Lebensmittelversorgung in der Wehrmacht

  • Hallo Horst,


    oh nein das war kein Scherz. Es gibt hier im Forum sogar einen Beitrag wie Gemüsegärten richtig angelegt werden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    an Humor glaube ich im Zusammenhang mit der Wehrmachtsführung eher weniger. Militärbürokratie gab es da viel mehr als gesunde Ernährung der Frontsoldaten, Diese propagierten Gemüseanpflanzungen in Frühbeet bzw. Freiland wird es gegeben haben, ohne Zweifel, aber nicht flächendeckend bei der kämpfenden Truppe an der Ostfront. Vorstellbar im Fronthinterland und nicht im Jahr 44, wo größere Rückzüge an der Tagesordnung waren.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    wie in meinem Beitrag, glaube ich, deutlich zu lesen war, habe ich natürlich nicht an einen Scherz gedacht und schon garnicht an Humor in der Verwaltung.


    Meine ironische Betrachtung bezog sich eher auf die absurden Vorstellungen von einigen "Verwaltungshengsten", die tatsächlich eine derartige Möglichkeit der Verpflegungsaufbesserung in Erwägung zogen. Wie weit waren die eigentlich von der Truppe entfernt (bitte jetzt keine km-Angaben, auch das war sarkastisch ;) ), um solche "Hilfsangebote" ernst zu meinen?!

    Vielleicht hat Wirbelwind mit seinen Überlegungen ja durchaus den Kern getroffen! Aber ich glaube nicht, dass die Frontsoldaten für die Umsetzung solcher "Gemüsepläne" solche Ratschläge brauchten!

    Da gab es genügend Landwirte und -söhne, die das bestimmt alles besser wussten und beherrschten, als die "naseweisen" Verwaltungen!


    Gruß

    Horst

  • Hallo,

    Horst hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Es gab genug Wissen unter den Wehrmachtsangehörigen, was diese Dinge betrifft. Wie bereits erwähnt, wird es schon das eine oder andere Frühbeet oder Gemüsebeet in den besetzten Westgebieten gegeben haben. Mancher Intendanturrat oder Zahlmops wird schon dafür gesorgt haben.

    Mir ist bspw. eine Episode im Hinterkopf hängen geblieben, wo ein Zahlmops im Stalingrader Kessel an der rückwärtigen Front zu besseren Zeiten wie eine Art Meierei unterhielt. Zweck der ganzen Geschichte, er wollte sich bei höheren Chargen, die vorbei kamen, beliebt machen. Es gab zwar kein Gemüse aber ordentlich Fleisch bzw. Eier für die Herrschaften. Der Spuk war vorbei, als rückwärtsgehende Einheiten diesen Ort entdeckten. Daher ist die Geschichte in meinen Augen mit dem Gemüseanbau durchaus möglich.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    ich glaube natürlich ebenfalls nicht, dass es sich hier um einen Scherz oder vergleichbares handelt. Es gab mit Sicherheit auch Möglichkeiten, sich während des Krieges mit solchen Themen zu beschäftigen. In der Rolle habe ich auch noch weiteres Material, zu diesem Thema gefunden, siehe Anlage.


    Quelle: Nara T-314 R-394


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    wenn der Heeresführung in den bisherigen Posts Humor unterstellt wurde, so war das meist sarkastisch gemeint, zumindest von Horst und meiner Seite. Das schließt ja nicht aus, dass der eine oder andere in der Militärverwaltung ernsthaft über zusätzliche Möglichkeiten der Gemüseversorgung nachdachte. Dadurch entstanden die gezeigten Dokumente. Die im vorangegangenen Post von Michael dankenderweise eingestellten Bilder untermauern dies. Bloß geschah das in meinen Augen nur in ganz begrenztem Umfang. Vielleicht auch zur Ablenkung vom Kriegsalltag als positiver Nebeneffekt gedacht.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    Das schließt ja nicht aus, dass der eine oder andere in der Militärverwaltung ernsthaft über zusätzliche Möglichkeiten der Gemüseversorgung nachdachte. Dadurch entstanden die gezeigten Dokumente. Die im vorangegangenen Post von Michael dankenderweise eingestellten Bilder untermauern dies. Bloß geschah das in meinen Augen nur in ganz begrenztem Umfang. Vielleicht auch zur Ablenkung vom Kriegsalltag als positiver Nebeneffekt gedacht.


