Kochrezepte der Wehrmacht

  • Hallo zusammen,


    hier habe ich noch ein Merkblatt über das behelfsmäßige Räuchern von Fleisch, Wurst, Knochen und Fischen gefunden.


    Quelle: Nara T-315 R-506


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    hier habe ich auch noch ein paar Rezepte gefunden für:


    Schmorbraten

    Sauerbraten

    geschmorte Schnitte

    Rouladen

    Gulasch

    und Bratklops.


    Gruß Ulf


    Quelle NARA T-312 R1025

  • Nachtrag

    Hier habe ich eine Kochanweisung mit Rezepten für Zusatzgerichte in Küchenwagen von 1942 gefunden.

    1. Gemüsesuppe
    2. Kartoffelsuppe
    3. Sellerie mit Kartoffeln
    4. Kohlrüben mit Kartoffeln
    5. Mohrrüben mit Kartoffeln
    6. Kohlrabi mit Kartoffeln
    7. Petersilienkartoffeln
    8. Himmel und Erde
    9. Gemüseeintopf mit Migetti (Reis ähnliche kleine Körner)
    10. Wehrmachtsuppenkonserven

    Gruß Ulf


    Quelle NARA T312 R-1025

  • Hallo Allerseits,


    hier habe ich ein Rezept aus dem Juni 1943 für einen Brotaufstrich aus Rindfleischkonserven.


    Die Rindfleischkonserven werden durch den Fleischwolf gedreht und die Masse gut durchgeknetet. Für eine Dose zu 850g (rd. 8 Portionen) werden:

    60g Tomatenmark

    16 - 20g Salz und

    etwa 4g getrocknete oder entsprechend gehackte frische Zwiebeln zugesetzt

    Die Masse muß gut durchgeknetet und abgeschmeckt werden. Sie kann dann als Brotaufstrich auch ohne Butter, gebraucht werden.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje


    ( Meine Anmerkung dazu: mir pers. zu metallhaltig ;) und ja ich weiß, dass hier der Inhalt der Konserven gemeint ist. Ein wenig Auflockerung schadet nicht, oder?)

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo!


    Rezept zur Aufarbeitung verdorbener Butter!

    • Butter, die bis auf den Kern ranzig ist, muss ganz verarbeitet werden.
      Bei teilweiser ranziger Butter ist die verdorbene Schicht abzutrennen und gesondert zu verarbeiten.
    • Die verdorbene Butter wird zerlassen und etwa 1/4 Stunde gekocht.
      Während des Kochens bildet sich auf der Oberfläche eine Schaumschicht, die vorsichtig abgenommen werden muss.
      Nach und nach setzen sich die Fäulniserreger und Rückstände ab, und die Masse wird klar.
      Das so gereinigte Fett wird gesiebt (Haarsieb oder Leinentuch) und unter
      Beimischung von Salz oder Zwiebel (je nach Geschmack) nochmals 10 - 15 Minuten gekocht, in Behälter gegossen und kalt gestellt.
      Bei Vorhandensein von Trockenzwiebeln werden diese kleingehackt und mitgekocht.
      Der Geschmack des Fettes wird dadurch gebessert.

      Die auf diese Art und Weise verarbeitete Butter gibt einen bekömmlichen, gut eßbaren Brotaufstrich, der auch längere Zeit haltbar ist.
    • Bei den Kochversuchen wurde festgestellt, dass mit einem Verlust von ca. 36% gerechnet werden muss.
      19% des Verlustes sind Abfälle, während die restlichen 17% den Schwund (Verkochen, Verdunstung) darstellen.
      Somit verbleiben an eigentlichem Fett 64%.

    [Anmerkung: dann mal guten Appetit]


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo


    Information von der 168 I.D. vom 16.11.1942


    Zubereitung von Sonnenblumenöl!

    (Entfernung der abführenden Bestandteile)

    Um das Sonnenblumenöl, das in rohem Zustand viele abführende Bestandteile enthält, für den menschlichen Genuss brauchbar zu machen, wird folgende Behandlung empfohlen:

    1 Liter Öl wird in einem genügend großen Gefäß zum Sieden erhitzt. In das siedende Öl gibt man

    2 Scheiben vorher gut getrocknetes oder geröstetes Roggenbrot oder Kommißbrot.

    Nach einstündigem Sieden wird das Brot, das nunmehr die abführenden Bestandteile aufgenommen hat, herausgenommen und das Öl erkalten gelassen.

    Das so vorhandene Öl ist für den menschlichen Genuss ohne weiteres brauchbar.

    Es ist darauf zu achten, dass das sieden nur auf bedeckter Feuerstelle und nicht am offenen Feuer vorgenommen wird, da siedendes Öl leicht brennbar ist.


    Verwendung von Sonnenblumenöl.

    Den bitteren Geschmack des Sonnenblumenöls kann man zum Teil beseitigen, indem man das Öl mit Zwiebeln, Lorbeerblättern und rohen Kartoffelschalen kräftig auskocht; notfalls kann nach dem Abkühlen das Verfahren noch ein zweites Mal angewandt werden. Mit dem Auskochen ist allerdings ein merklicher Verlust verbunden.

    Eine zweite Möglichkeit zur Beseitigung des bitteren Geschmacks ist, das Öl mit einem glühend gemachten Eisenstab wiederholt kräftig durchzurühren. Die Bitterkeit verliert sich, es bleibt aber ein leichter Talggeschmack übrig.

    (H.Int.im OKH/GenStdH/Gen.Qu.Az.809 z (I,3) vom 13.10.1942)


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,


    heute habe ich mal Kochrezepte aus Trockenfleisch aus dem Juni 1943 für euch.

    Es enthält :

    • Allgemeines zu Trockenfleich
    • Kochanweisung für Trockenfleisch
    • Bratklopse
    • Fleischklöße
    • Brotaufstrich

    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hi Peter,


    und ich dachte du kochst alle Rezepte nach und teilst uns mit, wie sie dir gemundet haben! :D


    Ich sehe schon, daraus wird wohl nichts.


    Ich werde euch aber weiterhin mit meinen Fundstücken „behelligen“, vielleicht ist ja doch das ein oder andere Rezept zum nachkochen geeignet. ;)


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo allerseits,


    am 03.01.1942 gab es Rezepte für Krautrouladen gefüllt mit:


    Fleisch

    Hirse

    Fleisch und Buchweizen


    gemischtes Krautgericht als Eintopf
    Sauerkrautsuppe


    und


    Buchweizen als Bindemittel


    Guten Appetit. :)


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo Allerseits,


    vom 10.03.1942 gibt es Rezepte aus Roggenmehl


    Braune Roggensuppe mit Gemüse
    Gulasch mit Spätzle

    Klöße

    Süße Roggensuppe


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo Antje,


    auch wenn einige der von Dir ins Forum gestellten Rezepte wahrscheinlich keine Nachahmer finden werden, so ist es doch interessant zu erfahren, was der Landser so alles vorgesetzt bekam. Auch wie verdorbene Lebensmittel wieder brauchbar gemacht werden konnten.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    ich hatte immer gedacht, dass die Landser nur Suppen in allen Variationen vorgesetzt bekamen.

    Diese Rezepte beweisen das Gegenteil und es freut mich, dass es anders war.
    Wobei ich immer noch glaube, wenn es so richtig hoch her ging, dass es entweder schnelle Suppe gab oder eher nichts.
    Weiß das jemand?

    Am interessantesten fand ich bisher, wie Eier haltbar gemacht werden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Antje,

    Wobei ich immer noch glaube, wenn es so richtig hoch her ging, dass es entweder schnelle Suppe gab oder eher nichts.
    Weiß das jemand?

    Soldaten in den vordersten Linien bekamen - sofern möglich - Verpflegung durch Essensholer die solche Behälter trugen. Diese waren soweit mir bekannt auch oftmals mit Suppe befüllt.


    Quelle: kommendes Eigentum


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    Soldaten in den vordersten Linien bekamen - sofern möglich - Verpflegung durch Essensholer die solche Behälter trugen. Diese waren soweit mir bekannt auch oftmals mit Suppe befüllt.

    eine trügerische Einschätzung. Die Feldküchenverpflegung im 2. WK war vielfältiger als auf heutigen Jahrmärkten (nur Erbsen- und Gulaschsuppe).
    Die Landser hätten rebelliert und den Krieg vorzeitig beendet, hätte man nur zerkochte Suppen präsentiert. Schweinebraten mit ganzen Kartoffeln konnte man ebenfalls mühelos mit o.a. Behälter transportieren.


    Ohne vielfache Zeugenaussagen und dem original Feldkochbuch der Wehrmacht bleibt alles bei nebulöser Spekulation.


    Grüße

    Udo

  • Hallo!


    323 I.D. Ib, Nachricht vom 27.08.1942


    Besondere Anordnung für die Versorgung Nr. 59


    Fleischportionen

    Mit Rücksicht auf die z.Zt. vorhandene Möglichkeit, durch Landesentnahme von Eiern, Butter und Quark die laufende Truppenverpflegung reichlicher zu gestalten, wird die Fleischportion für alle von der Armee zu versorgenden Truppen des Heeres, der Luftwaffe und sonstigen Einheiten mit sofortiger Wirkung von 1.350g wöchentlich auf 1.100g pro Woche festgesetzt.

    Als Anhalt für Verteilung der Wochenfleischsätze gilt folgender Plan:

    Als Mittagskost:

    7x..90g Frischfleisch mit Knochen 630g

    Als Abendkost:

    3x120g Frischwurst = 360g

    2x..55g Frischfleisch mit Knochen zu warmer Abendkost = 110g



    Zubereitung von streichfähiger Marmelade aus Hartmarmelade

    Durch Zusatz von Wasser kann aus Hartmarmelade streichfähige Marmelade hergestellt werden. Das Mischungsverhältnis beträgt 3 Teile Marmelade und 1 Teil Wasser. Bei dem Portionssatz von 150g Hartmarmelade werden durch Zusatz von 50g = 0,05 Liter Wasser (3:1) = 200g streichfähige Marmelade gewonnen, die dem Portionssatz von frischer Marmelade entsprechen.

    Beispiel:

    7,5 kg Hartmarmelade und 2,5 Liter Wasser ergeben 10 Kg streichfähige Marmelade = 50 Portionen.

    Zubereitung:

    Das Wasser wird nach und nach unter kräftigem Umrühren im Eimer oder Speiseträger untergearbeitet. Gelierte Marmelade ist mit heißem Wasser zu verdünnen. Ist angeordnet, dass zum Genuss nur abgekochtes Wasser verwendet werden darf, so muß die Marmelade mit abgekochtem Wasser angerührt werden. Wird die Marmelade nicht am gleichen Tage verzehrt, so ist ebenfalls abgekochtes Wasser zu verwenden.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo,


    sicherlich war es möglich, durch die benutzten Feldküchen und die vorhandenen Feldköche schmackhaftes Essen zu kochen. Vorausgesetzt, es gab genügend Zutaten dafür und die zur Verfügung stehende Zeit reichte. Oft haperte es aber damit im Kriegsverlauf, Gerade auch an der Ostfront. Außerdem gab es verschiedene Verpflegungssätze bei den Wehrmachtteilen. Daher wird der Schweinsbraten mit Kartoffeln und Gemüse nicht unbedingt bei den Landsern des Heeres das Standardgericht gewesen sein. Was ich zumindest gelesen habe, wurde nicht selten dick gekochte Suppe verabreicht, wenn die Essenholer durch kamen. In besonderen Gefechtslagen, wie im Demjansker Kessel oder in Stalingrad war doch der Landser froh, überhaupt etwas warmes in den Bauch zu bekommen und sei es Pferdefleischsuppe. Das die Landser bei sich bietender Gelegenheit sich selbst versorgten, indem sie Nahrungsmittel ,,organisierten", steht auf einem anderen Blatt. Wenn es hart auf hart kam, wurde es als ,,plündern" ausgelegt.


    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    also meiner Meinung nach muß man dieses Thema - wie viele andere auch - differenziert betrachten. Es wird mit Sicherheit nicht so einfach zu belegen sein, wer wann und wo was bekommen hat. Suppe konnte zumindest im glücklichen Fall als warme Mahlzeit nach vorne gebracht werden. In der vordersten Linie sah die Sache mit Sicherheit anderes aus als in der Etappe.


    Gruß

    Michael


    PS:

    Ohne vielfache Zeugenaussagen und dem original Feldkochbuch der Wehrmacht bleibt alles bei nebulöser Spekulation.

    Mir liegen zwei Ausführungen an Feldkochbüchern vor, die dazu keinerlei verwertbare Informationen beinhalten.


    Quelle: Archiv

  • Hallo Wirbelwind,

    Daher wird der Schweinsbraten mit Kartoffeln und Gemüse nicht unbedingt bei den Landsern des Heeres das Standardgericht gewesen sein. Was ich zumindest gelesen habe, wurde nicht selten dick gekochte Suppe verabreicht, wenn die Essenholer durch kamen.

    "dick gekochte Suppe" bleibt interpretationswürdig. Für die einen ist es keinesfalls Suppe, wenn Fleischstücke in Soße (Gulasch), gekochtes Kraut oder Gemüsebrei mit Pferdefleischstücken serviert werden.

    Die Annahme von 6 x die Woche Eintopfgerichten wäre m.E. eine hochgradige Beleidigung für das damalige Handwerk der Feldköche.

    Hier herrschen eindeutig Vorurteile wegen dem Eintopfsonntag des Dritten Reiches und der Jahrmarktsuppen aus Feldküchen in der heutigen Zeit.


    Grüße

    Udo