Lebensmittelversorgung in der Wehrmacht

  • Hallo,


    ich habe noch etwas zu Reis gefunden…


    Besondere Verwaltungs-Anordnungen


    IV. Ausgabe von Reis

    (AMA/CI cA 21866 vom 28.07.1942)


    Die überaus knappen Vorräte an Reis und die Ungewissheit weiterer Einfuhren zwingen dazu, die Ausgabe von Reis auf bestimmte Einheiten zu beschränken.


    Mit Wirkung vom 01.08.1942 darf Reis vorerst nur noch an U-Boote, Handelsstörer und an Lazarette ausgegeben werden. Anderen Einheiten ist der Abruf von Reis verboten.


    Zusatz des Stationskommandos: Ostsee-Tagesbefehl 1940, BVA. Nr. 75, IV ist mit Hinweis zu versehen.


    35667 V


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 14.08.1942; Nr. 139


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    III. Vorrichtung zum Schutz von Fleischwaren gegen Mäuse und Ratten


    Folgende einfache und praktische Vorrichtung zum Schutz von Fleischwaren gegen Mäuse und Rattenfraß wird zur Einführung bei den Einheiten und Verpflegungsdienststellen empfohlen:


    Auf die Fleischabhängestangen wird etwa 15 cm von dem Balken für die Auflage der Stangen nach innen entfernt an jedem Ende eine Blechscheibe von etwa 30 cm Durchmesser aufgezogen. Es ist den Tieren unmöglich, über diese Scheiben hinwegzukommen.


    Quelle: Ostsee-Tagebfehel; Kiel, den 13.07.1943; Nr. 111


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Besondere Verwaltungs-Anordnungen


    V. Portionssatz für Blockmilch


    Zur Herstellung von Puddings und von süßen Suppen wird an Stelle gezuckerter eingedickter Magermilch auch Blockmilch eingeführt werden.


    Der Portionssatz beträgt:


    a) zum Herstellen von Pudding:

    • Blockmilch 20 g, an Stelle von 25 g gezuckerter eingedickter Magermilch.

    b) zum Herstellen von süßen Suppen:

    • Blockmilch 40 g, an Stelle von 50 g gezuckerter eingedichter Magermilch.

    (AMA/CIII aC 13501 vom 02.08.1943)


    Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 04.09.1943; Nr. 135


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    der Begriff ,,Blockmilch" ist mir noch nicht untergekommen. Vermute mal, dass diese Milchart mehr Milchfett aufwies als bspw. die Magermilch. Bin zwar auf dem Dorf groß geworden und auch als Kind häufig bei einem Bauern mit Milchkühen gewesen aber der Begriff ,,Blockmilch" fiel da nicht. Magermilch schon.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    "Blockmilch" bedeutet: "bis zum festen Zustand in Vakuumapparaten eingedickte und gezuckerte Milch; Blockmilch muss mindestens 12% Fett und 28% fettfreie Milchtrockenmasse enthalten. Das entsprechende Erzeugnis aus Sahne ist Blocksahne; Verwendung in der Süßwarenindustrie, vor allem zur Herstellung von Schokolade."


    Gruß

    Horst


    Quelle: wissen.de

  • Hallo Antje,


    zu Deinem Beitrag in #162 möchte ich Dir besonders danken!

    Wenn ich solch einen "..." lese, frage ich mich allen Ernstes, was haben diese Menschen, die das herausgegeben haben, eigentlich für Vorstellungen vom deutschen Soldaten gehabt!?

    Die Verantwortlichen in den Einheiten/Verbänden waren sicher keine ganz "Unbedarften". Natürlich ist auch bei der Verpflegung, vor allem im Fortgang des Krieges, manches falsch gemacht worden. Teilweise aus Unkenntnis, manchmal auch Schludrigkeit, aber ganz sicher haben sich alle Soldaten große Mühe gegeben.

    Haben die Herausgeber dieser völlig überflüssigen Anweisung nur daran gedacht, sich vor irgendeiner Größe des NS-Systems großtuen zu können? Hat man diese total verhirnlosten Schreiberlinge nicht einmal zur Verantwortung ziehen können wegen Vergeudung von Haushaltsmitteln?


    Das kann ich auch nicht mehr mit Humor verstehen!


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,


    vielen Dank für deine Zeilen. Ich könnte mir vorstellen, je nach dem wo du vorher als Fleischer tätig warst, dass du geschlossene Kühlräume gewohnt warst. Daher fand ich diesen Hinweis sehr hilfreich für „Unbedarfte“.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Besondere Verwaltungs-Anordnungen


    II. Bohnenkaffee für Einheiten in den besonders luftgefährdeten Gebieten


    Oberkommando der Marine gibt mit Verfügung AMA/CICC 29484 vom 11.11.1942 bekannt:


    Nach Mitteilung des Oberkommandos des Heeres wird an Einheiten der Marine in den durch Luftangriffe besonders gefährdeten Gebieten Bohnenkaffee ausgegeben, wenn nach Luftangriffen die Zivilbevölkerung Bohnenkaffee erhält.


    Die Bestandslage lässt diese Ausgabe von Bohnenkaffee an die Einheiten des Heeres und der Luftwaffe nicht zu. Die Zuteilung an die Zivilbevölkerung rechtfertigt nicht die gleiche Maßnahme für die Truppe, die in der sonstigen Verpflegung bedeutend besser gestellt ist als die Zivilbevölkerung.


    Da eine gleichmäßige Behandlung der Wehrmachtteile notwendig ist, ist die Ausgabe von Bohnenkaffee an Marineeinheiten in besonders luftgefährdeten Gebieten einzustellen.


    54566 B


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 28.11.1942; Nr. 197


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Tag zusammen,


    Ich denke mal, das war kurz vor der Pfandeinführung.


    Abschrift und Bearbeitung, v. 17.03.1941

    Quelle: germandocsinrussia


    272. Milchkannen


    Die Hauptvereinigung der Deutschen Milch- und Fettwirtschaft het dem Oberkommando des Heeres mitgeteilt, dass von Einheiten der Wehrmacht Milchkannen nicht zurückgegeben worden sind, die sie leihweise bei der Lieferung mit Milch erhalten haben. Nach Angabe einiger Betriebe werden die Kannen für die Beförderung von Wasser, Kaffee und Essen benutzt. In Bereichen einzelner Milch- und Fettwirtschaftsverbände sollen bereits über 1000 Stück Kannen abhanden gekommen sein. Mehrere Betriebe lehnen deshalb mit Recht die weitere Belieferung von Wehrmachtteilen mit Milch ab, wenn nicht die Kannen bei der Neulieferung zurückgegeben werden.


    Alle in den Küchen befindlichen Milchkannen von Molkereien und anderen Milchlieferern sind an die Eigentümer zurückzugeben und in Zukunft nicht ohne ihr Einverständnis zurückzubehalten. Die Hauptvereinigung der Deutschen Milch- und Fettwirtschaft ist gebeten worden, Zuwiderhandlungen dem Oberkommando des Heeres mitzuteilen, damit die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden können.


    Etwa in den Küchen vorhandene sonstige nicht eigene Behälter sind ebenfalls an die Eigentümer zurückzugeben.


    O.K.H. (Ch H Rüst u. BdE), 17.03.41



    Gruß Marga

  • Hallo Marga,


    das ist ja mal ein Ding! Da müssen erst 1.000 !! Milchkannen abhanden kommen, bis die Betriebe das melden? Na dann kann das fehlen ja nicht so dramatisch sein…. :D


    Aber es ist schon interessant wie sich die „Küchenbullen“ zu helfen wussten.


    Lg

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    das scheinen ja stellenweise ganz schön schlimme Finger gewesen zu sein. Gerade auch bei der knappen Rohstofflage in Kriegszeiten. So hat die Wehrmacht auch erst einmal Geld sparen können für die nicht benötigten Behälter.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    herzlichen Dank für eure Reaktionen. Es ist immer wieder mal ein Beitrag dazwischen, der mich doch sehr wundern lässt. :saint:


    Schönen Abend und Gruß


    Marga

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    III. Wiking-Eiweiß


    Bei den Verpflegungsdienststellen wird demnächst „Wiking-Eiweiß" bevorratet werden.


    „Wiking-Eiweiß" ist ein Fisch-Erzeugnis ohne jeden Geruch und Geschmack.


    Es eignet sich an Stelle von Frischeiern als Bindemittel bei Suppen, Fisch- und Fleischgerichten, zur Lockerung von Mehlspeisen und zur Herstellung von Tunken und Süßspeisen in ähnlicher Art wie Milei.


    Wiking-Eiweiß wird in Großpackungen von 10 kg und Kleinpackungen von 1 kg geliefert.


    Kochanweisungen liegen allen Packungen bei. Ausgabe und Verbrauch erfolgt zu dem gleichen Preis bzw. Portionssatz wie bei Milei.


    (Int. B.-Nr. V 5 692 II. Ang. vom 27. 08.1942)


    41829


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 05.09.1942; Nr. 153


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    vielen Dank für die Information.

    Ich musste auch erst einmal googlen, um zu erfahren, was das ist!

    "Wiking-Eiweiß" ist ein Fischeiweiß und wird als Bindemittel, wie oben bei Antje beschrieben genutzt.


    Gruß

    Horst

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    255. Kennzeichnung ausländischer Konserven


    Bei den in den besetzten Gebieten und im befreundeten Ausland im Auftrage der Reichsstelle für Tiere und tierische Erzeugnisse herzustellenden Fleisch- und Wurstkonserven müssen aus technischen Gründen zur Kenntlichmachung der herstellenden Fabriken, des Herstellungsmonats usw., Abweichungen von der bei Inlandserzeugung vorgeschriebenen Deckelprägung zugelassen werden. Im einzelnen ist mit der Reichsstelle für Tiere neben der üblichen Gewichts- und Daten- angabe folgende Deckelprägung vereinbart:


    A. Belgien, Rumänien, Frankreich


    Die im Auftrage der Reichsstelle für Tiere arbeitenden Firmen haben wie die Inlandsbetriebe eine Fabriknummer und setzen hinter diese Nummer je nach dem Herstellungsland den Buchstaben B, R oder F, d. h. die Firmen befinden fich in Belgien, Rumänien oder Frankreich.


    B. Ungarn


    An Stelle von Fabriknummern führen die Herstellerfirmen die Buchstaben:


    Z, Y, X, W, V, U.


    Die Deckelprägung: R 42 Z1


    bedeutet:


    R = Rindfleisch

    42 = Herstellungsjahr 1942,

    Z = Herstellungsfirma,

    1 = Herstellungsmonat Januar.


    C. Holland


    Für kenntlichmachung der herstellenden Fabriken und des Herstellungsmonats werden große Buchstaben verwendet. Für die Bezeichnung der Fabriken gelten die Buchstaben A bis S. Für die Bezeichnung der Monate und der Konservenart gilt foldendes:


    A = Januar,

    B = Februar,

    C = März,

    D = April,

    E = Mai,

    F = Juni,

    G = Juli,

    H = August,

    J = September,

    K = Oktober,

    L = November,

    M = Dezember,


    Lw = Leberwurst,

    Blw = Blutwurst,

    Mor = Mortadella,

    Bw = Bierwurst,

    SKS = Schweinskopfsülze,

    R = Rindfleisch.


    Das Herstellungsjahr wird durch Zahlen angegeben.


    Bei holländischen Konserven bedeutet demnach L K 41 Blw.:


    L = Herstellerfirma,

    K = Herstellungsmonat Oktober,

    41 = Herstellungsjahr 1941,

    Blw = Blutwurst.


    Eine Einstanzung des Nettogewichts ist nicht vorgesehen, weil ausschließlich Dosen mit 850 g netto verwendet werden.


    D. Dänemark


    Die Deckelprägung bei dänischen Konserven enthält folgende Angaben:


    1. = Fabritnummer (Staatskontrollnummer) = Herstellerfirma,

    2. = Mengenangabe,

    3. = Herstellungsmonat. Hierbei gelten die kleinen Buchstaben a bis m entsprechend ihrer Reihenfolge für die Monate Januar bis Dezember,

    4. = Herstellungsjahr,

    5. = Konservenart. Es bedeuten hier:


    R = Rindfleisch im eigenen Saft,

    S = Schweinefleisch im eigenen Saft,

    SL Schweinefleisch von Läufern

    Lw = Leberwurst,

    Blw = Blutwurst,

    SKS = Schweinskopfsülze,

    Mor = Mortadella,

    Bw = Bierwurst.


    Es bedeuten, z. B.:


    210 = Herstellerfirma,

    850 = Mengenangabe,

    m 41 = Dezember 1941,

    R= Rindfleisch im eigenen Saft.


    Jede in Dänemart hergestellte Konserve ist außerdem noch mit einer eingestanzten Krone versehen.


    Allgemein.


    Von der Bekanntgabe der Fabriken, die durch Nummern, Buchstaben oder Staatskontrollnummern bezeichnet werden, wird abgesehen, da sie für die nachgeordneten Dienststellen ohne Belang sind. Es genügt, wenn bei Beanstandungen die von den Fabriken verwendeten Nummern bzw. Buchstaben mitgeteilt werden.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    P.S. ich habe es mal hier eingestellt, da es sich für mich auch um Lebensmittel handelt. Und ich denke, dass die Landser sich bei Hunger bestimmt daran gütlich getan haben.

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,

    da gehst Du nicht fehl in der Annahme, dass auch die ausländischen Konserven bei Hunger den Soldaten geschmeckt haben. An der Ostfront schoben ja viele Wehrmachtsangehörige ständig Kohldampf. Es kam halt nicht genügend vorne an.

    Ich glaube auch nicht, dass die Kennzeichnung der Konservendosen aus besetzten Gebieten sehr interessierten. Hauptsache, es war einigermaßen genießbar und machte irgendwie satt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    Abschrift und Bearbeitung!


    V. Anforderung von Leber


    Mit Rücksicht auf die Versorgungslage und im Interesse der Herstellung einer besseren Leberwurst darf Leber von den Einheiten zur laufenden Verpflegung nicht mehr angefordert werden.


    Anforderungen mit Ausnahme von Lazaretten zur Krankenverpflegung - wird in Zukunft nicht mehr entsprochen. -


    Die Vertragslieferanten sind seitens der Verpflegungsdienststellen in dieser Hinsicht zu unterrichten.


    (Int. B-Nr. VI vom 13.08.1942)


    38805 V


    VI. Gemüse- und Obstversorgung


    Die Gemüse- und Obstversorgung der Einheiten im Bereich des Marine Versorgungsamtes Kiel-Dietrichsdorf (einschließlich M.V.N.A. Kiel-Gaarden und Magazin Zeyestr.) soll bestimmten Vertragslieferanten übertragen werden.


    Die Einheiten geben bis zum 05.09.1942 der Intendantur auf, von welchem Lieferanten bisher Gemüse oder Obst bezogen worden ist.


    Wünsche auf Zuteilung eines bestimmten Vertragslieferanten können der Intendantur mitgeteilt werden. Sie können aber nur insoweit eine Berücksichtigung finden, als der vorgeschlagene Lieferant Vertragslieferant der Marine wird und die gleichmäßige Verteilung der anfallenden Ware auf die Vertragslieferanten dieses zulässt


    (Int. B-Nr VI vom 15.08.1942)


    39011 V


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 20.08.1942; Nr. 143


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    ist schon interessant, dass auch die Leber langsam knapp wurde. Ob der Einsatz von mehr Leber bei der Herstellung von besserer Leberwurst stattfand, keine Ahnung. Vielleicht gibt es dazu noch eine Information.

    MfG Wirbelwind

  • Guten Abend zusammen,



    Und nochmal der Kartoffelkäfer.


    Abschrift und Bearbeitung aus den Nachrichten für die Truppe vom Juli 1941

    Quelle: germandocsinrussia


    Achtet auf den Kartoffelkäfer, er ist gefährlich !


    Bekanntlich ist der Kartoffelkäfer ein außerordentlich gefährlicher Schädling, durch den die Kartoffelernte schwer bedroht wird, wenn er sich erst irgendwo eingenistet hat. Wo also in den besetzten Gebieten oder in der Heimat der Soldat auf ein solches Biest stößt, muss es selbstverständlich vernichtet werden. Der Landwirt weiß ohnehin, wie wichtig für die Ernte ein energisch durchgeführter Abwehrdienst gegen den Kartoffelkäfer ist. Aber der Städter, der weniger von diesen Dingen versteht, sollte inzwischen hellhörig geworden sein. Jede Vernichtung von Nahrungsmitteln würde dem Feind nützen und der eigenen Volkswirtschaft, der Ernährung der Wehrmacht und unserer Angehörigen daheim schaden. Also: Tod dem Kartoffelkäfer !


    Es ist hin und wieder vorgekommen, dass einige ganz kindliche Seelen einen Kartoffelkäfer im Feldpostpäckchen lebend nach Hause verfrachtet haben, damit auch die Angehörigen sich dieses seltene Exemplar einmal ansehen könnten. Da kann man wirklich nur sagen: „ Lieber Gott ! Wie groß ist dein Tiergarten!“ Es gibt ein Maß von Kindlichkeit und Unüberlegtheit, das ist schon nicht mehr feierlich. Hoffentlich bringen solche Soldaten nicht nächstens ihren Säuglingen zu Hause scharfe Handgranaten zum Spielen mit.



    Gruß Marga

  • Hallo,

    es erstaunt mich doch ein wenig, dass wohl eine Vielzahl von Soldaten 1941 den Kartoffelkäfer nicht kannten und ihn sogar nach Hause schickten. Ob es deswegen Disziplinarmaßnahmen für den Absender gab, geht leider aus dem Schriftstück nicht hervor.

    Mir ist nach dem Krieg nur bekannt, dass verschiedentlich Kartoffelkäfer regelrecht gezüchtet wurden, weil es für die Abgabe Geld gab.

    MfG Wirbelwind