Strategien und Taktiken der Roten Armee

  • Hallo Wirbelwind,

    da stellt sich mir wiederholt die Frage, ob auch deutscherseits auf solche Vorgehensweise zurück gegriffen wurde?

    also ich persönlich kann zu diesem Thema bisher nur auf die hier gesammelten Inhalte zurückgreifen. Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass es dafür eine anderweitige zentrale Übersicht oder auch Ausarbeitung gibt. Für mich verstärkt sich aber immer mehr der Eindruck, dass die Wehrmacht nicht so kreativ in der Kriegsführung gewesen ist. Gerade die Rote Armee scheint sich hier in der Masse von Ideen besonders hervorgetan zu haben.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    diesen Eindruck, den Du beschreibst, habe ich leider auch. In der teils großen Kreativität liegt für mich eben auch ein Schlüssel für so manche überraschenden Kampferfolge der Roten Armee.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    diesen Eindruck, den Du beschreibst, habe ich leider auch. In der teils großen Kreativität liegt für mich eben auch ein Schlüssel für so manche überraschenden Kampferfolge der Roten Armee.

    da bin ich ganz deiner Meinung, zumal viele dieser Taktiken mit relativ wenig Aufwand umgesetzt werden konnten. Wir werden einfach weiter versuchen, dass Bild zu diesem Thema etwas transparenter zu machen. Für jeden unterstützenden Beitrag mit entsprechenden Beispielen, sind wir natürlich dankbar!


    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    Armee-Oberkommando IV.

    Armee-Haupt-Quartier, 07.12.1941


    Neue Leuchtgeschosse mit Fallschirm


    In mehreren Abschnitten sind in den letzten Tagen mehrfach durch russische Artillerie oder Minenwerfer Geschosse abgefeuert worden, die aus einem Fallschirm und einem deren angebrachten Brennsatz bestehen.


    Die Geschosse detonieren in etwa 200 - 300 m Höhe über unseren Stellungen, haben starke Leuchtkraft (Brenndauer ca. 30 Sekunden) und sinken bei geöffnetem Fallschirm langsam herab. In einer Höhe von 30 - 40 m über dem Erdboden zerspringt die Leuchtmasse und setzt leicht entzündbare Gegenstände, z.B. Häuser und Bäume in Brand.


    Bei flachem Beschuss auf Häuser wirken die Geschosse als reine Brandgeschosse.


    Für das Armee Oberkommando

    Der Chef des Generalstabes


    I. A. ...


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Teil-Abschrift und Bearbeitung!


    Oberkommando des Heeres

    General-Stab des Heeres 7ausbildungs-Abteilung II

    Nr. 1550/44 geheim

    Heeres-Quartier-Unterkunft, den 04.04.1944


    Einzelerfahrungen aus Abwehrkämpfen und Absetzbewegungen an der Ostfront


    1. Hinterlistige Kampfweise russischer Soldaten in zivil bei Absatzbewegungen

    Bei Absatzbewegungen im Süden der Ostfront haben sich mehrfach als Evakuierte getarnte Rotarmisten in die Marschbewegung der Truppe eingegliedert und bei günstiger Gelegenheit das Feuer eröffnet. Besonders beliebte Tarnung: alsEvakuierte mit Panzerfahrzeugen, Waffen auch M.G. in Stroh versteckt.


    Ebenso sind deutsche Soldaten beim Abrücken aus ihren Unterkünften plötzlich aus nächster Entfernung beschossen worden. Auch hierbei handelt es sich um russische Soldaten, die sich in Zivil unbemerkt eingeschlichen hatten mit dem Auftrag, die letzten Teile der Truppe vor dem Abmarsch zu überfallen.


    Folgerung:

    • Für Evakuierte und Truppe getrennte Marschstraßen festlegen!
    • Auf jeden Fall Eingliederung von Zivilisten in Marschkolonnen verhindern!
    • Jeder Einheitsführer muss seine Hilfswilligen (Hiwis) kennen und alle in seiner Einheit marschierenden Hilfswilligen wiederholt überprüfen. Unbekannte sofort festnehmen!
    • Zivilbevölkerung muss vor und während Absatzbewegungen in den Ortschaften besonders scharf überwacht werden. Ausgehverbot!

    2. Erfolgreicher Ansatz örtlicher Reserven:

    Ein nachts durchgebrochenes Sowjetisches Regiment in Stärke von etwa 300 Mann wurde durch 30 Mann (3 Gruppen örtliche Reserve, von verschiedenen Seiten zum Gegenstoß angesetzt, innerhalb einer Stunde vernichtet.


    Folgerung:

    Eingebrochener Feind, im sofortigen Gegenstoß energisch angefaßt, kann auch von unterlegenen eigenen Kräften vernichtet werden.


    Örtliche Reserven müssen auch bei geringen Gefechtsstärken und großen Abschnittsbreiten ausgeschieden werden. Auf ihnen beruht, neben der abstoßenden Wirkung der Feuerwaffen, die Stärke der Verteidigung.


    3. Platz von Beobachtungsstellen:

    Nach Gefangenenaussagen sucht der Russe als erstes die höchsten Erhebungen nach deutschen Beobachtern ab. Beobachtungsstellen sind häufig daran zu erkennen, dass sich vom Scherenfernrohr die beiden Ausblicke abheben, die Gläser spiegeln oder der Beobachter sich vorübergehend über der Deckung gegen den Horizont abhebt.


    Folgerung:

    • Beobachtungsstellen dürfen nicht auf dem höchsten Punkt von Erhebungen angelegt werden.
    • Beste Tarnung, auch der Gläser des Scherenfernrohrs, und keine Bewegung außerhalb der Deckung. Silhouette!

    4. Nebelverwendung:

    Der Russe verwendet in zunehmendem Maße Nebel, um unser Beobachtungsstellen und im vorderen Teil des Haupt-Kampf-Feldes eingesetzte schwere Waffen zu blenden, um eigene Maßnahmen zu verschleiern oder die Stellungstruppe zu täuschen.


    Die Vernebelung geschieht entweder durch Artillerie-Beschuss oder durch Absprühen von Flugzeugen.


    Folgerung:

    Alle eigenen schweren Waffen müssen so eingerichtet sein, dass sie ihre Aufgaben mit festgelegten Rohren auch im Nebel durchführen können.


    Bei Auftreten künstlichen Nebels ist grundsätzlich die Gasmaske aufzusetzen.


    5. Fliegerabwehr durch die Truppe:

    Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Russe durch Abwehrfeuer aller Infanteriewaffen, dass drillmäßig durch jeden einzelnen Schützen und jedes M.G. aufgenommen wird, sobald sich ein deutsches Flugzeug zeigt, 20 - 30 % der Gesamtverluste unserer Maschinen im russischen Raum verursacht.


    Besonders wirksam ist auch das russische Abwehrfeuer mit Maschinenwaffen der Besatzungen aus den Turmluken der Panzer.


    Folgerung:

    Mehr als bisher muss jeder Schütze dazu ausgebildet werden, gegen feindliche Tiefflieger mit seiner Schusswaffe sofort das Feuer aufzunehmen.


    Zug- und Gruppenführer müssen dieses Abwehrfeuer baldmöglichst zusammenfassen und leiten.


    I.A.

    Zeitzler


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,


    wieder mal Interessantes, was Antje hier gepostet hat. Was mich allerdings etwas erstaunt, ist die Mitteilung von Generaloberst Zeitzler, dass Panzerfahrzeuge mit getarnten Rotarmisten sich im Marschband bei Rückzügen mit bewegen und es dann zu Kämpfen kommt. Kann mir das bestenfalls nur mit erbeuteten dt. Panzern bzw. gepanzerten Fahrzeugen feststellen. Ansonsten haben doch gerade die Landser faktisch einen siebten Sinn für russische Panzer 1944 gehabt. Dass dem Generalstab des Heeres erst um diese Zeit auffiel, dass konzentriertes Infanteriefeuer so manchen feindlichen Tiefflieger zum Absturz bringen konnte, erstaunt mich schon ein wenig. Der IL-2 ,,Sturmovik" war allerdings damit nur in den seltensten Fällen beizukommen.

    Den ,,Nähmaschinen" schon.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    da kann man wieder sehen, was die Rechtschreibkorrektur anrichtet. :rolleyes:


    Es sind keine Panzerwagen gemeint, sondern Panjewagen. Ich glaube das passt besser auch mit dem Stroh. Danke das du die Beiträge so genau liest! :*


    Gruß

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    das mit den Panjewagen macht natürlich viel mehr Sinn. Es stellt sich mir auch hier die Frage, ob Wehrmachtsangehörige umgekehrt ebenfalls solche Schlichen angewandt haben, sich in das Marschband zurück ziehender Verbände der Roten Armee einzuschmuggeln?


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    falls sich so etwas finden lässt, wie in Post 108 wird es in diesem Thread landen.


    Liebe Grüße und ich bin auch sehr gespannt ob wir etwas vergleichbares finden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    SS-Division Wiking

    Ic

    Divisions-Gefechts-Stand 10.07.1942


    Laut Aussage eines übergelaufenen Oberleutnants ist die russische Luftwaffe neben den bereits bekannten Drehbleistiften mit Sprengkapseln im Besitz folgender Gegenstände, die an und hinter der Front abgeworfen werden sollen:

    • Zigarettenetuis - beim Öffnen des Etuis erfolgt die Detonation
    • Taschenuhren - beim Versuch die Uhr aufzuziehen erfolgt die Detonation
    • Frösche in erdgrauer Farbe - beim Druck auf den naturgetreu nachgebildeten Körper erfolgt die Detonation.

    Die Truppe ist darüber zu belehren, dass derartige im Gelände herumliegende und anscheinend aus der Luft abgeworfene Gegenstände zu obigem Zweck bestimmt sind.


    Deshalb Vorsicht, nicht benutzen!


    Oben genannte aufgefundene Gegenstände sind sorgfältig einzupacken und mit der Aufschrift:

    • "Vorsicht Sabotage"

    zu versehen, an die Division Abteilung Ic, nach vorheriger fernmündlicher Meldung abzugeben.


    Vollzugsmeldung über Belehrung der Truppe an Divisions-Abteilung Ic zum 20.07.1942


    Für das Divisions-Kommando

    Der erste Generalstabsoffizier

    ...


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
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  • Hallo,


    nicht schlecht, was sich da die Rote Armee hat einfallen lassen. Warum sie allerdings mit Kunstfröschen experimentiert haben, erschließt sich mir nicht ganz. Zigarettenetuis aufheben und öffnen sowie Taschenuhren aufziehen, schon eher. Wobei sich mir auch hier die Frage stellt, in welchen Dimensionen diese Dinge abgeworfen wurden. Ganze Flächen damit zu bedecken, war sicherlich nicht das Gebot der Stunde, da zu offensichtlich. Wo sollte denn plötzlich die Mengen an Taschenuhren und Zigarettenetuis herkommen? Der Landser mag wohl das ein oder andere Stück verloren haben, aber doch nicht in Größenordnungen. Ob sich die Landser ausgiebig mit Kunstfröschen beschäftigten, wage ich zu bezweifeln. Das es diese Dinge gegeben haben muss, zeigt ja das von Antje gepostete Dokument. Eine andere Sache ist für mich die Weitergabe solcher ,,Geschenke" an die Ic-Abteilung der Division. Warum nicht gleich vernichten oder sollte dies dem Feind zurück ,,geschenkt" werden?


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    du erheiterst mich immer wieder mit deinen Beiträgen. "Geschenke" also wirklich ^^


    Ich denke eher, dass die als Anschauungsmaterial dienen sollten, um vielleicht auch solche "Geschenke" über den Feind abzuwerfen?


    Ja die Frösche.... die fand ich auch merkwürdig, aber stell dir mal einen Landser vor der der so etwas sieht und sich dabei denkt ach was für ein schönes Spielzeug, das wäre doch etwas schönes um es meinen Liebsten als Andenken zu schenken/schicken...


    Lg

    Antje

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    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,


    auch wenn ich mich jetzt weit auf das Feld der Spekulation wage, mir ist es nicht ganz erklärlich, warum ein Landser in Feindesland sich einen Kunststofffrosch für seine Lieben daheim aufbewahren sollte. Natürlich spielte es eine Rolle, ob dererlei in Haushalten aufgefunden wurde oder im freien Feld. Letzteres ist anzunehmen, wenn es die feindl. Luftwaffe abgeworfen hatte. Sei es wie es sei. Gegeben haben muss es die Dinger, sonst hätte sich nicht die deutsche Seite damit befasst.

    Ob die Wehrmacht selbst solche Dinge beim Feind ,,abgegeben" hat, ist mir nicht bekannt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,



    ich hatte auch schon darüber nachgedacht, ob die Landser vielleicht Frösche gesammelt haben um sie zu essen? :/


    Aber wie gesagt, dass wird wohl nie geklärt werden.


    LG

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo zusammen,

    auch wenn ich mich jetzt weit auf das Feld der Spekulation wage, mir ist es nicht ganz erklärlich, warum ein Landser in Feindesland sich einen Kunststofffrosch für seine Lieben daheim aufbewahren sollte.

    dass ist wirklich eine gute Frage, dir wir aber vermutlich nicht mehr klären können. Solche Punkte hätten uns m.E. nach nur noch Kriegsteilnehmer selbst erklären können aber man soll ja belkanntlich nicht die Hoffnung aufgeben.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Allerseits,


    Teil-Abschrift und Bearbeitung!


    Einzelnachrichten Oberkommando des Heeres vom 19.01.1943


    Hinterhältige Kampfweise:


    1. In mehreren Fällen schickte der Feind halbwüchsige Burschen in Zivil seinen Spähtrupps voraus, offenbar um die Posten abzulenken.


    2. Auf belebter Straße wurde ein Feldpostpäckchen gefunden, das bei Berührung explodierte und Verwundungen hervorrief.


    3. Mit Brandflüssigkeit gefüllte Kognakflaschen, die bei Öffnung explodierten, wurden durch den Gegner abgeworfen. Sie trugen folgende Aufschrift:

    "Wehrmacht - Marketenderware OTARD

    Otard

    Dubot Unterschriften

    Cognac"


    4. Beim Aufschweißen eines Geldschrankes verunglückte ein Wehrmachtangehöriger tödlich, weil der Geldschrank mit Sprengstoff gefüllt war.


    I.A.

    Gehlen


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Teil-Abschrift und Bearbeitung!


    Einzelnachrichten Oberkommando des Heeres vom 01.03.1943


    Hinterhältige Kampfweise:


    1. Verwendung deutscher Uniformen beim Feind!


    Aus Beutepapieren der 84. Schützen-Brigade geht hervor dass zur Verhinderung von Sprengungen wichtiger Anlagen (Brücken usw.) durch den Feind, Sondertrupps zu entsenden sind. Hierfür sind "deutsche Uniformen bereitzustellen und in Einzelfällen für die Besetzung von Brücken Offiziere und Mannschaften der Trupps in deutsche Uniformen zu kleiden."


    2. Überläufer


    Beim russischen Angriff vom 25.01.1943 näherte sich eine Gruppe von Russen mit erhobenen Händen dem eigenen Graben. Als sie bis auf 20 m an einen Stützpunkt herangekommen war, sprang der Stützpunktführer heraus, um den Russen den Weg in den Graben zu zeigen.


    Die Russen warfen sich daraufhin plötzlich nieder und erschossen den Stützpunktführer mit einem MG, das sie als Verwundeten getarnt mitgeschleppt hatten.


    3. Taschenlampen als Sprengkörper


    Der Feind verwendet Sprengkörper in Form von Taschenlampen namens Petro, die bei Erschütterung explodieren und durch ihre Splitterwirkung Verletzungen hervorrufen.


    Einzelheiten:

    • Metallhülse mit eingeprägter Aufschrift Petro.
    • An der Vorderseite gewölbtes Glas, dahinter ein Reflektor
    • Farbe: schmutzig rot
    • Maße: Geschätzt.

    Anhang: Abbildung hat etwa Originalgröße


    Quelle: germndocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo,

    in dem von Antje hier geposteten Dokument wird für mich ersichtlich, dass die Rote Armee den Spieß umgedreht hat. Waren es zu Beginn des Rußlandfeldzuges die Wehrmacht (Brandenburger), die versuchten in sowjetischen Uniformen sich Brücken/Straßenkreuzungen zu nähern, um sie unversehrt zu übernehmen bzw. einzunehmen, so wenden andere diese Taktik nun auch an. Haager Landkriegsordnung hin oder her, wobei ja die Formulierungen wohl diesbezüglich Spielraum bieten.

    Die Wehrmachtsjuristen meinten, dass die Annäherung an feindliche Objekte in der Uniform des Feindes zulässig sind. Nur der Kampf muss in der eigenen Uniform durchgeführt werden. Kommandounternehmen der kriegsbeteiligten Länder sind im 2. WK so durchgeführt worden. In einem anderen Themenstrang (Greife/Panzerbrigade 150) steht ja im Raum, ob das wirklich so zutrifft und wie oft die Wehrmacht bzw. die alliierten Streitkräfte davon Gebrauch machten.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,


    ich denke, dass von allen Seiten, an allen Fronten, derartige Kampfweisen betrieben wurden.

    Die Haager Landkriegsordnung und die Genfer Konvention wurden doch, besonders an der Ostfront, nur sehr spärlich, wenn überhaupt, beachtet.

    Mich würde mal sehr interessieren, welche "hinterhältigen" Kampfweisen die Deutschen, sei es Wehrmacht oder Waffen-SS, angewendet haben.

    Man liest sehr wenig über derartige Dinge!

    Dabei meine ich nicht die Kriegsverbrechen der Einsatzgruppen der SS!


    Viele Grüße

    Horst

  • Hallo Horst,

    damit ist oft in meinen Augen die Kampfesweise der ,,Brandenburger" gemeint. Natürlich auch das Auftreten der ,,Greife" und anderen Kommandoteilnehmern der Panzerbrigade 150 während der Ardennenoffensive. Bei Festnahme dieser Leute, weil Kämpfen in feindlicher Uniform, endete dies mit dem Tode. Ob in nicht auch darunter Wehrmachtsangehörige waren, die trotz Kampf in eigener Uniform, nachdem sie die andere abgestriffen hatten , erhängt oder erschossen wurden, ist mir nicht bekannt, aber vorstellbar. Was die Waffen-SS anbelangt, ist mir bis auf das Unternehmen ,,Greif" bisher nichts untergekommen, dass deren Angehörige ebenfalls an Unternehmungen dieser Art teilnahmen. Vielleicht wissen andere User mehr darüber.

    MfG Wirbelwind