    vielen Dank für deine Ausführungen, den ich mich anschließe. Ein letztes Dokument zu diesem Thema, möchte ich Euch ebenfalls nicht vorenthalten, siehe Anlage:


    Quelle: Nara T-314 R-394


    Gruß

    Michael

  • Hallo,


    ich stimme Wirbelwind voll und ganz zu!


    Vielen Dank Michael für das neue Dokument, was für mich vollkommen neu, aber eigentlich erstaunlich ist!
    Gab es bei den Wehrmachtsverantwortlichen nicht genügend Fachexpertise, um den Soldaten ein gesundes Essen zu verabreichen? Oder musste die Wehrmachtsverwaltung sparen, um derartige Vorschläge zu unterbreiten.

    Gab es dann logischerweise in den betreffenden Einheiten einen verantwortlichen "Gartenoffzier" oder "Gemüsebeauftragten"?


    Man stelle sich das heute mal bei der Bundeswehr vor ;)!


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,

    glaube schon, dass es bei Bedarf genügend Fachexpertise bei der Wehrmacht gab. Auch war sich die Wehrmachtsführung sicherlich bewusst, dass zur Erhaltung der Kampfkraft eine ausgewogene Ernährung gehörte. Nur die Möglichkeiten. diese zu garantieren, nahm im Verlauf des Krieges befürchte ich, stetig ab. Sicherlich gab es die bekannten Unterschiede zwischen kämpfender Truppe und Etappe bzw. Ostfront/Westfront. Wer in Italien oder Frankreich stationiert war bzw. kämpfte, kam an andere Nahrungsmittel ran als in der russ. Steppe.

    Bei der Umorganisation der Bundeswehr und dem grünen Mainstream ist es für mich nur eine Frage der Zeit, bis der ,,Gemüseoffizier" in Erscheinung tritt. Das vegane Essen gibt es sicherlich schon flächendeckend..... 8)

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Allerseits,


    wir haben noch einen Beitrag von 2020 in dem geht es um die Samenzucht.


    Schaut doch mal rein.



    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Besondere Verwaltungs-Anordnungen


    II. Einführung eines konzentrierten Nahrungsmittels (Dardex) in die U-Boots-Verpflegung und für Lazarette


    Das Oberkommando der Marine gibt mit AMA/G II aa 2336 vom 25.03.1943 bekannt:


    Unter Berücksichtigung der heutigen Ernährungsverhältnisse wird „Dardex", ein flüssiges Fleischextraktpräparat, dessen Eiweißgehalt durch Hühnereiweiß erhöht worden ist, als konzentriertes Verpflegungsmittel eingeführt, und zwar


    I. in die U-Bootsverpflegung. Die Einheiten der U-Bootswaffe sind, soweit die Rohstofflage eine genügende Bevorratung bei den Verpflegungsdienststellen zuläßt, zukünftig zur Hälfte mit handelsüblichen Fleischextrakten, zur anderen Hälfte mit Dardex zu bevorraten.


    II. für die Marine-Lazarette zur Verwendung bei bzw. nach überstehen chronischer Krankheitszustände aller Art sowie auch nach schweren Verwundungen, also bei allen Kranken und Verletzten, bei denen es auf eine kräftige Ernährung ankommt. In jedem Marine-Lazarett können nach Maßgabe der Vorräte bei den Verpflegungsdienststellen bis etwa 25% der Kranken bzw. Verwundeten mit dieser Stärkungsnahrung versorgt werden.


    Es muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Dardex den fertigen und leicht abgekühlten Speisen nur beigemengt werden darf, da es, wenn es mitgekocht bzw. in noch kochende Speisen getan wird, wegen seines Eiweißgehaltes gerinnt; es ist also zu behandeln wie Würzkräuter, Hefe, Zitronen usw."


    Dardex wird im Proviantpreisverzeichnis unter Spalten-Nr. 365 geführt.


    (Int. V.-Nr. VII C,5 5566/30 vom 02.04.1943)


    15426 V


    Quelle: Ostseestations-Tagesbefehl; Kiel, den 08.04.1943; Nr. 59


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Besondere Verwaltungs-Anordnungen (B.V.A.)


    I. Lagerung und Behandlung von Dosenbutter


    Dosenbutter hat, da es sich um keine Konserve handelt, lediglich eine beschränkte Haltbarkeit. Die Garantie des Lieferanten läuft 6 Monate. Ob die Butter über diese Zeit hinaus haltbar ist, hängt von verschiedenen, nicht mit Sicherheit zu kontrollierenden Umständen, insbesondere Herkunft der Butter, Fütterung des Viehs, von welchem die verbutterte Milch stammt, Lagerung der Butter, Jahreszeit usw. ab.


    Die Haltbarkeit der Butter kann wesentlich gesteigert werden durch sorgfältige Lagerung und vorsichtigen Transport. Dosenbutter ist besonders empfindlich gegen häufigen Temperaturwechsel. Es ist also sowohl bei Transport wie bei Lagerung soweit wie irgend möglich ein starker Temperaturwechsel zu vermeiden und die Dosenbutter, wenn irgend möglich, bei Temperaturen von 0° bis + 10° einzulagern. Wenn Butter in Kühlräumen gelagert wird, sind Minustemperaturen möglichst zu vermeiden, da diese auf die spätere Haltbarkeit ungünstigen Einfluss haben. Butter, welche bei Minustemperaturen gelagert hat, muss möglichst umgehend dem Verbrauch zugeführt werden.


    Der Vorgang des Ranzigwerdens der Butter schreitet von außen nach innen langsam fort. In den weitaus meisten Fällen wird Butter, die äußerlich schon jetzt ranzig ist, im Kern der Dose noch einwandfrei sein. Es ist daher in jedem Fall die Butter hierauf zu untersuchen und gegebenenfalls die am Rande befindliche ranzige Butter zu entfernen und zu Koch- und Bratzwecken und der nicht ranzige Kern als Brotaufstrich zu verwenden.


    Wenn die Butter nur leicht ranzig ist, so lässt sich dieser Geschmack durch Durchkneten mit Salzwasser, wobei gegebenenfalls dieses Wasser mehrfach erneuert werden muss, in den meisten Fällen beseitigen.


    (9605)


    Quelle: Ostseestations-Tagesbefehl; Kiel, den 03.03.1943; Nr. 35


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    danke für diesen Beitrag!

    Ich bin absolut kein Ernährungswissenschaftler, aber was diese "Verwaltungshengste" da wieder angeordnet haben, treibt mir die absolute Wut ins Gesicht :cursing: !

    Ranzige Butter mittels "Durchkneten mit Salzwasser" im Geschmck zu verbessern und genießbar zu machen ist m.E. absoluter Quatsch! Man hätte diesen Verwaltungsleuten jeden Tag derartiges Fett verabreichen sollen!

    So mit Soldaten umzugehen, die im Auftrag des Reichs ihr Leben riskieren, zeigt sehr deutlich auf, welches Menschenbild bei diesen "Nichtsoldaten" und "Parteigenossen" herrschte. Der Respekt vor den eigenen Soldaten scheint absolut untergeordnet gewesen zu sein!

    Armes Deutschland!


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,


    ich hoffe doch, dass die „oberen Verwaltungshengste“ das von den Lebensmittelchemikern bzw. Köchen haben testen lassen. :/


    Aber ich verstehe deine Wut. Die Soldaten sollten 100% einsatzbereit und belastbar sein, mit karger Kost und verdorbenen Lebensmitteln war das nicht zu erreichen!


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    es ist schon für mich erstaunlich, wie mit entsprechenden Kniffs (so sie denn funktionierten) selbst angegammelte Lebensmittel für Versorgung der Soldaten wieder nutzbar gemacht wurde. Ob die Offiziere bzw. die höheren Dienstgrade mit solchem Essen konfrontiert wurden, hab ich so meine Zweifel. Es stellt sich doch die Frage, warum musste mit verdorbenen Lebensmitteln überhaupt gekocht werden. Das der Winter in Russland bspw. sehr kalt werden kann, war doch den Herren in der Quartiermeisterei bzw. den damit befassten Intendanturrräten und anderen Wehrmachtsbeamten spätestens seit den Napoleonschen Kriegen bekannt.

    Anderseits verstehe ich die Empörung darüber bei der Truppe über solch eine Art der Beköstigung. Nur genutzt hat es wenig.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Besondere Verwaltungs-Aufgaben


    III. Reisversorgung


    Die knappen Vorräte an Reis und die Ungewissheit weiterer Einfuhren zwingen dazu, die Ausgabe von Reis mit sofortiger Wirkung auf U-Boote, Handelsstörer und an Lazarette zu beschränken. Anderen Einbeiten ist der Abruf von Reis verboten.


    V 5022/05 V II A3


    IV. Ausgabe von Puddingpulver und Grützen


    Infolge verschärfter Bezugsschwierigkeiten wird die Ausgabe von Puddingpulver und Grützen auf U-Boote, S-Boote und eingesetzte Luftwaffenverbände beschränkt.


    V 5022/05 V II A3


    V. Winterkartoffel-Einlagerung


    Um Ausfall unter den Vorräten durch fehlerhafte Einlagerung von Winterkartoffeln zu vermeiden, sind die nachstehenden Richtlinien aufs genaueste zu beachten:


    1. Kartoffeln halten sich am besten bei Temperaturen von +2 bis +8° C. Diese Lagerraum Temperatur muss darum durch zweckentsprechende Lüftung stets angestrebt werden. Kellerräume, durch die Zentralheizungen laufen, und Dachkammern sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Bei Frostgefahr Lagerstellen mit Säcken, Decken, Papier, Stroh oder Torfmull abdecken und auch die Kellerfenster gut dichten!


    2. Aus jeder Lieferung vor der endgültigen Einlagerung alle nass-und trockenfaulen sowie beschädigte Knollen sorgfältig aussondern und, soweit noch brauchbar, zuerst verwerten!


    3. Am besten halten sich Kartoffeln, wenn sie von unten gut durchlüftet werden. Dies ist der Fall bei Lagerung auf Lattenrosten sowie Fallkisten, bei denen Boden und Wände aus Lattenrosten bestehen.


    4. Lagerung der Knollen unmittelbar auf Steinfußboden, im besonderen auf Beton, unter allen Umständen vermeiden! Notfalls bebelfsmäßige Auflage durch Unterlegen von Brettern, unter die Ziegelsteine gelegt werden, schaffen. Sinngemäß auch für Lüftungszwischenraum an den Wänden, insbesondere bei Einlagerung in Kellerecken, sorgen.


    5. Durch zweckentsprechende Herrichtung der Lagerstätten, sorgfältiges Verlesen vor der Einlagerung und laufende Beseitigung aller sich im Laufe des Winters zeigenden Fäulnisherde werden die eingelagerten Vorräte erhalten und die reibungslose Versorgung mit Speisekartoffeln gesichert.


    5677 II C


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 08.11.1943; Nr. 168


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    mir erschließt sich nicht ganz, ob sich dieser Tagesbefehl nur auf die Kriegsmarine bezieht oder das Heer ggf. analoge Befehle erließ. Gerade auch, was die Abgabe von Reis betraf. Außer den beiden Gerichten ,,Milchreis" und ,,Brühreis" fällt mir nichts anderes in der Truppenversorgung ein, wo Reis eine Rolle spielte. Warum Puddingpulver knapp wurde, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Hauptbestandteil ist Kartoffel-und Weizenstärke. Auch Stärke aus reis wurde zur Puddingherstellung genutzt. Vielleicht liegt hier das Problem oder an der Vanille, weil nicht mehr genug Vanille-Schoten bezogen werden konnten.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    da sich Reis um importierte Ware handelt, wird es sich wohl auf auf die komplette Bevölkerung beziehen, aber bisher habe ich solche Aussage noch nicht weiter gelesen. Ich halte aber meine Augen offen.


    Zu Stärkeerzeugnissen habe ich noch etwas gefunden:


    Besondere Verwaltungs-Anordnungen


    IV. Kartoffelstärke und sonstige Stärkeerzeugnisse


    O.K.M. gibt mit AMA/CI cA 2502 vom 19.02.1943 bekannt:


    Die angespannte Rohstofflage und die dadurch bedingte mangelnde Zuweisung an Rohstoffen dieser Art zwingt zu einer neuen Regelung der Abgabe aller kartoffelstärkehaltigen Lebensmittel. Hierzu gehören:

    • Puddingpulver,
    • Kartoffelstärkemehl,
    • Mondamin,
    • Maizena,
    • Sago,
    • Karonährsirup,
    • Zeafarin,
    • Arkady,
    • Fruchtsuppen.

    Infolge völligen Ausfalls der Maiseinfuhr fällt die Beschaffung von Mondamin, Maizena und Karonährsirup völlig aus. Die noch vorhandenen Bestände sind daher vorläufig nur noch an im Kampf eingesetzte schwimmende Einheiten auszugeben.


    Arkady und Zeafarin, die als Backhilfsmittel von den Marinebäckereien gebraucht wurden, werden nicht mehr beschafft, da Backhilfsmittel nicht erforderlich sind.


    Die übrigen Artikel, Puddingpulver, Kartoffelstärkemehl, Sago und Fruchtsuppen, sollen noch beschafft werden. Bis zum Eingang einer die Abgabe neu regelnden Anordnung dürfen auch diese Artikel nur noch an schwimmende Einheiten sowie an die Einheiten im Osten, Südosten, in Norwegen, Italien und Nordafrika ausgegeben werden.


    8364 V


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 27.02.1943 Nr. 31


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,

    in Deinem letzten hier eingestelltem Dokument wird ja nochmal die angespannte Rohstofflage thematisiert. Neben anderen Dingen bezieht sich dies auch auf Kartoffelstärkemehl. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass das Deutsche Reich keinen Engpass bei der Kartoffelstärke hatte. Dem war wohl nicht so. Das hängt, so meine Vermutung, wahrscheinlich mit der Verarbeitungskapazität von Kartoffeln zu Stärkemehl zusammen.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Besondere Verwaltungs-Anordnungen (B.V.A.)


    V. Verausgabung von Neskaffee in Dosen


    Für die Besatzungen der U-Boote und Schnellboote ist vom Oberkommando Neskaffee in Weißblechdosen beschafft worden.


    Es handelt sich hierbei um einen nach einem Spezialverfahren hergestellten vollaromatischen Extrakt aus reinem Kaffee mit Zusatz von Koblehydraten. Die Zubereitung eines vortrefflichen schwarzen Kaffees erfolgt durch einfaches Auflösen und umrühren des Pulvers in heißem Wasser. Zugabe von Zucker und Milch erfolgt nach Geschmack.


    Als Portionssatz gilt die Hälfte der an Röstkaffee zustehenden Gewichtsmengen. Die Dosen haben einen Netto-Inhalt von 100g und halten sich in geschlossenem Zustand 1 Jahr und länger.


    Die geöffnete Dose muss möglichst sofort dem Verbrauch zugeführt werden. Etwa übrigbleibendes Pulver ist vor Feuchtigkeit und damit vor Aromaverlust unbedingt zu schützen und am besten in trockenem, sauberem Schraubdeckelglas gut verschlossen aufzubewahren.


    Dieser Neskaffee wird in Kürze bei allen Verpflegungsdienststellen, die U-Boots- und Schnellbootsausrüstungen haben, vorrätig sein. Gebrauchsanweisungen sind in genügender Zahl in jeder Packliste enthalten.


    (OKM AMA/CI ca 9718 II. Ang. vom 25.06.1943)


    Quelle: Ostsee-Tagesbefehl; Kiel, den 10.07.1943; Nr. 110


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling: