Lebensmittelversorgung in der Wehrmacht

  • Hallo Antje,

    wenn ich es richtig gelesen habe, wurde wohl überall gejagt. Auch in den besetzten Gebieten. Selbst im Stalingrader Kessel gab es eine ,,Hubertusjagd". Da gehörte schon ein großes Maß an Chupze dazu, so etwas zu veranstalten. Na ja, die daran teilnehmenden Herrschaften litten bis dahin keine Not, wie der normale Wehrmachtsangehörige im Kessel.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Allerseits,


    ich habe hier eine Information zur Großkampf-Zulage gefunden…


    Divisions Verwaltungs-Kompanie 187

    Ortsunterkunft, den 08.11.1944


    Ferner gelangen zur zusätzlichen Ausgabe:


    1 Großkampf-Zulage pro Kopf


    bestehend aus:

    • 12,5 g Kaffeepresslinge
    • 50 g Schokolade
    • 10 Stück Zigaretten

    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,

    nachdem ich etwas gegoogelt habe, las ich, dass sich die Großkampf-Zulage unterschiedlich zusammen setzte. So zum Bsp. 1 Täfelchen Dextroenergen, 1 Konservendose 150 g Erbsensuppe, 1 Packung Scho-Ka-Kola, 1 Dose Rindfleisch, 1 Packung Knäckebrot, 1 Packung Fruchtriegel und eine Packung Bahlsen-Kekse. Hinzu kamen noch Zigaretten. Immerhin pro Mann + Tag. Stellt sich die Frage, wer entschied, ob es sich um einen Großkampftag handelte und über die Zusammensetzung dieser Zulage?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    danke für deine weiteren Informationen. Vielleicht finden wir ja noch mehr dazu.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    87. Infanterie-Division

    24.12.1944


    Auszug


    Für das Weihnachtsfest werden ausgegeben:

    • 10 g Bohnenkaffee
    • 3 g schwarzer Tee,
    • 100 g Schokolade
    • 500 g Printen,
    • 60 g Zuckerwaren
    • 2 Mann 1 Fl. Fruchtsaft,
    • 2 Zigarren für 30% der Verpflegungs-Stärke
    • 6 Zigaretten für 70% der Verpflegungs-Stärke
    • für Kampfstärke je ein Grosskampfpäckchen
    • Weihnachtsstollen
    • 6 Mann 1 Kerze.

    Die Bäckerei-Kompanie hat zum Fest insgesamt 9.500 Stollen zu 1,5 kg hergestellt. Die Zutaten wurden teils vom Korps zur Verfügung gestellt, teils von der Truppe selbst eingespart. In Würdigung des Einsatzes einheimischer Ziviler-Arbeitskräfte wurde auch an Empfänger des Verpflegungs-Satzes IV je ein Weihnachtsstollen ausgegeben.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen,

    zunächst musste man im Besitz eines Jagdscheins sein und dann musste ein Antrag gestellt werden, dass man in der Region jagen durfte. Einige Bereiche waren auch von der Jagd ausgeschlossen.

    passend zu diesem Thema mal ein Muster für ein Jagdberechtigungsschein,


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Guten Tag zusammen


    Abschrift und Bearbeitung aus den Unterlagen des Oberquartiermeisters AOK Norwegen Jahrgang 1941

    Quelle: germandocsinrussia


    Vorratspflege der Verpflegung und Futtermittel im Polargebiet


    A. Lebensmittel in der Kälte

    Kurzübersicht


    Genuss


    1) Für den Winter ist besonders zu beachten, das Genuss von Erzeugnissen, insbesondere kalter Kost mit einer Temperatur von unter plus 10 Grad, vermieden werden soll.


    2a) Genuss von Lebensmitteln mit einer Temperatur unter plus 3 Grad oder gar in gefrorenem Zustand ist in höchstem Maße gesundheitsschädigend


    2b) Niemals Schnee gegen Durst essen oder kaltes Wasser in leerem Magen trinken ! Viel warme Suppen und heiße Getränke verbrauchen.


    3) Auch Pferden soll tieftemperiertes und Gefriertemperaturen ausgesetztes Futter (Hafer, Rauhfutter und andere Futtermittel) nicht verabreicht werden. Das Futter soll mehrere Stunden vor Verabreichung der Stalltemperatur ausgesetzt werden.


    4) Nahrungsmittel, die gefroren waren, sind in keiner Weise gesundheitsschädigend, wenn sie im zubereitetem oder aufgetautem Zustand genossen werden.


    Zusatz: Essfertige Brote mit Brotaufstrich als Taschenproviant soll möglichst in Papier verpackt zum Schutz gegen die Kälte in die Hosentasche gesteckt werden.



    Gefrieren


    5) Die Gefriertechnik ist eines unserer wichtigsten Mittel zur Erhaltung von Lebensmitteln über Wochen und Monate hinweg. Sie wird bei vielen Erzeugnissen schon seit Jahren angewandt.


    Es sollen gefrieren:

    a) Haltbarkeit bis zu einem Jahr und darüber wird erzielt bei


    Fleisch, — Fischfilet,

    Butter, — Eiern,

    Margarine, — Frischwurst,

    Feinfrostgemüse und -Obst in Packungen und

    auch bei verschiedenen rohen Gemüsen (siehe 5c).


    Zu so langer Haltbarkeit ist Einfrieren bei tiefer Temperatur (minus 15 Grad C) Voraussetzung.


    Es können gefrieren:

    b) Folgende Erzeugnisse werden durch Kälte und Gefrieren weder geschmacklich noch in ihrer Haltbarkeit beeinträchtigt:

    MehlMarmelade
    BrotHonig
    HartbrotKunsthonig
    Fleischkonserven Kaffee u. Kaffee-Ersatz
    Trockengemüse Tee u. Tee-Ersatz
    Sauerkraut Kakao
    TrockenkartoffelnZucker
    TrockenobstSchokolade
    Teigwaren Drops
    Grütze u. FlockenVollsoja
    Grieß Puddingpulver
    Reis u. Graupen Salz u. Gewürze
    Wehrmachtsuppenkonserven Dextro-Energen
    trockene ErbsenFruchtschnitten
    BohnenSultaninen
    LinsenTabak u. Rauchwaren
    WurstkonservenLebertran u. V-Drops
    Dauerwurst Hafer
    SpeckFutterkonserven
    Fischkonserven Heu uns Stroh
    Ölsardinen Nüsse



    c) Bei Kältegraden von minus 15 und noch größeren Kältegraden können


    Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, Rosenkohl und Mohrrüben


    möglichst unter Windeinwirkung im Freien oder in geeigneten Räumen gefrieren. Einfrieren von 0 bis minus 10 Grad dieser Erzeugnisse führt zum Verderb.


    d) Wenn es die besonderen Verhältnisse erfordern, können auch Kartoffeln bei Temperaturen von minus 15 Grad und größeren Kältegraden eingefroren werden. Bei Einhaltung großer Kältegrade tritt kein Süßwerden auf.


    Es sollen nicht gefrieren:

    6) Mischkonserven, Gemüse- und Obstkonserven, Gurken und Bohnen in Dosen (sollen möglichst nicht gefrieren).


    Auf Aufbewahrung bei 0 Grad und wärmeren Temperaturen ist zu achten. Kondensmilch kann gefrieren.


    Es dürfen nicht gefrieren:

    7a) Obstsäfte, Mineralwasser, Wein, Bier, Spirituosen in Flaschen müssen vor dem Einfrieren geschützt werden. Rotwein verträgt keine Kälte. Lagerung möglichst über 8 Grad.


    b) Frischobst, Zitronen, Apfelsinen, Frischgemüse aller Art, Wurzelgemüse, Kartoffeln müssen vor Frost (besonders Temperaturen unter 0 Grad) geschützt werden.



    Gruß Marga


    Mehr zum Thema folgt.



  • Hallo Marga.

    interessantes Wissen, was Du da wieder ausgebuddelt hast und hier reinstellst. Die Geschichte mit den Gefrieren von Kartoffeln bei großer Kälte ( minus 15 Grad und mehr), ohne das diese süß werden, war mir so nicht bekannt. Umgang mit gefrorenen Kartoffeln hatten wir schon mal am Wickel.

    Die Aussage, dass der Genuss von Kaltverpflegung unter plus 3 Grad äußerst gesundheitlich sei, kann ich persönlich nicht bestätigen. Mehrere Winterwanderungen, wo belegte Brote bei Minusgraden verzehrt wurden, führten zu keinen erkennbaren Gesundheitsschäden. Vielleicht sieht das anders aus, wenn der Betreffende längere Zeit tieferen Minusgraden bereits ausgesetzt war.

    MfG Wirbelwind

  • Guten Morgen lieber Wirbelwind,


    was die Kartoffeln angeht, hat mich das auch stutzig gemacht. Es ist ein längerer Bericht. Außer den bereits abgeschriebenen Teil über die Lebensmittel selbst beinhaltet er noch:


    B. Transport in der Kälte

    C. Lagerung in der Kälte

    D. Behandlung gefrorener Lebensmittel bei Zubereitung

    E. Richtlinien für die Einlagerung einzelner Erzeugnisse.


    Vor allem D und E sind interessant. Die Kartoffeln werden weiter besprochen. Ich habe noch nicht alles gelesen. Aber ich werde es hier einstellen. Was deine Erkenntnisse zur Kaltverpflegung unter 3 Grad betreffen, da kann ich nicht mitreden. Möglicherweise kann man das nicht vergleichen mit dem Zustand der Soldaten, die länger der Kälte ausgesetzt waren. Du bist vielleicht ein robuster Wanderer und dein Brot war eventuell nicht so lange in der Kälte. Die Soldaten hatten ihr Brot möglicherweise stundenlang in der Tasche. Wie war das eingepackt? Es kann aber auch sein, dass man heute andere Erkenntnisse zwecks Einfrieren/Gefrieren gewonnen hat. Ehrlich gesagt, ich friere nur Fleisch, Brot, Suppe und Eintopf ein. Obst und Gemüse nie. Wie gesagt, ich kenne mich bis jetzt nicht aus. Aber vom Abschreiben lerne ich immer dazu.


    Schönen Tag und herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Abend zusammen,


    Abschrift und Bearbeitung ,

    Fortsetzung Beitrag Verpflegung im Polargebiet (1941)

    Quelle: germandocsinrussia


    B. Transport in der Kälte

    Kurzübersicht


    Kältegefährdete Erzeugnisse


    1) Lebensmittel, die unter A 6, 7a und 7b (siehe Beitrag oben # 207) genannt sind, müssen entweder auf isolierten Verpflegungsfahrzeugen (Kühlwagen), die mit kleinen Öfen angeheizt sind oder auf Verpflegungsfahrzeugen mit isolierten Transportkisten (Kühlkisten), die vorher angewärmt sind, transportiert werden.


    2) Der Boden der Verpflegungsfahrzeuge ist gut mit Stroh oder Strohmatten (selbst anfertigen), alten Decken oder Säcken zu belegen.


    3) Frische Kartoffeln, Frischgemüse, frische Wurzelgemüse, Apefelsinen und Zitronen sind beim Transport unter 0 Grad mit gutem Stroh- oder Heuschutz tadellos abgedeckt zu fahren.


    Gefriergüter


    4) Lebensmittel, die unter A 5a (s. o.) genannt sind, werden bei größeren Kältegraden als minus 5 normal, also ohne besonderen Schutz, transportiert. In allen anderen Fällen erfolgt Transport wie unter B 1 - 3 .



    Fortsetzung folgt auf den nächsten Seiten.



    Gruß Marga

  • Hallo,

    die Theorie gut und schön, nur wo sollte an der Eismeer-/Karelienfront genug Stroh bzw. Heu aufzutreiben sein, um die notwendige Isolation zu gewährleisten? Gab es denn genügend Lkws mit beheizbaren Koffern?

    MfG Wirbelwind

  • Guten Abend Wirbelwind,


    es gibt eine zweite Akte die zu deinem Einwurf möglicherweise Antworten hat. Ich werde sie mir in den nächsten Tagen genauer ansehen. Zunächst gehts hier erst einmal weiter mit der Lagerung in der Kälte.


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Tag zusammen,



    Fortsetzung aus den Unterlagen AOK Norwegen, Verpflegung im Polargebiet 1941


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    C. Lagerung in der Kälte

    Kurzübersicht


    Erdbunker, Keller, geheizte Baracken


    1a) Kälteempfindliche Erzeugnisse, die unter A 6, 7a und 7b (siehe oben # 207) genannt sind, müssen in frostsicheren Lagerräumen, Baracken, trockenen Kellern, Erdbunkern, die bestimmt Temperaturen über 2 Grad C plus aufweisen, gelagert werden. Um solche Temperaturen zu erhalten, genügt im allgemeinen, wenn in einer Baracke in Größe einer 50 Mann Baracke 3 bis 4 Schützengrabenöfen aufgestellt und je nach Kältegraden eine bis mehrere Stunden beheizt werden.


    1b) Die Lagerung von Kartoffeln, Kohlrüben, auch Kohl hat grundsätzlich in Kellern zu erfolgen. In allen Fällen, wo Keller nicht vorhanden sind, wird in Mieten gelagert.


    Mieten


    Für Keller- und Mietenlagerung gelten die Vorschriften gemäß Befehl vom 08.08.1940 und 29.07.1941. Die Mieten müssen aber bis zu 1,80 m Dicke nach Plan vom 08.08.1940 und 29.07.1941 abgedeckt werden.


    Isolierte Baracken


    c) Wo isolierte Kältebaracken mit Kältemaschinen zur Verfügung stehen, können bei tiefer Kälte, unter Anbringung von 1 Schützengrabenofen je Raum, der täglich wenige Stunden beheizt wird, bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad , die kälteempfindlichsten Erzeugnisse, insbesondere die unter A 6 und 7 (s.o. # 207) genannten, aufbewahrt werden, letztere bei Temperaturen von plus 1 bis plus 2 Grad, die im allgemeinen durch Einstellung der Kältemaschine zu erreichen sind. Maschine wird auf plus 5 Grad eingestellt !


    d) Isolierbaracken ohne Kältemaschinen werden mit Schützengrabenöfen (je Raum 1 Ofen) täglich einige Stunden beheizt und zur Aufnahme der unter A 6 und 7 genannten Erzeugnisse verwandt.


    e) Zur längeren Erhaltung von Kälte in Isolierbaracken ohne Maschinenaggregate und wo kein Trockeneis vorhanden ist, ist rechtzeitig Natureis in ausreichender Menge einzulagern und damit zu kühlen.


    Die beste Haltbarkeit von Natureis wird beim Einpacken in Sägemehl erzählt (bis zu 4 Monaten in normalen Räumen).


    Ungeheizte Baracken


    2) Erzeugnisse unter A 5b), denen Gefrieren nicht schadet, können in unbesetzten Baracken oder in ungeheizten Lagerräumen aufbewahrt werden.


    3a) Die unter A 5a) (s.o. # 207), genannten Gefriererzeugnisse müssen, wenn eine Haltbarkeit über Monater bis zu 1 Jahr erzielt werden soll, in tiefem Gefrierzustand, bei Temperaturen möglichst bei oder unter minus 15 Grad aufbewahrt werden.


    Offene Baracken


    b) Aufbewahrung bei tiefer Kälte erfolgt in ungeheizten Baracken. Durch Öffnen der Fenster (Absichern durch Drahtgaze o.ä.), bei Pferdebaracken oder Rauhfutterscheunen durch Öffnen der Dachfenster, ist die Kälte ungehindert einzulassen. Bei Absinken der Außentemperatur in Richtung Nullpunkt sind die Fenster zu schließen.


    Schneehöhlen


    c) Lagerung in Schneehöhlen ist gleichfalls möglich. Hierbei ist durch geeignet angebrachte Öffnungen in den Wänden Zugluft herbeizuführen.


    Schleppfahrzeug, Zelt


    d) Aufbewahren im Freien unter Schleppdach oder Zelt ist gleichfalls möglich, jedoch müssen in diesem Falle die Erzeugnisse vor Sonnenlicht geschützt werden ( Februar, März !).


    e) Erst bei Nachlassen der Winterkälte von minus 5 und kälteren Graden nach dem Nullpunkt (je nach Ort Ende März bis Mitte Mai) werden die Kältebaracken wieder für ihren Sommerzweck zur Erzeugung tiefer Temperaturen (minus 15 Grad) verwandt.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

  • Fortsetzung


    D. Behandlung gefrorener Lebensmittel bei der Zubereitung

    Kurzübersicht


    Feldküchen


    1) Soweit ortsfeste Kocheinrichtungen nicht vorhanden sind, müssen die Feldküchen mit entsprechendem Kälte- und Windschutz versehen sein.


    2) Schutz der Kochstellen

    Beim Einsatz der Feldküche ist zu beachten, dass sie nach Gebrauch gegen Eindringen von Schnee durch Schließen der Rauchklappe und des Aschenfalls geschützt werden muss. Der Kessel der Feldküche und andere Gefäße dürfen bei größter Kälte nicht mit flüssigem Inhalt stehengelassen werden, weil die Gefahr besteht, dass sie durch Gefrieren des Inhalts zersprengt werden. Kessel und Gefäße sind nach dem Reinigen gut auszutrocknen. Die Entfernung zwischen dem Kochplatz, dem Aufbewahrungsort der Verpflegungsmittel, den Unterkunftsräumen der Soldaten und dem Aufenthalts- und Arbeitsraum der Köche muss möglichst gering sein. Die Verbindungswege müssen schneefrei gehalten werden oder festgetreten sein. Der Kochplatz soll neben einer Wasserstelle und vor Wind und Wetter geschützt sein.


    3) Wassermangel

    Bei Wassermangel kann im Notfall sauberer Schnee geschmolzen werden. In diesem Fall sind besondere Stellen zur Entnahme des Schnees zu bestimmen, die vor Verunreinigung geschützt werden müssen.


    Gefrorene Lebensmittel


    4) Gefrorene Lebensmittel, besonders die unter A 5b ( s.o. # 207) genannten, müssen stets langsam bei Zimmertemperatur aufgetaut und erwärmt werden.


    Wiederholtes Auftauen und Einfrierenlassen der Lebensmittel soll möglichst vermieden werden.


    5) Brot

    Tiefgefrorene Brote sollen bei Zimmertemperatur auftauen. Auftauzeit 1 Tag. Sie können auch nach dem Auftauen vor dem Genuss, in Stücke oder in Scheiben geschnitten geröstet werden, was aber nicht unbedingt erforderlich ist.


    6) Fleisch

    Gefrorenes Fleisch kann in dringenden Fällen bei Zimmerwärme langsam auftauen. Wenn möglich soll das Auftauen hängend bei Temperaturen zwischen 0 und plus 5 Grad erfolgen.


    Gefrierfleisch ohne Knochen kann schnell in der Wärme aufgetaut werden.


    Bei Schweine- und Rinderhälften wird in Räumen mit Temperaturen von 0 bis plus 5 Grad zum Auftauen von jeweils 3 Minusgraden 1 Tag Auftauzeit benötigt. Anschließend soll das Fleisch noch 1 bis 2 Tage bei der gleichen Temperatur hängen.


    7) Frischwurst

    Gefrorene Frischwurst kann bei Zimmerwärme aufgetaut werden (Auftauzeit 2 bis 4 Stunden).


    Zweckmäßig ist das Auftauen bei Temperaturen zwischen 0 und plus 10 Grad (1 bis 2 Tage). Aufgetaute Gefrierwurst ist hängend aufbewahrt ebenso lange haltbar wie Frischwurst, eher noch länger.


    8.) Fische

    Gefrorene Fische sollen in kaltem Wasser aufgetaut werden, gefrorenes Fischfilet kann in gefrorenem Zustand zubereitet werden.


    9) Käse

    Gefrorener Käse muss langsam aufgetaut werden


    10) Kartoffeln

    Wenn Kartoffeln angefrieren, müssen sie zwecks langer Erhaltung tiefsten Temperaturen (minus 15 bis minus 40 Grad) ausgesetzt werden.


    Bei Zubereitung sind sie erst mit Bürsten oder Besen zu waschen und wie Gefrierkartoffeln zuzubereiten.


    Nachgeschobene Gefrierkartoffeln werden 5 Minuten in kaltem Wasser aufgetaut, Wasser abgießen, schälen und wie üblich kochen.


    Kartoffeln, die ohne zu erfrieren durch tiefere Temperaturen (minus 2 bis plus 4 Grad) süß geworden sind, verlieren die Süße, wenn sie 24 Stunden bei Zimmertemperatur lagern.


    Leicht angefrostete Kartoffeln legt man einige Stunden vor dem Kochen in kaltes Wasser.


    11) Gemüse

    Gefrorene frische Gemüse sind nach dem Auftauen in ihrer Haltbarkeit beeinträchtigt. Bei sofortigem Verzehr nach dem Auftauen sind sie jedoch unbeschränkt verwendbar.


    Zubereitung: Eingefrorener ganzer Weißkohl, Blumenkohl, Rotkohl usw. wird nahe der Gefriertemperatur (etwa minus 4 bis minus 3 Grad C) geschnitten und in kochendes Wasser gebracht. Der Geschmack bleibt dadurch am besten erhalten.


    Bei Herstellung von Rohkostsalaten wird der Salat in noch gefrorenem, aber schnittfähigem Zustand angemacht.


    12) Fette

    Tief gefrorene Butter und Margarine soll schon 8 Tage vor Ausgabe in einem Raum, der eine Temperatur von plus 5 bis plus 10 Grad hat, auftauen. Schnelleres Auftauen ist nicht so zweckmäßig.


    13) Konserven

    Gefrierkonserven sollen langsam bei Zimmertemperatur auftauen. Die bei erfrorenen Konserven auftretenden Bombagen (Auftreiben der Büchsen) sind Scheinbombagen, die die die Verwendungsfähigkeit der Konserve nicht beeinträchtigen.


    14) Getränke

    Gefrorene Getränke usw. in Flaschen sind in ein kühlen aber frostfreien Raum aufrecht in ein Umgebungsgefäss bis zum Auftauen stellen.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga




  • Hallo,

    das eingestellte Auftauprocedere für die unterschiedlichsten Lebensmittel ist bemerkenswert. schwierig stelle ich mir das vor, wenn der Feind durchbricht und dann unmittelbar vor den Verpflegungsstellen steht. Gerade auch an der Eismeerfront, wo die Mannschaften eh Kohldampf schoben. Da nutzte auch das Eingreifen von Schörner nicht allzu viel.

    MfG Wirbelwind

  • Guten Tag zusammen,



    Fortsetzung der Unterlagen zur Vorratspflege im Polargebiet.


    Es geht weiter mit Richtlinien für die Einlagerung einzelner Erzeugnisse. Den Punkt 6. Kartoffeln werde ich zunächst nicht abschreiben. Es wurde hier schon sehr viel darüber geschrieben. Sicherlich ist in dem Beitrag , der 13 Seiten umfasst, so einiges zu finden, welches wir noch nicht gelesen haben. Bei Bedarf komme ich selbstverständlich gerne darauf zurück.


    Außerdem werde ich Punkt 14. Futtermittel hier nicht einstellen, sondern in den Bereich „Pferde Allgemeines“ schreiben.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    E. Richtlinien für die Einlagerung einzelner Erzeugnisse


    1. Milcherzeugnisse und Fette


    Die Fette sind, wo es die Verhältnisse erlauben, bei tiefsten Temperaturen, minus 8 bis minus 18 Grad C und bei jeder tieferen Temperatur zu lagern. Haltbarkeit bis zu einem Jahr.


    Bei Temperaturen zwischen 7 Grad und plus 10 Grad sinkt die Haltbarkeit bis auf 3 bis 6 Monate herab. In den Verpflegungsbaracken, in denen das Fett lagert, muss die Winterkälte von außen im vollen Umfange eindringen können.


    Alle Fette sind grundsätzlich dunkel zu lagern. Auch nach Ausgabe sind angeschnittene Fettmengen mit einem dunklen Papier oder mit dunklem Behälter zu bedecken. Schon die Lichtstrahlen bewirken schnellen Verderb jeglichen Fettes.


    Butter und Margarine

    Gefrorene Butter und Margarine sind 8 Tage vor der Ausgabe in einen Raum zu bringen, der eine Temperatur über 0 bis plus 10 Grad aufweist. Butter und Margarine sollen nicht in Räumen gelagert werden, in denen stark riechende Lebensmittel wie Fisch, Zwiebeln, Zitronen, Gewürze oder gar Seife aufbewahrt werden.


    Lagerzeit:

    bei 0 Grad ………. 2 Monate — bei min. 6 bis min. 8 Grad …. 3 bis 4 Monate — bei über min. 12 bis min. 15 Grad .. 1 Jahr .


    Schmalz

    Schmalz soll ebenfalls bei tiefen Temperaturen gelagert werden. Je tiefer die Temperaturen, um so besser ist die Haltbarkeit.


    Lagerzeit: 1 Jahr , in Dosen unbegrenzt.


    Öl

    Öl (Salatöl) ist unter normalen Bedingungen 1 Jahr lagerfähig (kühle Lagerung). Bei tiefen Temperaturen wird es weiss und undurchsichtig. Bei sehr tiefen Temperaturen gefriert es. Gefrorenes Öl ist bei Zimmertemperatur aufzutauen.


    Hartkäse

    Hartkäse ist auf Brettergestellen möglichst bei Temperaturen von 0 bis 10 Grad zu lagern. Emmenthaler Käse (große Laibe) werden einfach, kleine Hartkäse (Tilsiter, Norweger usw.) bis zu 3 Laiben übereinander gelagert.


    Zur Vermeidung von Austrocknen und Schimmelbildung sind die Laibe wöchentlich bis zu vierzehntägig einmal mit einem Salz- oder Essiglappen abzureiben und zu wenden. Käse, dessen Rinde beschädigt ist, muss umgehend ausgegeben werden.


    Angeschnittener Käse ist durch Bedecken mit einem feuchten Salzwassertuch vor Verderb zu schützen.


    Lagerfähig: 6 Monate


    Gefrorener Hartkäse muss langsam (in Räumen mit einer Temperatur von plus 1 bis plus 10 Grad) aufgetaut werden. Qualitäts- und Geschmacksänderung tritt durch Gefrieren nicht ein. Bei hohen Temperaturen schnell aufgetauter Käse muss in einigen Wochen verbraucht werden. Ankommende Sendungen sind sofort auszupacken.


    Weichkäse

    Weichkäse ist nur wenige Wochen haltbar. Schmelzkäse in Dosen oder Tuben dagegen 1 bis 2 Jahre.


    Beste Lagertemperatur für Weichkäse: plus 3 bis plus 7 Grad. Lagergut wöchentlich auf Schimmelbildung, Blähen oder Nässen untersuchen !


    Dosenmilch

    Dosenmilch ist im allgemeinen 6 Monate haltbar. Gefrorene Dosenmilch muss langsam aufgetaut und gut umgeschüttelt werden. Aufgetaute Dosenmilch, die Flocken enthält, ist für Tunken zu verwenden.



    2. Fleischerzeugnisse


    Frischwurst

    Frischwurst ist keine Lagerware. Sie darf nicht geschichtet sondern nur gehängt werden.


    Tiefgefrorene Frischwurst

    Tiefgefrorene Frischwurst ist unbegrenzt haltbar. Auftauen bei normaler oder kühler Temperatur. Schnelles Auftauen schadet nichts.


    Gefrierfleisch

    Gefrierfleisch wird in sauberen, dunklen Räumen bei tiefen Kältegraden aufbewahrt. Je tiefer die Kälte, um so besser die Haltbarkeit.


    Beste Auftautemperatur von Schweine- und Rinderhälften oder -Vierteln: plus 1 bis 2 Grad äugend. Auf jeweils minus 3 Grad wird bei dieser Temperatur 1 Tag Auftauzeit benötigt. Anschließend soll das Fleisch zur Erzielung bester Schmackhaftigkeit noch 1 bis 2 Tage hängen.


    Fleisch ohne Knochen kann schnell in der Wärme aufgetaut werden.


    Lagerzeit: Gefrierfleisch bei Temperaturen von minus 8 bis minus 12 Grad 6 Monate, von minus 13 Grad und tiefer bis zu 12 Monate.


    Tiefgefrorenes Fleisch kann beliebig übereinander gestapelt werden (bei der untersten Schicht die Schwarte oder den Außenfleischteil nach unten legen).


    Salzfleisch

    Salzfleisch (auch Dauerfleisch genannt) ist nur beschränkt haltbar.


    Bei Zimmertemperatur circa 1 Monat

    bei Temperaturen von 0 bis 10 Grad 2 bis 3 Monate

    bei Temperaturen von minus 4 Grad und größeren Kältegraden ein halbes bis zu einem Jahr.


    Fleischkonserven

    Fleischkonserven sind trocken und in luftigen Räumen zu lagern. Des öfteren umpacken ! Eingefrieren schadet nichts.


    Lagerzeit:

    Weißblech - Konserven …… 1—2 Jahre und darüber

    Dosenwurst, Dosenschinken, Cornedbeef sowie Fleisch und Wurst in Schwarzblechdosen …. 6—12 Monate


    In gefrorenem Zustand ist die Haltbarkeit unbeschränkt.


    Dauerwurst

    Dauerwurst ist sofort nach Empfang auszupacken und in trockenem luftigen Raum (halbdunkel) so aufzuhängen, dass die Unterste Reihe Würste mindestens 70 cm vom Erdboden entfernt hängt. Die Würste dürfen sich nicht gegenseitig berühren. Die Lagerung soll in kühlen Räumen erfolgen. Zum Lüften sind die Morgenstunden bei trockenen Wetter auszunutzen. Bei schwülem Wetter Fenster schließen !


    Dauerwurstbestände sind möglichst halbjährlich nachzuräuchern. Öfteres Behandeln durch Abreiben mit Essiglappen und Einfetten mit Speiseöl erforderlich.


    Haltbarkeit:

    Mett- und Teewurst — 2 Monate

    Plockwurst — 3 bis 4 Monate

    Servelat und Salami — 12 Monate und länger.


    Gefriertemperaturen sind ohne Schaden und verlängern die Haltbarkeit.


    Speck

    Speck aufbewahren: hängend in luftigen, kühlen Räumen. Aussetzen der Winterkälte verlängert die Haltbarkeit. Schwitzender Speck muss mit Salz abgerieben werden. Nachräuchern alle 5 bis 6 Monate erforderlich.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

  • Fortsetzung:


    3. Eier


    Frischeier

    Frischeier sind nur bei einer Raumtemperatur von 1/2 bis 1 Grad in luftigen Räumen einige Monate lagerfähig.


    Gefriereier

    Eier, die in der Schale eingefroren wurden, sind bei Lagertemperaturen von minus 12 Grad und tiefer, viele Monate (mindestens Einhaltes Jahr) haltbar. Das Gefrierei zeigt einen Sprung in der Schale, der beim Auftauen im allgemeinen verklebt. Gefriereier sind möglichst am nachfolgenden Tage des Empfangs auszugeben.


    Das Auftauen von Gefriereiern kann auf verschiedene Art erfolgen, wobei allerdings in keinem Falle das ursprünglich flüssige Eigelb wieder erreicht wird, was geschmacklich ohne Belang ist.


    Am besten hat sich das Auftauen in heißem Wasser bei 50 bis 60 Grad C erwiesen, wobei die besten Zeiten folgende sind:


    Für die Bereitung als Spiegelei — 20 Minuten

    für die Bereitung als Rührei — 25 Minuten.


    Bei diesem Verfahren tritt kein Eiweiß aus der zersprungenen Schale aus, sondern die Schale schließt sich sofort nach Eintauchen in das heisse Wasser oder das Eiweiß verklebt an der Rissstelle und verhindert das Auslaufen. Bei Auftauen in kochendem Wasser wurden die nachfolgenden Zeiten festgestellt:


    weiches Ei nach 10 Minuten

    hartes Ei nach 18 Minuten.


    Die Gefriereier halten sich bei niederen Temperaturen (etwa 0 Grad), noch 8 bis 10 Tage. Das Eiweiß taut bei diesen Temperaturen schon nach einigen Stunden leicht auf und läuft etwas aus.



    4. Fische


    Frischfische

    Frischfische sind spätestens am nachfolgenden Tage der Anlieferung zu verbrauchen. Es ist darauf zu achten, dass die Anlieferung in Eis gepackt erfolgt.


    Gefrierfische

    Gefrorene Fische, insbesondere Gefrierfilet, können bei Temperaturen von 15 Grad und größeren Kältegraden wochenlang gelagert werden.


    Nach der Ausgabe aus dem Gefrierraum sind sie, wenn sie normalen Temperaturen ausgesetzt sind, spätestens am nächstfolgenden Tag zu verbrauchen.


    Gefrorene ganze Fische sind vor dem Ausnehmen in kaltem Wasser aufzutauen. Gefrierfilet kann in gefrorenem Zustand zubereitet werden.


    Räucherfische

    Räucherfische sind im allgemeinen nicht länger haltbar als frische Fische und sind nach der Anlieferung spätestens am nachfolgenden Tage zu verbrauchen.


    Geräuchertes Fischfilet und geräucherter Lachs, die vorher eingesalzen wurden, sind mehrere Wochen haltbar.


    Fischmarinaden

    Fischmarinaden, wie Rollmöpse und Salzheringe, müssen bei kühler oder kalter Temperatur aufbewahrt werden, jedoch brauchen sie nicht zu gefrieren.


    Geschlossene Heringsfässer sind liegend aufzubewahren und des öfteren umzurollen. Es ist darauf zu achten, dass bei angebrochenen Fässern die Lake (1kg Speisesalz in 9 l vorher aufgekochtem Wasser kalt gelöst) stets die Heringe bedeckt. Lagerung von Heringsfässern in gesonderten Räumen.


    Fischkonserven

    Fischkonserven sind in trockenen und kühlen Räumen über 0 Grad aufzubewahren. Pflege der Büchsen wie üblich. Gefrieren von Fischkonserven, insbesondere von Ölsardinen, schadet im allgemeinen nichts.


    Klipp- und Stockfisch

    Klipp- und Stockfisch ist in Stapeln zu lagern. Beste Lagertemperatur plus 5 Grad. 3 bis 4 Tage vor dem Verbrauch ist der Fisch zu wässern.



    5.Getreideerzeugnisse


    Mehl

    Mehl wird in Säcken bis zu 3 Schichten übereinander auf Lattenrosten gelagert. Wenn möglich, stets kühl lagern, 10 Grad und darunter. Die Räume müssen bei ausreichender Lüftung gänzlich trocken sein. Wird die Stapelung so vorgenommen, dass jeder Sack von Luft umgeben wird, kann bis zu 5 und 6 Sack hoch gestapelt werden. Lagerung soll an der norwegischen Küste nicht länger als 3 Monate erfolgen, ausgenommen bei tiefer Wintertemperatuur. Im Frühjahr, Sommer und Herbst hat Umpacken spätestens alle 2 Monate zu erfolgen. Gefrieren schadet nicht.


    Mehl darf nur wenige Tage vor dem Verbrauch in den Vorbackraum oder in Räumen über der Backstube gelagert werden.


    Brot

    Brote sind in hellen, trockenen und luftigen Räumen auf Holzgestellen zu lagern. Niemals ist Brot in Säcken oder Haufen oder mit feuchten Lebensmitteln zusammen aufzubewahren.


    Angeschimmeltes Brot ist laufend auszusortieren. Gefrieren schadet nichts. Langsames Auftauen ist besser als schnelles.


    Knäckebrot

    Knäckebrot ist bei Zimmertemperatur in trockenen Räumen zu Lager.


    Dauerbrot

    Dauerbrot (Wittler) ist gleichfalls in trockenen Räumen zu lagern. Öftere Probeentnahme und Kontrolle auf Schimmelbildung erforderlich. Verletzte Packungen sind auszusortieren und sofort dem Verbrauch zuzuführen.


    Teigwaren

    Teigwaren sind in kühlen, luftigen und trockenen Räumen aufzubewahren, da zu hohe Feuchtigkeit Muffigkeit und zu hohe Temperatur das Ranzigwerden bedingt.


    Flocken

    Flocken (Haferflocken) sind bei sehr großer Kälte (minus 10 bis minus 20 Grad) viele Monate haltbar, in der Wärme nur wenige Monate.


    Grieß, Reis, Graupen, Grütze

    Grieß, Reis, Graupen und Grütze sind in trockenen Räumen viele Monate haltbar. Im Frühjahr, Sommer und Herbst ist Umsacken alle 2 Monate erforderlich, bei tiefer Kälte nicht.



    Fortsetzung folgt.



    Gruß Marga


  • Fortsetzung:



    7. Zucker und Zuckerwaren


    Zucker

    Zucker ist in trockenen Räumen unbegrenzt haltbar. Er kann in jeder Höhe gestapelt werden.


    Bonbons

    Bonbons sind so trocken wie möglich aufzubewahren. Am besten eignen sich dichtverschließbare Blech- oder andere Metallgefäße.


    Weinsäurezucker

    Der Weinsäurezucker ist besonders empfindlich. Er muss absolut trocken gelagert werden.


    Dextro-Energen

    Dextro-Energen ist absolut trocken zu lagern.


    Schokolade

    Schokolade soll im allgemeinen kühl gelagert werden.


    Marmelade

    Marmelade wird in Fässern, Eimern oder Blechkanistern in trockenen Räumen bei Temperaturen über 0 Grad gelagert. Gefrieren schadet der Marmelade nichts. Nach dem Auftauen ist sie umzurühren, sofern sich an der Oberfläche eine wässerige Schicht absetzt.


    Bei Marmelade in Holzeimern tritt manchmal Schwarzwerden des Eimers auf, was im allgemeinen ohne Einfluss auf die Beschaffenheit der Marmelade ist.



    8. Gemüse- und Gemüseerzeugnisse


    Frischgemüse

    Frischgemüse, soweit es sich um Blattgemüse wie Spinat, Salat und ähnliche handelt, sind nach Ausgabe sofort zu verbrauchen. Eine Haltbarkeit über mehrere Tage bis zu 3 Wochen wird bei Lagerung bei plus 1 Grad C erreicht.


    Ab Ende September geerntetes Gemüse wie Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, Wirsingkohl, Rosenkohl, Grünkohl ist bei luftiger Lagerung in Steigen oder auf Lattenrosten bei Temperaturen von 0 bis 5 Grad zwei bis drei Monate haltbar. Leicht angefrorenes Gemüse ist auszusortieren und dem Verbrauch zuzuführen.


    Tomaten

    Tomaten sind sehr empfindlich, aber bei Temperaturen von plus 1 Grad bis zu 4 Wochen haltbar. Öfteres Durchsehen ist erforderlich. Bei Weichwerden ist sofortige Ausgabe erforderlich.


    Einmieten von Kohl

    Für Kohlmieten (Erdmieten) gilt grundsätzlich dasselbe, was für die Kartoffeleinmietung vorgeschrieben wurde. Speziell ist zu beachten:


    aKohl zur Einmietung darf nicht geworfen werden
    bnur offen weghängende Blätter entfernen
    cden Strunk nicht weiter abschneiden als im gelieferten Zustand
    d

    den Kohl mit dem Strunk nach oben legen. Kohl muss trocken eingemietet
    werden, frühestens 4 Tage nach der Ernte bei vorheriger trockener Lagerung.
    eangefrorener Kohl ist nicht haltbar.


    Kellerlagerung von Kohl

    Der Kohl wird zur Lagerung in Steigen oder Lattenkisten mit 30 kg Inhalt verpackt. Zwischen den Steigen müssen Luftzwischenräume verbleiben. Kohl kann nur in gut zu lüftenden Kellern gelagert werden.


    Lagerung in Baracken

    Baracken können zur Kohllagerung ausgebaut werden. Sie müssen gut isoliert bzw. heizbar sein, damit eine Temperatur von 0 bis plus 3 Grad gehalten werden kann. Einwandfreie Luftzirkulation ist unbedingt erforderlich.Es ist folgendes zu beachten:


    a

    die Baracke wird mit Lattenrosten ausgelegt. Der Lattenrost darf nicht zu
    niedrig sein, damit sich die Zugluft unter ihm verteilen kann (ca. 10 cm hoch)
    balle Außenwände mit Strohballen isolieren
    c

    Luftzufuhr erfolgt von außen unter die Lattenroste (Lufteintritt muss
    durch Klappen reguliert werden können)
    dAbbau der Luft geschieht durch Einbau eines Luftschachtes.
    e


    Vorrichtungen zum Aufstellen eines oder mehrerer Öfen müssen
    angebracht werden, damit die Raumtemperatur auf 0 bis plus 3 Grad
    gehalten werden kann.


    Der Kohl wird in den Lagerbaracken am günstigsten in Steigen bzw. Lattenkisten gelagert. Die Steigen müssen durch Stapellatten voneinander getrennt werden, auch zwischen den Steigen sind Luftzwischenräume zu belassen, d.h. die Steigen werden in einer Reihe übereinander gestellt, dann wird ein kleiner Zwischenraum gelassen, danach die 2. Reihe gestapelt, dann wieder ein Zwischenraum, dann die 3. Reihe usw. In den einzelnen Reihen sind zwischen die übereinander gestellten Steigen Stapellatten zur besseren Durchlüftung zu legen.


    Stehen Steigen bzw. Lattenkisten nicht zur Verfügung, kann die Stapelung des Kohls in Pyramiden erfolgen, wobei die Kohlköpfe nicht auf Lücke, sondern Kopf auf Kopf gesetzt werden müssen und der Strunk nach der Lücke zu liegen muss. Bei der untersten Lage ist der Strunk nach unten zu legen.


    Gefrierkohl

    Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl, Wirsingkohl, Rosenkohl, jedoch nicht Grünkohl sind tiefgefroren 8 Monate und länger haltbar (Aufbewahrungstemperatur ca. minus 15 Grad).


    Nachgeschobene Frischgemüse dieser Art können lange gehalten werden, wenn sie schnell, möglichst bei Wind, Temperaturen von minus 10 bis minus 20 Grad im Freien ausgesetzt werden.


    Das Einfrieren erfolgt in wenigen Stunden. Aufbewahrung in der Kälte ausgesetzten Baracken oder im Freien unter einem Schleppdach oder Zelt.


    Gefriergemüse

    Andere Gefriergemüse, auch Mohrrüben und andere Wurzelgemüse können unter den gleichen Bedingungen wie Kohl eingefroren werden. Vor dem Auftauen können sie mit der Bürste abgewaschen werden, müssen aber dann sofort wie gefrorener ganzer Kohl in der Küche zubereitet werden, möglichst in heißem Wasser. Tiefgefrorene ganze Tomaten sind bei der Zubereitung in heißes Wasser oder heißen Suppenansatz zu bringen.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

  • Guten Morgen,


    Fortsetzung:


    Feinfrostgemüse

    Die ganzen Packungen gelieferten Feinfrostgemüse sind nach den den Packungen beigegebenen Vorschriften zu behandeln. Sie können also langsam oder schnell aufgetaut verarbeitet werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Verbrauch bei kühlen Temperaturen noch 2 Tage nach Empfang möglich ist, besonders wenn die Aufbewahrung in Kühlkisten oder ähnlichen Verpackungen erfolgt.


    Wurzelgemüse

    Wurzelgemüse wird in Kellern und Mieten gelagert. Vor der Einlagerung ist das Gemüse zu reinigen, nicht waschen und die Blattköpfe ohne Verletzung der Wurzel selbst abschneiden. Man lässt das Gemüse an der Luft abtrocknen. Bei Aufbewahrung für kurze Zeit in Kellern ist das Gemüse mietenartig auf Lattenrosten aufzuhäufen.


    Aufbewahren in fast trockenem Sand in Kellern ist zweckmäßig. Bei Mietenlagerung wird folgendermaßen eingelagert: etwa ein bis zwei Handbreiten Gemüse, darauf trockener Sand, so dass alles richtig bedeckt ist, dann wieder Gemüse, wieder Sand, so dass alles richtig bedeckt ist, dann wieder Gemüse, wieder Sand usw.


    Zwiebeln

    Zwiebeln sind luftig in Netz- oder durchsichtigen Säcken über 0 Grad zu lagern. Im Winter können sie in viel Stroh eingepackt mehrere Monate gehalten werden.


    Kohlrüben

    Kohlrüben werden in Mieten oder Kellern gelagert. Die Lagerung ist analog der Kartoffellagerung in Mieten und Kellern.


    Salzgemüse und Salzgurken

    Salzgemüse und Salzgurken in Fässern sind in kühlen, luftigen Räumen, aufrechtstehend mit den Deckeln nach oben, zu lagern und vor Frost zu schützen. Die Fässer sind beim Einlagern auf ihre Unversehrtheit zu prüfen. Undicht gewordene Fässer sind sofort instand zu setzen. Nach Einlagerung die in den Deckeln befindlichen kleinen Spunde herausnehmen und durch die Spundlöcher soviel Salzlake nachfüllen, bis die Fässer spundvoll sind. Spunde darauf wieder leicht eindrücken.


    Gemüse und Gurken, die nicht mit Salzlake bedeckt sind, verderben schnell. Zum Nachfüllen sind zu verwenden:


    Bei Salzbohnen 10 %ige Salzlake (1 kg Speisesalz auf 9 l Wasser kalt lösen)


    Bei Salzgurken 3,5 %ige Salzlake (350 g Speisesalz auf 9 1/2 l Wasser kalt lösen).


    Nachfüllen mit Salzlake regelmäßig alle 14 Tage wiederholen. Gurken in Dosen und Fässern dürfen nicht gefrieren.


    Sauerkohl oder Sauerkraut

    Sauerkohl oder Sauerkraut ist in Fässern an kühlen und trockenen Orten zu lagern. Angebrochene Fässer sind mit einem Leinentuch abzudecken, auf das der mit einem Stein beschwerte Holzdeckel gelegt wird. Der auftretende weiße Belag ist von Zeit zu Zeit zu entfernen. Fehlende Lake ist zu ergänzen, wenn keine vorhanden, ist Salzwasser (2 %) nachzugießen.


    Sauerkohl kann gefrieren. Sauerkohl ist bis Mitte Juni zu verbrauchen. In Dosen ist Sauerkohl bis ein Jahr haltbar.


    Hülsenfrüchte

    Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen) sind trocken aufzubewahren. Kälte schadet nicht. Sie sind vierzehntägig umzusacken oder bei Lagerung in Haufen umzuschaufeln.


    Trockengemüse

    Trockengemüse ist in kalten und trockenen, gut gelüfteten Räumen aufzubewahren. Gefriertemperaturen sind ohne Schaden. Die Säcke oder Kisten werden auf einen Lattenrost gestapelt. Trockengemüse, das für Frühjahr oder Sommer aufbewahrt werden soll, ist überall dort, wo Temperaturen unter minus 10 Grad auftreten, für 4 Wochen bei tiefstmöglicher Temperatur zu lagern, um anschließend wieder in die alten Lagerräume gebracht zu werden.


    Ungepresstes Trockengemüse in Papiersäcken ist bis zur neuen Ernte, gepresstes Trockengemüse bis zu 2 Jahren lagerfähig.


    Gemüsekonserven

    Gemüsekonserven sind grundsätzlich vor dem Einfrieren zu schützen, in trockenen Räumen zu lagern und die Büchsen des öfteren durchzusortieren. Im Falle eines Einfrierens ist baldige Ausgabe erforderlich.

  • Fortsetzung


    9. Obst- und Obsterzeugnisse


    Frischobst

    Eintreffende Obstkisten sind sofort auszupacken und zu sortieren. Die durchsortierten Früchte werden auf mit Langstroh belegten Regalen möglichst so gelagert, dass sie sich nicht gegenseitig berühren.


    Äpfel und Winterbirnen

    Äpfel und Winterbirnen sind bei tiefen Temperaturen über plus 2 Grad und möglichst nicht über 10 Grad zu lagern. Oftmaliges Sortieren und Auslesen ist erforderlich. Obst mit Druckstellen ist sofort auszugeben.


    Trockenobst

    Trockenobst ist stets trocken aufzubewahren. Bei Überlagerung auf den nachfolgenden Sommer ist es einer tiefen Temperatur, wie bei Trockengemüse vorgeschrieben, auszusetzen.


    Obstkonserven

    Obstkonserven dürfen keinesfalls Gefriertemperaturen ausgesetzt werden. Sonst Lagerung wie Gemüsekonserven. Gefrorene Obstkonserven sofort ausgeben.


    Gefrierobst

    Für Gefrierobst kommen vorerst nur Beerenfrüchte, Pfirsiche, Pflaumen und Apfelmus in Betracht. Bei Temperaturen von minus 8 bis minus 15 Grad sind diese Früchte bis zu einem Jahr lagerfähig.


    Gezuckerte Früchte und Apfelmus werden in einem warmen Raum (15 Grad), ungezuckerte Früchte in einer Zuckerlösung (40—60 %) aufgetaut, sofern sie nicht in gefrorenem Zustand für Backwaren direkt Verwendung finden.


    Apfelsinen

    Apfelsinen sind bei 0 Grad zu lagern. Temperaturen unter minus 5 Grad rufen ein Bitterwerden hervor.


    Zitronen

    Zitronen sind bei Temperaturen zwischen 0 un 5 Grad aufzubewahren. Sinken die Temperaturen unter minus 3 Grad, werden Zitronen ebenfalls bitter. Grüne Zitronen sind vor der Ausgabe bei Temperaturen von 10 bis 15 Grad, bei denen sie in wenigen Tagen gelb werden, zu lagern.


    Fruchtschnitten, Studentenfutter, Sultaninen, Mandeln und Nüsse sollen kühl aufbewahrt werden. Gefriertemperaturen schaden nichts.



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga