschaftliche Schule in Montecchiorugolo nicht frei wird, besteht die Gefahr die geforderte Bettenzahl nicht aufstellen zu können.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    03.07.1944 - 09.07.1944 - Montecchio

    07.07.1944 - 24.09.1944 - Bologna


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    20.06.1944 - 31.10.1944 der Armee-San.Abt. 520 (mot.) (14. Armee)


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 01.07.1944 - 31.08.1944


    Ereignisse:


    01.07.1944

    Gegen 17.30 Uhr kommt der Kommandeur der A.S.A. 520 zur Besichtigung. Er überzeugt sich von dem guten Fortgang der Arbeiten zur Einrichtung des Lazarettes.


    02.07.1944

    Es findet ein kleiner Kameradschaftsabend statt. Ohne große Vorbereitungen gestaltet sich dieses ungezwungene Beisammensein zu einem harmonischen Abend. Nach langer Unterbrechung spielte wieder die Hauskapelle, wenn auch in kleinerer Besetzung.


    03.07.1944

    Die ersten Kranken und Verwundeten insgesamt 7 treffen ein, darunter befindet sich auch ein Bauchschuss aus dem Bandenkampf.

    Seit einigen Tagen ist eine Großaktion in der Gegend von Bibiano im Gang, die sich über den Zentralappenin hinzieht. Diese Banden waren eine große Gefahr für den Nachschub und kleinere Einheiten, die im Gebirge verstreut liegen, geworden. Es verging nicht ein Tag, an dem nicht Autos überfallen worden und einzelne Soldaten furchtbar verstümmelt aufgefunden wurden. Kaum glaubhaft ist die Gefangennahme des Standortarztes von Parma, der ca. 14 Tage als Geisel im Hauptquartier mitgeschleppt wurde und nach langwierigen Verhandlungen gegen 24 gefangene Bandenmitglieder ausgetauscht wurde.


    07.07.1944

    Die chir. Abteilung und der größte Teil der Einheit fährt nach Bologna. Hier beginnt sofort die Riesenarbeit zur Erhöhung der Bettenzahl. Es sollen 300 schwere chir. Fälle und 400 Malariakranke untergebracht werden. Das Hauptgebäude ist ein älterer sehr geräumiger Bau. Die grossen hohen Gänge werden auf beiden Seiten mit Betten und Lagerstellen belegt.

    Es sind mehrere Fahrstühle in dem einstöckigen Haus vorhanden, sowie große Op. Räume mit allen technischen Neuerungen. Die Malaria Abt. wird in einem 30 m entfernten Nebengebäude eingerichtet.


    08.07.1944

    Oberstarzt Dr. Wehnert wird als Chef-Chirurg kommandiert. Er lässt sämtliche Zugänge in den Gängen vor dem Op. Saal lagern, sodass jeder Verwundete im Op. genau untersucht und bestens versorgt wird.


    09.07.1944

    Der Rest der Einheit kommt aus Montecchio an. Inzwischen bringen laufend Kom.-Kolonnen Zugänge.

    2 Op. Gruppen arbeiten Tag und Nacht um täglich 100-150 Schwerstverwundete zu versorgen.


    12.07.1944

    Generalarzt Dr.Will kommt zur Besichtigung. Er sagt, dass die Krankensammelstellen in Florenz und Montecatini aufgelöst werden und der starke Andrang noch 4-6 Tage anhält.


    13.07.1944

    Eine Op. Gruppe und 10 Mann werden zu uns kommandiert, sie kommen von einer San.Komp., die vor einigen Wochen aus Rußland gekommen ist und seitdem in Ruhe liegt.


    14.07.1944

    Zur Malaria Station wird ein Stabsarzt kommandiert.

    Trotz täglicher Abgänge bleibt diese Abt. stets voll belegt.


    20.07.1944

    Generalarzt Dr. Will und Oberstarzt Dr. Zinsser kommen zur Besichtigung des Lazarettes.

    Die Kommandierung der Op. Gruppe wird aufgehoben, da die San.Komp. abrückt.


    23.07.1944

    Unterarzt (Z) Dr. Prenntzell wird zu uns versetzt. Er soll die Einrichtung und Leitung der Proth. Abteilung ubernehmen.

    Die Ambulanz der Zahnstation erfährt nach Abrücken der Heereszahnstation Bologna einen gewaltigen Aufschwung. Täglich werden an 3 Arbeitsplätzen bis zu 120 Patienten behandelt. Ein Teil derselben, deren Anmarschweg über 100 km beträgt, wird für die Dauer der Behandlung entweder im Lazarett oder in der Krankensammelstelle untergebracht. Die Frontnähe des Lazaretts verlangt in erhöhtem Maße die erste Versorgung Kieferverletzter. Bis heute wurden 12 Kieferbruchschienen angelegt.


    12.08.1944

    Laut Armeearztbefehl erfolgt Trennung der Malaria Abtlg. von der Inneren Abteilung. Als Abteilungsarzt der Malaria Abteilung wird der zur Einheit kommandierte Stabsarzt Krombach bestimmt.

    Die Innere Abteilung wird im Hauptgebäude ausgebaut und für 50 Patienten (schwere innere Fälle) eingerichtet.

    Gleichzeitig wird in den Röntgenräumen des Institutes eine Ambulanz zur Begutachtung und Untersuchung innerer Fälle durch Stabsarzt Dr. Elster errichtet.


    13.08.1944

    Aus Anlass des einjährigen Bestehens des Feldlazarettes findet ein kleines Fest statt. In einem Innenhof unter einem Säulengang ist die Tafel aufgebaut. Eine tschechische Militärkapelle spielt zur Unterhaltung und erntet tosenden Beifall. Als Gäste sind u.a. der Kommandeur der A.S.A und der Platzkommandant von Bologna gekommen. Die Verwaltung hat ein kleines Menü zusammengestellt und eine hervorragende Pfirsich-Bowle aufgetischt. Bis Einbruch der Dunkelheit dauert das frohe Beisammensein. Da kein Licht gemacht werden darf, gibt der Chefarzt gegen 21.00 Uhr das Ende des Festes bekannt. Die Offiziere sitzen noch im Kasino zusammen, während die Mannschaften auf ihre Stuben fröhlich weiterfeiern.


    15.08.1944

    Die Errichtung einer Ambulanz für Hals-, Nasen- und Ohren wird vom Armeearzt befohlen. Der Chefarzt, welcher Facharzt ist, übernimmt dieselbe.


    22.08.1944

    Oberstarzt Professor Tönies lässt fünf Filme im Vorführraum des Lazarettes zeigen. Zu diesem Zweck sind sämtliche Divisions- und Truppenärzte der Armee eingeladen, insgesamt ca. 125 Offiziere. Es sind Filme, die Oberstarzt Tönies in Lazaretten im Osten hat drehen lassen. Sie zeigen die Schädeloperationen bei Schussverletzungen. Besonders Anklang findet ein Farbfilm. Die Vorführung gestaltet sich sehr lehrreich, da es sich um Tonfilme handelt und außerdem noch der Text projiziert wird. Ursprünglich war die Vorführung im Soldatenkino geplant, wegen der ständigen Angriffe durch Jabos aber ins Lazarett verlegt worden.


    29.08.1944

    Unfassbar für jeden läuft die Nachricht durch das Haus, dass unser mit dem Roten Kreuz gekennzeichneter Verpflegungswagen von Banden beschossen worden ist. In der Nähe von Fisale [Ort gibt es nicht evtl. Finale.] ca.10 km entfernt bekommt der Wagen plötzlich Feuer von vorn aus einer MPi. Der Fahrer, Gefr. Kosian, besitzt noch die Energie den vollbeladenen Lkw. zum Halten zu bringen, sinkt dann aber, von 9 Schüssen schwer verwundet, tot zusammen. Auch der Beifahrer OGfr. Kirbach und ein ital. Hilfswilliger werden verwundet. Sie entrinnen dem Tode nur durch Hinzukommen eines Fahrers der Luftwaffe, welcher durch mehrere Karabinerschüsse die Banditen vertreibt und die Verwundeten sofort ins Lazarett schafft. Wie immer führten sofort angestellte Nachsuchungen zu keinem Erfolg.

    Als Sühnemaßnahmen gleichzeitig für 5 andere Überfälle werden einige Tage später 12 gefangene Benditen erschossen.

    30.08.1944

    Um 8.00 Uhr findet auf dem Heldenfriedhof die feierliche Beisetzung des Gefr. Kosian statt.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Fortsetzung


    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    07.07.1944 - 24.09.1944 - Bologna


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    20.06.1944 - 31.10.1944 der Armee-San.Abt. 520 (mot.) (14. Armee)


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 01.09.1944 - 23.09.1944


    01.09.1944

    Um 21.30 Uhr wird Fliegeralarm gegeben in der Stadt und 20 Minuten später setzt ein heftiges Bombardement ein. Besonders der Flugplatz und der Bahnhof werden angegriffen. Viele Bomben fallen aber auch im Zentrum und sogar auf das ital. Zivilkrankenhaus "San Orsola".


    04.09.1944

    Die schon lange angekündigten 6 deutschen Schwestern treffen ein. Sie sollen besonders die Abteilungs-Unteroffiziere bei ihren vielseitigen Arbeiten unterstützen.


    05.09.1944

    Seit einigen Tagen kommen wieder mehr Zugänge, nachdem die Anglo-Amerikaner im Adria-Abschnitt zum Großangriff angetreten sind. Da daraufhin auch Lazarette und HV-PIätze der 10. Armee verlegt werden, steigt die Zahl der Zugänge bis auf 90 Mann täglich.


    07.09.1944

    Reichsredner, Pg. Friehe, Bürgermeister von Bückburg, hält abends einen Vortrag "Zur Lage". Der von allen Versammelten mit Spannung erwartete Vortrag macht unsere Siegeszuversicht noch gewisser. Kurze Andeutung in der Presse und im Rundfunk werden eingehend erläutert. Die eigenartige Hast, mit der die Invasion vorgetrieben wird, soll die Weiterentwicklung unserer neuen Waffen stören.

    Obwohl die Abschussfelder der V 1 verlegt worden sind, fliegt sie nach kurzer Unterbrechung weiter nach England. Eine Weiterentwicklung derselben wird voraussichtlich auch zur Abwehr von Bombenfliegern und zum Beschuss von mehreren 1.000 km entfernten Zielen eingesetzt werden.

    Ferner werden unsere Höhlenrüstungswerke und die vorzügliche Volksgemeinschaft in der Heimat erwähnt.


    09.09.1944

    Der Kommandierende General der 14. Armee General Lemmelsen trifft gegen Mittag ein. Nach dem Mittagessen macht er einen Rundgang durch das Lazarett.

    Das ital. Institut "Putti" mit ca.150 deutschen Verwundeten unter der Leitung des sehr tüchtigen Prof. Scaglietti wird dem Feldlazarett als Teillazarett unterstellt.

    Die Schuhorthopädische Abteilung bedarf einer strengen Beaufsichtigung, da mancher Mann gern etwas länger auf seine Schuhe warten will um weiter hinten zu bleiben. Die Arbeiter der ital. orth. Werkstatt, die bei jedem Jaboalarm davonspringen, macht sich das "Domane" des Italieners in der Arbeitsleistung recht bemerkbar. - So zeigten sich auch in der Wasserversorgung erhebliche Schwierigkeiten, die erst auf energische Ansprache des Chefarztes beim Podeste, dann aber endgültig und gründlich behoben wurden. Man kann wohl von Sabotage sprechen, denn man hatte bei jedem Einsatz erlebt, dass die Leiter eines Institutes inmer wieder versuchten die deutsche Einheit durch Hinweis auf Wassermangel vom Einzug in ihre Gebäude abzuhalten! So wurde auch regelmäßig von endemischen Typhus gesprochen, bei nachweislich ganz geringen Fällen im Jahr.

    Mit Ruhe und Energie lässt sich der italienische Charakter aber in gute Richtung leiten und ein gewisses technisches Geschick und Fleiß kann man Arbeiter und Arbeiterinnen nicht absprechen. Blindes Vertrauen rächt sich jedoch!

    O.B.S. Generalfeldmarschall Kesselring besucht ebenfalls das Feldlazarett, spricht sehr eingehend mit jedem Verwundeten und ist mit Unterbringung seiner Soldaten, Verpflegung und ärztliche Behandlung sehr zufrieden. Er kümmert sich sofort persönlich um die Beförderung des Chirurgen U.A. Dr. Siedler, dessen Papiere anscheinend in der Heimat durch Feindeinwirkung verloren gegangen sind.

    Der Erfolg tritt in kurzer Zeit ein. Dr. Siedler wird zum Ass.Arzt befördert.

    Zusammenfassend verlangte der Einsatz in Bologna den totalen Kräfteaufwand sämtlicher Männer des Feldlazaretts, eine erhebliche Anstregung, da dass Feldlazerett seit Ausrücken aus der Heimat ununterbrochen im Einsatz ist.

    Das ital. Personal bewährte sich gut bei strenger Beaufsichtigung, neigt nur dazu bei jedem Alarm und das ca. 15 mal am Tage sofort wegzulaufen oder in den Keller zu gehen. Es muss dazu erzogen nur auf den Signalpfiff Großalarm den Keller aufzusuchen, wobei seine angeborene Neugier oft energisches Eintreiben in die Keller nötig macht.

    Hervorragend unterstützt wurde die Chirurgie durch den italienischen Röntgentechniker mit seinem vorzüglichen Gerät und auch die alten, wohlerzogenen Gipsangestellten des früheren orthopäd. Institutes. Das Verhältnis zur Verwaltung war einwandfrei, wenn auch manchmal mit ital. Verschlagenheit gerechnet werden musste. Bei genügendem Einsatz an landeseigenem Personal ist jedenfalls das Feldlazarett in der Lage auch die dreifache Bettenzahl zu versorgen.

    Der Organisatorische- und Verpflegungsapparat genügen hierfür.

    Auch die Kraftfahrzeuge reichen aus, wenn auch leider laut K.A.N. noch nicht zuständiger I-Trupp vorhanden ist.

    Es wird hier am falschen Fleck gespart, ein Anhänger muss auf jeden Fall als Reparaturwerkstatt eingerichtet werden und fällt somit als Transportraum aus, selbst wenn er bis oben vollgeladen wird. Es hat sich auch herausgestellt, dass dem Feldlazarett anstelle der 4 Pkw. 2 Pkw. und 2 kleinere KrKw., die auch als Lieferwagen verwendet werden können, bessere Dienste leisten. Mit Rücksicht auf die immer katastrophaler werdende Benzinknappheit haben sich die Dieselwagen als sehr sparsam erwiesen und vor allem kann auf mindestens 6 Pferde, 1 Dogkart, 1 Kutsche, 2 Federwagen und einen ital. Pferdewagen nicht verzichtet werden.

    Auch das Lichtaggregat hat sich bewährt, braucht nur zu viel Benzin, ein kleineres mit geringerem Verbrauch zusätzlich zum Laden der Sammler rentiert sich durch die erreichte Benzinersparnis.

    Verbandmaterialschwierigkeiten traten bei dem Großbetrieb nicht auf.

    Die Bewaffnung des Feldlazarettes ist nicht ausreichend, insbesondere fehlen M.Pi. für Einzelfahrer, die einzige Waffe, die eine rasche Bandenabweisung ermöglicht. Der Karabiner ist zu unhandlich und für Nahkampf nicht geeignet.


    23.09.1944

    Tätigkeitsbericht über den Einsatz in Bologna vom 07.07. - 24.09.1944:

    Zugänge in:

    Abt. I:..................1.359

    Abt.II:..................2.965

    Abt. Putti:..............854

    .............……………5.178

    >Abgänge:

    dienstfähig.........1.052

    Verlegung in rückwärtige Lazarette:

    durch eigene .......200

    d. fremde:..........3.823 Fahrzeuge

    gestorben.............102

    anderweitig:.............1

    …..............……….5.178


    Der Einsatz in Bologna war gekennzeichnet durch für Feldlazarettverhältnisse überaus große Bettenzahl von 880 (400 innere u. 440 chirurgische), durch außerordentlich starken Zugang von Verwundeten u. Kranken, die konzentrisch von allen Teilen der Front nach Bologna hereingeschickt wurden.

    Der Abtransport war gemäß der taktischen Lage ein außerordentlich lebhafter, er wurde sowohl von den zugeteilten Kom.-Kolonnen, wie von den Wagen der eigenen Einheit bewältigt. Beziehentlich der chirurg. Fälle handelte es sich durchweg um mittelschwere bis schwere Verwundungen.

    Die innere Abtlg. hatte eine große Malaria-Abteilung eingerichtet, durch die in der kurzen Zeit fast 600 Malariakranke behandelt und dienstfähig gemacht wurden. Daneben bestand eine Innere Abtlg. mit leichten und schweren Fällen und zum Teil auch Infektions-Krankheiten.


    Laut Befehl der 14. Armee wird das Feldlazarett nach Carpi verlegt.

    Die Gebäude und Einrichtung des ehemaligen Instituts Rizzoli sollen von der Krankensammelstelle Bologna übernommen werden. Inventar und Räumlichkeiten werden in ordnungsgemäßen Zustand an ein Vorkommando der Kr.S.St. übergeben und die ordnungsgemäße Übergabe vom Vorkommando der Kr.S.St. schriftlich bestätigt.

    Der Chefarzt begibt sich von Bologna zur Erkundung des neuen Lizarettes nach Carpi und erreicht ungefährdet, auch in den stark bandenverseuchten Gebiet Modena - Carpi, sein Ziel. Das Lazarett in Bologna beginnt einzupacken. Umfangreiche Vorarbeiten sind zur Abwicklung des Riesenapparates nötig. Transportfähige Verwundete werden durch Kom.-Kolonnen nach hinten verlegt. Etwa 20 Nichttransportfähige Schwerstverwundete werden nach dem italienischen Militiärlazarett Putti in Bologna verlegt.

    Die Malaria-Abtlg. löst auf. Soldaten mit begonnener Malariakur werden verlegt, die mit nahezu beendeter Kur werden unter Mitgabe der nötigen Medikamente zur Truppe entlassen.

    Die Innere Abtlg, entlässt ihre Geheilten und verlegt ihre Kranken.

    Die Abwicklung des umfangreichen Schriftverkehrs, das Sichten und Verpacken des Materials machte, mehrfach durch Fliegeralarm unterbrochen, sowie durch Bombardierung in der Umgebung und Ausbleiben des Lichtes im Lazarett angestrengtes Arbeiten von San.-Offizier und Mann bis in die tiefe Nacht hinein nötig.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    26.09.1944 - 11.11.1944 - Carpi


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    20.06.1944 - 31.10.1944 der Armee-San.Abt. 520 (mot.) (14. Armee)

    01.11.1944 - 31.12.1944 der Kr.Transp.Abt. 541 (10. Armee)


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 24.09.1944 - 06.11.1944


    Ereignisse:


    24.09.1944

    Gegen 17.00 verlässt das erste Vorkommando des Lazarettes, besetzt mit den San.-Dienstgraden der Operationsgruppe und den italienischen Schwestern in eigenen Kom. des Lazarettes Bologna zur Fahrt nach Carpi.

    Der Tag vergeht unter angestrengter Arbeit; Verpacken, Verladen der Fahrzeuge und Versorgung restlicher Kranker.

    22.00 Uhr meldet der Hauptfeldwebel dem Führer des Nachkommandos Stabsarzt Dr. Elster, das aus sämtlichen Fahrzeugen des Lazarettes besteht, wie befohlen Marschbereitschaft.

    Kontrolle und nötige Umgruppierungen, Abbau vom Gipstisch, Verladen von Verbandswagen machen sparsamste Ausnützung des Transportraumes zur Pflicht.


    25.09.1944

    05.00 Uhr morgens erfolgt Abmarsch des Lazarettes bis auf ein Restkommando der Kraftfahrstaffel, das 250 Matratzen und anderweitiges Material nachzubringen hat. Die aus 11 Fahrzeugen bestehende Kolonne fährt geschlossen zum Ortsausgang Richtung Modena, von wo aus sich die Fahrzeuge in 5 Minuten-Abstand in Marsch setzen.

    Gegen 06.00 Uhr hat das letzte Fahrzeug, die alte Universitätsstadt, die infolge des angestrengten Einsatzes kaum Einer der gesamten Belegschaft zu Gesicht bekommen hat, verlassen.

    Gegen 09.00 Uhr trifft der Wagenpark vollzählig in Carpi ein. Kein Ausfall von Fahrzeugen, kein Verfahren.

    Es werden die Räume des Ospedale Congregacionale Ramazzini, eines aus 4 Haupt- und mehreren Nebengebäuden bestehenden italienischen Krankenhauses, das der Chefarzt als geeignet und günstig gelegen erkundigt hat, bezogen.

    Das Lazarett liegt außerhalb der Stadt in genügendem Abstand von der Straßengabel Modena - St. Benedetto - Reggio Medolla.

    Guter Baumbestand gewährleistet hinreichend Fliegerdeckung für die Fahrzeuge. Die Stadt Carpi selbst ist ein kleines Landstädtchen von 45.000 Einwohner, liegt inmitten eines fruchtbaren Gebietsstreifens.


    26.09.1944

    Einrichten des Lazarettes.

    Umfangreiches Mobiliar wird aus der Stadt geholt. Das schwer zu lösende Problem der Verdunklung wird gemeistert. Personaleinstellung Kücheneinrichtung, Entlausung. Einrichten des Op.-Saales und der Krankenabteilungen.


    27.09.1944

    Laut Armeearztbefehl wird das Lazarett für 150 chirurgische und 50 Innere Betten aufnahmebereit gemacht.

    Am Abend der Armee Aufnahmebereitschaft gemeldet. Dauer der Herstellung der Einsatzbereitschaft: 24 Stunden.


    28.09.1944

    Nächtliche Alarmbereitschaft der gesamten Einheit. Wegen gemeldeten, geplanten Bandenüberfalles auf die in Carpi gelegenen Truppen. Angeblich soll wegen Erschießung eines Bandenführers von den Banden Rache genommen werden. Sicherung des Lazarettes; an allen 4 Seiten Aufstellung der MGs an den gefährdeten Punkten. Einteilung der MPi.-Posten. Starke Wachen beziehen Posten in den, vor dem Lazarett ausgehobenen, Splittergräben. Die Übersicht ist durch starken Regen und Finsternis erheblich erschwert. Aus der Stadt hört man die Explosion eines Handgranatenwurfes. Die Umgebung ist stark bandenverseucht. Tägliche Überfälle auf Faschisten im Ort, Einlieferung mehrerer schwerstverletzter deutscher Soldaten durch Bandenüberfälle, von denen mehrere selbst durch stundenlange, ausgedehnte Operationen nicht zu retten sind.


    30.09.1944

    Die Belegung des Lazarettes ist kurz nach seiner Beziehung angelaufen.

    Vorwiegend schwerste Chirurgische Fälle.

    Die Innere Abtlg. verlegt ihre Fälle nach Sichtung und Untersuchung rasch weiter. Es steht nur eigener Transportraum zur Verfügung.

    Antransport zunächst noch von Kr.S.Stelle Bologna, dann von den HVPl. am Futapass (z.B. Loiano und östlich von Bologna St. Giovanni).


    01.10.1944

    Schwere chirurgische Zugänge.

    Bombardierung der Bahnlinie in der Nähe.

    Am Nachmittag Einlieferung durch Jabo-Beschuss Verwundeter.


    03.10.1944

    Besichtigung des Lazarettes durch Generalarzt Dr. Will.

    Geplante Erweiterung auf 250 Betten.

    Am Nachmittag Besuch des Kommandeurs A.S.A. 520 Oberstarzt Dr. Zinsser, der die Verlegung der A.S.A. nach rückwärts mitteilt.


    04.10.1944

    Angestrengte Tätigkeit in der chirurgischen Abteilung, die vorwiegend Schwerstverwundete zu versorgen hat.

    Innere und Röntgenabtlg., Zahnstation in vollem Betrieb.


    05.10.1944

    Der Chefarzt besichtigt die Gebäude des ehemaligen Feldlazarett 3 in der Stadt (Krankenhaus u. Schule im Zentrum von Carpi), die durch die zu verlegende Kr.S.St. Bologna bezogen werden sollen. Verbleib der Kr.S.St. Bologna nicht mehr möglich, da Bologna unter Beschuss schwerer Artillerie steht.

    Es regnet - Gott sei Dank - seit einigen Tagen.

    Die Verpflegung ist gut und reichlich. Obst und Trauben können aus der fruchtbaren Umgebung von Carpi zugekauft werden.

    Ein Ochse und ein Schwein müssen ihr kostbares Leben lassen.


    06.10.1944

    Generalarzt Dr. Will besichtigt das Lazarett.


    10.10.1944

    Die Innere Abteilung zieht um, stellt ihre Räume der chirurgischen Abteilung zur Verfügung, die in diesen Räumen nunmehr alle Schwerverwundeten restlos unterbringen kann.

    Die innere Abtlg. bezieht das Mittelhaus (Haus 3). Für ihre Kranken-, Dienstzimmer und Laboratorium werden neue Räume bestimmt und eingerichtet. In allen Krankenzimmern werden Betten die der Zahl und Art der innerer Krankheiten angepasst sind, aufgestellt.


    11.10.1944

    Die Umgebung von Carpi bleibt nach wie vor unruhig.

    Auch heute Nacht, zwischen 3/42 und 1/23 Uhr ist in Richtung Nord-Nordost Maschinengewehrfeuer zu hören, dazwischen Leuchtkugeln, Einschläge die sich wie Handgranaten oder leicht Granatwerfereinschläge anhören. Die Bandengefahr scheint zu wachsen.

    Täglich laufen neue Nachrichten, über zum Teil unglaublich unverfroren ausgeführte Überfälle der Banditen, ein.


    12.10.1944

    Die Telefonleitung nach der Armee geht nicht mehr, sie ist auf der Strecke Modena an verschiedenen Stellen von den Banditen durchgeschnitten worden: z.T. sind die Telefonstangen abgesägt worden.

    Die Schilder des Lazarettes am Ortseingang sind von unbekannter Hand entfernt worden.

    Starker Streifeneinsatz.


    04.11.1944

    Unseres Bleibens in Carpi scheint nicht länger zu sein.

    Der Chefarzt Oberstabsarzt Dr. Martin fährt in die Gegend Ferrara.

    Wie es heißt, ist das Lazarett dem Befehlsbereich der 10. Armee unterstellt worden und soll in deren Abschnitt verlegt werden.

    Nach Rückkehr des Oberstabsarztes erfährt die Einheit, dass in dem in Frage stehenden Ort Bondeno das dortige Stadtkrankenhaus für die chirurgische Abteilung und eine Schule für die Innere Abteilung zur Lazaretteinrichtung in Aussicht genommen worden ist.

    Am Abend Verabschiedung von Ass.Arzt Dr. Panzer, der zu einer Sturmgeschütz- Abteilung versetzt wird.

    Herr Oberstarzt Dr. Wehnert geht ebenfalls zu seiner Einheit zurück, nachdem er als Chefchirurg 2 schwere Einsätze, die sein großes chirurg. und seine unermüdliche Einsatzbereitschaft kennzeichneten, mitgemacht hat.


    05.11.1944

    Der Chefarzt würdigt in einer Ansprache anlässlich einer abendlichen, kleinen Abschiedsfeier nochmals die Verdienste des Oberstarztes Dr. Wehnert.

    An die Stelle von Oberstarzt Dr. Wehnert wird Stabsarzt Dr. Peters vom Feldlazarett 194 zur Einheit kommandiert.

    Stabsarzt Dr. Peters und Ass.Arzt Dr. Siedler übernehmen die chirurg. Abteilung.

    Es ist Sonntag und leider schönes Wetter, die englischen Jabos tummelten sich über dem von uns besetzten Hinterland und über unserem Carpi mit unerhörter Frechheit und so niedrig, dass wir die Hoheitsabzeichen mit bloßem Auge erkennen können. Einlieferung eines Leutnants, der durch Jabobeschuss schwer verwundet, trotz sofortiger Operation verstirbt.

    Besuch des Oberfeldarztes Dr. Müller Kdr.Kr.Trsp.Abt. 541, der die Befehle für den neuen Einsatz bringt.


    06.11.1944

    Dienstbesprechung mit dem Thema der neuen Einsatzvorbereitung.

    Das Problem der Räumung der chirurgischen Abteilung macht wegen der Schwere der Verwundeten starke Kopfschmerzen.

    Starke Entlassung auf der Inneren Abteilung.

    Ein Tell der transportfähigen Verwundeten geht nach Luzzara, ein zweiter Teil nach Ortslazarett Cento, der Rest, die Schwerstverwundeten von allen, zumeist mischinfizierte Lungenschüsee mit Buelau-Drainage müssen mit chirurgischem Restkommando (Ass.Arzt Dr. Siedler) zunächst in Carpi verbleiben, bis sie transportfähig sind.


    Quelle: germandocsinrussia


    Fortsetzung folgt


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo!


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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzorte in Italien:

    26.09.1944 - 11.11.1944 - Carpi

    17.11.1944 - 00.00.1945 - Bandeno


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    01.11.1944 - 31.12.1944 der Kr.Transp.Abt. 541 (10. Armee)


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 05.11.1944 - 30.11.1944


    Ereignisse:


    05.11 - 08.11.1944

    Es geht wieder ans Einpacken. Der mit großem Arbeitsaufwand aufgezogenen Apparat wird wieder abgebaut. Das Inventar des Feldlazarettes in die vorgesehenen Kisten verpackt. Dazu kommen Betten und Inventar in großer Menge, da im neuen Einsatzort so gut wie nichts vorhanden sein soll.


    Der Tätigkeitsbericht über den Einsatz in Carpi vom 26.9. - 11.11.1944 (46 tägige Dauer) ist folgender:

    Zugänge in Abt. I:.....................................180

    Zugänge in Abt. II:....................................744

    Ambulanz in Abt. Z:.................................109

    Ambulanz Innere Abt.:..............................87

    Fachärztliche Untersuchung u.

    Untersuchungen als Standortarzt:........195

    Aufnahmen und Untersuchungen

    insgesamt:.............................................1.415


    Abgänge:

    dienstfähig:..............................................279

    Verlegung in rückwärtige Lazarette:

    durch eigene Fahrzeuge:........................131

    durch fremde Fahrzeuge........................618

    Übergabe an Krankensammelstelle:.......40

    …………………………………….......................1.133


    Der Einsatz in Carpi war gekennzeichnet:

    1. durch erhebliche Einrichtungsarbeiten: Vielzahl von Gebäuden, große Verdunklungsschwierigkeiten, Ausstatten des Lazarettes mit Betten und Inventar, das überall mit mehr oder weniger großen Schwierigkeiten herangeholt werden musste, Installierungen, Wegebau, Alarmbereitschaften, starke Wachsicherungen.
    2. durch mehrfaches Umziehen und Umgruppieren innerhalb der Inneren und chirurgischen Abteilung des Lazarettes, das sich infolge der angeordneten Dispositionsänderungen der Armee nötig machte.
    3. durch einen unerhört schweren Einsatz der chirurgischen Abteilung die fast nur Schwerverwundete zur Behandlung hatte, was sich auch schon aus der hohen Zahl der Toten (75 in 45 Tagen Gesamteinsatz) zur Evidenz beweist. Die Ärzte, Operationsgruppen und San.-Dienstgrade waren nahezu pausenlos im Operationssaal und auf Abteilung beschäftigt.
    4. Die Innere Abteilung bestritt den gesamten Einsatz mit nur 1 Arzt, 1 Uff und 2 Mann San.-Personal, da die chirurgische Abteilung alle anderen Kräfte dringendst brauchte.

    Interessant und eigenartig waren dabei die ausgeführten Untersuchungen von etwa 150 italienischen Arbeitern, die von der Inneren Abteilung durchgeführt wurden. Die Arbeiter wurden auf ihre Arbeitsfähigkeit untersucht und waren zum Einsatz beim Bau rückwärtiger Befestigungslinien bestimmt. Es war nicht immer leicht sich durch die vielen mitgebrachten Zeugnisse der italienischen Ärzte hindurch zu finden und die richtige ärztliche Entscheidung zu treffen. Auch diese Arbeit wurde, aber besonders was die Sprachschwierigkeiten betrifft, mit Hilfe einer italienischen Schwester die die Diagnose und schriftlichen Befunde der italienischen Ärzte zu entziffern hatte, reibungslos bewältigt.


    08.11.1944

    Nachdem durch den Chefarzt einige Tage vorher die neu bestimmte Einsatzstelle besichtigt worden ist, es ist für die chirurgische Abteilung das Stadtkrankenhaus Bondeno, für die Innere Abteilung eine Schule in Aussicht genommen,- setzt sich das Gros des Feldlazaretts von Carpi nach Bondeno in Marsch. Es wird der Umweg über Finale gewählt, um einen direkten Weg, der in seinem letzten Viertel als eingesehener ungedeckter Kanalweg auf dem keine Ausweichmöglichkeit vor Jabos besteht, zu vermeiden.

    Die in Marsch gesetzten Fahrzeuge des Lazarettes treffen um 8.00 Uhr wohlbehalten in Bondeno ein. Verzögerung der Fahrt durch Motorschaden eines Fahrzeuges. Gott sei Dank begünstigte dichter Nebel die glücklich gelungene Überführung.

    Der Fahrzeugpark wird nun zunächst im Gartengelände des Stadtkrankenhauses Bondeno gedeckt aufgestellt.

    Das Krankenhaus und sein Inventar übernommen.

    Es wird mit der Einrichtung begonnen.

    Die Innere Abteilung findet ihre Unterkunft, eine leer stehende, völlig verschmutzte, eiskalte Schule, vor.

    Aus den leeren Zimmern ist ein Wust von Stroh und Schmutz zu entfernen. Die Fensterscheiben und Jalousien sind zerbrochen. Es fehlt an Licht, Wasser und Heizung. Die Klosettanlagen sind in einem unbeschreiblichen Zustand. Daneben mangelt es an jeglichem Inventar und Material. Es muss also alles wieder neu herangeholt werden.

    Das hier eingesetzte Personal arbeitet Tag und Nacht. Schwestern, wie San.-Dienstgrade machen infolge der Kälte eine Darmgrippe durch.

    Herr Oberstabsarzt Dr. Martin erhält eine detaillierte Meldung der vorgefundenen Situation; ein Verzeichnis des fehlenden Materials und die Mitteilung über die auf dem Wege hierher angebrachten Orientierungsbeschilderung der Straße.

    Stabsarzt Dr. Elster und Oberzahlmeister Köhler begeben sich sofort zur Ortskommandantur Farrara, um die nötigen Vorkehrungen für die Lazaretteinrichtung zu besprechen.

    Meldung der Einsatzbereitschaft des Lazaretts.


    17.11.1944

    Eintreffen der ersten Kranken auf der Inneren Abteilung.

    Bondeno selbst ist ein kleines Städtchen inmitten eines Kanalsystems gelegen, unweit südlich des Pos. In der Umgebung ist viel Landwirtschaft. Zu Kaufen gibt es hier nicht viel, da durch starken Truppendurchgang bereits Alles ausverkauft ist. Bandengefahr besteht fast keine, dafür ist der Jabobesuch ein äußerst reger; stündlich, besonders in der Nacht zittern die Fenster infolge der in der Nähe abgeworfenen Bomben.

    Die chirurg. Abteilung kämpft in den Räumen des ehemaligen städt. Krankenhauses mit Unterbringungsschwiergkeiten.

    Die Abteilung wird für 150 Betten eingerichtet.

    Daneben werden mit großer Mühe die Ohrenstation, die Apotheke, die Küche, der Verpflegungsraum untergebracht.

    Die Wäscherei wird in Betrieb genommen, eine Entlausungsanlage aufgebaut.

    Die Öfen machen Sorgen - überall ist es kalt. Es fehlt an Holz, an Milch für die Diätkost, besonders aber an Wasser, da die Wasserleitung in Finale durch Bombenangriff zerstört ist.

    Immer wieder müssen Fahrzeuge aus Carpi noch fehlendes Material und Inventar für die Lazaretteinrichtung heranholen.

    In der Röntgenabtl. der chirurg. Abteilung funktioniert das italienische Röntgengerät nicht, und muss mit Mühe ausprobiert und instandgesetzt werden.


    18.11.1944

    Übernahme der Caserma "Armo Rosili" G.N.R.75 Legione, einer kleinen ital. Kaserne, die von einem ital. Detachement belegt war.

    Wieder wird von oben bis unten Alles gesäubert. Der Keller gespritzt, rote Kreuze auf den Dächern angebracht und Öfen gesetzt. Licht gelegt.

    Schließlich eine Zahnabteilung mit Prothetikstation, eine Röntgenabteilung für die Innere Station mit dem leichten Feldgerät und Krankenzimmer für 60 Innere Kranke, sowie ein Verpflegungsraum eingerichtet.

    In der Nacht grosser Feuerzauber am Po mit Christbäumen und ausgiebigen Brückenbombardement.


    19.11.1944

    Die Innere Abtlg. ist unterdessen belegt worden und zählt z.Zt. 38 Kranke.

    Stündlich treffen Zugänge ein, dazu lebhafte Ambulanz von mehreren Krankensammelstellen.

    Besuch des beratenden Internisten Stabsarzt Dr. Prof. Bock.

    Abends Alarmzustand, da angeblich Generalaufstand in Italien geplant ist.


    Quelle: germandocsinrussia


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    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

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    Feld-Lazarett 682 (mot.)

    Feldpostnummer: 02267


    Einsatzort in Italien:

    17.11.1944 - 00.00.1945 - Bandeno


    Das Feldlazarett unterstand vom:

    01.11.1944 - 31.12.1944 der Kr.Transp.Abt. 541 (10. Armee)


    Kriegstagebuch Nr. 1

    Vom 01.12.1944 - 31.12.1944


    Ereignisse:


    03.12.1944

    Dienstbesprechung im Hauptlazarett mit dem Zwecke neuer Diensteinteilung, da durch Dienstgradversetzung eine allgemeine Umbesetzung notwendig wird.


    04.12.1944

    Die Innere Abtlg. ist mit 110 Kranken belegt. Die Ohrenabtlg. ist ebenfalls stark belegt, in der chirurg. Abtlg. beginnen die Zugänge anzulaufen.


    05.12.1944

    Gegen 11.30 Uhr erhält die Innere Abteilung den Befehl, Kranke für größeren Transport bereitzustellen. Bis 14.00 Uhr werden 45 Kranke mit Krankengeschichte entlassungsfähig gemacht.

    Im Radio kommt am Abend die Nachricht von größeren Angriffen der Engländer bei Faenza und Ravenna.


    06.12.1944

    Größerer Krankenabtransport.

    Die Innere Abteilung bekommt laut Armeebefehl den Auftrag eine Beobachtungsstation für psychische und Nervenkranke einzurichten.


    17.12.1944

    Dienstbesprechung der Offiziere.

    Vorlesen der neuergangenen Dienstbefehle durch den Chefarzt.

    Dann medizinischer Vortrag durch Ass.Arzt Dr. Pleuse zu dem Thema: Lues.

    Hinterher eingehende Aussprache.

    Die Belegung der Abteilungen hält sich in mittleren Grenzen.

    Die Ambulanz blüht. Neurologisch- psychiatrisch kommen wenige, aber schwierig zu bearbeitende Fälle.


    18.12.1944

    Sonntag, ein Tag wie alle anderen. Die Innere Abtlg. hat 16 Zugänge.

    Die Ambulanz arbeitet heute wie wochentags.

    Es wird kalt. Die Holzbeschaffung des Lazaretts macht Schwierigkeiten und besonders die Beschaffung von Beheizung so vieler Öfen.

    Eine große Kalamität ist das Ausbleiben des Wassers, aber es wird wieder aus Brunnen geholt. Ab morgen soll es für 2 Stunden wiederkommen!


    24.12.1944

    Weihnachtsfeier der Einheit, die sehr feierlich verläuft.

    Am Nachmittag 17.00 Uhr Bescherung auf der Inneren Abteilung, in den weihnachtlich mit Bäumen und Lichtern und Tannengrün zurecht gemachten Krankenzimmern.

    Die Musikkapelle kommt herüber von der chirurg. Abteilung und spielt in jedem Zimmer.

    Dann geht der Chefarzt von Zimmer zu Zimmer und hält eine kurze Weihnachtsansprache an alle Kranken. Es werden reichlich Geschenke verteilt.

    Dann gibt es ein Weihnachtsessen und Glühpunsch.

    Die Kranken sind sehr zu frieden, besehen ihre Geschenke und packen Heimatpakete.

    Um 19.00 Uhr Ansprache der Chefarztes vor der gesamten Mannschaft im Hauptlazarett.

    Am Abend gemeinsame Feier der Offiziere und Mannschaften, in dem vom Festleiter Stabsapotheker Kappel prächtig ausgeschmückten Raum, die Alle bei Musik, durch Lautsprecher übertragenen Vorträgen und bei lustiger Unterhaltung bis 2.00 Uhr zusammenhält.


    31.12.1944

    Der letzte Tag des Jahres bricht an.

    Ein Jahr, das von uns allen große Leistungen verlangte, dass uns Erfolge und große Rückschläge brachte, geht zu Ende.

    Was wird das neue Jahr bringen? Es ist ein Sylvestertag, der nachdenklich stimmt und mancher mag denken: "Es ist gut, das Du nicht in die Zukunft blicken kannst".

    Im Großen ist noch alles im Unklaren, Alles im Gähren "Noch will sich kein Gebild gestalten" und die Menschheit in aller Welt erduldet Schreckliches. Auf allen Fronten Großangriffe, Deutschland in Verteidigungsstellung um sein Leben kämpfend.

    Auf dem Wasser die Schnellboote, unter Wasser die U-Boote, in der Luft die Bomber, Panzer, Panzerfaust, Maschinen, Automatenpistolen, Sprengungen, Überschwemmungen, Erschießungen, V-Waffenbeschuss - Es ist ein einziges Inferno, das über den Weltball hinrast, indem wir als aktiv eingespannte Akteure, willig, pflichtgemäß, und standhaft unser Debüt geben.

    Was wird das neue Jahr bringen? Das alte neigt sich seinem Ende entgegen und wird vom Lazarett in würdiger Weise beendet. Um 24.00 Uhr Anhören der Führerrede, nach der das gesamte Offizierskorps des Lazarettes noch längere Zeit in besinnlicher Aussprache zusammen bleibt.


    Das Lazarett unter Führung seines Chefarztes kann stolz auf seine Leistungen zurückblicken. Es hat Einsätze hinter sich, die an die Improvisationskunst Aller große Anforderungen stellte.

    Es hat Tausenden von Soldaten das Leben erhalten oder sie dienstfähig zur Front zurückgeschickt. Es ist als eines der vorgeschobensten Lazarette in Italien ohne Ruhepause durch das Jahr gegangen und hat so zu seinem Teil seine Pflicht erfüllt.


    Weihnachten 1944 - Festfolge

    16.15 Uhr Bescherung der Kranken der inneren Abteilung.

    Bescherung der Kranken der inneren Abteilung durch die Gemeinde Bondeno

    16.30 Uhr Bescherung der Verwundeten im Hauptlazarett.

    Bescherung der Verwundeten im Hauptlazarett durch die Gemeinde Bondeno

    17.45 Uhr Bescherung der Kranken der inneren Abteilung

    19.30 Uhr Bescherung des Stammpersonals

    20.00 Uhr Weihnachtsfeier des Stammpersonals:

    Weihnachtsparaphrase - Orchester

    O du fröhliche - gemeinsames Lied

    Festansprache des Chefarztes

    O Tannenbaum - gemeinsames Lied

    Weihnachtslied - Signorina Lucia

    Es ist ein Ros entsprungen - Gem. Lied

    Gemeinsames Essen

    Kameradschaftsabend mit Unterhaltungsmusik


    Unterschrift

    Stabsarzt


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    1. Anhang: Verlustliste Medizinisches-Material

    2 und 3. Anhang: Verlustliste Fahrzeug-Material